TUI BLUE Palazzo del Mare

Eine sehr schöne, nicht zu große Hotelanlage quasi direkt am Meer. Man merkte, dass das Hotel darum bemüht war, die Anlage in Schuss zu halten. Jeden Tag waren emsige Geister damit beschäftigt, die Pflanzen zu pflegen, Glas zu reinigen und kleinere Schäden auszubessern. Die Gästestruktur war altersmäßig bunt gemischt. Die dominierende Sprache unter den Gästen war deutsch, ansonsten waren auch einige Niederländer, Skandinavier und Briten vor Ort. Die Katalogangabe "Für Paare" hatten wir offensichtlich etwas missinterpretiert, denn viele der Paare hatten Kleinkinder dabei, was uns nicht allzu arg störte, einige ruhesuchende Mitreisende jedoch ziemlich unglücklich stimmte. Tatsächlich hatten leider nicht alle Eltern ihre Kleinen im Griff.

Wir hatten bewusst kein Zimmer mit direktem Poolzugang gebucht (da wir keinen wirklichen, aufpreiswürdigen Zusatznutzen für uns darin sahen) - und waren tatsächlich sehr glücklich mit unserem Zimmer im ersten Stock. Es war ausreichend groß, das Bett war sehr bequem, der Balkon bot reichlich Platz (und mit etwas gutem Willen hatte er einen "seitlichen Meerblick"), die Dusche hatte einen angenehmen Wasserdruck und es gab ausreichend Abstellfläche. Lediglich der Schrank war unseres Erachtens ein wenig zu klein. Da es aber zahlreiche über das Zimmer verteilte Schubladen gab, konnte man auch dort einen Teil seiner Kleidung unterbringen, was auch OK war. Auch wenn ab und zu noch das eine oder andere Sandkorn zurückblieb, waren wir auch mit der Zimmerreinigung zufrieden.

Wir haben in den zwei Wochen wirklich gut gegessen. Das Frühstücksangebot ist absolut ausreichend und bietet sowohl für Freunde von Eierspeisen, Müslifans aber auch Süßmäulchen eine nette Auswahl. Dass das Brot- und Aufschnittsortiment nicht ganz so umfangreich ist, wie man es möglicherweise aus Deutschland gewohnt ist, finde ich völlig OK - darauf liegt schlicht und ergreifend nicht die Priorität der Südeuropäer. Die Abendbuffets waren qualitativ sehr gut, durch verschiedene Themenabende auch recht abwechslungsreich (auch wenn die "Wiederholungsgefahr" während eines Zweiwochenurlaubs sicherlich gegeben war). Einen Abend verbrachten wir (als Inklusivleistung im Rahmen unserer Reise) im Spezialitätenrestaurant Bacco, der uns sowohl hinsichtlich der Qualität des Essens als auch der Atmosphäre (draußen) gut gefiel. Allerdings kann man dieses Restaurant im Rahmen der Halbpension nicht nutzen und bekommt leider auch keinen Teilbetrag angerechnet (wie wir es aus anderen Hotels kennen). Offenkundig waren - nicht zuletzt aufgrund der unseres Erachtens sehr hohen Preise im Bacco - nur wenige Gäste bereit, diese Alternative zu nutzen. Auch die Getränkepreise sind im ganzen Hotel tatsächlich sehr hoch - aus meiner Sicht etwas zu ambitioniert, auch wenn es sich um ein 5-Sterne-Hotel handelt. Ich bin überzeugt, dass die Gäste nicht nur glücklicher wären, sondern auch mehr konsumieren würden (auch am Pool oder in der Bar), wenn die Preise zumindest ein wenig nach unten korrigiert würden. Noch ein kleiner Hinweis zum Hauptrestaurant: Es gibt einen recht hübschen Innenbereich und einen - offensichtlich nicht nur aus unserer Sicht - noch reizvolleren (teilgeschützten) Außenbereich. Während sich die Gäste morgens zeitlich recht gut verteilten und man meist die freie Wahl zwischen drin und draußen hatte, entbrannte abends ein kleiner "Kampf" um die Außenplätze. Das Hotel löst die Problematik durch ein "Please wait to be seated", das zwar zu einer einigermaßen fairen Platzverteilung führt und Diskussionen um "wer war zuerst am Tisch" vermeidet, aber trotzdem nicht nur glückliche Gäste hinterlässt - insbesondere weil es einige wenige Gäste gab, die aus (uns unerfindlichen Gründen) eine Art Stammplatz reserviert bekamen. Wir hatten gottseidank meist Glück bei der Platzvergabe, sodass uns das nicht weiter störte, einige Mitreisende aber echauffierten sich deutlich über dieses nicht ganz konsequente System.

