- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Sehr hübsches, aber einfaches, gut gepflegtes Hotel für anspruchsvolle Gäste, die Ruhe und guten Service noch schätzen. All seine 58 Zimmer haben einen wunderbaren Meerblick mit Sicht auf das Naturschutzgebiet der Ile du Cerf. Die Anlage ist sehr gepflegt und gottseidank war auch am kleinen Strand nirgendwo ein Kaugummi oder Zigarettenkippen im Sand oder gar Getränkedosen und Glasscherben. Das ist bei heutigen, respektlosen Schmutzfinken von Touristen leider schon erwähnenswert. Nach anfänglichen Diskussionen mit der Hotelleitung hat sich auch das Thema "All inclusive" erledigt. Leider muss sich das Haus da heute von schlecht erzogenen Säufern einigermassen schützen. Leute mit der "All you can eat and drink"-Mentalität sollten bitte, bitte das Haus meiden und besser zum Ballermann fahren, wo sie hinpassen und das gediegene Ambiente nicht belasten. Wer es aber gerne mit Stil hat, kommt auf seine Rechnung, denn es gibt für alle immer genügend. Leider hatte das Haus küchenmässig Anfangsschwierigkeiten und nach einer weiteren Diskussion mit der Direktion und dem Geschäftsführer Sunny sowie seinem Chefkoch, erwies sich das Haus als aussergewöhnlich lernfähig. Das ist in der heutigen Zeit leider eine absolute Seltenheit, dass sich ein "Gastgeber" dermassen für die Gäste einsetzt und dabei stets liebenswert bleibt und den Humor nicht verliert. Wir hatten leider während 4 Tagen kein Gepäck dank AIRFRANCE/PARIS Charles de Gaulle wo man einfach das Gepäck verlauert hat und immerhin vier Tage von unserem Urlaub zerstört hat. Das Hotel aber hat uns einen Fahrer offeriert, der uns zu einem exklusiven Hugo Boss-Laden im Nahen Belle Mare brachte, wo wir das Nötigste einkaufen konnten. Zudem bekamen wir T-Shirts und Sandaletten aus dem Spa-Bereich. Die Reiseleitung blieb in der Sache "diskret" im Hintergrund und hat sich kein einziges Mal darum gekümmert, was mit uns passiert oder sich bei uns erkundigt oder gar entschuldigt. Ein Urlaub ist leider immer nur so gut, wie das schwächste Glied in der Kette und alle sollten wissen, dass sie am gleichen Strick zu ziehen haben. Leider war hier das Hotel der leidtragende Teil, denn unsere Stimmung war anfänglich nicht die Beste. Wie gesagt, die haben das aber wirklich nett behandelt und uns letztlich dennoch einen erholsamen, wenn auch kurzen Urlaub im Paradies ermöglicht. Leider ist für uns Schweizer der Wermutstrophen auf Mauritius in den unverschämten Roaming-Kosten unserer Schweizer Anbieter zu finden, die doch immerhin unverschämte 3.70 pro Minute verrechnen. Das Hotel hat aber am Pool und im Emfangsbereich WLAN und gottseidank aber nicht im Restaurant oder leider nicht in den Zimmern. Mit SKYPE war die Verbindung meist sehr gut. Zum Wetter muss gesagt sein, dass 2014 der Dezember im Vergleich zu Nass war. Dennoch konnten wir die Zeit geniessen, denn meist hat es in der Nacht geregnet und am Morgen war es dann schon wieder trocken. Die Regenzeit ist eigentlich Mai bis Oktober und die übrigen Monate weisen geringere Regenfälle auf, deshalb ist die Insel auch ein grünes Gartenparadies mit durchschnittlich 25° Temperatur. Im Juni bis September können es aber auch einmal nur 17° in der Nacht sein. Im Dezember aber normalerweise zwischen 22 und 30° mit realtiv hoher Luftfeuchtigkeit von bis 90%. Zur Zeit des feucht-warmen Südsommers könnte die Insel gelegentlich von tropischen Stürmen getroffen werden. Trou d'Eau Douce auf der Ostseite der Insel hat etwas mehr Regen und weniger Sonne als die Westseite der Insel. Das ist der Grund, warum eher Hotels auf der West- oder überlaufenen Nordseite der Insel empfohlen werden.
Hübsche, modern klimatisierte und einfache Zimmer mit TV (drei Programme) sowie in unserem Fall Balkon oder Gartensitzplatz, Minibar, Wasserkocher für Tee und Kaffee. Das Bad verfügt über eine grosse Dusche mit Regenkopf, sauberer Toilette und leider nicht gefährlichen, kleinen Ameisen. Die könnten zwar chemisch beseitigt werden, das wäre aber nicht besonders Gesund für Mensch und Umwelt. Es gehört eben zum Leben auf so einer Insel dazu und ist besser als Sandflöhe oder Kakerlaken. Die Betten müssen besonders erwähnt werden, denn sie sind sehr breit auch für zwei Personen und haben eine durchgehende, perfekte und nicht zu weiche Matraze. Selten in einem Hotel auf Anhieb so gut geschlafen, fast wie zu Hause.
Ein Restaurant und eine Bar am Pool genügen den Anforderungen und die Drinks (leider nicht alle inklusive; aber mit einem Grund und dank masslosen Gästen in der Vergangenheit) sind aber wirklich gut. Die Speisen richten sich nach dem aktuellen Angebot und es hat für jeden etwas am Buffet, der nicht US- oder EU-Primitivküche mit Pommes und Ketchup sucht. Vor allem die kreolischen Gewürzsachen, Reis, Kartoffeln, Fische und Fleisch waren hervorragend und eben das, was man dort vor Ort isst. Deshalb gehen wir ja so weit weg in den Urlaub, um die dortige Küche kennenzulernen. Die Speisen waren immer hübsch und perfekt angerichtet. Das Service-Pesonal hat auch oft in netter Weise geholfen und war äusserst aufmerksam auch bei den Getränken. Plätze mit der wunderbaren Aussicht aufs Meer waren zwar sehr beliebt, aber nie wirkte das Ganze überfüllt und so hatten wir mehr oder minder unseren Lieblingsplatz und unsere Lieblingskellner, die schon zum Voraus wussten, welche Getränke wir wünschen würden. Einfach wie früher Hohe Schule der Gastronomie und natürlichen Freundlichkeit.
Wie gesagt nach anfänglichen Schwächen am wichtigsten Ort eines Gästehauses und Hotels (bei der Reception), die einfach auch in einem 3,5-Sterne-Haus an so einem Ort perfekt sein muss und beim lauwarmen Empfang nach langer Reise mit einem warmen Siroup ohne etwas drin, waren wir zunächst ziemlich enttäuscht. Die Freundlichkeit des Personals und des Chefs vor Ort hat uns aber einfach mitgerissen. Gäste sollten aber zumindest Französisch oder Englisch können, den beiden inoffiziellen Landessprachen. Kreolisch ist nicht unbedingt notwendig, liegt aber nahe beim Französich und kann leicht verstanden werden. Die Zimmer waren wirklich perfekt gereinigt und ein kleines Trinkgeld am Anfang tat schon überall auf der Welt gute Dienste und sorgt für zusätzliche Aufmerksamkeiten. Die Zimmerbar war immer gefüllt, wenn auch nicht mit besonders grosser Auswahl. Etwa Bier und Cola und Wasser. Dafür ist man aber in heissen Nächten dennoch dankbar. Wie gesagt keine Kinder, denn es ist explizit ein Erwachsenenhotel und damit entfällt das Thema für viele gottseidank. Die Betreuung im Spa und Massagen waren wunderbar und preiswerte Zusatzleistungen. Wie erwähnt ist das Hotel äusserst flexibel und sehr sehr lernfähig. Nach unseren Beschwerden am Anfang war alles geklärt und wurde in wirklich professioneller Art und Weise gehandelt. Wir haben in über 50 Jahren Herumreisen auf dem Globus nicht viele Hotels kennengelernt, die so schnell offensichtliche Fehler behoben haben. Dies verdient wirklich besondere Anerkennung und allen Respekt vor dem ganzen Personal und der GL. Natürlich gibt es auch unangenehme Gäste und wie man in den Wald ruft, so tönt es auch zurück. Berechtigte Kritik von Menschen mit Stil und Zurückhaltung beim Konsum sowie Umgangsformen sind dort jedenfalls sehr erwünscht und das hat uns sehr viel Spass gemacht. Menschen die das Besondere und nicht Massenabfertigung suchen und auch nicht zur Masse gehören, finden dort eine Oase, die hoffentlich noch lange so bleibt und nicht von arroganten Juppies aus Indien kaputtgemacht wird, die sich nicht zu benehmen wissen und meinen mit Geld alles kaufen zu können. Als wichtige Zusatzleistung (wir hatten ja bei Ankunft kein Gepäck) muss noch der Reinigungsservice erwähnt werden. Meine Frau hätte mein Hemd nicht besser gebügelt und auch ihre Jeans und T-Shirts kamen rasch uns eben perfekt zurück. Kosten kein Thema...
