Tusan Beach Resort

Nach 10 Jahren habe ich meinen Urlaub wieder einmal im Tusan Beach Resort verbracht. Vorher war ich bereits sechsmal dort und immer sehr zufrieden. So sollte es auch diesmal sein. Und wir wurden in der Tat nicht enttäuscht. Nachdem das Hotel auf AI umgestellt wurde, hat sich dort einiges getan: Es wurde viel Geld in die Umgestaltung und Erweiterung des Restaurants und des Außenbereichs gesteckt. Während man früher nur im geschlossenen Restaurant die Mahlzeiten einnehmen konnte, gibt es heute eine großzügige Terrasse mit dem direkten Blick aufs Meer und bis hin zur Taubeninsel nach Kusadasi. Morgens beim Frühstück kann man die Ausflugsboote sehen, die vom Hafen aufs Meer hinaus fahren, ebenso die großen Kreuzfahrtschiffe, die in der Stadt anlegen. Äußerst positiv ist zu bemerken, dass es niemals zu Rangeleien um die Tische kam, so dass man nicht gleich zu Beginn der Mahlzeiten losstürmen musste, um noch einen schönen Platz zu ergattern. So konnten wir unser Essen ohne jegliche Hektik in Ruhe genießen. Auf den diversen großen Liegewiesen standen ausreichend Liegen und Sonnenschirme zur Verfügung, Auflagen für die Liegen waren gegen 1,00 € pro Tag zu bekommen. Man konnte sich die Liegen nach Lust und Laune auch unter oder zwischen Palmen platzieren (auch ohne vorherige „Liegenreservierung“), so dass man sich nicht zu dicht gegenseitig auf der Pelle hing. Der Strand hingegen ist vom Ausmaß her eher dürftig, doch wie immer und überall gibt es Leute, die in der Sonne braten müssen und denen es gar nicht eng genug sein kann. Die Außenanlagen sind sehr gepflegt, überall grünt und blüht es, unablässig sind Gärtner, Aufräumer und Reinigungspersonal unterwegs. Leider konnten wir aber auch beobachten, dass einige Gäste es mit der Sauberkeit nicht allzu genau nahmen und zu faul waren, die ausreichend vorhandenen Abfallbehälter zu benutzen und z. B. Zigarettenkippen einfach in die Blumenbeete oder auf die Wege warfen. Das Publikum war sehr gemischt (wohl in der Hauptsache Russen, der Rest Deutsche, Engländer, Holländer, Türken etc.). Hierbei muss ich eine Lanze brechen für die ja so verschrienen Russen und Engländer: Es ist niemand unangenehm aufgefallen, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, doch unter den wenigen Ausnahmen befanden sich auch Deutsche(!). Wir haben uns im Hotel sehr sicher gefühlt, da der Strand- und Gartenbereich durch einen 24-Std.-Dienst bewacht wurde. Auch die sonstigen Sicherheitsvorkehrungen (Anzahl der Feuerlöscher, Fluchtwege über Außentreppen) sind für ein türkisches Hotel vorbildlich. Das Hotel ist behindertenfreundlich gestaltet, fast überall befinden sich Rampen für Rollstuhlfahrer. Vor- und Nachsaison sind die beste Reisezeit für solche, die allzu große Hitze scheuen, die Erholung suchen und auf Rambazamba verzichten können. Strandtücher sollten mitgebracht werden, da diese vom Hotel nicht gestellt werden und nur gegen Gebühr erhältlich sind. Auf jeden Fall sollte man einen Ausflug nach Ephesus machen (ca. 15 Min. mit dem Dolmus). Zu empfehlen ist auch der Markt in Selcuk, der immer samstags stattfindet und auf dem Obst und Gemüse ebenso angeboten werden wie eine Vielzahl von Textilien und Lederwaren. Auch Sirince, ein altes griechisches Bergdorf (von Selcuk aus noch einmal ca. 20 Min. mit dem Dolmus entfernt) sollte auf der Ausflugsliste stehen. Alle Ausflüge können auch bei den Reiseveranstaltern gebucht werden, kosten aber ein Vielfaches und der Ausflug endet meistens mit einem Besuch in einer Teppichknüpferei oder einer Lederwarenfabrik. Fast überall kann in Euro bezahlt werden, wobei man allerdings geringe Umrechnungsverluste in Kauf nehmen muss (hier gilt die Regel: 2 TL = 1 Euro). Lediglich der Eintritt für Ephesus und die Hanghäuser muss in türkischer Währung bezahlt werden (ca. 10 Euro), weil es sich hier um eine staatliche Einnahme handelt.

