V Hotel Sharm El Sheikh

Das Hotel ist recht groß und die fantastische Lage habe ich etwas weiter unten noch genauer beschrieben. Wir hatten das Glück, ein Zimmer gleich neben der Haupthalle zu bekommen, in der sich praktisch alles abspielte. Rezeption, Lounge, Besprechungszimmer, Einkaufsmeile, Internetcafé und Restaurants findet man alles dort und der Pool ist natürlich auch direkt vor der Haustür. Gleich am Eingang des Geländes befindet sich übrigens die hauseigene Diskothek, die allerdings Eintritt kostet. Vielleicht waren deshalb außer uns nur zwei Leute da :-) Später kamen allerdings noch die Animateure und die Musik war ehrlich gesagt gar nicht so schlecht. Die vorhin erwähnte Einkaufsmeile bietet zwar alles, was man an Souveniren und Verpflegung braucht, jedoch sind die Verkäufer aüßerst aufdringlich. Am besten vermeidet man ganz, dort hindurchzugehen, was aber nicht so einfach ist, da die Zimmer, in denen Reiseinformationen und Shows stattfinden, alle auf der anderen Seite des Hotels liegen ... Und bei der Hitze will man auch nicht unbedingt außen vorbeigehen. Auch das Internetcafé ist gleich hinter der Einkaufsmeile. Man muss am Empfang eine Karte für 7 € kaufen und kann dann eine halbe Stunde ins Internet. Diesen Luxus haben wir uns ein Mal gegönnt, um unseren Lieben daheim herzliche Grüße auszurichten. Ansonsten lässt sich über das Hotel noch sagen, dass die Poolanlage sehr schön gestaltet ist. Die Rutsche ist nicht oft in Betrieb und sieht meines Erachtens nach auch etwas marode aus ... Draußen gibt es außerdem eine großartige Plattform, die mit vielen Kissen-Pavillons ausgestattet ist und abends zum kostenpflichtigen Anziehungspunkt mancher Shischa-Freunde wird. Tagsüber kann man dort die beim All-inclusive-Paket enthaltene Massage einlösen, die zusammen mit der Atmosphäre und den talentierten Masseurinnen und Masseuren zu einem wahren Erlebnis wurde. Soweit ich das beurteilen kann, waren die Gäste wirklich aus aller Herren Länder. Den Hauptanteil machten vielleicht Italiener aus, aber es war insgesamt eine bunte Mischung. Ich kann auch nicht behaupten, dass irgend jemand mal negativ aufgefallen wäre - bis auf einen pöbelnden deutschen Rentner, aber darüber kann ich mich auch schon nicht mehr aufregen ;-) Mein Tipp, der aber wirklich Gold wert sein kann, ist folgender: Wenn ihr all-inclusive gebucht habt, dann nehmt bitte immer Wasser (ohne Kohlensäure) in Mitnehm-Flaschen. Warum ? Weil ihr die nach dem Essen einfach mitnehmen könnt. Ihr solltet immer welche dabei haben, damit ihr beim Sonnen zwischendurch den Weg zur Bar nicht auf euch nehmen müsst. Es kann sein, dass ihr da zusätzlich nochmal recht lange warten müsst. Außerdem könnt ihr die Flaschen natürlich auch für Ausflüge verwenden, oder damit ihr überhaupt Wasser auf dem Zimmer habt :-) Wie allgemein bekannst sein dürfte, solltet ihr ja zum Zähneputzen kein Leitungswasser hernehmen. Wir haben deshalb auch konsequent auf Salat (mit Leitungswasser gewaschen) und Eiswürfel verzichtet. Die Getränkeauswahl beim All-inclusive-Angebot ist übrigens etwas dürftig. Liegen brauchten wir nie zu "reservieren", weil man sich immer welche findet. Die könnten zwar in der Sonne stehen, aber dank der riesigen Sonnenschirme konnte man vier Liegen nebeneinander immer irgendwie in den Schatten bekommen. An unserem Lieblingsstrand tauchte das Problem sowieso erst gar nicht auf ! Fazit: Für den Preis bekommt man bestimmt nichts Besseres !!! Wir waren insgesamt jedenfalls sehr zufrieden.

