The Oberoi Beach Resort, Sahl Hasheesh

Wunderschöne Anlage, Mischung aus Oase und Wüste, dichte Bepflanzung wechselt sich mit freien Blicken. Keine pompöse Lobby, keine unnötigen Show-Effekte in der Architektur, sondern tausende feine Details, alles stimmt. Sehr gepflegter Zustand, überall wird die Anlage gepflegt oder ausgebessert. Die Gebäude sind fließend in die Landschaft eingebettet, die mit viel Gefühl und Ideen modelliert wurde.Es handelt sich hier eben nicht um einen Küstenstreifen mit Haupthaus, Strandbar, Wassersportzentrum und dann 15 Bungalowreihen hinter bis zum Horizont. Keine direkten Nachbarhotels, zur einen Seite etwa 5 Minuten bis zum Citadel Azur, zur anderen 15 Minuten Strandwanderung (verdrecktes Niemandsland) zum Coraya Beach. Diese Hotels waren wegen der Unruhen in Ägypten fast Geisterstädte, da der Hauptanteil der Gäste offensichtlich aus Osteuropa, insbesondere Russland stammt und diese nach Auskunft unseres Hotels nicht anreisen durften. Im Oberoi wird ein höherer Anteil individuell gebucht, das Hotel war zu ca. 50 % belegt. Es gibt 104 Suiten, als rd. 200 Gäste max. Der größte Anteil stammte aus England, gefolgt von Franzosen, Belgiern, Holländern und Deutschen. Der Altersdurchschschnitt war rel. jung, mit sehr vielen Kindern (mehr als die Hälfte der Gäste war mit Kindern angereist). Wir haben leider erst am Ende des Urlaubes das kleine Hinweisschild im Bad entdeckt, das man aufs Bett stellen soll, wenn man nicht wünscht, dass täglich die Bettwäsche gewechselt wird. Es wäre sinnvoller gewesen, dieses auf den Beistelltisch neben dem Bett zu platzieren als hinter den Dusch-Utensilien im Bad. Ansonsten wiederholen wir uns: ein sehr feines Hotel, um richtig ausspannen zu können. Tagestemperaturen Anfang April: 26-29°C, Wasser 23°c, meistens windig, aber nicht unangenehm.

Alle Räume sind Deluxe-Suiten, egal was in den Prospektbeschreibungen steht. Gesteigert werden kann das nur durch die erste Reihe mit direktem Meerblick oder die Pool- bzw. Royal-Suiten mit eigenem Pool. Die zwei Royal-Suiten (wir konnten eine besichtigen) haben größere Bäder, getrennte WC, Küche, besseres Mobiliar und einen eigenen Essplatz im kleinen Garten mit Pavillion. Man kann dort noch abgeschotteter Urlaub machen als in den "normalen" Suiten. Die Suiten stehen in Reihen versetzt, alle ebenerdig, aber direkt am Nachbarn. Ägyptische Mauern dienen als Sichtschutz zum Nachbarn, aber schützen nicht vor Geräuschen. Wenn also die Nachbarn im Ankleideraum (großzügig, mit vielen Ablagen, kostenlosem Safe) die Schubladen aufziehen, denkt man, dies finde im eigenen Apaartement statt. Sonstige Geräusche (sh. Baby) dringen leider je nach Rücksichtnahme der Anwohner auch recht deutlich durch. Muss man wissen, ist auch in den Royalsuiten sicher nicht anders, denn diese liegen zwischen den normalen Suiten und können ggf. durch eine Verbindungstür für die luxussuchende Großfamilie erweitert werden. Sonstige Ausstattung: sehr fein. Im weitläufigen Wohn - und Schlafraum große Flachbildschirme, 4 deutschsprachige Programme, wer´s braucht (ZDF,RTL,RTL II, Deutsche Welle), gut ausgestatte Minibar und Kaffee-/Tee-Zubereitungsutensilien. Gute, leise Klimaanlage, die wir aber Anfang April nicht benötigt haben. Großes Bad mit Sichtschutz in Form eines kleinen Innenhofes mit hohen Mauern. Alles wird perfekt gereinigt und in Stand gehalten. Überdachter Essplatz auf der Terrasse, davor dann zwei Liegen mit vier Strandtüchern.

