The Grand Resort

Wir waren nach den vielen schlechten Bewertungen kurz davor, umzubuchen. Gleich vorweg: Sooooo schlimm ist es wirklich nicht! Wir sind mit den schlechtesten Erwartungen in unseren "Abenteuerurlaub" gestartet und waren wirklich angenehm überrascht. Das Konzept der Anlage ist sicher seine fünf Sterne wert; doch es stimmt auch, dass die Anlage in die Jahre gekommen ist und Renovierungsbedarf besteht, wenn man genauer hinsieht. Die herrliche Poollandschaft hat uns dafür entschädigt und die liebevoll angelegten und sehr gepflegten Grünanlagen haben uns begeistert. Wir vertreten den Standpunkt "irgendwas ist ja immer" und die vielen Annehmlichkeiten überwiegen die vorhandenen Mängel. Alles in allem würden wir dem Hotel drei bis vier Sterne geben; dank des Engagements des Personals eher vier Sterne. Zur Gästestruktur: Neben vielen Deutschen waren auch viele Russen da, sowie Engländer, Schweizer und Österreicher. An dieser Stelle möchten wir eine Lanze für "die Russen" brechen. Keines der üblichen Vorurteile (stets besoffen, Gegröle, überhäufte Teller am Buffet, ungebührliches Verhalten etc.) hat sich bestätigt. Wir haben nichts dergleichen beobachtet. "Die Russen" schienen uns genauso freundlich, kultiviert und entspannt , wie man es sich von Miturlaubern erhofft. Und wie hübsch die jungen russischen Frauen sind ... alles Models! Da hatten die Männer auch was zu gucken. :-) Der Altersdurchschnitt war von 18 bis 88. Familien mit kleinen Kindern gab es wenig, was wohl auch daran lag, dass wir außerhalb der Ferienzeiten dort waren. Das Hotel scheint uns auch nicht unbedingt für Kinder ausgelegt zu sein; da gibt es sicher besser geeignete Hotelanlagen. WLAN hatten wir übrigens nirgendwo in der Hotelanlage. Wir hatten von erfahrenen Ägypten-Urlaubern vorher gehört, dass die Angestellten im Hotel für Kost und Logis arbeiten und Trinkgelder deren einziges Einkommen sind. Uns macht es nichts aus, Trinkgelder zu geben. Wir haben das so gehandhabt: Dem Housekeeping haben wir täglich 20 Ägyptische Pfund aufs Kopfkissen gelegt und beim Abendessen 50,00 Pfund in die Mappe auf dem Tisch gesteckt. Für den Liegen-Service am Pool und am Strand gab's 2,00 EUR und die Pool-Kellner haben 1,00 bis 2,00 EUR bekommen, was wohl völlig okay war und gern genommen wurde. Erst später wurde uns klar, dass die Ägypter unsere EURO-Münzen nicht eintauschen können, da die Banken nur Scheine wechseln. Es wäre für die Angestellten daher hilfreich, wenn sie Landeswährung bekämen. Das Hotel bietet ein drei-Gänge-Menü in verschiedenen umliegenden Restaurants an. Das Essen ist inkludiert und nur die Getränke sind zu bezahlen. Wir haben uns für das Steakhouse entschieden. Ein Fehler!!! Das Steak war zwar okay, aber die Vorspeise bestand aus einem kleinen lieblosen Eisbergsalat und der Nachtisch aus zwei briefmarkengroßen Stückchen trockenen Kuchen. Für zwei ägyptische Bier (aus Dosen) und zwei Longdrinks haben wir 25,00 EUR bezahlt. Echter Nepp. Sollte man sein lassen! Ein großes Lob zum Schluss an ETI. Der Reiseveranstalter hat alles sehr gut organisiert, von der Ankunft am Flughafen bis zur Abreise. Vom Betreten des Hotels bis zum Erreichen unseres Zimmer vergingen keine 15 Minuten. Eine tolle Leistung, wenn man bedenkt, dass es mitten in der Nacht war und hunderte von Gästen in der Nacht ankamen. Wir fühlten uns sehr an die Hand genommen, und die Informationsveranstaltung am ersten Tag war nicht nur informativ, sondern auch witzig.

Wir hatten ein Deluxe-Zimmer im 5. OG mit wunderschönen Blick über die Poollandschaft, was besonders nachts mit der tollen Beleuchtung sehr romantisch war. Das Zimmer war groß und sauber; ebenso der Balkon. Das Bett ist riesig und sehr bequem. Es gibt nur eine Bettdecke, die allerdings gefühlte 8qm groß ist. Das Mobiliar ist völlig in Ordnung und im landestypischen Stil. Die Minibar ist nicht kostenlos; allerdings sind die Preise moderat (1,50 EUR für eine Dose Pepsi). Der Safe ist kostenlos. Bügel sind vorhanden. Das Badezimmer ist eher klein aber ausreichend. Bei uns funktionierte die Klimaanlage, Fön und TV einwandfrei. Warmwasser und Wasserdruck waren bestens. In der Anreisenacht funktionierte in unserem Trakt allerdings kein Fahrstuhl. Der freundliche Kofferträger hat uns mit dem Personalaufzug auf unser Zimmer gebracht. In unserer Urlaubswoche ging in unserem Trakt von drei Fahrstühlen nur einer - aber besser als keiner! Ins 5. OG sind es 80 Stufen, die allerdings so flach sind, dass sie auch von Unsportlichen gemeistert werden können. Alles in allem kann man die grundsätzliche Sauberkeit nicht mit deutschem Standard vergleichen. Aber das ist bekannt. Für uns war es jedenfalls okay und deutlich besser, als wir befürchtet hatten.