An unserem Zimmer kann ich eigentlich nichts Negatives finden. Es war sehr schön und geräumig, mit eigenem großen Balkon und nur etwa 100 Meter von der Haupthalle und somit auch von allen wichtigen Plätzen entfernt. Gereinigt wurde es immer zu Uhrzeiten, an denen sowieso niemand auf dem Zimmer war, meist vormittags. Wir hatten auch nie Probleme mit Schimmel, Ungeziefer oder Dreck in irgendeiner Form. Stattdessen fanden wir nach unserem Badetag immer kleine Dekorationen vor. Das Bettlaken z.B. wird dann aufwändig gefaltet oder mit Blumen verziert. Als Begrüßungsgeschenk erhielten wir einen Obstkorb und eine Flasche Sekt aufs Zimmer, was doch eine nette Geste war. Die Klimaanlage funktionierte immer super und der Fernseher empfing sogar einige deutsche (RTL2, ZDF), vor allem aber viele internationale Sender. Der andere Teil meiner Reisegruppe war leider in einem etwas weiter entfernten Zimmer untergebracht. Dorthin führten recht viele Treppen, was auf die Dauer natürlich anstrengend war. Doch als richtig störend empfand ich es nicht. Rollstuhlfahrer, ältere oder sonstige am Gehen gehinderte Personen könnten allerdings Probleme damit haben.

Was die Gastronimie betrifft, da war schon zu merken, dass sich die Hotelbesitzer sehr um Vielfalt bei der Essensauswahl bemüht haben. Wir waren meist im Hauptrestaurant, aber zwischendurch auch im Restaurant in der Halle oder draußen. Man muss natürlich sagen, dass das Essen auch vom persönlichen Geschmack abhängt, aber wir haben uns eigentlich immer etwas Leckeres gefunden. Besonders das Dessert-Buffet war mehr als reichhaltig, sodass man im Grunde nur das Problem hatte, dass man leider nicht alles essen konnte. Einmal besuchten wir auch das chinesische Restaurant, für das man vorbestellen muss. Doch obwohl das Essen dort durchaus empfehlenswert war, wurden wir von einem dermaßen unfreundlichen Kellner bedient, dass es bei diesem einem Mal blieb. Nachdem er unsere Reservierung verlor und wir auf einen anderen Tag auswichen, wurden wir trotzdem bei jeder sich bietenden Gelegenheit angeschnauzt. Das muss wirklich besser werden. Ansonsten waren wir, wie gesagt, recht zufrieden. Selbstverständlich wiederholen sich viele Speisen, auch wenn jeder Tag unter einem anderen Motto stand. Den Fisch z.B. konnten wir nach ein paar Tagen schon nicht mehr sehen, auch wenn er recht bekömmlich war. Zum Frühstück gab es kontinentale und warme Speisen, was schon in Ordnung war, nur die süßen Semmeln waren etwas gewöhnungsbedürftig :-)

Die Mitarbeiter des Hotels waren (bis auf den Zwischenfall im chinesischen Restaurant siehe unten) extrem bemüht, ihren Gästen alles rechtzumachen. An die Rezeption konnte man sich immer wenden, ob nun eine winzige Wasserpfütze im Bad auftauchte, die Computer im Internetcafé nicht richtig funktionierten oder man einfach nur Postkarten aufgeben möchte. Man muss zu den Haupzeiten vielleicht mit Wartezeiten rechnen, aber das nahmen wir bei derart freundlichen Menschen gerne in Kauf. Leider mussten wir auch den hauseigenen Apotheker/Arzt konsultieren, der sehr kompetent und hilfsbereit war. Allerdings auch zu einem dementsprechenden Preis. Für Durchfallmittel muss pro Person etwa mit 30 € gerechnet werden - das 10-Fache der einheimischen Preise, wie uns unsere Reisebegleiter später mitteilten. Doch in solch einer Situation hat man ja keine Wahl ... Was auch noch sehr nervig war, waren die ständigen Anfragen lokaler Veranstalter, die am Pool/Strand irgendwelche Ausflüge, Tattoos oder Fotos an den Mann bringen wollten. Die Hotelleitung versicherte zwar mehrmals, dass diese in keiner Verbindung zu ihnen stünden, aber es beeinträchtigte das Badevergnügen doch sehr, wenn man 5x die Stunde mit dem Satz "Hello ! Where are you from ?" gestört wird. Es klappt zwar nur in 85% der Fälle, aber mein Tipp: Tut so, als würdet ihr kein Wort Englisch sprechen, wenn ihr kein Interesse habt.

Die Lage des Hotels ist wirklich traumhaft. Wir hatten schon vom Balkon aus eine wunderschöne Aussicht auf das Meer. Wenn man ein paar hundert Meter Fußmarsch (natürlich innerhalb des Hotelgeländes) auf sich nimmt, erreicht man die Bucht mit Sandstrand und glasklarem Wasser. Das Einzige, was dabei störte, war die fehlende Musik und das ständige Andocken neuer Schiffe. Deshalb sind wir meist auf den nähergelegenen "Strand" ausgewichen, der eigentlich perfekt war, weil dort nicht sehr viele Menschen hinkamen. Liegen gab es also en masse. Dort war zwar kein direkter Zugang zum Meer, aber wenn man einige Treppen hinabstieg, erreichte man das hauseigene Riff, das wirklich eine Augenweide war ! Schon auf dem Steg tummelten die farbenfrohesten Fische um die Füße und man konnte sich entscheiden, ob man weiter um das Riff schnorchelt oder in das azurblaue Meer hinausschwimmt. Dieser Steg war für mich auf jeden Fall der Höhepunkt eines jeden Tages. Was bei der Anreise auch schon recht angenehm war, ist, dass das Hotel nicht weit vom Flughafen entfernt ist. An dieser Stelle sollte ich dann auch gleich hinzufügen, dass von der Anlage aus keinerlei Fluglärm zu hören war ! Man sah höchstens ab und zu ein Flugzeug über einen hinwegfliegen, doch darüberhinaus gab es diesbezüglich keine Belästigungen. In die Stadt an sich sollte man einen Fahrweg von etwa 20 Minuten einplanen. Da die Clubs alle 25 € Eintritt verlangen, waren wir nur ein Mal dort, um uns den "Old Market" anzuschauen. Ich kann zwar nur für mich und meine Reisegruppe sprechen, aber auch wenn der Markt ob seiner schieren Größe beeindruckt, wird dort fast nur Ramsch angeboten. Wir haben uns jedenfalls nichts gefunden. Obwohl, das stimmt nicht ganz: In einem richtigen Geschäft gleich am Anfang haben wir Postkarten und Briefmarken besorgt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Da unser Urlaub von vorneherein als Badeurlaub geplant war, ließen wir das Sportangebot vollkommen außen vor und können deshalb auch nicht darüber urteilen. Die Animation am Pool war allerdings eher dürftig. Effizient war es sowieso immer nur Aquagymnastik auf Russisch, die aber sehr gut besucht war ! Ach ja, und einmal wurde einem Paar Tanzen beigebracht. Doch anscheinend bestand ansonsten nicht viel Interesse seitens der Gäste. Den Tanzkurs wollten wir zwar mal ausprobieren, weil den ein deutscher Animateur übernahm, es ist aber nie dazu gekommen. Musik am Strand war praktisch nicht vorhanden. Man hörte höchstens etwas von angrenzenden Hotels. Am Pool allerdings spielten sie recht gute Lieder. Oft nur unbekannte Hintergrundmusik, aber auch die passte ganz gut. Zu den "Shows" muss ich aber wirklich noch ein paar Worte loswerden: Spart euch die Mühe und setzt euch lieber in die Lounge ! Dort erwartet euch jeden Abend ein Saxofonist, der von einer Pianistin begleitet wird. Selbstverständlich darf man von den Aufführungen nicht zu viel erwarten, da die Animateure die selber auf die Beine stellen, aber ich möchte behaupten, dass ich das alleine besser hinkriegen würde ! Es wurde krampfhaft versucht, das Publikum durch platte Witze zum Lachen zu bringen und einmal wurde sogar die gesamte Vorstellung auf Russisch abgehalten. Wir dachten, es würde irgendwann besser werden, aber ausnahmslos jede Show wurde auf diese Weise durchgeführt. Wir gingen deshalb auch oft nach etwa 20 Minuten. Was die Unternehmungen betrifft, so ist wirklich einiges geboten: Wüstenwanderungen, Ausflüge nach Luxor und Giseh, Quad-Fahrten, Kamelreiten und eben der Tauch-und Schnorchelkurs für Anfänger, den wir belegten. Ich muss sagen, dass der auch wirklich gut organisiert war und man als Laie einen schönen Einstieg in diese faszinierende Beschäftigungen erhielt. Der Ausflug dauerte einen knappen Tag, er war nicht zu teuer und unsere sympathischen Lehrer führten uns an beeindruckende Riffe.