- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel liegt einerseits an einem schönen Strand, andererseits in einer verarmten, schmutzigen Gegend. Am besten ist derjenige hier aufgehoben, der All incl. bucht und das Hotel nicht zur Straße hin verlässt. Das Hotel selber ist in einem sehr guten Zustand, alles wirkt sauber. Die Zimmer sind überdurchschnittlich groß, allerdings würden wir max. 4* vergeben. Das 18+-Konzept ist toll, denn gerade in Spanien dürfen die Kinder ja quasi alles und immer. Unsere Nicht-Empfehlung beruht auch daher, dass wir nur Frühstück gebucht hatten und in der Zeit wenig Badewetter herrschte. Wenn man durch die Ortschaft läuft, wird man permanent an die €-Krise erinnert. Wer mit einem günstigen Angebot All-incl. bucht und mit den Unzulänglichkeiten zurechtkommt, ist hier richtig. Für einen reinen Strandurlaub ist das Hotel ok – sofern die Sonne lacht. Wer Urlaubsstimmung in der Umgebung sucht und ein Hotel möchte, wo nicht überall gespart wird, sollte sich lieber noch etwas umsehen. Für manche mögen einige Kritikpunkte kleinlich oder nicht von Bedeutung sein. 5* sind jedoch etwas anderes! Sensimar muss da am Konzept noch kräftig arbeiten, wenn wirkliches 5*-Feeling aufkommen soll.
Am meisten beeindruckte die Größe der Zimmer. Großes Bad mit Badewanne, getrennter Dusche mit Glastür, getrenntes WC mit Bidet. Leider gab es keine Tissues auf dem Zimmer. Auf eine Beschwerde hin wurden uns an 2 Tagen kleine Packungen mit jeweils 3 Tüchern ins Bad gelegt, danach wieder nicht mehr. Wieso steht nicht wie üblich dort eine Packung mit 100 Stück? Sparmaßnahme? Ebenso sollte das Toilettenpapier vom Zimmerservice so hingehängt werden, dass man das erste Blatt gleich abreißen kann. So fieselt man an der Rolle herum und zunächst liegen lauter Fetzen auf dem Boden. Safe und W-LAN waren gratis, der Empfang tagsüber jedoch schwankend. Die Betten waren ok. Nie zurechtkomme ich mit den in den Südländern üblichen in Leintüchern eingewickelten Wolldecken. In jeder Nacht gibt das nur ein Gewühl. Auch konnte man nicht zwischen verschiedenen Kopfkissen wählen. Bei vielen 5*-Hotels wird das einem beim Check-in bereits angeboten. Der Balkon war ebenso sehr groß, allerdings nur mit 2 billigen Plastikstühlen und einem Tisch bestückt. Ein absolutes Unding ist die Klimaanlage, über die sich ja schon einige im Forum ausgelassen haben. Die funktioniert wohl nur bei hohen Außentemperaturen. Ansonsten kommt nur laue Luft. Auch 2 Beschwerden bei der Rezeption blieben erfolglos. Aufgrund der Lage sind aber manche Zimmer wärmer und auch das Temperaturempfinden der Menschen ist unterschiedlich. Zudem lässt es sich kaum bei geöffnetem Fenster schlafen, da es Unmengen an Moskitos gibt. 2-3 Stiche pro Nacht waren somit Programm. Da hilft auch kein Autan oder ein Chemiestift in der Steckdose. Dafür darf man sich dann nachts mit einem Handtuch bewaffnet auf die Jagd begeben. Zahlreiche Flecken und Leichen an der Wand und Decke des Zimmers zeigten, dass nicht nur wir das Problem hatten. Wieso muss man sich in einem 5*-Hotel von der Direktion vorschreiben lassen, ab welchen Temperaturen die Klimaanlage in Betrieb ist? Das sollte dem Gast überlassen werden. Für uns führt das zur Abwertung, wenn man nicht ordentlich schlafen kann. Das ist Sparen am falschen Platz!
