- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Hotel zeichnet sich durch seine für die Region untypische Größe (nur 49 Zimmereinheiten) und ein noch untypischeres Konzept aus: Verzicht auf Animation, umfangreiche Shoppingangebote und Betätigungsfelder außer Tauchen/Schnorcheln sowie Strandlümmeln sowie auf allgegenwärtige Musikbeschallungen machen es zu einem Ort, an dem man die Seele baumeln lassen kann. Alles war sauber und ordentlich, es fehlte weder im Zimmer noch im öffentlichen Bereich je an Toilettenpapier, Strandhandtücher (durchweg sehr guter Qualität, die Frotteewaren im Zimmer dito) liegen jederzeit offen zum Austausch in der Empfangshalle bereit. Dort findet sich auch ein kostenlos zu nutzender Safe hinter der Rezeption. Im Umkreis von etwa 50 Metern ist hier ein gleichfalls kostenloser W-LAN-Hotspot nutzbar. Wir hatten HP gebucht (also Frühstücks- und Abendessensbüffet), AI wird wohl gar nicht angeboten. Die Mehrheit der Gäste war deutscher bzw. deutsprachiger Nationalität mit ein paar englischen Einsprengseln. Die Tauchstation ist das Zentrum des Ganzen, zumal Hotel und Station beide von Werner Lau und den Sinai-Divers betrieben werden. Kinder unter 8 Jahren Möglichst für die Extras und/oder die nicht vorausbezahlten Tauchstationsleistungen ausreichend Bargeld mitbringen: Die akzeptierten Kreditkarten (VISA, Mastercard, Eurocard) erhöhen den Rechnungsbetrag um 3% Kommission. Handyerreichbarkeit war überall gegeben, teure Auslandsinternetzugangstarife kann sich sparen, wem es genügt, bei Bedarf den kostenlosen W-LAN-Hotspot am Empfang zu nutzen. Die Zimmer sind klimatisiert, aber, wie allgemein üblich, nicht beheizt: In den Wintermonaten kann das nachts schon mal empfindlich kalt werden, aber mit Zusatzdecke hatten wir kein Problem mehr.
Unser Zimmer (40) fanden wir o.k., insbesondere den tollen Blick über die gesamte Anlage (es ist das höchste) und vom Bett aus nach dem Aufwachen direkt aufs Meer. Es war alles sauber, die Matratze ordentlich, manchen wäre sie vielleicht etwas zu hart, die Größe akzeptabel und die Ausstattung ausreichend. Es funktionierte soweit auch alles, insbesondere die Möglichkeit noch im Bett schnell einen selbst gebrühten heißen Tee trinken zu können, fanden wir sehr angenehm. Der Wasserdruck/die Wassertemperatur in der Dusche ist ein bisschen zu abwechslungsreich, aber wir kamen immer zurecht. Der Kleiderschrank war für uns ausreichend, der Wunsch nach zusätzlichen Bügeln und einer weiteren Bettdecke wurde prompt und klaglos erfüllt. Es gibt einen schönen großen Balkon mit zwei Stühlen, zwei Liegen, einem Tisch und, sehr praktisch(!), einem stabilen Wäschetrockner, von einem Sonnenschutz überdacht. Außerdem lagen ein Insektenspray sowie ein Moskitostecker samt Ladungen bereit, über dem Bett war ein Moskitonetz aufgespannt. Wir haben all dies zwar nicht genutzt, aber ein paar der Tierchen gab es auch im Januar, was nachts schon lästig sein kann. Das Zimmer ist wohl eine der neueren Einheiten, es sind mehrere Zimmergenerationen auf der Anlage anzutreffen.
Es gibt, der Größe der Anlage angemessen ein einziges, zentral über der Tauchstation gelegenes Restaurant, in dem daher Frühstücks- und Abendessensbüffet sowie alles dazwischen serviert werden. Zusätzlich findet sich auf halbem Weg zum eigentlichen Strand eine sogenannte Bedouina, die Freunden des Schischagenusses sowie dazu passender Getränke zur Verfügung steht. Die Schischas waren hervorragend. Das Frühstück fanden wir deutlich schwächer als das Abendessen. Es gab, womöglich der januartypisch schwachen Auslastung geschuldet, keine große Auswahl oder Abwechslung. Das Gebäck leider inklusive auch der landestypischen Fladenbrote fanden wir ziemlich schlecht, die Eierspeisenstation (à la minute zubereitete Omelettes, Spiegeleier etc. sowie kleine Pfannkuchen) gut, das Angebot an Säften klein und diese auch nicht so toll, Joghurt, natur und mit Tomaten und Gurken angereichert aber hervorragend. Wurst o.ä. essen wir in Ägypten prinzipiell nicht, an Käse gab es stets zwei Sorten, davon einer goudaähnlich, der zweite entweder eine Art Tilsiter oder Cheddar, wir fanden sie o.k. Das Abdendessen erfreute uns schon deutlich mehr, alle Bestandteile waren richtig gekocht (keine Convenience-Produkte), die Auswahl zwar nicht riesig, aber angesichts der kleinen Gästezahl völlig in Ordnung. Sicher keine Gourmetangelegenheit, aber ordentlich und schmackhaft. Der einzige negative Ausreißer waren die Köfte am Barbecue-Abend (einmal die Woche), da war deutlich zuviel Bäckerbeteiligung der Grund dafür, dass wir nach einem Bissen den Rest liegen ließen. Ansonsten traf man stets zwei verschiedene Suppen recht unterschiedlicher Qualität an sowie eine Auswahl an kalten Salaten, die meisten davon nicht angemacht, und von hervorragender Qualität, insbesondere Tomaten und Gurken! Am orientalischen Abend fand sich dort ein himmlisches Baba Ganusch. An Beilagen wurden immer Reis (sehr gut!) und abwechselnde Kartoffelzubereitungen (unterschiedlich) angeboten sowie eine Rindfleisch-, eine Hühnchen- und eine Fischbasierte Komponente. Schließlich wurden je nach übrigem Angebot zusätzliche Soßen gereicht, es gab eine Nudelstation und gedünstete Gemüse, letztere ähnlich wie die Salate sehr geschmackvoll: Vegetarier sollten hier keine Probleme haben. Alles war sauber, die Zutaten von einwandfreier Qualität. Die Kellner standen uns gern und feundlich zu Diensten, kleine Sonderwünsche wie z. B. das Rausstellen des zum Abendessen gewünschten Rotweins, der sonst wie in Ägypten häufig ziemlich runtergekühlt auf den Tisch kommt, wurden ohne Probleme erfüllt. Die Getränkepreise von Minibar und Restaurationsangebot sind identisch und recht moderat: 1,5 l Wasser 1,-, ein türkischer Mokka (sehr empfehlenswert) dito, frisch gepresste Säfte 2,50, das günstigste Bier 2,- (0,5l), der günstigste Wein 12,- (0,75l).
