The Grand Resort

Stell Dir vor, Du gehst zu einem Livekonzert und es sitzen zwei Zuhörer dort. Die hiesige Presse warnt vor Ägypten, die innenpolitischen Unruhen bestehen aber nicht in den Touristenregionen. Das Hotel war also nur zu 25% ausgelastet, so dass es keine Probleme mit "Anstehen für Essen oder Liegen", mangelnder Betreuung und dergleichen gab. Abends war das Hotel wie ausgestorben, der Preis für unverschämte Getränkepreise bei Halbpensionsgästen. 4 € für ein Glas Limo ist einfach überzogen, wenn man vor der Pforte (gut: Im "ALDI" ) für 30 Cent einkauft oder sich in einer der Bars mit (im Gegensatz zum Hotel) funktionierendem WLAN aufhält. Entweder war niemand in den Nachbarzimmern, oder die Räume sind nicht hellhörig. Vielleicht schliefen wir in dem gefühlt 2,5 x 2 m großen Bett auch deshalb ungestört wie Könige, weil die ungedämmt IM Zimmer laufende Klimaanlage alle Geräusche überscheppert. Die Balkone sind geräumig und deren Türen innen mit interessanten Schnappverschlüssen ausgerüstet. Passt man nicht auf, weil man die Mücken gern außen hält und die Tür zu weit schließt, wackelt man auf dem Balkon mit den Ohren, sucht vergeblich nach einem Griff zum Aufschieben und danach hoffentlich erfolgreich rettende Passanten, die die Zimmernummer an der Rezeption hinterlassen, auf dass jemand mit dem Generalschlüssel anrückt und von innen wieder öffnet. Das Personal war weitestgehend freundlich. So wie man in den Wald hineinruft... Die Zimmer waren sehr schön eingerichtet und haben in der Sauberkeit unsere Erwartungen positiv übertroffen. Es gab keine Probleme mit Diebstählen, aber die nur auf einem Schrankzwischenboden angehefteten Tresore wären für uns nicht Vertrauen erweckend gewesen. Auch die ägyptentypischen Bauchschmerzen nebst "Flottem Otto" nahmen deutlich ab. Scheinbar bekommen sie die Probleme langsam in den Griff. Einen Wasserkocher mit löslichem Kaffee und ein paar Teebeutel einzupacken hat uns nicht geschadet. Das Essen war bekömmlich und reichlich, Feinschmecker und Abwechslungslustige kommen nicht 100%ig auf ihre Kosten. Für die Fernsehhungrigen gab es vier deutschsprachige Kanäle, erinnerlich das Zweite und RTL2, weitere weiß ich leider nicht mehr. Wir haben uns ausschließlich am Strand mit Volleyball (kein Hinhecht-Sand) und Chillen aufgehalten, wo man auch Surfkurse machen und Tretbootfahren kann. Man erreicht das Meer nach Überqueren einer Straße, die von halsbrecherischen Fahrsitten geprägt sein kann) und etwa 500 Schritten. Über die sauber wirkenden, wunderschön anzusehenden Pools unter Palmen können wir deshalb wenig sagen, hörten jedoch nichts negatives. Mit den Taxen fährt man für 2 Pfund (max 2,50 €) binnen 10 min in die Stadt, wo man auch die einheimische Einkaufsecke berücksichtigen sollte. Die City selbst hält neben ordentlichen Sachen viel Plunder in Unmengen bereit, ist aber wesentlich teurer. Aufpassen, die Fahrer lassen sich zuweilen nette "Touren" einfallen, um etwas mehr Geld zu bekommen. Wie alle anderen auch. ETI zum Beispiel lotst seine Gäste noch vor der Einreise-Passkontrolle an einen Durchgang und knöpft jedem, also neuerdings nicht nur Ausweis- sondern auch Reisepassinhabern, satte 20€ ab, obwohl das Visum im neutralen Bereich 12€ kostet. Auf den (unnötigen und unter dem Vorwand, die Rückflüge verifizieren zu müssen, meist für den Anreisetag anberaumten Treffen mit der Reiseleitung im Hotel stattfindenden) Veranstaltungen höre man interessiert zu, wenn man keinen Nachtflug in den Knochen hat (sonst: AUSSCHLAFEN!), beachte aber die dringlich angepreisten Ausflüge nur mittelbar, denn die gibt es deutlich günstiger in der Stadt. Ein echter Geheimtipp ist ein ausgezeichnet deutsch sprechender Ägypter namens Abdulla. Wir erfuhren in seiner "Moses Jewellery" 200m rechts neben dem Hotel allerlei über die landestypischen Traditionen, die Gier der Reiseveranstalter, hatten einen schönen gemeinsamen Ausflug in die sonst nicht angefahrenen Stadtteile und erlebten, wie unmögliches möglich wurde, beispielsweise Ausflüge von Freunden zu den Pyramiden und nach Kairo - derzeit bietet das niemand. Schmuck und Parfüm war auch im Angebot. Tja, was können wir noch berichten... Tennis, Schwimmen, Rudern, Tischtennis mit Holzklatschen, Fitness sind in den Schwesterhotels möglich, Billard vor der Haustür in einer Art Cafe. Das Internet war mal da und mal nicht, obwohl die Routerverbindung in der Lobby immer stand. Während man auf die Sanduhr schaut, stechen zumindest 10 Mücken zu, die sich trotz geschlossener Fenster auch in den Zimmern anfinden. Wer das nicht billigt, packt Mückenkram ein. Tauscht ein paar Euros in Ägyptische Pfunde. Das rechnet sich und die Leute können mit den Trinkgeldern sogar was anfangen, denn unsere EuroMÜNZEN nimmt dort keine Bank ab. Wer will, hält einige 5€-Scheine bereit und tauscht sie beim Personal oder Straßenhändlern gegen die Euromünzen, wobei man die Augen offen und die eigenen Taschen geschlossen haltend kleine Glücksgefühle verschaffen kann. Insgesamt verbrachten wir einen sehr schönen Urlaub in diesem Hotel und empfehlen es weiter.

Beliebte Aktivitäten

• Strand