- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Meridien ist ein sehr gepflegtes ruhig gelegenes Hotel, welches um diese Jahreszeit (Mai, außerhalb der Ferienzeit) vor allem von Paaren und Familien mit Kleinkinder gebucht wird. Alleinreisende oder Single-Grüppchen sind hier nur sehr vereinzelt anzutreffen. Das Publikum ist multikulti, vor allem viele Deutsche und Russen, aber auch Italiener, Franzosen, Engländer und Holländer haben wir angetroffen. Von jung bis alt war jede Altersgruppe vertreten. Es handelt sich um eine sehr große Anlage, welche vor allem durch ihre schönen Grünanlagen, die traumhafte Poollandschaft (insges. 6000 m² Wasserfläche) und den feinsandigen hoteleingenen Strandabschnitt besticht. Ein paar 100 Meter links und rechts den Strand entlang laden schöne Korallenriffs mit ihrem Fischreichtum im klaren Wasser zum Schnorcheln ein. Wenn man nicht überpingelig ist und damit leben kann, dass die arabische Mentalität nun mal nicht der des fleißigen zuverlässigen Deutschen entspricht, kann man hier einen sehr schönen entspannten ruhigen netten Urlaub verbringen. Trinkgeld braucht man entgegen unserer Erwartung nicht an jeder Ecke abzudrücken. Wir haben dem Zimmerservice am ersten Tag 25 Ägypt. Pfund (= ca. 3,20 EUR) hingelegt, asonsten haben wir dem einen oder anderen Kellner oder Angestellten 5-10 Pfund in die Hand gedrückt, wenn er uns durch besondere Aufmerksamkeit oder Freundlichkeit auffiel, aber alles ist freiwillig, keiner hält die Hand auf und erwartet "Bakschisch", auch außerhalb der Anlage bei den Ausflügen ist uns da nichts negativ aufgefallen, wir haben allerdings dann trotzdem immer dem jeweiligen Fahrer mal 1-2 EUR in die Hand gedrückt, es gehört sich in arabischen Ländern einfach so, wenn man eine Dienstleistung enpfängt, die Einheimischen handhaben es dort genauso, daher sollte man ruhig immer etwas Kleingeld parat haben für solche Fälle. Aber wie gesagt, es ist kein MUSS! Insgesamt hat uns der Urlaub hier sehr gut gefallen, er war viel zu kurz, nach Langem haben wir zum ersten Mal nach einem Urlaub sofort wieder Fernweh bekommen, wir würden sofort wieder hinfahren!
Das Hotel verfügt über insgesamt ca. 900 Zimmer, welche in verschiedene Bereiche aufgeteilt sind. Wir hatten ein Dune-Zimmer. Diese Zimmer liegen in 1-2stöckigen bugalowartigen Gebäuden, welche etwas außerhalb im hinteren Bereich (landeinwärts) der großen Anlage stehen, d.h. zum Strand und Essen muss man immer einen etwas weiteren Fußmarsch zurücklegen, dies hat uns aber nicht weiter gestört, zumal diese Zimmer sehr geräumig und ruhig sind. Die Lagunenzimmer liegen strandnah in einer sehr schönen künstlich angelegten Lagunenlandschaft und sind auch sehr schön, groß und ruhig gelegen. Auf keinen Fall empfehlenswert sind die im Haupthaus gelegenen Zimmer, da diese sehr hellhörig sind und man wirklich jeden Pups von den vielen Nachbarn links und rechts, oben und unten, sowie dem üblichen Lärm auf den Fluren einer großen Hotelanlage mitbekommt. Unser Dunezimmer war zweckmäßig ausgestattet mit großem Bett, Couch, Rattan-Sitzecke, welche man auch auf die Terasse stellen kann, Schreibtisch, Klimaanlage, Sat-TV (ZDF, RTL, RTL2, DW) und Bad mit Wanne. Die Klimaanlage ist ein bisschen blöd, weil man zwar ein Thermostat hat, die Anlage sich aber anscheinend nicht für die vorgegebene Wunschtemperatur interessiert, d.h. sie powert runter bis auf arktische Grade, wenn man sie nicht zwischendurch immer mal wieder abstellt. Das war vor allem Nachts nervig, denn die Abendluft brachte keine Kühle, ohne Klimanlage herrschten schnell 30° im Zimmer, mit Klimanalage wurde es irgendwann frostig, außerdem sit die ganz schön laut, also Ohrenstöpsel mitnehmen. Die empfehlen sich auch, wenn man etwas lautere