- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel verfügt über ein U-förmig um eine Poollandschaft herum angelegtes Hauptgebäude sowie 200 Bungalows. Im Hauptgebäude befinden sich weitere 408 Zimmer sowie Empfangsbereich mit Rezeption, Lobby, Pianobar, ein Buffetrestaurant (Hauptrestaurant), ein italienisches á-la-carte-Restaurant, diverse Bars und Snackbars, verschiedene Shops, Friseur, Massagesalon, Internet-Service usw. Außerdem gibt es in der Bungalowanlage ein chinesisches á-la-carte-Restaurant, am Pool ein BBQ-Restaurant, Poolbar und Strandbar. Wir hatten All Inclusive gebucht - etwas anderes war auch nicht möglich. Darin eingeschlossen waren drei Mahlzeiten, abends nach Vorbestellung auch in einem der á-la-carte-Restaurants möglich, alkoholische und nichtalkoholische Getränke 24 Stunden, Snacks, sowie diverse Sportangebote. Während unserem Aufenthalt befanden sich viele Deutsche, Engländer und Russen im Hotel. Insbesondere viele jugendliche Russen fielen durch übermäßigen Alkoholkonsum und entsprechende Begleiterscheinungen negativ auf. Der Altersdurchschnitt der anwesenden Gäste lag bei ca. 30 bis 35 Jahren. Es waren viele junge Paare und Gruppen dort, einige ältere Paare und so gut wie keine Kinder. Das Hotel ist für Kinder auch nicht unbedingt zu empfehlen. Wer gerne nur ein oder zwei Wochen Badeurlaub machen möchte und die Seele baumeln lassen möchte, für den ist dieses Hotel genau richtig. Allerdings braucht man dafür nicht unbedingt bis nach Kuba zu reisen und es gibt bestimmt andere Inseln in der Karibik die preiswerter sind und den gleichen Zweck erfüllen. Wer zuvor wie wir eine Rundreise gemacht hat, der sollte zum anschließenden Badeurlaub (wenn er weiterhin mit Land und Leuten in Kontakt bleiben möchte) nicht unbedingt Varadero als Badeort wählen. Wer wie wir noch ein bißchen auf eigene Faust Ausflüge machen will, sollte als Fahrzeug möglichst einen Jeep mieten wegen der Straßenverhältnisse. Sehr hilfreich ist es für so eine Unternehmung auch, wenn man neben Englisch ein bißchen Spanisch spricht, da nicht alle Kubaner so gut Englisch sprechen. Vorsicht auch bei der Beschilderung: Es gibt weder Wegweiser noch Ortseingangsschilder. Man sollte ruhig in einzelnen Orten am Straßenrand halten und fragen wie der Ort heißt, damit man dies mit der Straßenkarte vergleichen kann. Zu den kubanischen Standard-Souvenirs (Rum und Zigarren) gibt jeder Reiseführer ausführlich Auskunft (erlaubte Ausfuhrmengen usw.). Ansonsten ist Kuba auf jeden Fall eine Reise wert - vor allem eine Rundreise!
Die Lage unseres Zimmers war sehr gut. Wir hatten ein Junior-Suite mit separatem Wohn- und Schlafzimmer und großer Terrasse mit fast direktem Zugang zum Strand gebucht. Die Betten waren King Size und sehr bequem. Das Badezimmer war mit allem ausgestattet inklusive Wanne, Fön usw. Es gab ein deutsches TV-Programm (Deutsche Welle), so dass man zumindest die neusten Nachrichten aus der Heimat verfolgen konnte. Ansonsten gab es viele amerikanische Programme, auf denen zur großen Freude meines Freundes die ganze Nacht hindurch Baseball lief. Für die Stromversorgung empfiehlt es sich unbedingt einen Adapter mitzubringen. Das Zimmer war sehr ruhig und überhaupt nicht hellhörig. Die Sauberkeit ließ - wie bereits erwähnt - sehr zu wünschen übrig. Nachdem ich die Grundreinigung einmal selber vorgenommen hatte, klappte es dann mit Hilfe von 2 bis 3 Dollar Trinkgeld pro Tag etwas besser. Handtücher und Bettwäsche wurden täglich gewechselt. Wer ein Zimmer im Haupthaus bucht, sollte entweder wie wir eine Junior-Suite nehmen. Diese ist direkt zum Strand gelegen, aber davon gibt es nicht sehr viele (rechtzeitig buchen). Ansonsten sollte man ein Zimmer mit Gartenblick nehmen, dann liegt dieses auf der Außenseite des U-förmigen Gebäudes. Wenn man ein Zimmer mit Poolblick nimmt, dann guckt einem von dort jeder auf den Balkon und die Lautstärke ist entsprechend. Zu den Bungalows kann ich nicht viel sagen. Diese sind wohl geräumiger als normale Zimmer, liegen aber unter Umständen sehr weit vom Strand und vom Haupthaus entfernt.
Die Auswahl an den Buffets für Frühstück, Mittag- und Abendessen war immer groß, die Speisen waren qualitativ hochwertig und schmackhaft zubereitet sowie sehr abwechslungsreich. Es war wirklich für jeden Geschmack etwas dabei und ausreichend für alle. Dies alles konnte man allerdings erst genießen, wenn man es geschafft hatte überhaupt einen Tisch zu ergattern. Einen frisch eingedeckten Tisch fand man so gut wie nie - außer man reihte sich 15 Minuten vor Öffnung des Restaurants in die wartende Horde ein. Bereits verlassene Tische wurden nur sehr schleppend neu eingedeckt. Man musste sich also am besten selber Gläser, Besteck und Servietten von den Wagen des Service-Personals besorgen. Dann musste einer am Tisch sitzen bleiben, um die Sachen zu sichern. Wenn man etwas auf dem Tisch stehen ließ, um sich noch kurz etwas zu holen, dann konnte man davon ausgehen, dass irgendjemand am Tisch saß und die Sachen weggestellt hatte, wenn man zurückkam. Mein Freund und ich aßen also praktisch immer getrennt, da wir nicht gleichzeitig unsere Teller befüllen konnten. Einmal saß ich am Tisch und wartete auf meinen Freund als sich plötzlich drei weitere Hotelgäste zu mir an den Tisch gesellten und für meinen Freund kein Platz mehr war. Als ich protestierte verstand man kein Wort und ließ sich auch nicht vertreiben. Für das Verhalten anderer Hotelgäste kann das Personal zwar nichts, aber das Buffet-Restaurant ist schlicht zu klein für die vielen Gäste. Sehr angenehm hingegen waren die á-la-carte-Restaurants. Dort hatte man einen reservierten Tisch und es herrschte eine angenehme Lautstärke. Die Getränkeauswahl war zwar vielfältig, aber die Qualität nicht sehr berauschend. Im Buffet-Restaurant gab es das Wasser nur gläserweise. Wenn man pro Tag zwei Dollar Trinkgeld gab, bekam man dann auch öfter nachgeschenkt. Das Wasser schmeckte normal - wie Wasser halt so schmeckt. Alle anderen nichtalkoholischen Getränke waren sehr mit Wasser gestreckt. Die Cola sprudelte schon gar nicht mehr und war sehr hell. Die Cocktails waren mit denen, die wir in diversen Bars auf unserer Rundreise getrunken hatten, nicht zu vergleichen. Ein kleiner Service-Pluspunkt ist dafür zu vergeben, dass man täglich eine Flasche Wasser ins Zimmer gestellt bekam.
Die Freundlichkeit des Personals ließ sehr zu wünschen übrig. Lediglich in den á-la-carte-Restaurants war man bereits vor dem Trinkgeld einigermaßen freundlich. Verständigungsprobleme gab es nicht, alle sprachen sehr gut englisch. Die Zimmerreinigung war eine Katastrophe, bei unserer Ankunft lagen überall lange schwarze Haare und Speisekrümel herum. Dies haben wir mehrmals an der Rezeption, bei der Reiseleitung und an einem eigens für Beschwerden eingerichteten Service-Point reklamiert - passiert ist nichts. Ich habe schließlich mit Sagrotan-Tüchern selbst geputzt, damit wir endlich ein sauberes Zimmer hatten. Die Check-In-Abfertigung war eine Katastrophe. Zuerst wollte man uns nicht die gebuchte und bezahlte Junior-Suite geben, nachdem wir hartnäckig blieben durften wir uns zur Strafe den Weg dorthin mit unseren Koffern selber suchen. Ein Umgang mit Beschwerden fand überhaupt nicht statt, da diese einfach ignoriert wurden. So habe ich den Fehler gemacht fünf T-Shirts (nach der einwöchigen Rundreise wurden die sauberen Sachen langsam knapp) in die hoteleigene Wäscherei zu geben. Es hat drei Tage gedauert bis ich meine Sachen zurück hatte (versprochen waren 24 Stunden) und alle T-Shirts waren verfärbt und eingelaufen - also für den Müll. Auf die Bezahlung hat man dennoch bestanden mit der Begründung, meine T-Shirts seien von schlechter Qualität gewesen. Ein kleiner Lichtblick war die Aufmerksamkeit des Hotelpersonals am Geburtstag meines Freundes. Mein Freund hatte während unseres Aufenthalts seinen 30. Geburtstag und als wir vom Frühstück kamen, fanden wir in unserer Suite Blumen und Sekt mit Glückwünschen des Hotels. - Für die Mini-Schokoladentorte, die wir für diesen Tag bestellten, kassierte man allerdings 25 $.
