- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel befindet sich auf einer kleinen Anlage, es hat 60 Zimmer. Die Architektur mit den zweistöckigen Gebäuden ist ansich sehr nett, aber das gesamte Resort ist in die Jahre gekommen. Davon zeugen auch die vielen (alten) ausgestellten Urkunden für ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis, die schon länger nicht mehr verliehen worden sind... Die Anlagen sind sauber. Problematisch sind die aufgeplatzten Plattenbauwege zu den Zimmern, die an alte Ost-Autobahnen erinnern. Die (einzige öffentliche) Toilette in der Lobby/Bar ist alt und nicht immer sauber. Das AI-Programm umfasst Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie Getränke - mehr dazu später... Gästestruktur: Sehr viele Deutsche und Briten, Altersschwerpunkte zwischen 30 und 50 Jahren. Entschieden hatten wir uns für dieses Hotel wegen des AI-Angebots und der vermeintlich guten Empfehlungen (deshalb nun diese Bewertung von uns). Wir hatten uns zunächst eine Woche den Norden angesehen und wollten dann diesen Teil der Insel erleben. Wir haben diese Bewertung geschrieben, weil wir andere Bewertungen über dieses Hotel nicht fassen konnten. Also: Traut nicht allein auf solche Internet-Checks, wer das Abenteuer liebt, kann das Tropical ja mal selbst ausprobieren. :) Für einen Traumurlaub eignet sich dieses Hotel auf keinen Fall. Wer billig und mit geringen AI-Ansprüchen in die Sonne will, kann ja für eine Woche da mal absteigen. Wir würden es nicht noch einmal tun. Zu Mauritius: Irgendwer hatte bei weiteren Bewertungen von der Promi-Trauminsel geschrieben. Genau das ist sie. Diese Insel hat keine Naturschönheit. Sie hat sehr, sehr nette Menschen, eine spannende Kultur und sie bietet viel Interessantes zu entdecken - von Hindu-Tempeln bis zu Vulkankratern. Aber: Mauritius ist keine palmengesäumte Sonnen-Strand-Insel. Der Ruf stammt aus TV-Berichten, die von 6-7*-Anlagen erzählen. Das kostet aber auch ein bisschen mehr als dieses Hotel... Tipp: Weil die Nebenkosten auf der Insel sehr niedrig sind und die Menschen so nett, würden wir ein sauberes, nettes Appartement ohne Verpflegung im schöneren Norden empfehlen. Die Restrautrants auf der Insel bieten eine unglaubliche Vielfalt und Qualität, und das zu moderaten bis günstigen Preisen. Wir haben freiwillig und unfreiwillig fünf bis sechs Restraurants getestet. Es war immer nett und gut. Die kreolische Küche ist ein Traum, aber es gibt auch indische Gerichte und viel Fisch - so wird es nicht in den Hotels oder speziell in diesem Hotel geboten. Wer einen Traumurlaub sucht mit Traumstränden, sollte sich vielleicht alternativ über die Karibik informieren, zum Beispiel Tobago! Wer dennoch pauschal hin möchte, suche sich ein Hotel im Norden, nehme besser vier Sterne, freue sich auf die netten Menschen und die Kultur und mache mehrere Taxifahrten mit Einheimischen.
Würde man die Zimmer als schlichte Appartement mieten, wären sie in Ordnung. Sie sind zweckmäßig ausgestattet. Diese Zimmer ohne Hotel und Restaurant an anderer Lage zu einem geringen Preis, wir würden sie vielleicht wirklich nochmal mieten. Aber es wäre eine 2*-Kategorie aus unserer Sicht! Die Badezimmer wirken inzwischen alt und gammlig. Alle Zimmer haben Meersicht - das ist sehr schön. Wer mit einem Bier aus der Minibar auf dem Balkon sitzt, hat einen traumhaften Blick aufs Meer.
Ok, wir sind Genießer und kochen auch gerne selbst, wir lieben auch Bodenständigkeit und vor allem landestypische Küchen. Wir sind also keine Snobs a la Austern und Schampus. Das vorab. Das Essen war miserabel - und das ist nicht leichtfertig dahergesagt. Frühstück: Altes Brot, eine Sorte Käse, eine Sorte Wurst, Joghurt-Ecken in Eisbottichen. Ein schmieriger Eierbräter. Obst in Maßen. Man wurde satt, das hatte in dieser Qualität (nicht in der Masse) nichts mit einem Hotel-Frühstück-Bufett zu tun wie man es sonst kennt. Mittagessen: Hamburger und Snack-Gerichte oder gebratene Fische. Echt in Ordnung. Abendessen: Katastrophal, wenn es Bufett gab. Zerkochte Pampe in Bottichen, die von einer Art Bunsenbrenner warmgehalten wurde. Wir sind nachher geflüchtet (auch der Verdauung wegen), wenn Bufett angesagt war. Das war jeden zweiten Abend. An den anderen Abenden gab es Tellergerichte. Die waren in Ordnung bis gut, je nach Gericht. Aber unsere Erwartungen sanken ja auch mit der Zeit. Im Restaurant ist es übrigens eng, sehr eng. Lunchpakete: In Ordnung. Man bemühte sich nach Kräften und gab uns Thunfisch- oder Hähnchenbaguettes sowie Ananasstücke und Getränke mit auf die Insel. Bar: Eng und klein (für fünf Hocker an der Theke). Dort war der einzige Anlaufpunkt für Getränke. Das heimische Bier schmeckt lecker. Statt Coca Cola gab es Pepsi (Geschmackssache). Und die Drinks waren so dünn, dass sie manchmal wirkten, als wäre gar kein Alkohol drin. Wer sich fünfmal beschwert, bekommt dann zwei richtige Cocktails. Ach ja: Sehr eintönig - fast nur Rum/Cola oder Pinacolada, andere Sachen kosteten extra.