Das Oberoi bietet nur Übernachtung mit Frühstück an, keine HP und zum Glück kein all-inclusive mit allen Begleiterscheinungen. Das Frühstücksbuffet ist - wie schon in anderen Bewertungen erwähnt - nicht berauschen, immer die gleichen Sorten Wurst, Schinken und Käse, dazu verschiedene Früchte, Müsli und Joghurt. Frisch gepresster Orangensaft wird unaufgefordert an den Platz gebracht, auf Wunsch auch andere Sorten, Kaffee/Tee nach Wunsch vom Kellner sowie Omlett oder Eier nach Auswahl von der Karte, nicht am Buffet. Vielleicht lag es auch einer schwierigen Versorgungslage wegen der Unruhen, aber Frühstück haben wir jedenfalls in Ägypten schon besser erlebt. Zufällig waren das auch meist die Eltern, die sich nicht um die Auflage des Hotel bezüglich der erwarteten Kleidung kümmerten: "no shorts and slippers for dinner". Wir haben dann einfach die frühen Frühstücks- und Abendessenszeiten gemieden, bis der lebhafte Teil der Gäste versorgt und wieder gegangen war. Mittags und nachmittags bietet sich die Poolbar mit dem Restaurant Pergola an, kleine, feine Auswahl an Tagesgerichten mit traumhafter Aussicht über das Rote Meer. Ein idyllischer Platz, wenn nicht gerade Kinder um den Tisch toben. Es gab Familien, die ihre Kinder ungerührt auch abends im Restaurant (idyllischer Innenhof mit Brunnen oder klimatisierte Räume) um alle Tische spielen ließen, mit Geschrei und Herumrennen. Zur Klarstellung: wir haben selber vier Kinder + Enkel, aber wir hatten dieses Hotel gerade wegen der Beschreibungen von absoluter Ruhe und dem Fehlen jeglicher Animation gewählt. Das Abendessen ist ägyptisch-international oder indisch mit täglich wechselnder Karte. Sehr aufmerksam zubereitet, auch unter Berücksichtigung individueller Wünsche, und schön angerichtet. Gute Weinauswahl. Preisniveau angemessen, aber wer´s preisgünstig will, bucht nicht im Oberoi.

Sehr angenehme Athmosphäre, keine Aufdringlichkeit, überall im Hotel. Man wird in Ruhe gelassen, bis man ein kleines Zeichen gibt. Zimmerservice sehr gut, flink, nett. Alles ist möglich, In-Room-Dining auf der eigenen Terasse, Schuhputz- und Wäscherei-Service (gleicher Tag), Sonderleistungen wie das Angebot von verschiedenen Kissen-Stärken gleich beim Bezug der Suite, frisches Obst jeden Tag und manches mehr. Unser Wunsch nach Wechsel der Suite nach der ersten Nacht (durchdringendes andauerndes Baby-Geschrei im Nachbarbungalow) wurde problemlos erfüllt, es dauerte allerdings einige Stunden. Trinkgeld wird in Form einer 12%-Servicepauschale auf jede Leistung erhoben und kommt dann dem gesamten Personal zu Gute, also auch den Köchen, Gärtnern und Handwerkern, die sonst oft leer ausgehen. Trotzdem freut sich der Zimmerboy auch über ein Extra-Bakshish. Aber niemals haben wir die sonst in Ägypten übliche penetrante offene Hand gesehen.

Transfer vom Flughafen Hurghada in 20-30 min, rd. 17 km. Keine Lärmbelästigung durch Flugbetrieb. Keine Ladenstrasse vor dem Hotel, es gibt nichts, keinen Supermarkt, keine Restaurant. Also bei Bedarf die kurze Fahrt nach Hurghada organisieren. Es gibt eine Boutique im Hotel mit Produkten für gehobene Ansprüche und Preisen, kein Ramsch. Die Reiseagentur bietet eine große Auswahl von Ausflugsmöglichkeiten an (Kairo 1-2 tage, Bus oder Flugzeug, Luxor, Hurghada, Beduienentoeur, Quad-Fahrten, U-Boot in Hurghada). Wir waren zum 12. Mal in Ägypten und haben nichts davon in Anspruch genommen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Pool: sehr schöne Anlage, ausreichend Liegen, wie es bei 100% Auslastung aussieht, ist schwer zu beurteilen. Am Strand jede Menge Platz, dazwischen liegen noch ein paar Plattformen mit Liegen, Schirmen und Palmen. Die sehr aufmerksamen Pool-Boys bringen sofort Strandtücher, Wasserflaschen und gekühlte Handtücher sowie Sonnenschutzspray mit LSF 25. Perfekt! Übliche Unterhaltungsangebote: Fehlanzeige. Ein Wassersportzentrum mit dem Verleih von Schnorchelausrüstungen und einer sehr guten Tauchbasis ist in der Anlage in Ufernähe diskret in einem Hügel integriert. Ins Wasser kommt man nur schwer, Korallen und Felsen sind fast überall am Strand im seichten Wasser vorgelagert. Es gibt aber einen Steg bis vor das Hausriff, von dem aus Leitern ins Wasser führen. Wir haben Hausrifftauchgänge unternommen. Sehr gute neuwertige Leihausrüstungen, drei nette Jungs in der Basis, entspanntes Handling ohne Zeitdruck. Die Ausrüstung wird per Handkarren bis zum Pavillion am Ende des Steges gefahren, hilfreiche Hände überall, auch beim Ausstieg wird einem sofort alles wieder abgenommen. Sehr entspannt. Zu sehen gabs schöne Korallengärten und die übliche Rote-Meer-Fauna.