Das kleine Restaurant hat uns nicht so gefallen (Kellercharme) so dass wir immer im großen gegessen haben. Wir mochten das Essen und waren erstaunt, wie gut die Ägypter auch urdeutsches Essen (Rinderbraten und Rotkohl!!!) hinbekommen. Auch die Pasta und Suppen fanden wir lecker; besonders mochten wir das Brot. Das Essen war sehr reichlich und es ging nie "etwas aus". Es wurde vieles frisch zubereitet "Showcooking", wie z.B. die Bratnudeln draußen auf der Terrasse vom chinesischen Koch oder morgens die leckeren Pancakes und die Omeletts. Durch die Weine haben wir uns probiert und sind dann doch lieber bei Softdrinks oder Bier geblieben. Herausragend war der Kaffee und leider ungenießbar der O-Saft. Wie gesagt: irgendwas ist ja immer. Wenn man zeitig im Restaurant erschien, waren die Tischdecken sauber und die Tische ordentlich eingedeckt. Das Geschirr und Besteck schien uns sauber zu sein, auch wenn man den Tellern die häufige Benutzung angesehen hat. Aber keine Rede von abgestoßenen, gesprungenen und kaputten Geschirr. Mittags gab es außerdem noch Hamburger & Co an der Poolbar, Nachmittags Kaffee & Kuchen im Orange Club und Waffeln & Crêpes an der Tutti-Frutti-Bar. Wer da hungrig bleibt, hat selber schuld.

Den Service fanden wir sehr gut. Jeder Hotelangestellte war freundlich zu uns. Viele sprachen deutsch oder zumindest englisch, so dass es keine Verständigungsprobleme gab. Der Roomboy hat seinen Job gut gemacht; gefreut haben wir uns über die hübsch gefalteten Handtücher auf dem Bett. Die Kellner im großen Restaurant waren zuvorkommend, ohne aufdringlich zu sein. "Unser Tisch" auf der Terrasse wurde für uns reserviert und unsere bevorzugten Getränke standen schon da, als wir zum Essen kamen. Kaum war ein Glas leer, kam auch schon ein neues. Wir waren tatsächlich beeindruckt und fühlten uns sehr umsorgt. Beschwerden hatten wir gar keine, so dass wir über den Umgang mit Beschwerden nichts sagen können.

Der Transfer zum Flughafen beträgt nur 15 Minuten. Trotzdem haben wir keinen Fluglärm gehört - entgegen einiger Bewertungen hier. Um zum Strand zu gelangen, muss man eine schmale Einbahnstraße überqueren, die scheinbar nur von Taxis genutzt wird. Kein Problem also. Als wir das Schwesterhotel "Grand Hotel" durchquerten, waren wir froh und dankbar, dass wir im "Grand Ressort" untergebracht waren. Der Strand inkl. Mobiliar und Poolbar (ebenfalls All In) hat uns gefallen. Im flachen Wasser ist es eher steinig und der Boden fällt schnell tief ab - für kleine Kinder nicht geeignet. Das Hotel bietet vormittags einen kostenlosen Shuttle nach Hurghada Downtown (Neustadt) an. Haben wir mitgemacht; kann man auch sein lassen. Eine normale (hässliche) Stadt mit den gleichen Shops wie rechts und links vom Hotel.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Lobend ist zu erwähnen, dass es in der ganzen Anlage kein einziges Plastikmöbelstück gibt. Keine billigen Monoblockstühle oder Plastikliegen! Alle Möbel sind aus Holz oder - besonders hübsch - aus Schmiedeeisen. Die Auflagen sind dick und mit Kunstleder bezogen - man klebt zwar dran, dafür sind sie leichter zu reinigen. Das Personal sucht einem passende Liegen, stellt sie wunschgemäß hin und legt die Handtücher aus - am Pool als auch am Strand. Sehr zuvorkommend! Ja, es stimmt: von den gefühlten 7,3 Mio Mosaik-Fliesen im Pool fehlen ein paar Dutzend. Nicht wirklich schlimm, oder? Da wir uns am "ruhigen" Pool aufgehalten haben, können wir zur Animation nichts sagen. Einen Kinderclub haben wir nicht gesehen. Die "Sportarea" war nicht der Rede wert. Abends gab es in der La Pergola-Bar draußen live-Musik. Im Orange-Club gab ein DJ sein Bestes. In der großen Lobby wurden abends verschiedene Shows (Akrobatik, Tanz etc.) geboten.