Sol Palmeras

Das Sol Palmeras war das finale Hotel nach unserer fünftägigen Rundreise. Und war, im Rückblick auf die Hotels auf unserer Rundreise, auch das Beste von allen gewesen. Wobei man das Wunschdenken an westliche 4 oder 5 Sterne Hotels schnell hinter sich lassen sollte! Das Hotel ist, typisch für Kuba, nicht in allen Ecken perfekt sauber oder perfekt instand gehalten. Aber wenn man sich Kuba als Reiseland ausgesucht hat muss ma,n wie schon gesagt, damit rechnen; die DDR lässt schließlich (noch) grüßen. Die Gartenanlage hat uns persönlich sehr gefallen, wunderschön bepflanzt, nachts toll beleuchtet, gehegt und gepflegt. Vereinzelt stehen kleine Pavillons oder Loungebetten zum Ausruhen. Der Teich im Foyer ist leider das genaue Gegenteil, vor allem da Fische darin schwimmen und der Wasserstand keinesfall eine gerechte Haltung möglich macht. Unser Aufenthalt dauerte knapp 2 Wochen mit All-Inklusive-Paket, das WiFi war nur gegen eine Gebühr von 5 CUC (pro Stunde!) zu erhalten, was für uns aber in Ordnung war. Zu unserer Reisezeit waren viele Südamerikaner und Kanadier da, Europäer waren eher in der Unterzahl. Hier noch ein paar Tipps: Vorher am besten informieren ob der eigene Netzbetreiber Kuba in seiner Netzabdeckung hat. Ich habe einen Vertrag bei simyo und musste mir eine Prepaid-Karte von der telekom holen, da simyo auf Kuba nicht funktioniert. Auf unserer Rundreise wurden wir häufig gefragt, ob wir Gimmicks dabei hätten: Kulis, Kaugummis, Süßigkeiten jeder Art, und vor allem die Seifengimmicks aus den Hotels waren sehr begehrt. Am Schluss haben wir Shampooflaschen, Duschgel, Sonnenmilch etc. dem Zimmermädchen überlassen, die sich sehr gefreut und vieles gleich weitergegeben hat. Einen eigenen Trinkbecher mitnehmen, am besten einen Thermobecher, wie man sie auch für den Coffee-to-go nimmt. Den Becher einfach immer an der Bar (zB. am Strand) auffüllen lassen, so spart man sich den ganzen Plastikbecher-Müll und gekühlt ist das ganze auch noch. Einen Katamaran-Ausflug zur Insel Cayo Blanko machen. Ist ein schöner Tag und man hat ein bisschen Robinson-Crusoe-Feeling. Es gibt auch eine Tour mit Delfin schwimmen, allerdings schwimmen im Sinne von: die Delfine werden ans Boot gelockt und man darf mal die Hand hinhalten und ein verdrehtes Foto machen. Die Tiere werden in einem abgesperrten Bereich gehalten und auch in dem Delfinarium ist es eine Qual die Tiere so eingesperrt zu beobachten. Auf unserer "normalen" Tour haben wir Delfine ganz natürlich neben unserem Boot her schwimmen sehen. Das hat uns persönlich vollkommen gereicht. Nach den Ausflügen wird auch immer eine DVD mit Bildern und verschiedenen Videos angeboten, die von einem 'Fotografen' gemacht wurden. Die Qualität ist nicht berauschend und auch sonst... eher rausgeschmissenes Geld. Achja, unsere Postkarten kamen übrigens nie an ;-)

Unser Zimmer war ziemlich dunkel (wir hatten einen großen Baum direkt vor dem Balkon), relativ klein + zugestellt (trotz großem Doppelbett hatten wir noch ein extra Bett daneben) und in die Jahre gekommen. Sauber war es soweit, allerdings hatten wir eine Kakerlaken-Familie als Untermieter. Sie wohnte hinter dem Holzposten in der Badezimmertür und kam nur nachts mal zu Besuch. Ich weiß nicht was schlimmer war, sie zu sehen oder zu hören oder beides. Nachdem wir in Eigenregie die Ritzen um den Pfosten so gut es ging abgedichtet hatten, war Ruhe (zumindest habe ich keiner weiteren Erscheinungen erlebt). Zu unserer Zimmerausstattung gehörten eine Klimaanlage, eine Minibar die stets mit Wasser aufgefüllt wurde, ein Fernseher, ein Telefon, ein Balkon mit zwei Stühlen und ein Bügelbrett sowie ein Safe der gegen Kaution selbst programmiert und genutzt werden konnte. Das Badezimmer war mit WC, Waschbecken, Föhn und Badewanne ausgestattet. Nichts besonderes, es genügte voll und ganz.

Das Hauptrestaurant war leider zu den Stoßzeiten (mittags ab eins und abends ab halb sieben) sehr überlaufen und man musste teilweise eine Viertelstunde oder länger auf einen Tisch warten. Entsprechend laut und trubelig ging es zu. (Man kann natürlich auch erst später kommen oder man geht gleich zur Strandbar, aber wenn man wie ich jeden morgen um halb acht von der lieben Mitgereisten aus dem Bett geworfen wurde, ging man spätestens um zwölf schon auf dem Zahnfleisch ;-)). Die Auswahl der Speisen war gigantisch, wurde aber schnell eintönig, da es so gut wie jeden Tag dasselbe gab. In einem kleinen Bereich gab es manchmal abwechselnde "Spezialitäten" wie Sushi, verschiedene Nudeln und Soßen, etc. Allerdings konnte man zum Frühstück sowohl Englisch (baked beans, sausages,...), Amerikanisch (pancakes mit Ahornsirup, ham and eggs,...) wie auch typisch Deutsch (Brötchen, Marmelade, Aufschnitt, Müsli) frühstücken. Manchmal gab es auch Prosecco oder Champagner zum Frühstück. Getränke wurden mittags und abends beim jeweiligen Kellner bestellt. Das Wasser (in Glasflaschen) schmeckte leider immer irgendwie leicht nach Chlor, was ich zumindest ziemlich störend fand und daher immer auf Softgetränke, Bier oder Wein umstieg. Die Spezialitäten-Restaurants (besonders das Mexikanische) sind sehr zu empfehlen, die Snack-Bar am Strand ist allerdings eher nur was für den Notfall... Oder für hartgesottene, stets hungrige Männer ;-) Allerdings waren die Cocktails nicht zu verachten, wenn auch leider stets in Plastikbechern gereicht (Müll en masse..). In allen Restaurants war es immer sauber und das Essen war ansprechend angerichtet.

