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Herr Bockschuss (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Oktober 2016 • 2 Wochen • Sonstige
Ausführliches zur guten Preis/Leistung
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Saubere gepflegte Anlage, viele hohe Dattelpalmen, viele kleinere Liegeplätze, unterschiedlich thematisiert (Relax, Ruhe, Family ...), nicht alle Liegen in Reih und Glied um den Pool herum, sehr aufgelockert. Am Strand aber doch in preußischer Ordnung. Bei halber Belegung, wie im September, mehr als genug Liegen für alle. Viele Pools, jede Abrennung wird mitgezählt also kommen die auf neun, es sind vier plus indoor. Der Ruhepool hat allerdings den Nachteil, dass er direkt am Liefertor liegt und alles, Küchenabfälle, Wäsche, Baumschnitt etc am Pool entlang zum Tor geschleppt und geschleift wird, so richtig geht das Ruhekonzept da nicht auf. Da Publikum zur Hälfte deutsch, die andere Hälfte Russen und Algerier. Trotz aller Vorurteile: kein Stress am Büffet. Mein erster Burkini! Hätte so mancher deutscher Rentnerin (oder meinen Augen) gut getan, auch die Kopftuchmädchen im Restaurant waren immer besser gekleidet als so mancher deutsche Endfünfziger in fadenscheiniger Badehose, bauchfreiem Altkeider-Shirt und quietschenden Adiletten.


Zimmer
  • Sehr gut
  • Wir sind von einem Zimmer im Nordosten der Anlage (mit Blick auf den Tennisplatz, der ja wie oben beschrieben von einem einsamen Hund die ganze Nacht lautstark bewacht wurde) in den Südwesten gezogen. einfachste Kategorie. Ausreichend groß, auf den Millimeter identisch eingerichtet, jeweils mit sehr großem Balkon, Fliegengitter, Bad mit Wanne, getrenntem Klo (hier fehlt ein zweiter Vorleger, der schöne Marmorboden ist doch recht kalt). Wie gut die Matratzen waren, ist mir zu Hause erst aufgefallen. Ich hatte überhaupt keine Umgewöhnungsschwierigkeiten vom fremden Bett zum eigenen.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Wenn man das Preis-/Leistungsverhältnis betrachtet, ist das Essen gut. Bei fünf Sternen erwartet man eigentlich auch mal was Spektakuläres. - Frühstück: Sehr reichhaltige Brotauswahl, von Vollkorn über Fladen zu Brötchen. Dazu eine Brioche-Ecke und jede Menge Trockenkuchen. Dazu Pancakes und Fettgebackenes, beides bekommt - wie überall auf der Welt - erst durch fingerdickes Nutella Geschmack, dafür wurden sie schließlich erfunden. Enttäuschend aber der "Aufschnitt". Runde rote Fettwurst, viele Käsesorten, alle schmecken gleich, nach nichts. Käsewürfel in Öl, die nachts in der Kühlung stehen, das Öl ist noch hart, sieht unappetitlich aus. Geschmackfreier Frischkäse mit diversen Kräutern bestreut, bleibt trotzdem fad. Einfachste Industriemarmeladen. Oliven, Tomaten, Gurken, Rohkost, alles sieht trocken aus. Das gleiche wird morgens, mittags und abends an gleicher Stelle in gleicher Reihenfolge und ohne jegliche Abwechslung aufgebaut. Es ist alles da, aber wirkt lieblos. Rühreier an zwei Action-Cooking-Stationen, komischerweise immer ohne Salz. Zwei Sorten Tee, Kamille und Ceylon (grün und Kräuter war die ganze Zeit aus), der Kaffee aus dem Automaten soll besser sein, als der an den Tisch gebrachte aus dem 100l Tank. - Mittags: eigentlich das gleiche wie - Abendessen: die Motto-Abende erkennt man nur, wenn man durch den Haupteingang kommt. Ansonsten ist es sehr schwer die entsprechenden Spezialitäten zuzuordnen. Beim TexMex gibt es gefüllte Fladen, zum Alpenabend Brathendl, so ungefähr. Ist denn die wunderbare Nordafrikanische Küche an Tunesien komplett vorbei gegangen? Sind die Tunesier kulinarisch die Engländer von Afrika? Oder will es der Kunde so? Sollen doch die, die lieber zu Hause blieben, sich an Pizza, Pasta und Pommes (alles in vielen Variationen, jeden Tag 4- bis 6-fach aufgefahren) satt essen. Nur selten gab es wirklich Gelungenes: Huhn mit Frischem Koriander (südostasiatisch) oder wunderbare marrokanische Tajine (Rind mit Pflaume, geschmorte Zwiebeln mit Zimt). Warum nicht täglich? Stattdessen zu dünn geschnittenes Fleisch auf zu heiße Grills gepackt. Eine Sorte Fisch, die Haut meist verkohlt, unfiletierbar, da zu viele Gräten. Sehr gut allerdings die Gemüsesorten, ob Aubergine, Möhren oder sogar Rosenkohl. Entweder gedünstet oder in Sauce oder mit Bulgur. Hiebei auch ohne Gewürze viel Eigengeschmack. Nachspeisen auch wieder fast ausschließlich Industrieware. Schichtkuchen in kleine Würfel, an der Farbe, aber nicht am Geschmack zu unterscheiden, hauptsächlich süß. Nichts Warmes, nichts frisches. Wie leicht wäre es, auch hier mal ein wenig Action-cooking zu zelebrieren: einfacher kaiserschmarren mit Vanillesoße, karamellisierte Früchte mit ein paar Pistazien drüber, heiße Waffeln, gebackene Bananen, egal, etwas mehr Liebe. Die Essenszeiten sind soweit OK, auch im Snackrestaurant oder an der Sandwischcorner. Im Hochsommer ist die Zeit für Kuchen vielleicht auch OK, wenn die Sonne aber um 17:45 untergeht verschiebt sich der Tagesablauf etwas und ein Kuchenbüffet von 16:30 bis 17:30 ist dann einfach zu spät. Bars finden sich überall mit der gewohnten Ausstattung. Mit Alk in den Cocktails wird ausnahmsweise mal nicht gegeizt.