Man kommt nicht umhin, die Lage des Hotels als erstklassig zu beschreiben. Das Hotel liegt inmitten eines karibischen Palmengartens direkt am Strand. Der Strand ist mit sauberem hellem Sand und blau-türkisem Meer einfach traumhaft. Durch die wunderschöne Gartenanlage werden mehrmals wöchentlich botanische Führungen veranstaltet, sollte man unbedingt mal mitmachen! Vom Hotel aus gibt es einen kostenlosen Shuttle-Service (Mini-Bahn) zu den beiden in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Schwester-Hotels Meliá Varadero und Meliá Las Americas sowie zu einem zwischen diesen beiden Hotels gelegenen Shopping-Center. Beide Schwester-Hotels dürfen betreten werden und die Shops dort besucht werden. Der nächstgelegene Ort ist Varadero, der einzige Ort auf der Landzunge, auf der das Hotel gelegen ist. Ein Ausflug nach Varadero lohnt sich nicht, da dort außer ein paar Häusern nichts ist. Ansonsten reiht sich auf der Landzunge ein Urlaubshotel an das nächste. Ein beliebter Spruch der Kubaner ist: "Kuba fängt erst an, wenn Sie Varadero verlassen haben." Damit haben sie recht, doch wer ungestört und ohne auf Einheimische (außer dem Hotelpersonal) zu treffen seinen Badeurlaub verbringen möchte ist auf Varadero genau richtig. Über die Bustransferzeit von und zum Flughafen kann ich nichts sagen. Bei der Ankunft sind wir in Havanna gelandet und haben eine einwöchige Rundreise angetreten und bei der Abreise haben wir ein Taxi zum Flughafen genommen (ca. 6 $).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die für uns interessanten Sportangebote (Segeln, Tretboot, Banana Boat usw.) konnten wir leider nicht nutzen. Die Beschreibung unseres Reiseveranstalters "kann 3 x wöchentlich in Anspruch genommen werden" wurde einfach uminterpretiert in "findet nicht mehr als 3 x wöchentlich statt". An diesen Tagen hängten die Animateure am Strand dann einfach die gelbe Flagge ("kein Wassersport wegen Windverhältnissen möglich") raus und fertig. Es gab noch diverse weitere Sportmöglichkeiten, die wir jedoch wegen Überfüllung nicht genutzt haben. Für die Dartscheibe besaß man nur noch einen krummen Pfeil und Billard konnte man an einem hügeligen Tisch spielen gegen Gebühr (wurde noch dazu nicht pro Spiel, sondern pro Minute berechnet). Liegen und Schirme gab es an Pool und Strand viel zu wenig. Die vorhandenen wurden ab 6.00 Uhr "reserviert". Die Leute gingen dann getrennt zum Frühstück und hielten um sich herum fünf Liegen frei. Der Pool war optisch schön, ansonsten aber nicht so berauschend. Das Wasser fühlte sich schleimig an und unter der Bodenfolie befand sich scheinbar Luft, man ging wie über ein Kissen. Wir sind dann abends immer ab 18.00 Uhr im Meer Baden gegangen, wenn es am Strand langsam leerer wurde. Ganz nett war eine Hängemattenlandschaft zwischen Palmen - zum Sonnen nicht geeignet aber um in Ruhe an einem schattigen Plätzchen etwas zu lesen. In der Hotellobby gibt es einen Internetzugang, den man für 3 $ eine halbe Stunde lang benutzen kann. Einmal stürzte der Computer ständig ab, wir konnten nur fünf Minuten lang surfen aber die drei Dollar mussten wir voll bezahlen, weil eine halbe Stunde die Mindestnutzungsdauer war. In der Hotellobby gibt es die Möglichkeit bei verschiedenen einheimischen Veranstaltern Ausflüge zu buchen. Wir hatten am zweiten Tag eine Fahrt mit dem Glasbodenboot für zwei Personen zu 50 $ gebucht. Als es nachmittags losgehen sollte warteten wir vergeblich auf den Bus und erhielten dann die Auskunft, die Fahrt sei wegen schweren Seegangs abgesagt. Einen Alternativtermin der Woche gab es nicht mehr und so erhielten wir - da wir mit Kreditkarte gezahlt hatten - einen Gutschriftsbeleg, da die Dame den Belastungsbeleg schon weitergeleitet hatte und nicht mehr zurückgeben konnte. Sie ahnen es sicherlich schon: Die 50 $ wurden drei Wochen nach unserer Heimkehr abgebucht, auf die Gutschrift warten wir bis heute. Nach drei Tagen haben wir beschlossen für eigene Unterhaltung zu sorgen und haben uns in dem bereits erwähnten Shopping-Center bei einer Autovermietung für 400 $ einen offenen Jeep für den Rest der Woche gemietet und haben selbst Ausflüge nach Havanna, an die Schweinebucht usw. gemacht. Dabei sind wir - wie auf unserer Rundreise zuvor - nur auf freundliche und hilfsbereite Einheimische gestoßen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Anja |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 4 |