- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Während ich bei einigen Hotels während unserer Reise ein wenig Bauchweh bezüglich der Leistung hatte, war ich sicher, mit dem Reef Resort ein wahres Juwel gefunden zu haben. So beschrieben es zumindest die meisten Bewertungen im Bewertungsportal Tripadvisor. Das Resort wurde erst im letzten Jahr eröffnet und versprach daher in logischer Konsequenz auch gut in Schuss zu sein. Auf der letzten Station unserer Reise wollten wir uns noch einmal richtig erholen. Normalerweise buchen wir immer Hotels im Preisbereich zwischen 40€ und 50€ pro Nacht. Damit bekommen wir meist einen guten Standard über Backpacker-Niveau, aber mit einigen Einschränkungen (z. B. Hotels ohne Pool, Zimmer ohne Klimaanlage), wenn wir besonders teure Gegenden in Insellage wählen. Hier dachten wir nun uns etwas besonders zu gönnen und aufgrund des höheren Preises und der sehr guten Bewertungen nichts falsch machen zu können. Das Resort bietet nur wenige Zimmer (18) in zwei Kategorien an: Deluxe Doppelzimmer und Comfort Doppelzimmer mit Meerblick. Wir haben das günstigere Deluxe Doppelzimmer gewählt, welches im Vergleich zum Comfort Doppelzimmer ohne Klimanlage ausgestattet war. Ansonsten verfügt das kleine Resort über einen Pool und eine kleine Bar. Für den Strand und den Poolbereich gab es ausreichend viele Liegen, welche in einem sehr guten Zustand waren. Das Resort wirbt auch damit, kostenloses WLAN bereitzustellen. Für uns ist das immer ein wichtiger Aspekt, da wir unsere Reisen immer Stück für Stück gestalten und somit des Öfteren vor Ort noch Buchungen im Internet vornehmen zu lassen. Das WLAN funktionierte hier z. T. gar nicht oder war so langsam, dass es schier unmöglich war, unser nächstes Hotel für unseren Aufenthalt in Bangkok zu buchen. Das Resort steht unter italienischer Leitung. Ich empfand deshalb die ganze Insel als absolut untypisch für Thailand. Nicht etwas Thais betreiben hier die Restaurants und Resorts, sondern in der Mehrzahl sind es Europäer, die sich hier niedergelassen haben. Dies spiegelt sich insbesondere in der Preisgestaltung wieder. Die inländischen Betreiber haben sich diesen Preisen dann perfekt angepasst. Wir haben für die Übernachtung jeweils 78€ pro Nacht gezahlt. Ein für meine Ansprüche in Thailand recht hoher Preis. Leider kann ich das Resort nicht empfehlen. Ich habe insgesamt wesentlich mehr bezahlt als bei anderen Übernachtung während meiner Reise und habe merklich weniger Leistung dafür erhalten. Fassen wir noch einmal zusammen: Der Pool war nicht sonderlich gepflegt und das Wasser grün. Die Duschen im Zimmer lieferten nicht wie versprochen warmes Wasser. Ebenso ist kein nutzbares WLAN verfügbar. All dies sind Annehmlichkeiten, auf die man im Urlaub gut und gern einmal verzichten kann. Hier wird allerdings etwas als hochwertig zum entsprechenden Preis verkauft, was die entstandenen Erwartungen dann überhaupt nicht erfüllt. Somit war ich sehr enttäuscht, da ich mir doch eigentlich etwas besonders gönnen wollte. Mittlerweile gibt es regelmäßig auch Reduzierungen auf den Zimmerpreis. Mich ärgert es umso mehr, den vollen Preis für den Aufenthalt bezahlt zu haben. Was mich besonders wunderte war die Tatsache, dass die Touristen dort scheinbar sehr zufrieden mit den Zuständen auf der Insel waren. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie sonst noch nicht viel von Thailand gesehen haben. Wie sonst kann ich mich nicht betrogen fühlen, wenn ich für eine Dose Cola das 8fache des Supermarktpreises und das 3fache des Preises in Hotels an anderen thailändischen Urlaubsorten, welche durchaus auch Insellage hatten, zahle. Einzig der wahnsinnig schöne Strand und die Natur der Insel entschädigte das sonst absolut schlechte Preis-Leistungsverhältnis. In Hinblick darauf ist die Insel wirklich paradiesisch. Schade, dass ihr Image durch Profitgier bei mir so leiden musste. 1 Euro entspricht aktuell 40,89 THB.
