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Elisabeth (66-70)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Februar 2017 • 1 Woche • Sonstige
"Alles gut?" - leider nein!
2,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Vorweg: wir waren in diesem Hotel für eine Woche Anfang Februar 2017 im Rahmen einer Nil-Kombi. Wechselkurs 19 LE für 1 Euro. Bis Freitag war das Hotel fast ausschließlich mit Einheimischen belegt, da gerade Schulferien waren. Immerhin waren, bis auf eine Ausnahme, keine Nikab-Frauen zu sehen. Das Hotel liegt im nördlichen Teil von Hurghada direkt am Meer. Das Schwesterhotel (Paradise) liegt direkt daneben. Der Pool war nicht beheizt, das Meer zu kalt zum Baden. Es war richtig kalt und windig. Im Schwesterhotel gibt’s einen beheizten Pool, darauf wurde nicht hingewiesen. Dies erfuhren wir allerdings nur von Gästen vor der Abreise. Angeblich hätte man dort auch baden können. Da es Personal im Übermaß gab wurde auch ständig geputzt und gereinigt, das was vorbildlich. In‘s Zentrum geht’s mit dem Taxi für 2 Euro, der Preis muss ausgehandelt werden. Die Fahrer beginnen mit 5 Euro, willigen aber sofort ein, wenn man zum nächsten Taxi geht. Das Hotel ist recht alt, der architektonische Zuschnitt unpraktisch und einfallslos. Lediglich die Empfangshalle vermittelt eine etwas anspruchsvollere Atmosphäre. Internet (gratis) gibt’s nur dort. Die Zimmer sind ausreichend groß, der Zahn der Zeit nagt aber überall (Fliesen, Holzwerk); Das Mobiliar könnte aus der Nachkriegszeit stammen. Teilweise gibt’s noch kleine Röhrenfernseher (2 deutsche Programme) mit grieseligem Bild. Wir erhielten zunächst ein dunkles kaltes Zimmer, auf unsere Bitte dann jedoch sogleich ein etwas besseres und helleres. Dort war auch die Zimmerbeleuchtung besser, wenn man vor dem Einschlafen im Bett noch was lesen wollte. Die ganze Einrichtung mutete ärmlich an, nie und nimmer aber vier-Sterne-mässig. Geradezu lachhaft war der im Zimmer aushängende Preis nach Liste: 140 Dollar ohne Frühstück, in Deutschland würden wir für so ein Zimmer keine 25 Euro bezahlen, da kennen wir uns aus. Der Service im Hotel war gut, ausgenommen der Zimmerservice. In der Woche wurde nur sporadisch gereinigt, dies bestand soweit erkennbar, nur aus dem Geradeziehen der Bettwäsche. Diese wurde nie gewechselt. Klopapier musste bestellt werden, kam aber dann sofort. Gerade einmal wurden zwei Flaschen Wasser gestellt. Die Freundlichkeit an der Rezeption könnte besser sein. Immerhin ist dies der erste und häufig bleibende Eindruck vom Hotel. Es wäre angezeigt, dass bei längerem Warten man zumindest einen freundlichen Blick erhält und dann, wenn man dran ist, der Rezeptionist nicht anfängt mit Kollegen ausführlich (arabisch) zu reden und den Gast dabei vollständig ignoriert. Ansonsten war das gesamte Personal sehr bemüht und extrem freundlich. Offenbar sind alle darauf dressiert, bei jeder (!) Begegnung zu fragen: „Alles gut?“. Und reflexhaft sagt man…..ok. Dies konnte geradezu lästig werden. Im Speisesaal wurden wir sehr freundlich bedient und wir legten gern täglich unseren Euro dafür hin. Aber auch dieser Saal mutet an wie eine Kantine. Einfach freudlos und duster und unpraktisch. Soweit erkennbar gibt’s keine offene Terrasse mit freiem Blick. Der Architekt muss ein Fan von Stolperfallen gewesen sein, da auch dort, wie überall, Stufen und Erhöhungen eingebaut sind, die komplett sinnlos sind. Die Gastronomie ist ein ganz heikles Thema. Die Speisen waren schlicht eine Zumutung. Immerhin war der Kaffee trinkbar (american coffe), nämlich nicht zu stark. Die Teeauswahl: nur Schwarztee, nicht ein einziger Früchtetee. Die Milch war so dünn, dass die andernorts geäußerte Vermutung, sie sei verwässert, nicht von der Hand zu weisen ist. Die warme Milch muss mit einer Kelle aus einem verbeulten Napf geschöpft werden und da daneben Frühstücksflocken mit ebenfalls dieser Kelle geschöpft werden, lagen solche dann auch in der Milch, was sehr unappetitlich aussieht. Das Brot bestand aus gealtertem Toastbrot oder kleinen Brötchen, die durchgängig süßlich schmeckten. Dass es auch schmackhafte Brötchen gibt haben wir nur einmal festgestellt, als beim Mittags-Snack außen Sandwiches angeboten wurden. Warum nicht immer so? Es gab immer den gleichen Käse und immer die gleichen Scheiben, die wohl Wurst sein sollten, völlig geschmacklos. Schlimm waren die angebotenen Hauptgerichte. Grundsätzlich hat man Verständnis dafür, dass nicht verbrauchte Vorräte noch einmal angeboten wurden. Aber die Eintönigkeit und das immer Gleiche war dann doch zu viel. In den Töpfen lagen die Sachen in einer undefinierbaren weißen dicklichen Soße, das Gratin