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Frank (61-65)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • März 2019 • 1-3 Tage • Sonstige
Das beste Essen am Polarmeer
6,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Das Hotel ist ein enormer Gebäudekomplex, bestehend aus mehreren Trakten. Es dürfte mit das größte in Deadhorse sein. Es gibt sehr viele Parkplätze vor dem Haus, überwiegend versehen mit Stromkabeln für die hier üblichen Motorblockheizungen. Etliche Plätze sind allerdings reserviert, die sollte man besser meiden. Der Empfang war freundlich, meine Buchung war vorbereitet. Ich bekam glücklicherweise ein Zimmer im Parterre (Nr. 1100). Das erspart das Treppensteigen mit Gepäck. Aufzüge gibt es nämlich keine. Das Zimmer war eher klein, aber es war sauber und mit allen wichtigen Einrichtungen ausgestattet. Deadhorse ist ein reiner Industriestandort, der die Ölförderung hier im hohen Norden rund um die Uhr gewährleistet. Die "Hotelgäste" sind somit (so gut wie) keine Touristen, sondern die Mitarbeiter der hier oben ansässigen Betriebe. Einhaltung der Nachtruhe und Rücksichtnahme auf die vielen tagsüber schlafenden Schichtdienstler sind oberstes Gebot im Haus. Es gibt eine strenge Hausordnung, die in den Zimmern einzusehen ist. Verstöße werden mit Rausschmiss geahndet. Der Genuss von Alkohol ist untersagt, es darf auch keiner mit ins Hotel gebracht werden. Kaufen kann man auch keinen, nirgends, Deadhorse ist definitiv "trocken". Entsprechend sind auch die Öffnungszeiten des Restaurants den Bedürfnissen der Bewohner angepasst. Frühstück gibt es von 04.30 h bis 07.30 h. Keine Ausnahmen für Touristen... Das Restaurant ist dafür aber auch der absolute Knüller dort oben! Vorgehalten wird ein Angebot wie auf einem Kreuzfahrtschiff, dreimal täglich. Diese Vollpension ist im Zimmerpreis enthalten. Morgens darf sich jeder von gesamten Angebot so viele Dinge mit zur Arbeit nehmen, wie er möchte (gilt auch für Touris). Dies wird i.W. von denjenigen nenutzt, die ihren Arbeitsplatz weit draußen haben und mittags nicht zurückkehren können. Im dritten Stock des "Core"-Trakts gibt es einen riesigen, gut möblierten Aufenthaltsbereich mit toller Aussicht. Wifi erfüllt nur die Grundbedürfnisse, gegen Entgelt bekommt man jedoch stärkeres. Der Ort Deadhorse selbst ist touristisch eher uninteressant. Es gibt allerdings eine Unmenge kurioser Fahrzeuge und Gerätschaften zu entdecken. Das im Übrigen alles durchweg aus dem Auto heraus. Laufen tut hier niemand. Im Sommer kann man nach Voranmeldung begleitete Touren zu den Förderanlagen machen, wird im Winter nicht angeboten. Ein echter Knüller ist das "Einkaufszentrum" von Deadhorse. Dieser Laden namens "Brooks Range Supply" liegt ziemlich versteckt; selbst wenn man davor steht, merkt man es kaum. Notfalls nach fragen, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Es gibt dort auch ein Postamt. Einige allgemeine Hinweise möchte ich noch geben. Wegstrecke und Fahrtechnik: Der Dalton Highway bietet neben dem Dempster Highway im benachbarten Yukon eine von nur zwei Möglichkeiten auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent, die Küste des Nordmeeres selbst mit dem eigenen Wagen erreichen zu können. Entsprechend beeindruckend und überwältigend ist das ganze. Diese unglaubliche menschenleere Weite und die grandiose Natur hier oben sind einfach unbeschreiblich. Stunde um Stunde mit dem Jeep hier durchzurollen, ohne jemals bremsen zu müssen, das ist der Wahnsinn. Keine Ampeln, keine Stoppschilder, keine anderen... Einzig die Trucker, die die Versorgung von Deadhorse sicherstellen, aber die sind der Hammer hier. Der Dalton ist ihr Arbeitsplatz - und das hat man zu respektieren. Sie brettern mit einem Höllentempo über diese Schotterpiste, ihre monströsen Gefährte verschaffen sich ganz von selbst Respekt. Sieht man einen im Spiegel, geht man rechts rüber und lässt sie vorbei. Kommt einer entgegen, genauso. Das schützt vor Steinschlag in der Scheibe. Mich hats trotzdem erwischt... Das sind harte Burschen, aber gleichwohl freundliche Typen. Aber Vorsicht: Der Dalton Highway ist nur in wenigen Sektionen asphaltiert, ansonsten ist es überwiegend eine (z.T. recht holperige) Dirtroad. Ihn zu befahren, ist nicht einfach, z.T. gefährlich. Gefährlich dann, wenn es größere Mengen an Neuschnee gibt und bei längerem Regen. Dieser weicht die Fahrbahn sehr auf. In beiden Fällen ist Allradantrieb (insbesondere an den langen Steigungen) unabdingbar! Noch ein Tipp zum Thema Mietwagen: Wer in Alaska ein Auto mieten möchte mit der Intention, auch mal die vielen Dirtroads zu befahren, die es in diesem Lande gibt, wird schnell an Grenzen stoßen. Die meisten Autoverleiher untersagen das in ihren Mietverträgen. Abhilfe schafft hier "Alaska 4x4 Rentals", die sich insbesondere an die etwas abenteuerlustigere Kundschaft wenden. Hier bekommt man, was man für die "härteren" Strecken braucht - und darf es auch dort einsetzen. Auch gut: "Unlimited Mileage", gibts auch nur selten. Diese (eher kleinere) Firma sitzt im North Terminal im Flughafen Anchorage, direkt neben Korean Airlines. Etwas leicht zu übersehen, da außen am Gebäude kein Firmenschild hängt. Die Buchung übers Internet war sehr einfach, Informationen gab es reichlich. Die Fahrzeugübergabe war sehr detailliert, alles wurde gut erklärt. Ich bekam einen fast neuen Jeep Wrangler mit erst 19.000 Meilen. Diesen setzte ich in der "vorgesehenen Art und Weise" ein und gab ihn am Ende der Mietzeit in einem reichlich desolaten Erscheinungsbild wieder zurück. Alles kein Problem. Schmutz wird toleriert, nur echte Schäden führen zur Regulierung. Ich kann diesen Betrieb nur empfehlen.


Zimmer
  • Gut

  • Restaurant & Bars
  • Sehr gut

  • Service
  • Gut

  • Lage & Umgebung
  • Sehr gut

  • Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gut
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1-3 Tage im März 2019
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Frank
    Alter:61-65
    Bewertungen:183