Der Stil der Zimmereinrichtung gefällt mir in Teilen eigentlich sehr gut. Das Bett verfügt über sehr viele Kissen und ist dadurch wirklich gemütlich. Ich würde die Gestaltung als asiatisch-modern bezeichnen. Leider ist das Zimmer, obwohl es nur weniger Monate alt war, schon sehr in Mitleidenschaft geraten. Die Wand, an der der Duschkopf im Badezimmer angebracht war, sah schon sehr mitgenommen aus. Wir hatten ein Zimmer ohne Klimaanlage, aber mit Ventilator. Unter bestimmten Umständen ist dies in Thailand kein Problem, z. B. wenn die Unterkünfte im natürlichen Stil mit viel Holz und relativ offen gebaut sind. Bei massiven Gebäuden, wie es hier der Fall war, ist es dagegen schier unmöglich, das Zimmer in der Nacht kühl zu bekommen. Selbst der große Ventilator konnte hier nichts ausrichten. Lüften mit offener Terrassentür war nur bedingt möglich, da auf dem Gelände viele Hunde herumstreunen. Diese waren generell ein Ärgernis für viele Urlauber. Ich persönlich finde dies weniger störend, vermutlich auch deshalb, weil die Hunde selbst nichts für ihre Situation können. Mittlerweile scheint man auch hier nachgebessert und alle mit Klimaanlagen ausgestattet zu haben. Ansonsten verfügt das Zimmer über einen Schrank (schön gestaltet mit Holztüren) mit Safe und einem Tisch sowie einen Ledersessel, welche nicht ganz so ins Einrichtungskonzept passen. Das Badezimmer ist halboffen gestaltet, was ich immer als angenehm empfand. Auch die Aufmachung mit Kieselsteinen in der Dusche empfand ich sehr schön. Was mich allerdings enorm störte, ist die Tatsache, dass eigentlich nie ausreichend warmes Wasser zur Verfügung stand. Unter Umständen kann man auf diesen „Luxus“ in Thailand verzichten. Nur eine Woche zuvor haben wir in einem Bungalow ohne warmes Duschwasser gewohnt und kamen prima damit klar. Dort haben wir allerdings auch nur in etwa die Hälfte des Übernachtungspreises bezahlt und wussten, worauf wir uns einlassen. Hier in diesem Resort sollte alles stimmen und ich war daher extrem enttäuscht, dass ich hier im halboffenen und dadurch zugigen Bad abends kalt duschen musste.
Das Resort verfügte zur Zeit unseres Besuchs noch über kein Restaurant. Mittlerweile soll ein solches für thailändische und internationale Gerichte allerdings verfügbar sein. Man kann daher lediglich im Hotel frühstücken und muss sich sonst mit den umliegenden Restaurants behelfen. Gegessen haben wir u. a. im Paradise Lost (im Inselinneren), im Kradan Beach Resort und nebenan im italienischen Kalume (europäisches Preisniveau). Das Essen ist auf der gesamten Insel qualitativ nicht sonderlich gut und dafür viel zu teuer. Schlechter habe ich bisher noch nicht in Thailand gegessen. Das Frühstück wird in Buffetform angeboten und ist im Zimmerpreis inbegriffen. Mit dem Frühstück waren wir grundsätzlich zufrieden. Es gab Säfte, Kaffee, Tee, Toast, Ei, Früchte und z. T. auch verschiedene Backwaren (Muffins, Kuchen etc.). Vermutlich gabe es auch Speck, woran ich mich als Vegetarier nicht explizit erinnere. Es gibt zudem eine Bar mit verschiedenen alkoholfreien wie alkoholischen Getränken. Die Cocktailpreise auf europäischem Niveau haben mich allerdings abgeschreckt. Die Möglichkeit außerhalb des Resorts oder der Restaurants Getränke und Lebensmittel einzukaufen besteht eigentlich nicht. Es gibt ein, zwei kleine Shops, die jeweils an die vorhandenen Resorts angeschlossen sind, welche eigentlich ähnlich hohe Preise verlangen. Es gibt dort nur Kleinigkeiten: Softdrinks und Knabbereien. Das beste Verhältnis von Preis und Leistung haben wir nach langem Suchen ganz am nördlichen Ende des Paradise Beach gefunden. Hier gab es zumindest 0,5 Liter Flaschen Cola zum Preis von 50 THB.