Nachbarn hat. Die Dunezimmer waren zwar wie gesagt ruhig gelegen, leider zog nach 3 Tagen ein russisches Paar mit Kind ins Nebenzimmer, die legten dann abends richtig los, als wir gerade schlafen wollten: Laute Jammermusik, Gekreische, Gekicher, Gebrülle... wir dachten, da sind 10 Mann und feiern eine Party. Bevor mir der Kragen platze und ich gar nicht mehr hätte schlafen können (vor Wut), habe ich dann aber mal nebenan an die Tür geklopft und höflich um Ruhe gebeten, was auch prompt gewirkt hat: Sofort waren sie leise und haben auch nicht noch mal Lärm gemacht, also, auch ein Tipp, bevor man sich nur ärgert, die Leute lassen mit sich reden!
Das Frühstücks-, Mittags- und Abendbuffet war sehr abwechslungsreich, wenn es sich auch ziemlich wiederholte. Als AI-Gast nimmt man das Frühstück im Haupthaus im Restaurant Alladin/Pergola ein. Es gibt immer Rührei, gekochte Eier, gebratene Würstchen und andere wechselnde warme Speisen, ansonsten frisches Brot, Brötchen, Toast, Gebäck, Müsli, Cornflakes, Obstsalate uvm. Sehr zu empfehlen sind die superleckeren dünnen Pfannkuchen, welche frisch am Buffet zubereitet wurden. Kaffee und Tee wird vom Kellner serviert, Säfte kann man sich selbst zapfen. Manchmal ließ der Kaffee-Boy etwas auf sich warten, aber all zu lange mussten wir nie auf dem Trockenen sitzen. Mittags nimmt man als AI-Gast das Essen im Alladin Beach Restaurant am Strand ein. Hier gibt es, genau wie abends, immer Nudeln, Rindfleisch, Kartoffeln, Gemüse, frische Salate, welche man sich selbst zusammenstellen und vom Koch kleinschnippeln lassen kann. Außerdem wechselnde Speisen und auch einige typische Leckereien aus der arabischen Küche. Als Nachtisch gibt es frisches Obst und einige Kuchensorten. Nachmittags wird im American Restaurant Dockers ein Snack und Kuchen serviert, das haben wir aber nur 1x genutzt, an unserem Ankunftstag, wo wir zum Mittagessen zu spät und zum Abendessen noch zu früh waren. Ansonsten reichten uns die 3 Buffetgänge morgens, mittags und abends vollkommen. Abends waren wir dann auch wieder im Alladin/Pergola essen, besonders schön lässt es sich dann draußen im Pergola-Bereich sitzen, da sollte man dann allerdings nicht all zu spät kommen, ab 19:30 Uhr war draußen meist kein Sitzplatz mehr zu kriegen, und der Innenbereich hat da doch eher Kantinenatmosphäre. Das Abendessen entsprach eigentlich fast immer dem, was man auch mittags an Auswahl hat, allerdings gibt es abends mehr Auswahl beim Nachtisch, dafür kein frisches Obst. Was uns auch fehlte, war mal eine Puddingcreme o.ä.! Und Eis gibt es leider auch für AI-Gäste nur gegen Bezahlung. Es gibt außerdem in der Hotelanlage noch weitere Restaurant, im 1. Stock das Safaga, welches auch für AI-Gäste kostenlos ist, wir haben es aber nie besucht, weil wir wie gesagt am liebsten immer drau0en gesessen haben. Das Essen soll da aber auch nicht viel anders als im Hauptrestaurant gewesen sein. Gut soll dagegen das Prinz-Karim im Obergeschoss sein, hierfür muss man allerdings schon vorher einen Tisch reservieren und es kostest AI-Gäste 3 EUR Aufpreis pro Person. Und dann gibt es noch das Fischrestaurant am Pool, wo man als AI-Gast 50% Ermäßigung bekommt, auch hier ist eine Vorreservierung erforderlich. Getränke sind für AI-Gäste frei von 10 - 24 Uhr, es gibt auch Cocktails kostenlos, für spezielle, vor allem alkoholische Getränke, die nicht landestypisch sind, muss man zuzahlen. Die meisten Gäste hat übrigens früher oder später der Durchfall erwischt, uns auch, also unbedingt entsprechende Medikamente mitnehmen. Auch wenn die Getränke ohne Eis serviert werden und man das Kranwasser nicht trinkt, irgendwie fängt man sich doch was ein, so ging es jedenfalls wie gesagt den meisten, die wir kennengelernt haben, und uns auch.
