The View Agadir

An vielen Stellen sieht man, dass das Hotel bessere Zeiten gesehen hat. Positiv zu werten ist die Aufhübschung zentraler Stellen wie Lobby und die im Untergeschoß liegende Bar, die sehr ansprechend mobliert ist. Das Beste jedoch ist die geniale Strandlage, die die von uns bevorzugten Sandwanderungen ermöglichte.

Das Zimmer hatte wie gebucht, seitlichen Meerblick und darüber hinaus den sehr schönen Blick über die Stadt mit Marina und der Kasbah. Das Doppelbett war groß und komfortabel. Der Stauraum im Schrank war reichlich, es war jedoch keine einzige Schublade vorhanden. Mit fünf im Schrank vorhandenen Bügeln kamen wir nicht sehr weit. Nach zweifacher Nachfrage wurde seitens des Hotels dieser Mangel beseitigt. Alles hat funktioniert, ist jedoch in stark verbrauchtem Zustand.

Das Essen war zu jeder Mahlzeit vielfältig und ausreichend vorhanden. Man hatte immer die Auswahl zwischen Fisch, Geflügel oder Lamm. Salate und Gemüse wurden in unterschiedlichster Form angeboten. Zu beachten ist, dass sich die Küche sehr landesbezogen orientiert. Nicht alles an genutzten Gewürzen ist nach jedermanns Geschmack. Wer das mag, der ist hier genau richtig.

Der Zimmerservice war weitgehend in Ordnung. Es fiel uns jedoch auf, dass ab und zu die alten Handtücher neu gefaltet über der Stange hingen. Vermutlich war dann gerade ein Engpass im Handtuchnachschub auszugleichen. Der übrige Service im ganzen Haus hat sich bei uns die Überschrift "Servicewüste" verdient. Ich gebe im Allgemeinen sehr gerne und sehr reichlich Trinkgeld. Dies jedoch erst, wenn ich eine erbrachte Leistung für gut befinde. Während der gesamten zwei Wochen in diesem Hotel habe ich einen einzigen Euro Trinkgeld gegeben. Und das war, wie am nächsten Tag festzustellen war, zu früh gewesen. Auffallend war, dass die Bedienungen im Speisesaal Bestellungen in Höchstgewindigkeit schriftlich aufnahmen und häufiger nach ca. 10 Minuten nachfragten, was wir denn bestellt hatten. Von den Kellnern an der Lobbybar wurde man gerne übersehen. Daher habe ich die meisten Bestellungen im Self-Service-Verfahren selber abgewickelt. Hier waren dann jedoch der eine oder andere Kellner bereit, die Getränke zum Tisch zu bringen. Die fast alle sehr gut deutsch sprechenden Damen der Rezeption setzen dann dem ganzen die Krone auf. Mehrfach haben wir festgestellt, dass diese Mitarbeiterinnen scheinbar in einem Multitasking-Wettbewerb stehen, der so abläuft, dass die Dame Ihr Anliegen annimmt, gleichzeitig telefoniert und wenn sie beim telefonieren nur zuhört, der Putzfrau in der Nähe irgendwelche Arbeitanweisungen erteilt. Unsere Bitte nach zusätzlichen Kleiderbügeln ging hierbei folgerichtig ins Leere. Wir haben dann später den Gästebetreuer von Big Xtra um Abhilfe gebeten. Die fehlenden Bügel waren in zehn Minuten im Schrank. Der von Sonnenklar in der Buchung enthaltene Premiumpass mit den offerierten Leistungen war allerdings kaum wahrnehmbar. Der gesonderte Bereich am Pool mit Getränke und Snacks war so gut wie nicht vorhanden. Hinter der Sonnenklar-Beschilderung, die den Bereich für Sonnenklar-Gäste auswies, konnte und lag auch jeder andere Hotelgast. Blaue Sonnenklar-Handtücher als Unterscheidungsmerkmal gab es nicht für alle. wir hatten zwei Wochen nur orangefarbene vom Hotel Atlas. Die Extrastarken Sonnenklar-Liegenauflagen hatte ihren Siegeszug durch die gesamte Anlage angetreten. Für manche Sonnenklar-Kunden blieb nur die übliche dünnere Matte. Die Extrabar für Getränke und Snacks wurde jeden Morgen mit Getränkeflaschen dekoriert, war dann den ganzen Tag über nicht in Betrieb. Sonnenklar-Premuimpassinhaber mussten sich wie jeder ander Gast an der ganz normalen Poolbar bedienen. Für Kunden, die wie wir die Reise bis zum 15. 10. 2016 gebucht hatten, gab es on Top von Sonnenklar ein UltraAllinklusiv. Unter anderm beinhaltet dies auch alkoholische Getränke bis 23,30 Uhr. Nur wußte das Hotel hiervon nichts. Um 23.00 Uhr geht in der Lobbybar successive das Licht aus und der Ausschank ist Geschichte. Auf die Sonnenklarsonderregelung hingewiesen, kanzelte uns der Chef der Barkeeper ab mit den Worten, dass er das besser wisse. Diese Mängel sind sicher nicht urlaubsentscheidend, aber nicht hinzunehmen ist, dass die Kunden von Sonnenklar mit diesen Extras zur Buchung animiert werden und hinterher stellt sich dies alles als große Luftblase heraus. Hier hat Sonnenklar wohl mit viel Elan eine Aktion gestartet und dann unbegleitet sterben lassen.

Der Transfer vom Flughafen zum Hotel dauerte ca. eine halbe Stunde. Strand, Stadt, Souk und die Marina waren in unmittelbarer Nähe oder fußläufig leicht erreichbar. Ausflüge können im Hotel gebucht werden. Immoussa im mittleren Atlas als Halbtagestour ist zu empfehlen. Bei der Fahrt nach Marrakesch sollte man die Zeit, die man für Hin-und Rückfahrt braucht, mit der verbleibenden Zeit vor Ort in Relation setzen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Von Animation haben wir nicht viel gemerkt. Dem Plan zufolge findet über den ganzen Tag irgendwo etwas statt. Aber es stört den nicht beteiligten in keiner Weise. Abends wurde in der Lobbybar stundenweise Klavier mit Gesang angeboten. Das war immer ganz nett, aber nach wenigen Tagen kannte man das Repertoire. Hier hätte ein gelegentlicher Musikerwechsel gutgetan.