- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Der rund 200 Zimmer umfassende Komplex des "Palm Beach Club" versprüht zwar den Charme der 70er-Jahre, könnte aber aufgrund seiner unmittelbaren Strandlage idealer Aufenthalt sowohl für Strandurlauber, als auch für Bildungsreisende zu den zahlreichen Stätten phönizischer, römischer und islamischer Kultur sein. Könnte... denn das Hotel bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Besonders an Wochenenden sucht man Erholung vergebens. Denn dann suchen einheimische, jüngere Gäste aus der Hauptstadt das "Palm Beach" heim. Von Freitag bis Montag vertilgen diese Unmengen an Alkohol. Das bedeutet Lärm auf den Korridoren des Nachts und am Nachmittag bis in den Abend feiern diese Gäste selbst in den Ruhezonen am Strand. Beschwerden über das inakzeptable Verhalten der einheimischen Gäste wurden ignoriert oder mit offensichtlichen Lügen abgetan. Rezeption und Geschäftsführung schritten nicht nur nicht ein, sondern unterstützen sogar das keinerlei Standards entsprechende Benehmen dadurch, dass sie beispielsweise die Diskothek bis morgens 8:30 Uhr laufen ließen oder am Strand Tische aufstellten und Speisen wie Getränke reichten, damit diese Gäste ihrem Drang nach Dekadenz nachkommen konnten. In dieser Zeit war der Service folglich für die „normalen Gäste“ aus Frankreich und Deutschland noch schlechter als sowieso üblich. Hinter vorgehaltener Hand wurde uns von einigen Hotelangestellten zugeflüstert, es handle sich um den „fils du patron“ - den Sohn vom Chef mit seinen Freunden. Insgesamt möchten wir bemerken, dass die Ausstattung des Hotels einfach, aber angemessen war. Die Sauberkeit auf den Zimmern war Dank der sehr zuvorkommenden Damen des Reinigungsdienstes hervorragend. Einzelne Mängel, besonders die schlechte Qualität des Essens, dass Sortenwechsel an der Rezeption auch zu den angegebenen Zeiten oft nicht möglich war sowie der äußerst schlechte und bisweilen unfreundliche Service an Rezeption und im Restaurant, konnten wir noch mit Humor nehmen, auch angesichts des günstigen Reisepreises. Dass Behinderte rücksichtslos behandelt wurden, das würdelose Verhalten des Personals gegenüber den einheimischen Gästen und die teilweise direkten Hinweise einzelner Angestellter, Bakschisch zu „spenden“ (ohne vorherige Vorleistung), haben uns angewidert. Inakzeptabel jedoch waren die oben beschriebenen Zustände an den Wochenenden, die den Erholungswert der Reise drastisch reduziert haben. Tipp: Besuchen Sie Tunesien, aber buchen Sie ein anderes Hotel! Falls Sie in Hammamet Urlaub machen, dann können wir das Restaurant "Montana's" empfehlen, gegenüber der Medina (Altstadt) hinter der Place des Martyrs in der Rue Abdessalem Zarrouk. Eine engagierte tunesisch-türkische Familie serviert dort zu günstigen Preisen (4,000 TD / 2,= € - 18,000 TD / 9,= €; 3-Gänge-Menü mit Getränken für zwei Personen 45,000 TD / 23,= €) leckere mediterrane Küche.
Für unsere Zwecke waren die Zimmer von angemessener Größe und ausreichend ausgestattet (bequeme Betten, kleiner Balkon, Fernseher, Bad und Toilette getrennt - jedoch kein Kühlschrank). Die Damen des Reinigungsdienstes waren stets höflich und zuvorkommend. Die Sauberkeit des Zimmers ließ nichts zu wünschen übrig.
Die Auswahl und die Menge der angebotenen Speisen ist klein, aber ausreichend, wir wurden satt, manchmal hat es sogar gut geschmeckt. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich (nicht) streiten. Hervorzuheben ist allerdings die oft schlechte Qualität des Fleisches. Dafür kommt man sich vor wie in einer Kantine. Man sitzt auf billigen Plastikstühlen (Vorsicht, scharfkantig!) an Plastiktischen. Gegen Trinkgeld ist ein sauber gedeckter Tisch mit Besteck und Gläsern zu haben.
Abgesehen von den Damen des Zimmerservice, die ausdrücklich ausgenommen seien, ist selbst der übliche Grundservice nur gegen "Bakschisch" im Voraus zu bekommen. Wer etwa beim Essen nicht wegen jeder Flasche Wasser zur Poolbar laufen möchte oder auf sauber gedeckte Tische Wert legt, sollte für zwei Wochen etwa 100 € zusätzlich einplanen. Von einigen Angestellten wird man regelrecht zum "Spenden" aufgefordert. Am Wochenende (s.o.) ist wegen der einheimischen Gäste der Service selbst gegen Bezahlung stark eingeschränkt. Da darf man eben auf seinen Kaffee noch länger warten...
Das Hotel (ruhige Strandlage) liegt etwa vier Kilometer von der Altstadt Hammamets entfernt und nur wenige hundert Meter von der Hauptstraße. Von dort sind Fahrten und Ausflüge mit dem Sammeltaxi oder dem öffentlichen Bus leicht möglich. Eine Fahrt mit dem Taxi (ca. 8,000 TD / 4,00 €) zum Bahnhof Bir Bouregba dauert rund 20 Minuten. Ausflugsmöglichkeiten (wir waren in El Jem, Tunis/Karthago, Sousse und Kairouan) bieten sich Dank der günstigen öffentlichen Verkehrsmittel genug. Das Land ist sicher, man kann auf eigene Faust losfahren. Wer Französisch kann, kommt auch leicht in Kontakt mit den Einheimischen (fast alle zweisprachig arabisch-französisch), die übrigens zurecht sehr stolz auf ihre Revolution sind.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2011 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |