The Grand Resort

Das im andalusischen Stil erbaute Hotel unter deutsch/ägyptischer Leitung ist riesengroß mit traumhaft schönem Ambiente. Trotz der Größe wirkt es jedoch nicht einschüchternd, sondern ist in sich so gegliedert, dass es nahezu eine private Atmosphäre schafft. Die vielen Urlauber "verlaufen" sich in der Anlage und es entsteht kein ausgesprochener Touristikrummel. Lediglich die Empfangshalle bietet zu Stoßzeiten ein etwas unübersichtliches Durcheinander von Menschenansammlung. Aber es sind genügend gemütliche "Eckchen" geschaffen worden, um sich auch dort wohlzufühlen. Leider jedoch war die Klimaanlage am späteren Nachmittag dermaßen "cool" eingestellt, dass man zu einem Aufenthalt dort ein Jäckchen bereithalten mußte. Es befinden sich viele deutsche Urlauber dort, aber auch während "meiner Zeit" Franzosen und vor allem russische Staatsbürger. Es ist das sogenannte "beste" Hotel ganz Hurghadas. Handy-Erreichbarkeit nicht immer (Wechsel von ägyptischen Anbietern), teilweise war es nicht möglich nach Deutschland zu telefonieren. Das Tel. im Raum selbst war und blieb während meines Aufenthaltes dort gestört. Wetterverhältnisse: Ende April war es bereits so heiß wie sonst Ende Juni in Ägypten, beste Reisezeit aus meiner Sicht: November, Dezember, Januar, Februar. Apotheken sind bestens ausgestattet, alles rezeptfrei was man im Urlaub so braucht, Medikamente aber teilw. teurer als in Deutschland. Ich weiß allerdings nicht, ob auch in der Apotheke gehandelt werden muss, ich hab es versucht, habe aber nichts erreicht.

Luxushotel = ja, aber nicht mehr taufrisch. Es gibt diverse Stellen und Ecken! Ich hatte ein wundervolles großes und geräumiges 3-Bett-Zimmer zur Alleinbenutzung mit schönem Balkon und Blick in einen traumhaften Innenhof auf den Pool in fantastischer Gartenatmosphäre. Das Zimmer war zwar etwas hellhörig, wie oben beschrieben, und belastend kommt hinzu, dass es keine zusätzliche Türe zum Flurbereich gibt, die etwas abgedichtet hätte. Geruchsbelästigung war nur vorhanden, wenn ausgerechnet um die Zeit des Abendessens das Ausräuchern von Kakerlaken u. a. Getier vonstatten ging. Das war mit Verqualmung des gesamten Innenhofs verbunden und enormem Gestank (unbedingt Fenstertür schließen).

Die Qualität des Essens bezeichne ich im Gegensatz zu anderen Meinungen als recht gut. Ich habe mich an die orientalischen Gerichte mit ihrem wunderbaren Fisch u. a. gehalten und bis ausgezeichnet damit gefahren. Ich liebe dieses landestypische Essen. Die Atmosphäre der 3 Restaurants war sehr unterschiedlich: das große Restaurant verbreitete eine reine Atmosphäre einer Bahnhofshalle mit entsprechend hektischem und lautem Niveau. Auch auf den Terrassen war der Lärmpegel durch den gefliesten Boden enorm hoch. Jedes Mal zur Essenszeit herrschte ein unwahrscheinlicher Trubel, ein Gerenne und ungemütliche Atmosphäre. Ich umging das, indem ich nur noch in dem viel kleineren Marrakesch-Restaurant mein Essen einnahm. Dies ist vergleichbar mit einem Gartenlokal gewesen.

Diese 3 Sterne hier vergebe ich mit 2 geschlossenen Augen! Denn ein wirklich guter Service ist leider nur mit einem mehr als reichlichem Trinkgeld zu erreichen gewesen. Ausgesprochen freundlich ist das Reinigungspersonal, zeitweise jedoch direkt aufdringlich, um in Genuß desselben zu kommen. Ich wurde z. B. IMMER wenn ich mein Zimmer verließ von "meinem" Roomservice angesprochen (der dann wie der "kleine Teufel aus der Kiste" aus irgendeiner Ecke, Säule od. Nische hervor sprang) und in teilweise etwas undistanzierter Art und Weise sich nach meinem Befinden, nach meiner Familie und Hintergründen erkundigte. Dabei erfuhr ich dann auch noch von ihm alle Krankheiten, die sich die Oma, die Tanten und die Kinder irgendwann einmal zugezogen hatten. Das sollte wohl so eine Art Vertrauensbasis schaffen, die jedoch nur zielorientiert auf das Trinkgeld hinwirkte. Sauber war mein Zimmer immer und wurde auch gut aufgeräumt. Allerdings hinterließ ich jedoch Morgen auch reichliches Bakschisch. Überhaupt nicht geklappt hat der Service mit der Minibar. Mir wurde 2x mehr berechnet, als ich tatsächlich entnommen hatte. Dies konnte geschehen aufgrund der Tatsache, dass nicht - wie angegeben - jeden Tag eine neue Auffüllung der Minibar erfolgte, sondern nur auf Aufforderung und dann fehlten die Wasserflaschen vom Vortag und dem Tag noch davor und somit war kein Überblick mehr vorhanden, wieviel nun der Gast wirklich entnommen hat. Trotzdem eine Vernetzung mit Computern vorhanden war, wurde jeder Service per Papier m. Unterschrift d. Gastes, nicht immer aber des Operators abgewickelt und erst 24 Std. später MANCHMAL in den PC eingegeben. Dadurch entstand ein heilloses Durcheinander. Die Rezeptionsmitarbeiter erschienen durchweg hektisch und mehr belastet als freundlich. Kellner jedoch wuselten direkt um meinen Tisch herum, weil ich überreichlich Trinkgeld gewährte. Es versteht sich von selbst, dass sie dabei überaus charmant und freundlich zu waren. Schwierig war auch manchmal die Verständigung. Obwohl ich fließend Englisch spreche, wurde ich vom Personal zeitweise nicht verstanden, weil diese wahrscheinlich nur Standardsätze und -vokabeln kennen, nicht aber über wirkliche Sprachkenntnisse verfügen. Ich wiederum hatte Probleme das harte Arabian-English zu verstehen, was dem ganzen dann den Pfiff noch versetzte. Mißverständnisse waren vorprogrammiert, aber das kenne ich von meinen vielen Ägyptenaufenthalten sowieso. Erwähnenswert ist unbedingt, dass in diesem Jahr als Trinkgeld schon für die kleinste Dienstleistung wenigstens 2 Euro erwartet wurden! Das galt ausnahmslos für alle Servicekräfte vom Türsteher bis zum Kofferträger. Ausgesprochen unangenehm habe ich die Tatsache erachtet, dass die Zimmerreinigung im Hotel sich sogar bis in die Stunden nach Mitternacht hinzog. Da wurden noch nachts um 1: 00 Uhr über und neben mir Möbel verrückt um zu wischen. Es gab aber auch Nächte, die ungestört verliefen.

Das Hotel befindet sich etwa 8 Gehminuten vom Strand entfernt. Hierzu muss die befahrene Grand mall überquert und durch die Empfangshalle des Schwesterhotels "Grand Hotel" und die gesamte Pool- und Gartenanlage gelaufen werden. Bedenkt man jedoch, dass nicht nur junge Menschen den Strand besuchen möchten, sondern auch ältere Leute, sind diese 8 Gehminuten nicht zu unterschätzen, denn im Freien herrschten zu meinem Termin bereits Außentemperaturen von 39°C (mich rettete ein großer Strohhut). Bis der Strand erreicht war, war ich restlos durchgeschwitzt und rechtschaffen froh, eine Liege anvisieren zu können. Das jedoch gestaltete sich häufig als schwierig. Die Beachboys suchen dann eine freie Liege für uns und müssen dabei oft den langen Weg über die gesamte Strandlänge zurücklegen, bis endlich ein freier Platz gefunden ist. Zwar nehmen sie den Damen die Strandtasche ab, aber sie haben ein Tempo drauf, der einem oftmals die letzte Luft zum Atmen nimmt. Es gibt viele Urlauber, die sich offenbar morgens um 6: 00 Uhr den Wecker stellen, damit sie vor 7: 00 Uhr ihre Liegen "besetzen" können, was eben den anderen Spätaufstehern die Suche nach freien Plätzen sehr erschwert! Trotz reichlichem Bakshisch gelang es mir nicht, auch nur 1 Tag eine Liege in der 1. od. 2. Reihe am Wasser zu ergattern.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wer wollte, konnte immer etwas unternehmen. Vieles wurde angeboten. Langweilen mußte man sich in keinem Fall, es war für jeden etwas dabei. Boutiquen selbst im Hotel gab es nicht, dazu mußte man zur Grand Mall gehen. Hier fiel mir auf, dass die Händler aufdringlicher waren, als ich es bisher von den vielen Aufenthalten in Ägypten her kenne. Gerne wird von diesen direkter Körperkontakt (am Arm festhalten, den Rücken klopfen, sogar Wangenküßchen geben wollen etc.) bevorzugt, was ich überhaupt nicht mag. Bewegt man sich in der Mitte der Promenade kann man gut abwehren mit einem klaren Nein. Trotz meiner Vorkenntnisse in bezug auf die Verkäufermentalität der Ägypter bin ich einmal schändlich preislich über den Tisch gezogen worden, was mich im Nachhinein noch ärgert. Ich bin einem cleveren Verkäufer dermaßen dämlich aufgesessen und von ihm betrogen worden, dass ich mich am allermeisten über mich selbst geärgert habe. Ich empfehle sich nicht unter Zeitdruck beim Kaufen setzen zu lassen und immer in Ruhe vorher im Geiste die Preise zu analysieren.