Wir waren mit dem Personal grundsätzlich sehr zufrieden. Die Mitarbeiter an der Rezeption waren freundlich und halfen uns bei allen Anfragen schnell weiter. Die Kellner und Buffetkräfte im Restaurant waren ebenfalls fast alle zuvorkommend und serviceorientiert (hier möchte ich ganz besonders auch die Mitarbeiter an den "Show-Cooking-Stationen" hervorheben, die morgens frische Eierspeisen und abends u.a. frische Grillgerichte zubereiteten). Ab und an brauchte das Servieren der Getränke etwas lang, aber da das kein grundsätzliches Problem war, sahen wir urlaubsentspannt darüber hinweg. Und den wenigen aus unserer Sicht etwas stoffeligen bis unfreundlichen Servicekräften versuchten wir, durch unsere Tischwahl aus dem Weg zu gehen. Last but not least auch noch ein Lob für viele der übrigen Mitarbeiter auf dem Gelände - von der charmanten Eis- und Crepeverkäuferin über die fleißigen Gärtner bis hin zur Verkäuferin im Minimarkt.

Der Transfer zum Palazzo del Mare ist kurz (ca. 30 Minuten), was wir sehr angenehm fanden. Das Hotel liegt quasi direkt am nicht allzu breiten aber netten Strand - die kleine Straße zwischen Hotelanlage und Strand störte uns überhaupt nicht und hatte vielmehr den Vorteil, dass dort einmal die Stunde ein Bus Richtung Inselhauptstadt Kos Stadt hielt. Die nähere Umgebung ist nicht der Rede wert, das nächste Dorf Marmari (zu Fuß ca. 20 bis 30 Minuten entfernt) ein klassisches Touristenörtchen ohne nennenswerte Highlights. Das wussten wir aber bereits vorher und hatten das Hotel in diesem Punkt "sehenden Auges" gewählt, deshalb von unserer Seite auch kein Punktabzug. Wenn man etwas von der Insel sehen und auch mal außerhalb der Hotelanlage gut essen möchte, lohnt es sich, für einige Tage einen Mietwagen zu buchen. Wir haben so einen Tag lang die Ostseite und einen Tag die Westseite der Insel erkundet (länger braucht man eigentlich auch nicht, es sei denn man legt einige Badestopps an Stränden ein), zudem waren wir per Bus in der Inselhauptstadt, was wir auch auf jeden Fall empfehlen können (2 Euro pro Person und Strecke).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wer sich vorab über das Hotel informiert hat, weiß, dass das Unterhaltungs- und Sportangebot nicht besonders groß ist. Insofern darf es einen nicht überraschen, dass die Unterhaltung abends lediglich aus einem Musikduo besteht und auch die Animation und die Sportmöglichkeiten relativ eingeschränkt sind. Uns haben der Riesenpool (der sowohl zum Bahnenziehen als auch zum entspannt Rumplanschen einlädt und eins der Highlights dieser Anlage ist), die (außer von uns nahezu ungenutzte) Tischtennisplatte, der ausreichend ausgestattete Fitnessraum, die teils von der (einzigen) Fitness-Mitarbeiterin, teils in Eigenregie initiierten Beachvolleyballstunden und das Meer völlig ausgereicht (wir hätten auch noch die Möglichkeit gehabt, Tennis oder Billiard zu spielen, beides aber in diesem Urlaub nicht genutzt). Die Ausstattung rund um Pool und Meer war völlig OK, die Liegen unseres Erachtens sogar (im Vergleich zu Erfahrungen in anderen Hotels) überdurchschnittlich bequem. Lediglich die Sonnenschirme fanden wir ein wenig zu klein. Gegen Mittag war es eigentlich unmöglich, mit zwei Liegen unter einem Schirm ausreichend Schatten zu finden - ein etwas größerer Schirmradius wäre hier hilfreich.