Wir hatten wie eingangs erwähnt nur Frühstück (7.30h bis 10.30h). Wenn man morgens um 7.45 kommt, wird man von den meisten Bedienungen/Kellnern noch mit einem Fragezeichen angekuckt. So nach dem Motto „was machen die schon hier“. Auf die Terrasse darf man erst um 8h. Manche Kellner hatten aber schon die Tür offen. Was soll auch der Blödsinn? Soll man für die ersten Minuten innen einen Tisch benutzen um dann nach außen zu wechseln? Das Buffet entsprach den Erwartungen. Frische Pfannkuchen, Spiegeleier, Omelette. Wärmebehältnisse mit Rührei, Würsten, Tomaten, Schinken etc.. Verschiedene Brote, Brötchen, Süßspeisen, Wurst, Fisch, Ceralien, Früchte (leider auch Dosenobst), Joghurt und Sekt (brut und semi secco). Folgendes vermissten wir: frisch gepressten Orangensaft, Rauchlachs, offenen Tee (Darjeeling) und frische Beeren. Es gab alle paar Tage mal nur aufgetaute. Erst in Deutschland konnte ich bei Rewe wieder frische Himbeeren und Blaubeeren aus Spanien kaufen. Den weiten Weg hätten sich die Früchte sparen können. Etwas unschön ist, dass pünktlich im 10.30h alles abgeräumt wird und 15 min. später schon der Kellner mit dem Finger auf seine Armbanduhr zeigend kommt. Bei All-incl. übrigens Achtung! Es ist nur der offene Wein inclusive. Flaschen kosten gleich min. über 10 € Aufpreis bei Supermarktpreisen von 2,50 €. Eine Enttäuschung erlebten wir auch noch: Einen Tag hatte ich eine Magenverstimmung und blieb im Bett. Meine Frau wollte aus dem Speisesaal mir eine Tasse Brühe bringen. Der Oberkellner nahm sie ihr weg und führte sie der Vernichtung zu. Er meinte recht unfreundlich, man soll an der Rezeption eine Tagessuppe über den Roomservice für 9,- € bestellen. Das mag ja rechtlich ok sein, nur könnte hier ein Hotel kulanter und freundlicher reagieren. Da wir viel verreisen, kommt es in diversen Ländern immer mal wieder zu Magenproblemen. Bis heute reagierten da alle Hotels äußerst zuvorkommend. Selbstverständlich durfte man etwas Brot oder eine Suppe auf das Zimmer nehmen. Sogar wurde uns angeboten, eine fettfreie Brühe oder etwas ungewürztes Hühnerfleisch zuzubereiten. Alles ohne Berechnung mit dem Wunsch der baldigen Genesung. Zudem spart das Hotel auch beim Frühstück, wenn man nur mit Tee und Brot dasitzt und nicht Omelette und Schinken verspeist. Das ist kleinlich! Der Oberkellner erschien mir beim Frühstück ohnehin immer wie ein typischer spanischer Restaurantgeneral. Klein, korpulent, sich unheimlich wichtig fühlend. Meist kam er mal kurz vor 9h auf die Terrasse, scheuchte seine seit einer Stunde arbeitenden Kellner/Bedienungen umher und wies noch ein paar Gäste zurecht, wo sie auf einen freien Tisch zu warten hätten. Lieber sollte er mal dem Bedienpersonal einen gleichbleibend freundlichen Service beibringen. Nur wenige waren wirklich freundlich – bei dem Chef auch kein Wunder. Ein Beispiel aus den USA: Man wird morgens an einen freien Tisch geleitet. Dann kommt jemand, stellt sich mit dem Namen vor und fragt einen nach den Getränkewünschen. Sollte das Glas oder die Tasse leer sein, wird sofort nach einem weiteren Wunsch nachgefragt.
Der Empfang war sehr freundlich. Man darf sich in der Empfangshalle ein Getränk nehmen und sich an einen Tisch setzen. Dort wird einem die Zimmerkarte gebracht und alles erklärt. Das Gepäck wird selbstverständlich auf das Zimmer getragen. Ansonsten war der Service je nach Mensch unterschiedlich, im Allgemeinen aber recht freundlich.