Das Hotel ist etwa 1 Stunde per Auto vom Flughafen entfernt und im wirklich ursprünglichen, schönsten Teil der Insel. Der Norden und der Westen sehen heute aus wie Monte Carlo inkl. 6-spurigen Autobahnen und Hochhäusern. Das ist dann der krasse Kulturschock im Paradies, wenn man Shoppingcenters sieht, die grösser sind als die grössten davon in der Schweiz. Wer also die Ruhe vom üblichen Touristenrummel der immer gleichen, beschränkten und beschränkenden Massen sucht und kein Vermögen ausgeben will, der liegt in Trou d'Eau Douce richtig. Auch die Umgebung ist ursprünglich mit netten Menschen und schönen Pflanzgärten, wo alles wächst, einem schönen Park und auch einem öffentlichen Strand (neben dem Hotel und Privatstränden). Die Früchte und Gemüse und überhaupt fast alle Produkte kommen dort noch von der Insel. Wer einen Mietwagen hat, kann sich die nähere und weitere Umgebung selbst ansehen. Fast jede Distanz ist in etwas mehr als einer Stunde zu bewältigen, aber Autofahren muss man wirklich können und sehr gute Nerven haben. Man fährt übrigens links und die meisten Autos haben abgefahrene Reifen, was bei häufigen Regenfällen schlicht äusserste Vorsicht heisst. Die engen Strassen und die Schlaglöcher machen das Leben nicht einfacher und man parkt zudem einfach auf der Strasse, weil es kaum Parkplätze gibt. Fahrradfahren können die Mutigen auch, ist aber nicht anzuraten. Es hat auch viele freilaufende Hunde auf der Strasse, die sich mit weglaufen Zeit lassen. Wer hier Nightlife sucht, der ist hier im Paradies für Verliebte und Honeymooner (auch gerne ältere) fehl am Platz und gottseidank gibt es noch solche Orte. Als Unternehmensberater und Gastroexperten haben wir das Jahr über Trubel und Lärm genug, auch an unangenehmen, anmassenden Gästen fehlt es uns nicht. Deshalb schätzten wir den Gästemix vor Ort sehr (keine unangenehmen Gruppenbildung, da die Gäste aus vielen Nationen gekommen sind). Shopping ist gut möglich in Belle Mare oder dem Hauptort der Region Flaq, wo es einen einmaligen Markt und Shopping Centers gibt. Statt ÖV empfehlen wir preisgünstige Taxis mit netten Fahrern oder eben einen Mietwagen. Noch ein Hinweis: Es gibt zwar ein Navigationsprogramm für's iPhone für Mauritius, das ist aber nahezu unbrauchbar, weil keine Adressen oder Orte eigegeben werden können. Also ist das Herumfahren mit Karte und Kompass wie früher angesagt, wenn man nicht ständig Leute fragen will. Verirrt hat sich aber noch keiner, der Französisch oder Englisch spricht. Zum Glück wird nicht Deutsch gesprochen, was für Menschen mit Bildung und Stil wirklich von Vorteil ist!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das ist kein wirkliches Sporthotel, hat aber eine Marina mit Booten, Wasserski, Segeln, Tauchen oder Schnorcheln. Gäste können nach Voranmeldung am Vortag gratis auf die Ile du Cerf gebracht werden. Das sind die absoluten Träumstrände in allen Prospekten der Inselhotels, aber für die anderen viel zu weit weg. Wir jedoch waren nach kurzer Fahrzeit dort und bekamen für den Tag auch ein Lunchpaket und Getränke vom Hotel mit. Meist um 15:00 Uhr ging es dann zurück. Der Pool ist wirklich süss, aber auch sehr privat und klein. Perfekt gepflegt ist das Ganze allemal. Liegen stehen vor jedem Zimmer und es hat genug davon. Sonnenschutz bieten natürliche Mittel, etwa die Palmen vor den Zimmern. Duschen sind ebenso vorhanden und nur der Zugang zum Meer nicht wirklich paradiesisch. Man wird dort unweigerlich an die Klimaerwärmung erinnert, denn direkt vor dem Hotel geht der Sandstrand immer mehr zurück, obwohl dort früher wohl viele Korallen wuchsen. Es ist also nicht direkt zum Schwimmen oder nur mit Vorsicht. Das Wasser ist aber sehr sauber und klar und natürlich auch sehr warm. Das gibt insgesamt für uns auch absolut keinen Abzug, weil wir Menschen ja selbst Mitverursacher der Probleme dort sind. Das Hotel ist aber sicher auf etwas höher liegenden Lavafelsen gebaut und die schön eingefügten Quaimauern aus schwarzem Lava erinnerten uns an Fidji oder Vanuatuu oder Hawaii.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Roger |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 2 |