Die Ägypter sind wirklich ein sehr freundliches gutgelauntes Völkchen, und das merkt man auch dem Personal an. Die meisten Mitarbeiter des Hotels sind immer überfreundlich und nett, die Frage "How are you?" ist fast schon obligatorisch, vor allem die beiden Herren (Ayman und Hosny), die einem die Tür von der Lobby zum Pool aufhalten, in ihrem herrlichen Outfit aus 1001 Nacht, sind sowas von freundlich und nett, dass sie einem sofort ans Herz wachsen. Der tägliche kleine Plausch mit den beiden war für uns obligatorisch. Wenn es mit dem Service mal nicht klappte, dann nur in den Stoßzeiten, wo man beim Mittagessen schon mal selbst an der Bar seine Getränke holen musste, um nicht zu verdursten, aber wenn man in ein arabisches Land fährt, weiß man eigentlich auch vorher, dass der Service nicht mit dem in einem deutschen 4-Sterne-Hotel verglichen werden kann. Wenn man das ganze nicht all zu verbissen sieht und sich nicht über jedes vergessene Glas Bier aufregt, kann man es sich im Meridien sehr gut gehen lassen.
Das Hotel liegt fernab von der Hauptverkehrsstraße am hoteleigenen Strandabschnitt der wundervollen Makadi Bay. In nördlicher Richtung den Strand entlang (Richtung rotes Boot) liegen ein paar halbfertige Hotel-Bauten, was jedoch nicht weiter stört. Weiter den Strand entlang kommt man zum Hotel "Fort Arabesque", wo ein herrliches Riff liegt. Der Sand ist hier sehr fein, sodass man ohne Badeschuhe ins Wasser gehen kann. Wir haben vor diesem Urlaub nicht geschnorchelt und können nur sagen: Unbedingt Schnorchelausrüstung besorgen und ausprobieren! Am Strand in südlicher Richtung ist das hauseigene Riff vom Meridien gelegen, welches allerdings nicht ganz so schön ist wie das vom Arabesque, dafür aber näher. Hier sollte man allerdings Badeschuhe tragen, da sich hier im Sand Korallenbruchstücke usw. befinden. In südlicher Richtung vom Hotel befindet sich auch das Makadi Center, wo man Schnorchelausrüstungen, Souvenirs, sowie sonstige Geschäfte, Cafés usw. findet. Außerdem kann man hier viele andere wunderschöne Hotelanlagen der Makadi Bay bestaunen - ein kleiner voarabendlicher Bummel lohnt hier! Ansonsten liegt das Hotel ca. 30 km von Hurghada entfernt, welches man mit den hoteleigenen Shuttlebus für 5 EUR / Person 2x täglich aufsuchen kann.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir waren wie gesagt nur auf eigene Faust schnorcheln, es findet jedoch regelmäßige Animation statt, Volleyball, Wasserball, Wassergymnastik, Bauchtanz, Boccia usw., die Animateure sind aber sehr unaufdringlich, wenn man am Pool liegt, lassen sie einen sogar ganz in Ruhe. Abends findet Animation im Dockers statt mit Livemusik. Bisschen doof: Im Lobby-Café des Haupthauses, wo man eigentlich so schön sitzen und chillen kann, baut im Laufe des abends immer ein arabischer Richard Claiderman seine Orgel auf und spielt alte Schinken, wobei die Animateure dann durch die Reihen der Café-Gäste gehen und Männlien wie Weiblein dazu nötigen, stundenlang vor dem Eingang zum