Zunächst muss man mit dem Transfer Glück haben. Hin waren es nach einer Stunde Wartezeit auf die Gäste des zuletzt angekommenen Fliegers rund 2,5 Stunden. Dazu hat man einfach keine Lust. Zurück ging es direkt in einer Stunde. Die TUI-Reiseleitung meinte nur „es gäbe eben für jeden Geldbeutel einen Transfer. Ohne Aufpreis über andere Hotels oder direkt für 70 €. Nun zur direkten Lage: Für einen reinen Strandurlaub perfekt gelegen. Ein paar Schritte durch den Pinienwald und schon steht man an einem kilometerlangen Sandstrand. Es gibt ein paar hundert Meter links ein paar kleine Restaurants. Die Qualität der Speisen dort ist jedoch auf tiefem Niveau. Einzig der frische nicht ganz günstige Fisch war sehr gut. Wer in die Stadt gehen möchte, läuft zunächst an vielen geschlossenen und zugemauerten Geschäften und Restaurants vorbei. Überall steht „Se Vende“. Der Anblick ist einfach grausig! Aber man sollte sowieso lieber auf den Boden sehen, der voller Hundekot ist. Eine Strandpromenade mit Geschäften und Bars gibt es nicht. Ein Stück weiter kommt man dann durch ein armes Wohnviertel. In Köln oder Berlin würde das einem sozialen Brennpunkt gleichen. Am Abend stehen Musikboxen auf der Straße und es wird gekifft. Es gibt auch ein paar kleine Restaurants – aber wer möchte in solch einer Umgebung speisen. Zumindest wurden wir in Ruhe gelassen, auch wenn uns von einer Schießerei unter Jugendbanden mit einem Toten berichtet wurde. Manche Jugendliche scheinen zumindest Geld zu haben. So hört man andauernd aus getunten Autos laute Bässe und so viele Kampfhunde haben wir noch nie gesehen. Der kleine Stadtkern selber bietet ein paar Bars und Restaurants ohne besondere Qualität. Im Le Sal kann man noch anständig essen. Die eher einfachen Geschäfte brauchen sicher nur die Einheimischen. Ansonsten hat es einige Supermärkte für nötige Einkäufe. Am anderen Ende von Isla Cristina befindet sich noch ein Jachthafen. Was sich zunächst toll anhört war leider nur eine Enttäuschung. Ein Restaurant vorübergehend, alle anderen Lokalitäten schon länger geschlossen. Auf dem Parkplatz 2 Autos mit platten Reifen. Der Fischerhafen ist ein reiner Industriehafen mit keinerlei touristischem Charme. Wer aus dem Ort ohne Mietwagen raus möchte, muss ca. 30 Minuten zu einem Busbahnhof laufen. Die Bushaltestellen im Ort und in der Nähe vom Hotel sind wohl schon länger mausetot und verfallen. Man hat das Gefühl, dass vor vielen Jahren hier kräftig EU-Gelder geflossen sind, alles aufgepeppt wurde und nun dem Schicksal überlassen wird. Woher soll das Geld auch kommen? Selbst wenn man bei Regen um 16h30h noch einen Wein bestellen möchte, wird man aus dem Restaurant gebeten, da es schließt und erst wieder um 20h öffnet. Und wenn ein Feiertag auf einen Sonntag fällt, holt man ihn eben am Montag nach. Paradiesische Verhältnisse für Arbeitnehmer, sofern es bei der hohen Arbeitslosigkeit einen Job für sie gibt. Urlaubsstimmung = Null!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Den recht kalten Pool haben wir nicht genützt, da das Meer direkt vor der Tür liegt. Zudem gibt es nicht nur am Pool sondern auch am Meer kostenfreie Liegen und Schirme. Am Meer könnten diese bei einem 5*-Hotel jedoch in einem besseren Zustand und komfortabler sein. Ebenso wäre dort eine Dusche und Toilette angenehm. Für den Sport gibt es einen großen Fitnessraum mit Blick auf den Pool. Zudem bietet die Animation diverse Sportmöglichkeiten sowie auch Spiele an. Ralf, der den Sport mit Herzblut betreute, ist jedoch nur kurzfristig in dem Hotel. Die Abendunterhaltung nervte eher. Von fast allen Zimmern „durfte“ man dieser zuhören. Die gesangliche Qualität ließ den Wein im Glas sauer werden. Und bitte keine Karaoke im 5*-Hotel. Das ist Ballermann-Niveau. Wer möchte um 23h schon angetrunken Gäste am Mikrofon hören? Die gute Bewertung bezeiht sich somit nicht auf die Abendunterhaltung.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Uwe |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 21 |