Die Zimmer sind ausreichend groß und haben einen großen Balkon. Gewöhnungsbedürftig ist die feststehende Dusche über der Badewanne, unter der nur Leute bis 1,75 cm Körpergröße aufrecht stehen können. Bettwäsche und Handtücher wurden täglich gewechselt. Über mangelnde Sauberkeit konnten wir uns nie beklagen – im Gegenteil: Wir mussten ein Nachtschränkchen wegen eines heruntergefallenen Ohrsteckers abrücken, all unseren Befürchtungen zum Trotz befanden sich darunter weder Krümel noch „Wollmäuse“. Auch am Mobiliar gab es nichts auszusetzen, lediglich der Teppichboden dürfte nach mehr als 10 Jahren einmal erneuert werden. Vielleicht steht er ja nächstes Jahr auf der Investitionsliste?

Verhungern musste hier wahrlich keiner. Angefangen beim sehr reichhaltigen Frühstücksbüffet, über das „abgespeckte“ Langschläferfrühstück bis hin zum Mittags- und Abendbüffet mit einer Vielzahl von Salaten und warmen Speisen, frischem Obst und einer Unmenge von Desserts und Kuchen, konnte man alles bekommen, was das Herz begehrt. Und wem das noch nicht genug war, der konnte sich Snacks, Pizza und Nudelgerichte am großen Pool besorgen. Nach unserem Geschmack hätte es jedoch bedeutend weniger Hähnchenfleisch geben sollen, dafür mehr Lamm oder öfters das vorzügliche und perfekt gewürzte Rindergulasch. Im Restaurant wurden die Tischdecken dreimal am Tag ausgetauscht. Natürlich musste man, wenn man erst sehr spät zum Essen kam, auch einmal eine Tischdecke mit Flecken in Kauf nehmen, was aber die absolute Ausnahme war. Überall im Hotel fanden sich Zapfstellen für Tafelwasser, die Bar war mit Spirituosen und sonstigen Getränken gut bestückt und an der Kaffeebar gab es türkischen Kaffee und türkischen Tee.

Anfangs ist das Bedienungspersonal sehr zurückhaltend, aber stets freundlich und um die Zufriedenheit der Gäste bemüht. Auch hier gilt: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es wieder heraus. Ab dem 2. Tag bereits wurde der Kontakt nett und herzlich. „Man“ wusste, was wir gerne trinken und welche Tischreihe auf der Terrasse von uns bevorzugt wurde. Natürlich wird auch ein kleines Trinkgeld gerne angenommen. Zusätzlich punkten kann man, wenn man die Wörter „Bitte“ und „Danke“ beherrscht und vielleicht zusätzlich noch ein paar Brocken Türkisch.

Das Hotel zeichnet sich durch seine ruhige Alleinlage aus. Vom Halteplatz vor dem Hotel aus ist Kusadasi mit dem Dolmus (fährt alle paar Minuten) gut erreichbar, ebenso Ephesus und Selcuk (alle 39 Minuten). Vom Flughafen Izmir dauert der Transfer eine knappe Stunde (manchmal etwas länger, je nach Bustyp und der Anzahl der Hotels, die vorher angefahren werden).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animation war wohltuend zurückhaltend: Wer wollte, der konnte, musste aber nicht. Störend und eine wahre Tortur für die Ohren war lediglich die dröhnende Musik am großen Pool, weshalb wir uns in den wesentlich ruhigeren Bereich in der Nähe des kleineren Pools zurückgezogen haben. Bei der Abendunterhaltung hat sich das gesamte Animationsteam sehr große Mühe gegeben. Wer hier etwas auszusetzen hat, der sollte bitte berücksichtigen, dass es wahrlich nicht leicht ist, eine multikulturelle Schaar von Gästen so zu unterhalten, dass es von allen verstanden wird. Positiv aufgefallen ist auch die gelungene Kostümierung, in der die Animateure am Abend die Gäste an den Eingängen zum Restaurant begrüßt haben.