Wir wurden stets freundlich und zu unserer Zufriedenheit bedient. Kleineren Beschwerden wurde prompt und angemessen nachgegangen. Das Housekeeping war besser als in manchem 5-Sterne-Resort, der Rezeptionist war immer hilfsbereit und engagiert und zu einem kleinen Schwatz aufgelegt. Mit den für die Gäste relevanten Ansprechpartnern in allen Abteilungen war Verständigung auf Englisch problemlos möglich. Zudem sind natürlich der Hoteldirektor (Peter Bossert) ebenso wie die Tauchstationsleitung (Ilona Tischer und Roland Lewin) ohnehin Deutsche. Generell fiel uns auf, dass kein Mitarbeiter uns je in irgendeiner Form zuTrinkgeldern zu nötigen versuchte, welche wir natürlich gerade deshalb umso lieber dennoch gerne gaben.
Die Lage ist im Hinblick auf Transferzeiten bei Anflug auf Marsa Alam sehr günstig: Ohne die meist anfallenden Zwischenstopps an anderen Hotelanlagen, welche bei Direktbuchung natürlich wegfallen würden, ist das binnen einer knappen halben Stunde ohne weiteres zu schaffen. Die Entfernung zur Straße ist allerdings nicht so groß, dass man je nach Windrichtung davon nie etwas hört, da trifft die Selbstbeschreibung auf der Homepage nicht zu, aber wir empfanden das nie als wirklich störend. Zu beiden Seiten liegt in knapp zwei Kilometern Entfernung ein Nachbar-Resort: Das Kahramana Beach-Resort (Balbaa-Group) im Süden und das Solitaire Resort (ex-Sol y Mar, jetzt Best Western) im Norden. Dort gibt es auch die für solche Anlagen typischen Zusatzeinrichtungen, falls sie jemand im Oasis vermisst.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Tauchstation können wir zwar nur aus dem Schnorchler/Skindiving-Blickwinkel heraus kompetent beurteilen, aber trotzdem: Eine, wenn nicht die bestorganisierte, die wir je gesehen haben. Zudem eine angenehme, freundlich-entspannte und trotzdem absolut professionelle Atmosphäre. Die Ausflüge für uns Schnochler wurden mit 16,- € pro Person berechnet, im Falle von Eintrittsgeldern zuzüglich dieser. Als Tüpfelchen auf dem i ermöglichte man uns trotz minimaler Nachfrage den Besuch eines Wunschziels an unserem letzten Urlaubstag: Einfach toll! Gerade bei den Ausflügen lief die Station zu großer Form auf: Alles ist vernünftig und praktisch organisiert und funktioniert, wir fühlten uns immer wohl und gut betreut. Und da es in der Gegend wahrlich genügend attraktive Tauchziele gibt, möchten wir trotz unserer eingeschränkten Beurteilungsmöglichkeiten (s.o.) das Team um Ilona und Roland auch Gerätetauchern absolut empfehlen! Der eigentliche Strand war praktisch ungenutzt, dort stehen zwar ein paar Liegen und Sonnenschirme, es lagen aber keine Matratzen darauf. Die Hauptliegegelegenheit befindet sich zwischen Pool und Restaurant-/Tauchstationsgebäude. Dort gibt es auch zwei Duschen, Abfallbehälter und Windschutz. Ins Meer, egal zu welchen Zwecken, kann man nur über den hoteleigenen Steg, um das Betreten des Riffdachs zu vermeiden. Das Hausriff, d.h. der Abschnitt des Saumriffs vor der Anlage, war zumindest für Schnorchler nicht überwältigend attraktiv, obwohl dort immmer mal wieder auch Sichtungen von Haien, Schildkröten, Barrakudas, Napoleonfischen, (Riesen-)Muränen möglich waren; die Korallen und deren Struktur sind halt nicht so abwechslungsreich. Hier schaffen die tollen Jeep- und/oder Bootsausflüge der Tauchstation aber schnell wirksam Abhilfe.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Januar 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Walter |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 1 |