Thalassa Sousse

Es handelt sich um eine sehr gepflegte Hotelanlage. Jede Menge Personal sorgt dafür, das Gebäude und Außenanlagen in gutem Zustand sind. Insbesondere die Gartenanlage wird sehr gepflegt und ist wirklich schön. Das Hotel wurde vor einigen Jahren komplett renoviert. Es gibt ein 4-stöckiges Haupthaus mit mehreren 2-stöckigen Seitentrakten. Ansonsten jede Menge Bungalows zwischen Haupthaus und Strand. Vor der Reise wollten wir unbedingt einen Bungalow in strandnähe haben, als uns dann zwei Zimmer mit Verbindungstür im Erdgeschoss eines Nebentraktes angeboten wurde waren wir erst nicht erbaut. Nachdem uns ersatzweise ein Familienbungalow am Pool angeboten wurde haben wir uns aber doch für die ursprüngliche Lösung entschieden und es bis zuletzt nicht bereut (mehr dazu später!). Ganz allgemein handelt es sich um eine sehr familienfreundliche und ich denke auch behindertengerechte Anlage, die Gäste kamen hauptsächlich aus Frankreich, Italien, Deutschland und Belgien, aufgelockert durch ein paar Holländer und Österreicher, abgedunkelt durch eine handvoll Osteuropäer (vermutlich Russen). Aufgrund der Ferien waren natürlich hauptsächlich Familien mit schulpflichtigen, aber auch sehr viele jüngere Kinder anwesend. Die wichtigsten Tipps wurden in vielen vorherigen Bewertungen schon oft genug erwähnt. Wichtig ist vor allem mit welchen Vorstellungen man in einen Urlaub geht und sich darüber im Klaren darüber ist, das man nicht verreist, um alles so wie zu Hause vorzufinden.

Wie schon erwähnt hatten wir zwei Doppelzimmer mit Verbindungstür, wie sich heraus stellte eine ideale Lösung für uns. Genügend Platz und alles doppelt (Schränke, Bad, Fernseher...). Wenn die Eltern ihre Ruhe haben wollten, wurde einfach die Verbindungstür auf einer Seite geschlossen, das funktionierte selbstverständlich auch umgekehrt! Die Zimmer sind wirklich nur zweckmäßig eingerichtet, waren aber sauber und die Betten, Klimaanlage und Duschen waren gut, mehr braucht man nicht wirklich, zumal man kaum auf den Zimmern ist außer zum schlafen und duschen! Der Safe im Zimmer funktionierte (gegen Gebühr), Fernbedienung für TV (gegen Kaution) gab es an der Rezeption, einige deutschsprachige Sender (ARD, RTL, Pro7, Eurosport und Kika) fanden wir absolut ausreichend. Alles in allem haben wir 14 Tage super geschlafen, lag aber wohl auch an den relativ gesitteten Nachbarn, da hat man natürlich keine Gewähr, die Zimmer sind schon recht hellhörig.

An der AI-Verpflegung gab es nichts auszusetzen. Ein großes klimatisiertes Restaurant mit reichhaltigem und abwechslungsreichem Buffet. Zusätzlich noch eine große Außenterrasse mit Blick auf Pool und Meer. Trotz ausgebuchtem Hotel (1300 Gäste) war es selten eng am Buffet und man musste fast nie lange warten, logischerweise bleibt aber eine gewisse Kantinenatmosphäre nicht aus. Ruhiger und beschaulicher geht es da schon in den drei Themenrestaurants zu, in denen jederzeit ein Tisch reserviert werden kann. Im Strandrestaurant hat es uns am besten gefallen, tolle Atmosphäre! Das Menue war allerdings für Kinder nicht so geeignet: Meeresfrüchtesalat, anschließend mit Meeresfrüchten gefüllter Crêpe und zum Abschluss Fisch, die Eltern waren begeistert, die Kinder bekamen Pommes mit Ketchup! Das tunesische Themenrestaurant war sehr authentisch. Auf großen blauen Kissen sitzend an kleinem Tisch bei Couscous und tunesischer Folklore bei gefühlten 55°C in der prallen Sonne wollte sich bei mir nicht der rechte Appetit einstellen, sodaß wir zwischen Hauptgang und Nachtisch fluchtartig das Restaurant verließen. Getränke gab es an Pool- und Strandbar in stabilen Plastikbechern ab 10: 00 Uhr. Die Standbar schließt viel zu früh um 17: 00 Uhr, also vorher schnell noch mal auf Vorrat eindecken. Natürlich gibt es Stosszeiten, wo man schon mal ein paar Minuten warten muss, ist aber eher die Ausnahme. Die Aufzählung der Getränke erspar ich mir, es ist für jeden etwas dabei. Sehr positiv sind die Kaffeeautomaten von Nescafe am Pool, Strand und im Restaurant: Milchkaffee, Cappuccino, Kakao...sehr lecker!

