The Orangers Beach Resort and Bungalows

Wir haben das Hotel Last Minute gebucht und haben uns dabei von den hier durchweg positiven Bewertungen inspirieren lassen (eigentlich wollten wir gar nicht nach Tunesien, sondern nach Fuerteventura, ich hatte das Hotel eher zufällig beim Surfen auf Holidaycheck gefunden). Naja, es war so kurzfristig sehr günstig, da dachten wir, können wir nichts falsch machen. Weit gefehlt, von wegen falsch machen - das Hotel ist eins der schönsten, die wir jemals gebucht haben. Ich frage mich die ganze Zeit, wie so etwas für den Preis möglich ist. Vor allen Dingen, da es sich um eine All-Inclusive-Anlage handelt, und wenn sie hier sagen, all inclusive, dann heisst das, wirklich alles ist inclusive, sogar z.B. eine Flasche Wein zum Abendessen oder Paninis an der Poolbar und was nicht alles. Das Hotel ist schon etwas älter, aber zum grössten Teil renoviert und das in einer recht stilvollen Art, wie ich finde. Der Garten ist ob des Alters der Anlage schön und dicht bewachsen und wird sehr gepflegt. Gerade deswegen unterscheidet sich das Hotel von den oft recht gesichtslosen Kästen, die man sonst so hat. Es hat Charme. Es hat etwas Eigenes. Man fühlt sich wohl. Man kann es nicht häufig genug sagen, auch wenn es manchen schon zu den Ohren rauskommt: man sollte sich bewusst sein, dass man in einem islamischen Land unterwegs ist. Man muss sich zwar nicht komplett verhüllen, sollte aber zu offenherzige Kleidung, speziell nur knapp arschbedeckende Micro-Miniröcke oder -shorts, wie sie dieses Jahr modern waren, vermeiden, finde ich. Einige haben es immer noch nicht begriffen. Ansonsten, begegnet man den Einheimischen offen, freundlich und respektvoll, verhalten sie sich auch uns gegenüber so. Leider tun dies nicht alle Touristen, viele sind auch sehr "von oben herab" und denken, sie haben nur unterentwickelte Bedienstete vor sich, die sie rumkommandieren können, das finde ich total daneben. Die französische Sprache ein bisschen zu beherrschen schadet übrigens auch nichts - auch wenn viele Tunesier etwas Deutsch sprechen, mit französisch kommt man weiter, wenn man z.B. auf eigene Faust unterwegs ist.

Ebenfalls überrascht waren wir vom Zimmer. Wir hatten die Nr. 239, ein Standard-Zimmer, zum Garten raus. Das Zimmer war auf jeden Fall gross genug (ca. 25 qm), mit einer schönen Kuppel und relativ zurückhaltend möbliert wie auch der grösste Teil des restlichen Hotels, nirgendwo Plastik oder ähnliches, viel Holz und im Bad Marmor, auch auf dem Balkon Holzmobiliar. Das macht für mich z.B. die Qualität eines Hotels aus, dass man die Gäste nicht in billiges Plastikmobiliar einquartiert. Der Kleiderschrank war schön gross und es waren sogar genügend Bügel vorhanden! Als ich mal im Schrank nach einem Bügel schaute, fragte mich das Zimmermädchen sogar, ob ich noch welche bräuchte...brauchte ich nicht, aber sehr aufmerksam vom Personal! Eine Klimaanlage ist vorhanden, brauchte man um die Jahreszeit aber nicht. Die Betten waren gut und sehr gross (für jeden eins in der Grösse von französischen Betten = 1,40 pro Person, so das man sich GARANTIERT in der Nacht nicht beharken konnte), eine schöne, harte Matratze und im Schrank waren für Frostbeulen wie mich sogar Steppoberbetten vorhanden...ich habe super geschlafen.