Das Personal war durchweg sehr freundlich, besonders wenn man blond, weiblich und alleine unterwegs ist ;-) Spaß beiseite: bis auf die Rezeptionisten waren vom Kellner über das Zimmermädchen bis zum Gärtner alle stets freundlich, lustig und zuvorkommend. Mit Englisch klappte es immer gut, ein paar Brocken Spanisch sollte man aber auch können, schon allein weil es sich einfach gehört, in dem jeweiligen Urlaubsland Hallo, Danke, Bitte und Tschüss in der Landessprache zu beherrschen. Vereinzelt fand man sogar jemanden, der durch sein Studium in der damaligen DDR noch etwas Deutsch sprechen konnte. Die Rezeption war so leider gar nicht unsers... Am Anreisetag standen wir ewig herum, weil zu wenig Personal da war um eine Gruppe von sechs Leuten abzufertigen und zwischendurch (zB. zum Geldwechseln) wartete man auch ewig bis sich mal jemand bequemte, aus dem Büro zu kommen oder das Schwätzchen mit der Kollegin/dem Kollegen zu beenden. Da hatten wir insgesamt kein Glück. Die Zimmerreinigung war unauffällig, jeden Tag standen kunstvoll gefaltete Handtuchfiguren auf dem Bett oder dem Waschbecken, verziert mit Hibiskusblüten. Alle zwei Tage wurde das Bett frisch bezogen und die Handtücher wurden auf Wunsch auch sofort gewechselt. Besonders hervorzuheben ist noch die "rollende Schnapsbar" in der Lobby. Gerade wenn man abends vor den Shows, dem Discobesuch oder einfach nur so in den Sesseln saß, war der Mann mit der rollenden Schnapsbar nicht weit. Er konnte so ziemlich jedes Getränk direkt am Sessel mixen und hübsch präsentiert wurde das Ganze auch noch. Klasse!

Mit einer Bimmelbahn konnte man gegen ein Trinkgeld direkt vom Hotel in das nächste "Einkaufszentrum" fahren (ein zweistöckiges, offenes Gebäude mit kleineren Läden, einem Supermarkt etc.) oder mit dem Bus/ Taxi in das sogenannte Zentrum, was gerade abends mit Bars, Discos und kubanischem Nachtleben lockte. Wer allerdings das High-Class-Shoppingglück sucht, sucht hier vergebens. Fluglärm war nie vorhanden, man sah auch keine Flugzeuge am Himmel da der Flughafen auf der anderen Seite, weiter unten auf der Landzunge, liegt. Anmerk.: Leider wurde direkt neben dem Sol Palmeras ein neues Hotel aufgezogen, sodass man manchmal, je nach Wind, Baulärm am Strand hörte oder durch die Büsche die Laster an- und abfahren sah.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sportmäßig waren bis nicht all zusehr aktiv, daher keine Bewertung. Was wir aber an Angeboten gesehen und mitbekommen haben: super. Die Unterhaltung war manchmal etwas nervend, besonders gegen späten Vormittag oder Nachmittag am Strand. Ob Modenschau, Aerobic, Wassergymnastik oder Spielchen, die laute Musik war selbst mit Kopfhörern nicht auszublenden, schlafen oder dösen war unmöglich. Da wir nur am Strand lagen und nicht am Pool, folgt für den Pool auch keinerlei Bewertung. Einzig anzumerken ist, leider negativ, dass der Pool morgens zwar gereinigt wurde, allerdings sah das Ganze dann so aus: Lappen in Eimer mit Seifenlauge, mit Lappen den Rand IM Poolwasser gesäubert, Lappen wieder in die Seifenlauge, wieder in den Pool usw. Und daneben schwammen die Leute, naja, wers mag... Die Sonnenschirme wurden am Strand gerade mit neuen Palmwedeln verdichtet und spendeten schönen Schatten. Die Liegen waren leider immer etwas schmuddelig, außer man erwischte einen relativ neue. Mit den geliehenen Handtüchern abgedeckt sah das Ganze schon viel besser aus ;-) Leider gibt es auch auf Kuba wieder so nette Mitmenschen die meinen, schon nachts aufstehen zu müssen um Liegen zu reservieren. Aber das ist ein anderes Thema. An sich hätte der Strand sauberer sein können (viele Kippenstummel und Kleinmüll an sich). Es war auch kein typischer weißer Puderzuckerstrand sondern aufgeschütteter, groberer Sand aus dem Meer, was man auch sehr deutlich an der schon klippenähnlichen, abfallenden "Stufe" sah, die den Bereich der Liegen zum Meer hin trennte. Im Meer selbst machten wir Bekanntschaft mit den von uns getauften "Knabberfischen". Sahen harmlos aus, knabberten und piekten aber, sobald man reglos stand und die Viecher an sich herankommen lies. Gelegentlich hörte man immer mal wieder ein kurzes Aufkreischen gefolgt von "it bite me!".