Den ersten Eindruck vom Service erhält man logischerweise an der Rezeption beim Check-In, dieser war ok, nicht mehr und nicht weniger. Sehr freundlich war ein Herr an der Rezeption, der uns auch ohne mit einem 50,-Euro-Schein zu wedeln anstandslos ein anderes Zimmer angeboten hat. Ansonsten hatten wir mit der Rezeption nicht viel zu tun, auffällig war nur, dass die Putzfrau und Kellner besser deutsch sprachen als mancher Mitarbeiter an der Rezeption, stört mich allerdings nicht wirklich, da ich sehr gerne meine (teils mageren) Englisch- und Französischkenntnisse im Urlaub ausprobiere. Im Restaurant hatten wir einen sehr netten Kellner (Moussa!) der unseren Tisch immer vorbereitete und frei hielt, der sich aber auch über ein Trinkgeld freute. Schwieriger war es nur an Moussa`s freiem Tag, da lernte man auch schon mal weniger freundliche Kellner kennen, aber alles blieb im Rahmen des erträglichen. Die Putzfrau gab sich ebenfalls viel Mühe und war immer sehr freundlich. Es gibt eine Wäscherei und einen Arzt im Hotel, wir können aber über beides kein Urteil fällen da wir es sie nicht in Anspruch nehmen mussten.

Das Hotel liegt erfreulicherweise außerhalb Monastirs, während der 40-minütigen Transferzeit vom Flughafen zum Hotel hätte man am liebsten die Vorhänge im Bus zugezogen. Nach Durchfahren der Hoteleinfahrt fühlt man sich aber gleich wieder wohler. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es einen kleinen Shop mit Telefonzellen, Gespräche sind sehr günstig, für einen Dinar kann man seine halbe Lebensgeschichte nach Deutschland übermitteln. Vor dem Hotel warten immer Taxis, mehr Spaß macht es allerdings, mit dem Tuktuk zu fahren. In 10 Minuten ist man sowohl in Port el Kantaoui oder in Monastir/Sousse. Wir haben nur einen Ausflug mit dem Piratenschiff unternommen, hat sehr viel Spaß gemacht, man sollte nur auf den Wellengang achten. Bei starkem Wind ist "Fische füttern" angesagt! Der hoteleigene Strandabschnitt ist mit Abstand der schönste in der Gegend, rechts und links vom Hotel liegt man größtenteils in zwei Reihen auf max. 5m breitem Strand. Der feine Sand ist sehr sauber, abgesehen von gefühlten 4 Milliarden Zigarettenkippen. Es wäre allerdings eine Zumutung für Raucher, jede Kippe in den bereitgestellten Behältern zu versenken. Da unsere Kinder allerdings aus dem Buddelalter raus sind war dieses Problem für uns vernachlässigbar.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ein großes Highlight ist die riesige Poollandschaft, bestehend aus Hauptpool (Wassertiefe max. 1, 60m), Rutschenpool, Babybecken und separater kleiner Pool unmittelbar am Strand. Die Rutschen verlieren auch nach 10 Tagen noch nicht ihren Spaßfaktor, vorausgesetzt man rutscht täglich nicht 5 Stunden. Handtücher kann man gegen Kaution ausleihen (20 Dinar pro Handtuch) Die Liegen am Pool fand ich eher unbequem da stark durchgelegen und ohne Auflagen, wir waren ab dem zweiten Urlaubstag nur noch am Strand, da gab es bessere und bequemere Liegen und einen vernünftigen Sonnenschirm. Ohne Reservieren der Liegen geht in der Hauptsaison nichts, ab 8: 30 Uhr ist fast alles mit Handtüchern belegt. Das ist zwar ärgerlich für Langschläfer und eine touristische Unsitte, ich werde aber während meines Urlaubes nicht mit gutem Beispiel voran gehen. Meine Frau und ich sind morgens um 6: 45 Uhr zum Strand gegangen und haben schamlos Liegen reserviert und eine herrliche morgendliche Stunde am Strand verbracht, anschließend einen Milchkaffe getrunken bevor wir die Kinder geweckt haben. Von der Animation am Pool bekommt man am Strand kaum etwas mit, wer mehr Action wünscht geht halt die 120m vom Strand zum Pool, die Animateure waren durchweg sehr nett und bemüht. Am Strand kann man kostenlos Tretboot fahren, aber speziell das Kajak fahren hat viel Spaß gemacht. Des Weiteren kann man zu günstigen Preisen Parachute und Jetski fahren (jeweils 30 Dinar für 2 Personen), sogar unsere jüngste (7) ist mitgeflogen. Die Tennisplätze haben wir mehrmals genutzt, aber bei hochsommerlichen Temperaturen und mit 2 Tennisbällen lässt der Spaß doch schnell nach. Die Minidisco ab 20: 30 Uhr war sehr nett (wenn man sie sich nur jeden zweiten Tag anschauen muss), die Abendshows gestalteten größtenteils freiwillige Gäste, die sich in mehr oder weniger sinnvollen Spielchen vor den Zuschauern zum Affen machen mussten, das ganze moderiert vom Chefanimateur. Zweifelhafter Höhepunkt war ein Spiel Namens "Takatak", bei denen ein Paar auf der Bühne die höchste Stossfrequenz "von hinten" simulieren musste, wohl bemerkt bekleidet und bewaffnet mit Suppenkelle und Pfanne. Sie fragen sich jetzt: "Hat der se noch alle?" Das hat sich meine Tochter allerdings bei Takatak auch gefragt.