- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel ist relativ groß und direkt am ägäischen Meer gelegen. Die Gebäude sind schon etwas in die Jahre gekommen und sehen nicht allzu schön aus. Wir waren im neuen Gebäudekomplex, der allerdings durch eine kleine Straße vom restlichen Hotel getrennt ist. Hier ist dann tatsächlich alles neu und modern, auch eine separater Pool ist vorhanden, das Meer sieht man aber nicht mehr. Dementsprechend ist der Zustand hier nicht zu bemängeln. Das war es dann aber auch schon. Der Hinweis:" Je nach Windrichtung können Fluggeräusche zu hören sein" ist schlicht und ergreifend irreführende Verarschung, denn das Hotel liegt direkt in der Einflugschneise des Airports und somit donnern sämtliche anfliegenden Flugzeuge über das Hotel hinweg. Und das in einer Anzahl, die kaum tolerierbar ist. Die direkte Strandlage ist auch nur nebenbei zu erwähnen, denn zum einen lädt der Strand nicht wirklich zum verweilen ein (grober Kies) und das Meer ist an der Stelle stets aufgewühlt vom ständigen auflandigen Wind, der dort vorherrscht. Da kann das Hotel nichts dafür, aber es darf erwähnt werden. Sowohl am Strand als auch an den Pools gibt es Liegen, die aber von nachtaktiven Quälgeistern mit Handtüchern schon am frühesten Morgen belegt sind, obwohl weit und breit kein Mensch zu sehen ist. Apropos Handtücher.. die gibt es an einem Büdchen am Strand... wenn es welche gibt. Ich habe erst beim dritten Anlauf überhaupt welche erhalten. Der Mitarbeiter ist sehr freundlich und es tat mir im Nachhinein auch leid, aber ich war schon sehr angefressen, denn so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Wifi gibt es mit der Geschwindigkeit eines 56k-Modems im Lobby-Bereich, wer es schneller haben möchte, soll 45,-€ pro Woche und Zugang hinblättern. Das ist, in Anbetracht der Tatsache, dass alle Restaurant in unmittelbarer Nähe kostenloses Wifi anbieten, eine Unverschämtheit. Die Gäste kommen bunt gemischt aus aller Herren Länder. Der Tipp kann eigentlich nur lauten, wo anders hin zu fahren, was allerdings Schade wäre, wegen der hervorragenden Animationsleistung. Wenn man also in dieses Hotel geht, dann sollte man wenigstens ab und an, eines der vielen Restaurants in der unmittelbaren Nähe besuchen, um auch mal etwas griechisches zu essen.
Unser Zimmer ("Poolblick", so heißt der Neubau) bestand aus einem Schlafraum mit Doppelbett, Minibar und LCD-TV, Schrank und Safe, einem weiteren Zimmer mit zwei Einzelbetten, einem weiteren Schrank und einem weiteren LCD-TV. Zwischen den beiden Zimmern befindet sich das Bad, mit Glastüren von den Zimmern getrennt, in dem sich einen große Dusche, ein separates WC und zwei Waschbecken befinden. Insgesamt alles sehr neu, wenn auch katastrophal verarbeitet, und funktional. Handtücher sind in ausreichender Zahl vorhanden.
Die Gastronomie ist schlicht und ergreifend fürchterlich. Das Restaurant hat den Charakter einer Bahnhofshalle und ein Flair wie beim Sommerschlussverkauf in der Kaufhalle von Berlin Marzahn. Es gibt neben dem Hauptrestaurant noch ein weiteres, welches an drei tagen in der Woche ein italienisches und an noch drei Tagen ein griechisches sein soll. Wir hatten das Vergnügen, ein "exklusives, italienisches Abendessen" zu erleben, welches auf dem Niveau von Miracoli anzusiedeln ist. Allein das Prozedere, dort einen Tisch zu erhaschen (am Vortag um 11:00 muss man sich mit sehr vielen anderen an der Rezeption einfinden um dort mit Glück einen zu erhalten) hat uns abgehalten, die "Genüsse" des griechischen Restaurants in Anspruch zu nehmen. Im Hauptrestaurant geht der Horror jeden Tag mit dem Frühstück los. Hunderte Gäste wuseln umher um einen Tisch zu finden, der möglichst auch noch eingedeckt ist. Hat man den dann gefunden, kann es los gehen, mit Dingen, die die Welt noch nicht gesehen hat. Neben dem typischen Rührei, mit Vollei aus der Tüte, gibt es Spiegeleier aber leider auch ein undefinierbares Eierprodukt, das aussieht wie gestocktes Ei in einer Auflaufform. Jedoch hat dieses Etwas die Konsistenz einer Kaltschaummatratze und schmeckt auch noch so. Bacon zum Spiegelei gab es leider nur in den ersten Tagen, danach hat wohl die Planwirtschaft versagt und es gab einfach keinen mehr. Das gleiche galt dann auch für die Baked Beans, welche dann gegen einfache Kidneybohnen ohne jegliche Würze ausgetauscht wurden. Die Auswahl an Aufschnitt war begrenzt auf eine Sorte Scheibenkäse und eine Sorte, ich beschreibe es mal so. Böse-Augen-Wurst, die ich im Leben nicht freiwillig essen möchte. Statt frischem Obstsalat gibt es nur Dosenobst, der billigsten Sorte. Viel zu oft sind Dinge leer und werden nicht schnell genug aufgefüllt, obwohl genug Personal rumwuselt. Der Kaffee muss am Automaten selbst gezapft werden und die Freude ist groß, wenn es auch noch eine Tasse dazu gibt. Die