Geleitet wurde das Resort durch eine italienische Managerin. Das Personal war freundlich, aber nicht sonderlich engagiert. Es machte den Eindruck als würden die Angestellten ihre Vorgesetzte nicht wirklich ernst nehmen. Ansonsten kommt man nicht viel mit dem Servicepersonal in Kontakt. Die Sauberkeit in den Zimmern war aber auf jeden Fall in Ordnung. Man darf lediglich nicht vergessen, den „Putzwunsch“ mit dem entsprechenden Schild im Fenster zu signalisieren.
Das Resort liegt auf der kleinen Insel Koh Kradan. Die Insel liegt in der thailändischen Andamanensee. Auch hier gibt es keine Straßen oder gar einen richtigen Ort, da die Insel keine 2 qkm groß ist. Sie liegt etwas 6km von der etwas erschlosseneren Insel Koh Muk entfernt. Man erreicht die Insel somit nur mit dem Boot. Wir kamen mit der Tigerline Ferry von Phuket an. Die Strecke ist in nach offizieller Angabe in 3,5 Stunden zu bewältigen. In der Realität sind es aber locker eine Stunde mehr. Koh Kradan sowie auch Koh Muk haben keinen Fähranleger, so dass die Fähre mitten auf dem Meer zwischen Koh Kradan und Koh Muk hält. Zu Weiterfahrt stehen dann Longtail-Boote bereits, welche einen für weitere 50 THB zur Insel bringen. Hier bin ich immer wieder fasziniert, wie scheinbar nahtlos der Transport hier von statten geht. Besorgt über seine Ankunft und Abfahrt muss man nicht sein. Es gibt nicht viele Unterkünfte auf der Insel. Neben einem Luxusresort (Seven Seas Resort) gibt es einige wenige Bungalowanlagen mit wenig Komfort zu vergleichsweise hohen Preisen. Das Reef Resort scheint daher auf den ersten Blick ein guter Mittelweg zu sein, sofern man nicht mit anderen thailändischen Inseln vergleicht. Für Koh Kradan ist es vermutlich wirklich die beste Wahl. Das Reef Resort liegt am Hauptstrand von Koh Kradan, dem sogenannten Paradise Beach. Der Strand erstreckt sich fast über die ganze Inselseite. Relativ in der Mitte des Strandes auf Höhe des Koh Kradan Paradise Resorts legen die Boote von der Fähre kommend an sowie jeden Tag zahlreiche Ausflugsboote. Das Resort liegt dabei an einer etwas ruhigeren Stelle. Die Lage des Resorts ist somit also als ideal zu bezeichnen. Allerdings muss man mit einkalkulieren, dass man von der Fähre kommend am Paradise Resort abgeladen wird und dann mitsamt Gepäck die mehreren hundert Meter zum Reef Resort allein bewältigen muss. Bei großen Koffern ist dies ohne Weg sehr beschwerlich. Ansonsten kann man wunderbar am Strand faulenzen, welcher direkt vor der Tür liegt. Der Bereich ist mit Liegemöglichkeiten und Hängematten unter Schatten spendenden Bäumen sehr schön gestaltet. Bei Ebbe muss man zum Teil sehr, sehr weit durch knöcheltiefes Wasser waten, um zur Riffkante zu kommen. Hier bekommt man dann als Schnorchler ein schönes Hausriff zu sehen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Resort verfügt als einziges auf der Insel neben dem Seven Seas Resort über einen Pool. Darauf habe ich mich hier besonders gefreut, weil ich es mag, mich neben dem Baden im Meer auch in einem Pool abkühlen kann. Der an sich sehr neue Pool war allerdings überhaupt nicht gut in Schuss, das Wasser hatte dauerhaft einen Grünstich und wurde daher nicht von den Gästen genutzt. Man kann im Resort kostenlos Paddelboote ausleihen und damit die Insel erkunden. Ansonsten gibt es keine weiteren Unterhaltungsmöglichkeiten, was für unsere letzten erholsamen Urlaubstage durchaus gewollt war. Strandmassagen werden ebenfalls angeboten – allerdings liegen die Preise hier auch bei unverschämten 600 THB pro Stunde.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im März 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | KindofEscapism |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 59 |