- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Über das Hotel im allgemeinen ist genügend berichtet worden; es ist für uns immer noch das schönste Hotel in der nähereren Umgebung. Im September war das Sive nicht voll belegt, englische Gäste kommen keine mehr, vorwiegend deutsche und österreichische Besucher, einige Skandinavier und Gäste aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten. Die wenigen unauffälligen Russen stammen aus Deutschland oder haben über Deutschland gebucht. Das gesamte Altersspektrum ist anwesend. Dennoch ist das Siva für kontaktsuchende Singles oder Partylöwen nicht das geeignete Hotel. Zu empfehlen sind die Massagen am Strand. Eine Warnung für Camel-Filter-Raucher: die in den umliegenden Geschäften angebotenen Camel-Zigaretten sind die miesesten Fälschungen, die ich jemals geraucht habe. Geht man links aus dem Siva raus, so findet man nach gut 500 Metern einen Duty-Free-Shop, in dem man auch noch nachträglich Spirituosen, Parfum und einige wenige Zigaretten günstig kaufen kann.
Unser Zimmer war top, zwar nicht alles neu aber funktionstüchtig. Wir hatten von unserer Juniorsuite 455 aus eine tolle Aussicht auf den Hotelgarten und das Meer. Nur eine Kaffeemaschine fehlte, um uns vollends zufrieden zu sehen.
Das Essen war die eigentliche Katastrophe in diesem Urlaub. Wie die Qualität des Essens innerhalb von drei Wochen dermaßen in den Keller gehen kann, ist uns ein Rätsel. Angeblich schmiß der deutsche Chefkoch kurz zuvor seinen Job, weil die Geschäftsleitung ihm ins Geschäft gepfuscht hatte. Das Ergebnis: fades Essen, ständige Wiederholungen, Knorpelfleisch, halbrohes Geflügel, kurz gesagt: schlechteste Kantinenqualität. Niemand wünscht sich drei Tage hintereinander halbgare Kartoffeln oder Paella-Reis als Beilage. Keinerlei Abwechslung beim Frühstück, selbst das Kleingebäck im Oasis war teilweise überlagert und weich. Mehr als die Hälfte von uns litt unter Magen-Darm-Problemen. Das kennen wir vom Siva einfach nicht. Selbst im Sea-Star-Restaurant, in dem wir im August feinstes Fischfilet erhielten, bestand das Essen diesmal nur aus lieblos gebratenem und falsch zerteiltem Fisch voller Gräten, der dann auch noch lauwarm bis kalt serviert wurde. Ich habe mich jedenfalls bei meiner Familie und meinen Freunden mit der Empfehlung ziemlich blamiert. Lediglich der Italiener und der Libanese vor dem Hotel bieten unverändert hohe Qualität an, aber es kann nicht der Sinn von AI sein, dort essen zu müssen (und dafür extra zu bezahlen), um überhaupt noch etwas Genießbares zu bekommen. In Kürze macht übrigens neben dem Internet-Café ein argentinisches Steakhouse auf. Schön, aber für uns im September nicht hilfreich. Angeblich fing an unserem Abreisetag ein neues Küchenteam mit seiner Arbeit an. Ich kann nur hoffen, daß dadurch die kulinarischen Mißstände schnellstens behoben werden, sonst wird das Siva langfristig viele Gäste verlieren, uns eingeschlossen.
Die Verbindlichkeit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Dienstpersonals in den Restaurants, Bars und am Strand sind vorbildlich, das Hotel ist extrem sauber, die Zimmer glänzen und die Versorgung mit Trinkwasser und neuen Handtüchern funktioniert im Großen und Ganzen. So weit, so gut.... Wir sind diesmal mit Familie und Freunden zu acht ins Siva eingeflogen und hatten drei Wochen vorher bei unserem letzten Aufenthalt vor Ort alles vorbereitet, damit wir unsere vier Zimmer in der gleichen Ecke des Hotels erhalten, alles nochmals mit den Guest Relations per E-Mail abgeglichen, und erhielten vier Zimmer, die über das gesamte Hotel verteilt waren, ein Zimmer ohne Balkon war trotz Upgrades natürlich auch dabei. Also mal wieder heiße Diskussionen mit dem ziemlich arroganten Rezeptionspersonal, das zudem massive sprachliche Probleme sowohl mit Deutsch als auch mit Englisch hatte. Das darf in diesem Hotel einfach nicht sein und sorgt gleich zu Beginn des Urlaubs für Frust und schlechte Laune. Hier muß das Management aktiv werden, sonst werden aus Stammgästen schnell ehemalige Gäste. Silberne oder goldene Armbänder nützen nichts, wenn keine sinnvolle Zusatzleistung dahintersteckt. Sprachlich und von der Professionalität her ist jedenfalls das Kellnerpersonal der Rezeption um Meilen voraus. Auf Einzelheiten möchte ich aber hier nicht näher eingehen. Was ebenfalls irritiert, ist die auffällige Personalfluktuation im Siva. Mit dem "Hire and Fire"-Prinzip kann man langfristig keine gleichmäßige Qualität anbieten. Das Mißtrauen des Managements gegenüber dem Personal ist allgegegenwärtig, wenn nachts die Füllstände der Spirituosenflaschen kontrolliert werden, rutscht der anwesende Gast in den Hintergrund. Solche Prozesse haben in Gegenwart von Hotelgästen nichts zu suchen.
Schneller Transfer vom Flughafen sowie der Boulevard vor dem Hotel mit sehr vielen Läden sind eindeutig Pluspunkte. Jedoch ist die Qualität der angebotenen Ware vorwiegend niedrig. Der Strand mit seiner Landzunge sind einmalig in Hurghada. Für uns ideal, Taucher und Schnorchler werden aber ein Hausriff vermissen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der schöne Pool darf nur bis 18 Uhr genutzt werden. Das ist zu früh, wenn man sich nach dem Sonnenbad am Strand noch einmal im Süßwasser abkühlen möchte. Die Animation haben wir nie genutzt, aber diesmal hatten wir unsere Kinder im Alter zwischen 20 und 25 Jahren dabei. Angesprochen wurde von den Animateuren keiner von Ihnen, Frauen ohne männliche Begleitung scheinen da interessanter für die vorwiegend italienisch-spanische Crew zu sein. Das tägliche Programm wiederholt sich ständig, die Musik ist tagsüber zu laut, man sollte ihnen eine zweite CD spendieren. Gleiches gilt für die sogenannte Disco ab Mitternacht. Für den Kicker in der Terrassenbar gab es keine Bälle, und die Rezeption machte auch keine Anstalten, Ersatz zu besorgen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im September 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Uwe Horst |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 14 |