    Service
  • Sehr gut
  • Alle Hotelangestellten sehr freundlich, ob Gärtner, Reinigungs- oder Restaurantpersonal, Trainer oder Rezeption, durchgehend lächelnd, hilfsbereit, nett. Aber wehe man kommt an die Muffel aus den kostenpflichtigen Bereichen: wenn man nur die inkludierten Leistungen des Spas nutzen will (Hammam, Sauna, Indoorpool), dann hat man verloren. Kauf! oder du bist nicht mein Freund. Auch der Typ, der einem immer Kamele und Quads verkaufen will, nervt ungemein.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Da es die drittletzte Anlage im Süden von Hammamet ist, schließen danach 30km einsamer Strand an. Naturbelassen, was auch einiges an angespülten Zivilisationsgegenständen beinhaltet (PET-Flaschen, Plastiktüten, alte Klamotten), aber sonst: schön einsam (pssst, man kan auch mal nackt baden) Bus 50m links, Taxen vorm Haus (8dt bis Hammamet City), supermarkt 100m rechts. 10min zu Fuß bis zur neuen Medina, nochmal 10 zur Marina. Dort schöne Restaurants, liebevoll eingedeckte Tische, aber gelangweilte kellner, weil kein Gast in Sicht. Drumherum verlassene Hotelkomplexe (natürlich auch belebte) und die üblichen Touri-Shops. zum shoppen fährt man aber besser in die Türkei. Olivenholz lohnt sich aber, im Supermarkt die Preise für Billigware studieren und in der Medina das doppelte für gute Qualität zahlen, immer noch ein Drittel von den heimischen Preisen.


    Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    MagicLife halt! Wasserski mit liebevoller Fürsorge auch bei Anfängern, ausreichendes Equipment für Fortgeschrittene. Volleyball auf zwei akkurat linierten Plätzen (beide 9x9), Top-Netze auf steinlosem Sand. Tennisplätze hinterm Haus, nachts vom Hund bewacht (s.u.) Fußball auf Sand oder Rasen kam mangels Nachfrage nicht zustande. Erst als die Herbstferien schulpflichtige Teens anspülte wurde auch mal gekickt. Muckibude ist klein, ein paar gute Geräte fürs wichtigste, Laufbänder, Stepper. Beim einzigen Kurs, den ich mal auf der OpenAir (aber überdachten) Hüpf-Fläche mitmachte, fiel die Musikanlage aus. Kurse finden von morgens bis abends statt (auch das Übliche: Fett, Hintern, Step, Rücken etc...) Radstation mit Scott-Mountainbikes, täglich eine große Tour, abends noch ne Anfängerrunde. Zählen Daddelmaschinen zum Sport? Es gibt eine Spielhalle. Der schlimmste Raum des ganzen Hotels, unbedingt meiden! Schon der Aufgang: die Treppe voller Kippen, der Raum selbst ist total verwahrlost, stinkt nach Qualm, ist wirklich eine Schande für das ganze Hotel. Dafür alleine einen Stern abzug. Sowas geht nicht, da muss die Tür verriegelt werden, vermissen wirds eh keiner. Wurde wohl seit Jahren weder von Gästen noch von Reinigungspersonal betreten. Das Theater ist vor dem Haus, dadurch keine Lärmbelästigung, Disco daneben, kleine Bühne bei den Volleyballplätzen zwischen a-la-Carte-Restaurant und Meer. Shows so dürftig wie überall, wo die Sportanimateure den König der Löwen geben müssen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gut
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Oktober 2016
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Herr Bockschuss
    Alter:51-55
    Bewertungen:1