Restaurant "lahme Nummern" zu schieben... wenn das losging, sind wir meistens geflüchtet. ;o) Ansonsten gibt es noch eine hotelangrenzende Tauchschule unter deutscher Leitung, und wie gesagt, wer ans Rote Meer geht, ohne wenigstens mal geschnorchelt zu haben, der hat echt was verpasst! Also unbedingt mal Tauch-Schnupperkurse machen oder Schnorchelausrüstung kaufen und auf eigene Faust die Unterwasserwelt bestaunen! Von der Reiseleitung werden außerdem diverse Trips angeboten, wir haben erst damit geliebäugelt, den 1-Tages-Ausflug nach Luxor zu machen, was uns dann aber doch zu anstrengend war (4,5 Std. Busfahrt pro Strecke). Wir haben allerdings Leute kennengelernt, die das und sogar den 1-Tages-Höllentrip nach Kairo gemacht haben (8-10 Std. pro Strecke im Polizei-Konvoi) und begeistert waren. Für uns wäre das allerdings nichts gewesen, schon gar nicht, wenn man nur insgesamt 1 Woche da ist. Wir haben stattdessen den Schnorchelausflug zur Insel Mahmya (spricht sich "Machmea") mitgemacht, da fährt man etwa 30 Minuten mit dem Bus zum Hafen in Hurghada und von dort aus ca. 45 Minuten mit kleinen Schiffen zur Insel heraus, welche wunderschön in karibischem Flair ist und eine tolle Unterwasserwelt bietet. Wer schnell seekrank wird, sollte allerdings vor Abfahrt eine Reisetablette nehmen, an dem Tag, wo wir rausfuhren, war es sehr windig und es herrschte starker Seagang, sodass ich die Rückfahrt komplett auf der Toilette verbracht habe und noch eine halbe Stunde nach Ankunft an Land dachte, der Boden schwankt... :o/ Dann haben wir noch eine Jeep-Wüstensafari mitgemacht raus zu den Beduinen für einen halben Tag, es werden auch Ganztages-Ausflüge dahin geboten, ein halber Tag reicht aber vollkommen. Bisschen Tee trinken, Kamele reiten, Kamele füttern, Beduinenbrotbäckerin beobachten, Beduinenmoschee, Beduinenbrunnen und Beduinenschmuck bestaunen, dann noch Sonnenuntergang und Beduinen-BBQ, das hat dann aber auch gereicht. Ein Kameramann war ständig dabei und so kann man dann am Ende auch die DVD oder das Video zum Ausflug bestellen, davon sollte man sich allerdings nicht all zu viel versprechen, die Bild-Qualität ist mies und der ganze Film mit schrecklicher Musik hinterlegt, nix, was man den Daheimgebliebenen vorführen kann, ohne sich beschämt eine Papiertüte über den Kopf zu ziehen. ;o) Am regelmäßig im Hotel stattfindenen orientalischen Abend haben wir nicht teilgenommen, soll aber auch nicht so Klasse gewesen sein, wer sowas noch nie mitgemacht hat und drauf steht, sollte es vielleicht mal ausprobieren, wir haben aber schon mal einen orientalischen Abend in Tunesien mitgemacht, das reicht dann auch, denken wir, ist doch eh immer dasselbe! Außerdem gibts noch ein Hallenbad, einen Wellness-Bereich mit Massage, Sauna etc. (gegen Gebühr), einen Tennisplatz (Flutlicht gegen Gebühr), Minigolf, Tischtennis uvm. (alles gegen Gebühr).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Claudia + Martin |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |