- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Hotel macht von draußen einen sehr unscheinbaren Eindruck und ist eingebettet in die unendlichen Häuserzeilen der Chaussee du Monde. Die Lobby erscheint etwas kitschig dekoriert und altmodisch, aber dennoch versprüht sie einen gewissen Charme und ist irgendwie gemütlich. Auch wenn alles etwas "heruntergekommen" aussieht, ist die Sauberkeit im gesamten Hotel jedoch völlig in Ordnung. Das Platzangebot ist allerdings recht beschränkt. Es handelt sich offensichtlich aufgrund der Preisstruktur und Lage größtenteils um ein Touristenhotel. Es gibt einen kleinen, nicht besonders vertrauenserweckenden Aufzug, mit dem die Zimmer zu erreichen sind. Im Preis war bei unserer Buchung kontinentales Frühstück eingeschlossen. Insgesamt kann ich das Hotel aus den beschriebenen Gründen weiter empfehlen! Wir waren drei Nächte dort und haben inklusive Frühstück pro Nacht 55 € bezahlt, was ich bei den recht teuren Brüsseler Hotelpreisen für ein Schnäppchen halte. Natürlich ist das Wohngebiet, in dem sich das Hotel befindet, nicht so gut, aber ich hatte tagsüber auch nicht den Eindruck, dass es für Touristen dort so gefährlich ist, dass man mit schusssicherer Weste herumlaufen muss. Brüssel als Stadt kann ich auch durchaus empfehlen, wobei es natürlich auch viele herunter gekommene Stadtviertel gibt, in denen die sozial schwachen Bevölkerungsschichten wohnen. Aber ist das in Städten wie Berlin anders? Sehr sehenswert sind meiner Meinung nach unter anderem der "Grand Place", der vor allem bei abendlicher Beleuchtung der Zunfthäuser wunderschön anzusehen ist. Des weiteren sollte man mal durch die "Galeries Saint Hubert" schlendern. Man kann dort zwar aufgrund der horrenden Preis nicht einkaufen, aber architektonisch sind sie sehr schön anzusehen. An bestimmten Tagen kann man morgens um 10 Uhr eine kostenlose Audioführung durch das EU-Parlament machen. Des weiteren haben wir uns noch das Atomium, Manneken Pis und Mini Europe angesehen. Manneken Pis und Atomium haben wir als nicht besonders sehenswert empfunden (eigentlich reicht es, wenn man sich das Atomium von außen ansieht; der Eintritt kostet 7 €, und von der obersten Kugel bekommt man von Brüssel aufgrund der recht geringen Höhe nicht so viel zu sehen; das sollte jeder aber selbst für sich entscheiden). Sehr schön gelungen ist "Mini Europe", welches sich direkt neben dem Atomium befindet. Hier sind in Miniaturausführung 300 europäische Bauwerke sehr schön und detailgetreu nachgebildet. Der Eintritt von 12 € ist zwar hoch, lohnt sich aber. Wenn man in Brüssel ist, kommt man an den Pralinen-Geschäften natürlich nicht vorbei. Es gibt einerseits die bekannten, sehr teuren Geschäfte wie "Neuhaus", wir haben allerdings in den bedeutend preisgünstigeren zwischen Grand Place und den Galleries Saint Hubert eingekauft. Für Kulturinteressierte gibt es sehr viele Museen, über deren Vielfalt man sich allerdings einen Eindruck in einem Reiseführer verschaffen sollte. Architektonisch sehr sehenswert sowohl von außen als auch von innen ist die Kathedrale"Saint-Michel". Insgesamt würde ich sagen, dass Brüssel zwar nicht unbedingt zu den schönsten europäischen Städten gehört, obwohl sie ja quasi die Hauptstadt Europas ist, aber trotzdem hat sie irgendwie Flair, und man kann es dort problemlos vier Tage aushalten.
Die Zimmer waren zwar sehr eng, so dass man sein Gepäck kaum verstauen konnte ohne über seinen Koffer zu stolpern, aber trotzdem waren die Zimmer sehr gemütlich. Sie waren halt wie das gesamte Hotel recht einfach eingerichtet, aber man ist ja sowieso nur zum Schlafen da, und an der Sauberkeit der Zimmer gab es absolut nichts zu beanstanden. Wie oben beschrieben, verfügen die Zimmer auch über einen Safe, der sogar mit einem Code programmiert werden konnte. Das hatte den großen Vorteil, dass man keinen Schlüssel mitschleppen musste. Natürlich ist man vor Diebstahl nie ganz sicher, aber aus Erfahrung kann ich sagen, dass viele andere Städtehotels in Europa noch nicht einmal über Safes an der Rezeption oder auf den Zimmern verfügen, von daher ist diese Einrichtung dem Scandinavia schon positiv anzurechnen. Dazu kam noch, dass die Nutzung des Safes konstenlos ist. Einziges großes Manko an den Zimmern zur Strassenseite ist, dass es sich bei der Chaussee du Monde um eine tagsüber sowie nachts dicht befahrene Strasse handelt, die wie ganz Brüssel vom Verkehr fast immer verstopft ist. Da die Lieblingsbeschäftigung der Brüsseler beim Autofahren grundloses Hupen ist, was sie auch nachts mit Vorliebe tun, sind die Zimmer zur Strassenseite doch sehr laut, vor allem im Sommer, wenn man aufgrund der Hitze bei offenem Fenster schlafen muss. Über eine Klimaanlage verfügen die Zimmer nicht.
Na ja! Das größte Manko beim Frühstück war eigentlich, dass Hotellobby und Frühstücksraum das gleiche waren. Die Tische waren in einer Ecke der Lobby untergebracht, und standen so eng in Reihen hintereinander, dass, wenn man in der Mitte eines Tisches sass, diesen kaum verlassen konnte ohne über die anderen Gäste klettern zu müssen. Das Frühstück war zwar sehr einfach (Crossaints in zwei Variationen, Brot, Saft, Käse und Wurst, Kaffee und Tee), aber meines Wissens kennen die Franzosen bzw. französischsprachigen Belgier nur dieses einfache, kontinentale Frühstück. Wenn man keine zu großen Ansprüche stellte, wurde man aber problemlos satt (und für den Übernachtungspreis erwartet man auch eigentlich kein riesiges Buffet beim Frühstück). Wer wollte, konnte im Hotel auch zu Abend essen, was wir aufgrund des umfangreichen gastronomischen Angebots im Stadtzentrum nicht genutzt haben.
Das Personal war durchweg freundlich! Abzüge gibt es aber für die Verständigung. Natürlich wird in Brüssel größtenteils französisch gesprochen, aber in einem Hotel in einer so internationalen Stadt sollte man eigentlich erwarten können, dass man sich zumindest mit dem Personal an der Rezeption in englischer Sprache verständigen kann, was teilweise nur sehr eingeschränkt möglich war (eine junge Dame war sogar mit dem Satz "I would like to rent a safe" völlig überfordert). Recht amüsant war auch, dass die Dame an der Rezeption zwar sehr nett, aber leider nicht in der Lage war uns die Bedienung des Zimmer-Safes zu erklären, da hierfür die Eingabe eines Codewortes erforderlich war. Ich muss allerdings anerkennen, dass sie sofort den Haustechniker zur Rezeption rief, der uns dann sogar auf Englisch den Safe erklärte.
Zur Lage des Hotels kann ich meiner Vorrednerin weitestgehend zustimmen. Der Stadtteil, in dem sich das Scandinavia Hotel befindet, ist wirklich nicht besonders ansehnlich. Der Ausländeranteil scheint nahezu 100 % zu betragen, und auf den Strassen sind sehr viele skurile Gestalten unterwegs. Alleine würde ich mich dorthin auch nur über Tag trauen! Dazu muss man allerdings sagen, dass dies in ganz Brüssel (natürlich nicht so extrem) der Fall ist, da Belgien aufgrund seiner früheren Kolonien nunmal sehr viele afrikanische Einwohner hat. Um die Stadt zu erkunden ist die Lage des Hotels fast optimal. Vom Bahnhof, an dem die ICE's aus Deutschland ankommen (Gare du Midi) läuft man zügigen Schrittes etwa 20 Minuten bis zum Hotel. Das Herz Brüssels, der "Grand Place", ist per Fußmarsch problemlos in etwa 25 Minuten zu erreichen. Eine U-Bahnstation befindet sich ebenfalls etwa 500 Meter vom Hotel entfernt, so dass auch weiter entfernt gelegene Sehenswürdigkeiten wie das Atomium oder das EU-Parlament recht einfach erreicht werden können.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Juni 2006 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dennis |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 10 |