- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Rihana Inn gehört zu einem großen und recht unübersichtlichen Komplex zweier Hotels im künstlich aus dem Boden gestampften Touristendorf El Gouna. Das Inn ist im Gegensatz zum Schwesterhotel Rihana Resort in Sachen Zimmerstandard und Lage schlechter einzuschätzen. Zudem ist es lauter und ungemütlicher. Daher kann ich das Inn nicht wirklich weiterempfehlen, das Resort durchaus. Die Gäste im Gesamtkomplex sind meist älter und kommen zum überwiegenden Teil aus den Benelux-Ländern. Diesmal nur einen Tipp zur Einreise: Leider versuchen die Reiseunternehmen immer noch erfolgreich, selbst bei der Visa-Verteilung mitzuverdienen. Der für die Einreise nötige Aufkleber kostet offiziell 15 Dollar, an den Schaltern der Reisefirmen werden zwischen 18 und 25 Euro (!) verlangt. Da lieber 15 Dollar mitnehmen und in der selben Halle gleich links nach dem Eingang beim "Ägypter" das Visum kaufen!
Was das von außen ansehnliche Hotel verspricht, hält es innen nicht. Die Einrichtung ist unterer Durchschnitt und hat ihre besten Zeiten längst hinter sich. Das einzig Neuere ist der Fernsehbildschirm an der Wand. Zu meiner Zeit waren mit ARD und ZDF nur zwei deutsche Kanäle verfügbar. Aber man ist ja nicht zum Fernsehen dort. Und die Bundesliga-Berichterstattung ist so ja abgesichert. Leider sorgen die schlecht eingepassten und leihwändigen Balkontüren für keinerlei Schallschutz. Wer einen ruhigen Urlaub verbringen will oder gar gerne zeitig schläft, ist hier fehl am Platze. Auf der einen Seite des Hotels bekommt man voll den Lärm der zur Marina führenden Hauptstraße ab, auf der anderen wird man von der Freiluft-Disco beschallt. Ach so: Das Zimmer hat eine Minibar. Aber Achtung: Wer etwas verzehrt, muss extra zahlen.
Das Angebot an Speisen und Getränken kann ich nur als reichhaltig und abwechslungsreich loben. Allerdings ist im Hauptrestaurant fast ständig ein derartiger Andrang, dass die Leute teilweise draußen warten müssen bis wieder ein Tisch frei ist. Drin ist ein Durcheinander und eine Hektik, so dass die Atmosphäre eher der einer Betriebskantine ähnelt. Da hilft auch die Unterhaltung durch den tapferen Orgelspieler nicht viel, der versucht, das Geklapper und Geplärr zu übertünchen. Da isst man lieber im kleinen Plaza-Restaurant oder a la Carte, auch wenn es extra kostet.
Das Personal war freundlich und unaufdringlich, die Zimmerreinigung hat gut funktioniert. Die absolute Krönung im positiven Sinne und Hauptgrund für die volle Punktzahl ist allerdings Annie. Die kleine Belgierin ist offiziell Guest Relations Managerin und damit Problemlöserin, Helferin, Dolmetscherin - sie spricht auch klasse deutsch - und guter Geist der beiden Hotels. An ihrem Schreibtisch neben der Rezeption kümmert sie sich pausenlos um das Wohl der Gäste, von denen sie auch irgendwie fast jeden zu kennen scheint. Annie veranstaltet auch für die Neuankömmlinge Führungen zur Orientierung auf dem weitläufigen Hotelgelände. Sollte man wirklich mitmachen, denn das alles allein zu finden, würde dauern...
Vom Hotelausgang geht man maximal zehn Minuten bis zum Zentrum des Touristendorfes El Gouna. Dort gibt es einige Souvenirläden, Supermärkte, Restaurants und Banken. Ich war mehrfach zu verschiedenen Tageszeiten dort und es war jeweils fast menschenleer. Ob das immer so ist oder ob das an den derzeit rapide gesunkenen Touristenzahlen liegt, vermag ich nicht zu sagen. Die in der Hotelbeschreibung angegebenen 200 Meter zum Lagunenstrand sind wohl eher Luftlinie gemessen. Denn in Wirklichkeit geht man locker das doppelte, was aber auch noch annehmbar ist.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Lagunenstrand ist mit schmucken Privatvillen umbaut und bietet ein schönes Panorama. Da es keine Zäune gibt, kann man dort nette Spaziergänge machen. Der Strand in Hotelnähe ist noch sandig, weiter hinten und im Wasser ist es eher erdig, um nicht zu sagen schlammig. Man kann auch mit einem jede volle Stunde vor dem Rihana-Eingang abfahrenden und oft brechend vollen Kleinbus zum hoteleigenen Strand am offenen Meer tuckern. Lohnt sich aber nicht: Dort gibt es nur eine Bar und ein wenig Windschutz. Der Strand ist schlammig, es weht meist ein schneidender, kalter Wind, der vor allem von Kite-Surfern genutzt wird. Deren Künste sind dort auch das einzig Sehenswerte. Zudem bietet der Hotelkomplex drei Pools. Dort einen Platz zu ergattern, ist aber nicht einfach. Die Leute reservieren sich mit Handtüchern "ihre" Liegen, um dann den Großteil des Tages ganz wo anders zu verbringen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im März 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Tommy |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 12 |