Es gibt ein Hauptrestaurant und mehrere Themenrestaurants (tunesisch, italienisch und asiatisch), ebenfalls ein Strandrestaurant, welches Snacks wie Pizza, Nudeln, Salate und Pommes anbietet. Genutzt haben wir hauptsächlich das Buffett im Hauptrestaurant und waren damit sehr zufrieden, die Qualität der Speisen war sehr gut z.B. im Vergleich zu manchen Hotels auf den Kanaren, wo wir bereits waren. Das mal etwas nicht ganz so heiss ist - geschenkt, das bringt ein Buffett nun mal so mit sich. Der Speisesaal ist zwar recht gross, aber vom Ambiente edel, zurückhaltend und schlicht möbliert, was zumindest optisch für Ruhe sorgt, und meiner Meinung nach dadurch auch die Gäste anhält, sich zu benehmen (sehr positiv: Exzesse am Buffett, wie z.B. in den Oasis-Hotels auf Fuerteventura, habe ich hier nicht erlebt. Auch waren die meisten Gäste zum Abendessen angemessen gekleidet, eine Sache, die ich eigentlich selbstverständlich finde, andere offensichtlich aber nicht). Der Hammer war das Dessertbuffet...abnehmen kann man hier nicht. Der Kaffee zum Frühstück war übrigens super, auf jeden Fall den aus dem Metallbehälter nehmen, nicht unbedingt den aus dem Nescafe-Automaten. Frühstück war ebenfalls reichhaltig und lecker, für jeden was dabei (süss, Käse und Wurst, Eier, englisch mit Bohnen und Schinken usw.). Das Abendessen war sehr gut, eine Riesenauswahl, da muss eigentlich jeder etwas für sich finden.

Es hat wirklich an nichts gefehlt - wir wurden sehr freundlich überall bedient, man war aufmerksam den Gästen gegenüber, wir haben alles bekommen, was wir wollten, und das auch ohne Trinkgeld zu geben. Keiner der Kellner, Strandpersonal, Zimmermädchen usw. hat jemals in irgendeiner Form zu verstehen gegeben, dass er oder sie sowas fordern würde. Umso erfreuter waren sie natürlich, wenn sie denn solches bekommen haben (z.B. ist für uns ab und zu mal Trinkgeld fürs Zimmermädchen selbstverständlich, das machen wir auch in anderen Ländern so - hier mit dem Ergebnis, dass am nächsten Tag eine sehr hübsche Blumendeko auf dem Bett lag, was meinen Freund sehr sehr gerührt hat). Da wir zwei Ausflüge gemacht haben, mussten wir schon mal sehr früh raus, eine Selbstverständlichkeit fürs Hotel, dass man die Gäste dann schon mal um 5 Uhr morgens ins Restaurant lässt...und auch bei der Rückreise haben wir schon um 4 Uhr morgens alles bekommen, man hat extra für uns das Restaurant aufgemacht. 1A!

In der Nähe von Hammamet, ca. 1,5 Stunden Transfer vom Flughafen Monastir entfernt, was man aber auch eigentlich vorher weiss, wenn man die Reiseangebote studiert. Insofern wussten wir über die Dauer des Transfers Bescheid. Unterhaltung gibts im Hotel oder auch in Hammamet (Cafes, Restaurants usw.), Hammamet selbst kann man mit dem Taxi günstig erreichen (Taxameter zeigte bei uns noch nicht mal 3 Dinar an = 1,50 Euro knapp), in die andere Richtung kann man (gleiche Entfernung ungefähr) nach Hammamet Yasmine, ein Retortenort mit riesigen Luxus-Hotelburgen im Stil eines Strandortes, wie man sie überall auf der Welt finden kann. Einkaufsmöglichkeiten gibts in beiden Orten. Vor dem Hotel selber ist eine kleine Einkaufsstrasse und weitere Hotels, und auch im Hotel befindet sich ein kleiner "Bazar" mit Andenken, Lederwaren, Schmuck, Bekleidung und Schuhen, die Preise dort sind in Ordnung, man kann das als Orientierungshilfe nehmen, wenn man in der Medina mit den Händlern feilschen möchte.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt einen schönen, schlichten Pool in der Mitte der Anlage. Daneben befindet sich wohl ein kleinerer, ebenfalls schlichter Pool für Kinder. Sehr stilvoll finde ich die Holzliegen am Pool, das wertet das Ganze erheblich auf. Es gibt zu jeder Zeit immer freie Liegen am Pool und auch am Strand, die Auflagen und Handtücher sind inclusive. Der Strand ist sehr sauber mit einem tollen Ausblich auf Hammamet. Die Animation ist wohl sehr dezent, aber wir waren sowieso meistens am Strand oder unterwegs. Ich habe als sehr positiv empfunden, dass zwar sehr gut für Kinder gesorgt ist (grosser Spielplatz, Miniclub mit Programm von morgens bis abends, Kinderdisco usw.), die Kinderunterhaltung aber nicht, wie so oft, im Mittelpunkt stand, und man so nicht das Gefühl hatte, sich zwangsweise in einem Kindergarten aufzuhalten, sondern sich gut erholen konnte.