verdiente diesen Namen nicht, alles schien mit Soße gestreckt zu sein. Täglich gab es Minihühnerschenkelchen. Wenn „Beef“ am Topf stand darf man ja solches auch erwarten, es bestand aus viel Soße und winzigen Stückchen, die wohl Fleisch waren. Die Salatbar hatte immer das gleiche, Tomaten, Paprika und Peperoni, selten Oliven. Dabei standen Töpfe mit angerührtem Etwas in weißer Soße, alles ohne Beschriftung. Erst duch eine Probe konnte festgestellt werden, ob es süß und sonst was war. Das Ganze ist in zwei Reihen hintereinander aufgestellt, wobei dann, wenn man das Grünzeug aus der hinteren Reihe mit der Zange oder dem Löffel holte, natürlich etwas in die davor stehenden Soßen-Töpfe fiel. Immerhin wurden auch Schalen mit Gewürzen aufgestellt, aber ohne Beschriftung. Die Einheimischen mögen es kennen, der Mitteleuropäer jedoch nicht. Ein Lob dafür, dass am letzten Tag immerhin der Salatbüffet-Wächter ungefragt einmal einen Teller mit frischen grünen Salat aus einer Ecke holte und anbot. Er konnte wohl Gedanken lesen. Das Dessert: An Früchten gab es durchgängig nur Datteln und Orangenscheiben. Keine Bananen, obwohl ein Reiseführer voller Stoz erklärte, wie schmackhaft diese dort im Land seien. Nur einmal gab’s eine weiße süße Soße, wohl Joghurt, in der Bananen waren. Zur Erinnerung: es ist ein 4-Sterne-Hotel! Der Mittags-snack bestand meist nur aus kleinen Pizzastückchen, die waren ok. Ansonsten kaum Abwechslung, ausgenommen die schon erwähnten Sandwiches. Die Freizeitangebote; dazu können wir nicht viel sagen, die Preise erschienen uns durchweg als zu hoch. Abenteuerlich hoch waren aber die Preise im Wellnessbereich. Da gehen die Akquisiteure herum und bedrängen einen in geradezu lästiger Weise etwas zu buchen. Die Preisliste ist ein Hammer. Da wird für eine 35 minütige Massage der stolze Preis von 55 Euro (in Worten fünfundfünfzig!) angeboten, aber dann sofort auch ein Discount, der aber nur geringfügig darunter liegt. Einen richtigen Schock erzeugte unser Hinweis, dass in Thailand eine gute Massage von mehr als einer Stunde für knapp 4 Euro am Strand zu bekommen ist. Das machte die Runde und nach Tagen gab’s dann eine „Anpassung“ auf 10 Euro für genau 30 min, das war dann auch akzeptabel. Nach Preisliste kosteten erweiterte Angebote bis über 200 Euro. Wohl Preise für Ölscheichs. Fazit: Das Hotel ist sehr alt, es sind nur wenige Touristen dort, man spürt die nackte Existenzangst. Einiges könnte mit geringem Aufwand verbessert werden, anderes nur mit hohen Kosten. In unserer Woche war das Hotel leidlich gut belegt, aber fast ausschließlich mit Arabern, da gerade Schulferien waren. Einen freundlichen Kontakt, auch Blickkontakt, gab‘s nicht. Als diese Ferien am Freitag zu Ende waren, war das Hotel so leer, dass es den Anschein hatte, es gibt mehr Personal als Gäste. Und da liegt wohl auch das Problem. Der unsägliche Gästeschwund überall. Totale Leere allerorten. Hotelleerstand überall, an fast allen Neubauten ist die Arbeit eingestellt, leerstehende Hotels überall. Für die Einheimischen einfach verheerend. Man spürt die pure Existenzangst. Es ist beklemmend. Von Herzen wünschen wir den Leuten wieder mehr Gäste. Aber eine schöne Urlaubsatmosphäre kann so nicht aufkommen, es ist einfach deprimierend. Unverständlich für uns ist, wie ein namhafter deutscher Reiseveranstalter es wagt, so ein Hotel anzubieten mit der angeblichen Klassifizierung 4-Sterne nach Landeskategorie. Selbst dies war es nie und nimmer. Soweit andere Bewertungen nur loben, halten wir das für gefakt. Mit ehrlichem Bedauern müssen wir sagen: keine Empfehlung


Aktivitäten

Beliebte Aktivitäten

  • Sonstiges

Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
Infos zur Reise
Verreist als:Paar
Dauer:1 Woche im Februar 2017
Reisegrund:Sonstige
Infos zum Bewerter
Vorname:Elisabeth
Alter:66-70
Bewertungen:2
Kommentar des Hoteliers

Lieber Elisabeth Danke, dass du dir die Zeit genommen hast eine Bewertung zu verfassen. Durch deine Meinung verhilfst du uns in Zukunft einen besseren Service unseren Gaesten bieten zu koennen. Es tut uns natuerlich sehr leid, dass das Hotel und das Essen nicht deinen Erwartungen entsprochen haben. Natürlich werde ich das Managment darauf verweisen diesbezüglich etwas zu verbessern, damit wir deinen Anspruechen das naechste Mal besser gerecht werden koennen. Trotzalledem freut es uns zu hoeren, dass dich das Personal zufrieden gestellt hat. An dieser Stelle moechte ich mich nochmals ausdruecklich fuer die Unannehmlichkeiten entschuldigen und hoffen begruessen dich nochmals in Palma De Mirette zu koennen. Sonnige Grüße Sunny Days Egypt Team

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