Freude wird aber dadurch getrübt, dass die Tassen, obwohl gerade erst vom Personal hingestellt, nicht sauber sind und noch Kaffeeränder vom Vornutzer zu sehen sind. das gilt auch für die Untertassen. Löffel zu bekommen ist auch ein Wunder, weshalb viele dann freiwillig auf Plastikbecher und -löffel umsteigen. Der Hammer ist das merkwürdige Butter-Surrogat, welches, nachdem auch die abgepackte Butter aus war, in Blöcken im Buffet lag. Das Zeug wollte selbst auf einem heissen Toast nicht schmelzen und ich frage mich noch immer, was ich da gegessen habe. Schon nach drei Tagen habe ich angefangen, morgens schon freiwillig Bauern-Salat zu essen, was ich in meinem ganzen Leben zuvor nicht getan habe. Der Abend ist dann auch nicht besser, das Gewusel und der Lärmpegel sind gleich. Das Bier ist, wie überall auf der Welt, trinkbar, weil kalt. Der Wein aus der Zapfanlage ist aber die Kriegserklärung an den Gaumen und nur von ganz hartgesottenen "Kennern" zu ertragen. Die Softdrinks sind pappsüße Billigprodukte, die Cola erinnert an ClubKola aus vergangenen Zeiten und muss wie alle Getränke selbst gezapft werden, wenn man denn ein Glas hat. Die Speisen am Abend haben das Potential, den Urlaub zu kompletten Katastrophe werden zu lassen. Lammragout, welches aus Knochen besteht, die zwar Geschmack geben, aber nicht beissbar sind. Fisch der undefinierbar ist und auch Beilagen, die an die Gastronomie der Nachkriegsjahre erinnert. Dosengemüse (Erbsen/Möhren/Champions). Besonders hervorzuheben ist der als "Pancetta" bezeichnete Bauchspeck, der jeden Abend meine Augen gequält hat und wohl das Fleischangebot sein sollte. Bäähhh und nochmal bäähh. Das gute daran ist, dass es nahezu jeden Abend das gleiche gibt und somit keine unerwarteten Überraschungen auf einen zukommen. An den Poolbars gibt es neben den "lecker" Softdrinks auch das erwähnte kalte Bier und relativ geschmacksneutrale "Cocktails", die mit einheimischen Spirituosen zusammengeschüttet werden. Das Hauptproblem dabei sind aber wohl die verwendeten Automatensäfte, die nach deutscher Definition keine sind. Und wenn man dann auch noch neben dem Unglück Pech hat, dann ist der Ouzo, der das Geschmackserlebnis Abendessen verdaubar machen könnte, "finished", sprich nicht mehr vorhanden, weil zu wenig bevorratet. Das ist insgesamt für eine Clubanlage, die zum REWE-Konzern gehört schlichtweg zu wenig bis beschämend. Wir konnten es als Familie nicht mehr ertragen und sind auf eigene Kosten lieber anderswo essen gegangen.
Alle Mitarbeiter sind ausnahmslos freundlich und hilfsbereit, mit marginalem Englisch kommt man gut durch. Die Zimmerreinigung hat stattgefunden.. jedoch wurde nicht unbedingt das Toilettenpapier aufgefüllt und auch fleckige Bettwäsche (normaler Schmutz :-)) wurde nicht erneuert. Die Handtücher jedoch wurden auf Wunsch getauscht. Insgesamt ist die Reinigungsleistung sicherlich verbesserbar und bietet noch Luft nach oben.
Wie schon beschrieben, liegt das Hotel direkt am Strand, an einer Straße , auf der diverse Restaurants, Bars und Geschäfte, sowie Auto- und Mopedvermieter angesiedelt sind. Direkt neben dem Hotel befindet sich auch der Bo Club, der nachts seine Pforten öffnet und ganz ordentliche House Musik bietet. Die Bushaltestelle nach Rhodos ist fußläufig ca. 10 Minuten entfernt, die Fahrt nach Rhodos Stadt dauert ca. 20 Minuten und ist mit 2,30,-€ recht günstig. Organisierte Ausflüge starten in der Nachbarschaft oder direkt im Hotel, alles individuelle kann man nur motorisiert bewerkstelligen. Am Strand, ca. 500m vom Hotel entfernt, gibt es auch einen Wassersportanbieter, der die üblichen Sachen wie Tube, Banana, Paraglide und auch Jetski anbietet.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
An dieser Stelle kommen wir zum einzigen Lichtblick in diesem Hotel: der Animation. Das gesamt Animationsteam ist wirklich engagiert und stets gut gelaunt und reißt sich immer ein Bein aus, um alle ins Boot zu holen. Da gibt es den stets gut gelaunten und lausbübigen Ali Baba, den redegewandten Chefanimateur Nemo, Aga, Anna, Mary, Michael, Niko, Felix und die besonders zu erwähnende Kimmy, die die Herzen der Teens im Sturm erobert hat. Dieses Team hat den Urlaub hier ertragbar gemacht, sonst wären wir wohl Amok gelaufen. Neben der Animation hat das Hotel noch einen Fußballplatz, zwei Tennisplätze, Minigolf, einen Fahrradverleih und diverse Spielautomaten, die aber eher lieblos im hintern Teil des Restaurantgebäudes stehen. Es gibt insgesamt 4 Pools und 2 Babypools, die aber nicht viel mehr zu bieten haben als.. Wasser. In der Anlage ist auch stets ein Fotograf unterwegs, der sehr schöne Bilder macht und auch Familien-Shootings macht, die wirklich toll sind.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ralf |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 10 |