Die Begrüßung ist herzlich. Und in der Tat muss man sagen, dass sich die meisten Mitarbeiter Mühe geben. Bei dem überdurchschnittlich jungem Basispersonal merkt man aber, dass es aus einfachen, ungebildeteren Verhältnissen stammt und bestimmt nicht sonderlich gut bezahlt wird und folglich auch nicht super motiviert ist. Die Uniformen sind meistens fleckig, insbesondere bei der Küchencrew. Englisch geht immer, auf Deutsch hatten wir erst gar keinen Bock, sind ja nicht auf Malle. :) Die Zimmerreinigung ist ok, aber beim Waschen gehen nicht immer alle Flecken aus der Wäsche raus. Das sollten Pingelige wissen, weil steril ist es ja danach. Die Bedienung im Restaurant: So lange durchschnittlich, bis sie einem nicht Extra-Sachen außerhalb des AI-Angebots verdingeln wollen. Da gibt es gelegentlich ziemlich schlechte Weinproben oder Lobster-Abende. Wer absagt, wird strafend angeschaut. Tipp: Wein und Lobster besser in echten Restraurants essen. Wir waren mal auswärts und haben acht Lobster-Hälften für 50 Euro in herzlichster Atmopshäre gegessen. Trinkgelder: Es gibt das eine Sammelbox. Wäre schön, wenn die arme Basis davon was abbekäme.
Der Strand liegt vor der Zimmertür - ist aber nicht nutzbar. Voller Korallen und ganz, ganz schmal. Wer sich eine Liege nimmt, kann dort nett auf dem Rasen davor Sonnenbaden. Es gibt mehrfach einen täglichen, zuverlässigen Transfer zur Insel Ille aux Cerfs. Sie wird in Reiseführern mit traumhaften Bildern als traumhaft verkauft. Ist sie aber nur aus der Vogelperspektive. Sie ist schmutzig, überlaufen, am Eingang findet ein Spießrutenlauf durch nervige Händler statt. Es gibt keine Palmen, sondern nur Pinien. Und massig Seeigel. Wer eine zeitlang wandert, kann ein halbwegs nettes Plätzchen finden, keine Frage. Aber es ist keine einsame Trauminsel mit schneeweißen Zuckerstränden, darüber sollte man sich im Klaren sein. Der nächste Ort, Trou d'eau Douce, ist vom Hotel aus zu Fuß binnen fünf Minuten zu erreichen. Dort befindet sich ein Laden mit netten Leuten und eine sehenswerte Kirche, es gibt auch ein paar Restraurants. Aber: Die Gegend hier, wie zumeist im Osten, ist sehr ärmlich. Nicht jeder hier spricht Englisch, obwohl es auf Mauritius die offizielle Amtssprache ist. Der Ort ist jedenfalls ok, wenn man ohnehin nebenan wohnt, aber nicht sehenswert, um von weiter her dringend hinzufahren. Der Transfer vom Airport dauert etwa eine Stunde. Einfach direkt ein Taxi nehmen und nichts vorbestellen - das ist billig und klappt gut. Das gilt generell: Vor das Hotel und zu den Taxiständen gehen und dann über die Insel fahren. Kostet 30-40 Euro für den gesamten Tag. Vorteil: Die Fahrer erzählen viel von der Insel und man kann sie fragen. Haben wir dreimal gemacht.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Großes Wassersportangebot. Das ist ganz nett, wenn man es mag. Tischtennis wird auch angeboten, haben wir viel gespielt, weil es spannend war, wie der Ball auf dieser abgewrackten Platte mit diesen abgenutzten Schlägern dieses Mal springt. (War wirklich lustig). Billard ging gar nicht, sagt der Profi von uns beiden, sonst wäre es bestimmt genauso lustig wie Tischtennis gewesen - Tisch war zerfetzt. Dart ging an einem Baum. Einen Shop gibt es. Klein und ok. Internet gab es nicht. Die Liegen warne bequem und gut, aber zu Hauptzeiten knapp. Der Pool war ok, sehr gepflegt vom Wasser her, aber sehr, sehr klein und direkt vorm Restaurant/in der Lobby. Haben ihn nicht genutzt. Abendunterhaltung gab es kaum, zumindest keine blöden Animationen. Unsere Abendunterhaltung war an manchen Abenden die Toilette, siehe auch Bufett. :)
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2003 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Oliver und Iris |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |