Alle Bewertungen anzeigen
Andreas (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • August 2009 • 1 Woche • Strand
Tolle Anlage, aber zu viel Rummel und zu teuer
3,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Ich war Anfang der Neunziger mehrere Male im damaligen Club Med Paradise Island auf den Bahamas. Die (angenehme) Erinnerung daran hatte mich bewogen, nun mit Familie das Atlantis zu buchen, das ja heute mit seinen unterschiedlichen Gebäuden und Anlagen große Teile von Paradise Island in Beschlag nimmt. Also: 10 Tage im Westflügel des Royal Towers Atlantis, August 2009. Fazit: 3 Tage hätten auch gereicht, und statt des RT würde ich nur noch das Cove buchen, das gehobenste Angebot im Atlantis-Komplex. Die gesamte Anlage ist ohne Frage beeindruckend: Sie erstreckt sich über mehrere Hotel- und Condominiumanlagen, Pool- und Waterfacilities aller Art, x Restaurants, eine Marina, Casino usw. usw. Sehr ähnlich Sun City in Südafrika, das ja dem gleichen Besitzer gehört und wo ich vor einigen Jahren mal im Palace of the Lost City gewohnt habe. Leider ist das Atlantis ein Rummelplatz, der mehr an die Themenhotels in Las Vegas bzw. Disneyland erinnert als an ein tropisches Inselparadies - trotz großzügigster Archtitektur und weitläufigen Stränden. Wo man ging und stand: Menschenmassen (fast aussschließlich Middleclass-Amerikaner und Latinos, wie man sie auch auf den Karibik-Kreuzfahrtschiffen findet) und dadurch ein latentes Gefühl von Enge, ständiges Gedrängel, Warteschlangen vor Restaurants und insbesondere ein hoher Lärmpegel, denn diese Klientel ist sehr lebhaft. Zu dem Betrieb mag beigetragen haben, dass in unserer Urlaubswoche die Wahl zur Miss Universe im Atlantis ausgetragen wurde, was natürlich den Trubel nochmal gesteigert hat. Nach zwei Tagen der Orientierung, die man hier braucht, haben wir festgestellt, dass es im The Cove, dem teuersten der verschiedenen Atlantis-Hotels, am gediegensten zugeht. Das Cove wirkt zwar von aussen wie ein gewöhnlicher Hotelkasten, ist allerdings vom Interieur sehr hochwertig und gediegen, besitzt sehr schöne loungeartige Facilities im Lobbybereich und auch ein sehr chices Frühstücksrestaurant. Der Mehrpreis von 20 USD für ein Frühstücksbuffet von 2 Erw. + 2 Kindern gegenüber dem "Marketplace" (Frühstücksbereich des Royal Towers) war absolut gut investiert, wenngleich die Gesamtkosten für das Frühstück mit über 100 USD happig waren. Überhaupt schlugen die exorbitanten Nebenkosten kräftig aufs Urlaubsgemüt, denn im Atlantis ist alles teuer. Vom Taxi (Airport-Hotel: 45 USD, Hotel-Nassau (2 Meilen): pro Person 5 USD) bis zu den Restaurants Hier gibt es entweder Junkfood-Places mit den üblichen Burgern ab 20 USD aufwärts oder sündhaft teure Restaurants, die für ein Steak mit Beilage 60 USD und mehr verlangen. Reele, typisch amerikanische Restaurants: Fehlanzeige, auch in Nassau gibt es nix vernünftiges. Die Preise an den Pools sind ebenfalls frech: Für ein paar Softdrinks und Fast Food ist man ruckzuck 50, 60 USD los. Sightseeing Touren sind ebenfalls extrem kostspielig: Für eine 3h-Tour auf der Insel, auf der man fast nichts interessantes zu sehen bekommt, blätterten wir 180 USD hin. Insofern hat man im Atlantis ständig das Gefühl, wie eine Weihnachtsgans ausgenommen zu werden, zumal man durch die hohen Taxipreise auch faktisch an das Resort gefesselt ist. In vielen (5-Sterne)Hotels auf der Insel werden dagegen All-Inclusive-Urlaube angeboten. Fazit: Ein sehr kostspieliger und nur bedingt erholsamer Aufenhalt in einem Mega-Resort, in dem wir zwar mit dem Cove schnell unseren Fluchtpunkt gefunden hatten, das aber mehr für die typischen 3-Tage-Urlauber aus den USA gemacht ist als für längere Aufenthalte von Europäern - wir haben im übrigen in Tagen nur 3 Europäer gesehen. Telefonieren war per Handy nicht möglich, auch der Blackberry funktionierte nicht, denn die Bahamas haben ein eigenes, nicht kompatibles Telefonnetz. Fixlinepreise (12 USD pro Minute), auch Internetpreise unverschämt hoch. In der Bücherei des Coral Tower (20 min Fussweg) konnte man 15 min pro Tag kostenlos ins Internet.


Zimmer
  • Schlecht
  • Wir wohnten im 16. Stock des Royal Towers Westflügel, der schon als eines der besten Kategorien gilt. Die Zimmer waren aber nicht sonderlich geräumig und das Bad eine Frechheit: klein, nur 1 Waschbecken + 1 Badewanne mit niedrig hängendem Duschkopf und Vorhang. Insgesamt kein gepflegtes und geräumiges Ambiente. Noch kleiner sind die Zimmer offensichtlich in vielen anderen, insbesondere älteren Teilen des Atlantis. Exquisit, aber auch sehr teuer, dagegen das Cove. Im Reef, das dem Cove sehr ähnelt, können Appartement per Timeshare erworben werden - zu m.E. abenteuerlichen Preisen zwischen 750.000 und 5 Mio. USD.


    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
  • Zig Restaurants, aber entweder zu schlecht oder zu teuer.


    Service
  • Eher gut
  • Dank über 10.000 durchweg freundlichen, wenngleich karibiktypisch langsamen Mitarbeitern gut. Wie man hört, hat sich der amerikanische Unterhaltungskonzern MGM, der das Atlantis kaufen will, ausbedungen, dass 2.000 davon aus Kostengründen entlassen werden sollen.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Sehr großzügige und aufwändige Resortanlage, für die man sich aber Zeit nehmen muss. Um alles anzuschauen, ist man einen halben Tag unterwegs. Nassau ist per Boot (3 USD p.P.) oder Taxi in wenigen Minuten erreichbar, bietet aber ausser einer folkloristischen Geschäftsstrasse wenig.


    Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Hervorragend, auch der Shuttle zum Ocean Golf Club (5 min) lohnte. der Platz ist 1A, aber mit 220 USD Greenfee sehr teuer, ab 15 Uhr kostet er nur noch die Hälfte.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1 Woche im August 2009
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Andreas
    Alter:51-55
    Bewertungen:8