- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Die zu den 4 Veranda Hotels zählende und gut geführte Anlage „Veranda Pointe aux Biches“ ist eine mittelgroße, familienfreundliche und tropisch gehaltene Appartementanlage im Nordwesten von Mauritius. Mit ihren 3,5 Sternen bietet sie weit mehr als die meisten Hotels dieser Kategorie, ist aber nicht ganz perfekt. Die 155 Zimmer sind in 2-stöckigen Häuschen untergebracht, die in Halbkreisen in einem schönen Palmengarten angeordnet sind. Alles wirkte sehr stimmig und animierte zum entspannen. Dazu gibt es mehrere Hängematten im Garten, 2 Pools (einen kleinen nur für Erwachsene) sowie eine kleine Strandbucht und einen Spa. Das Hotel möchte ein „Barfuß Konzept“ betreiben, deshalb sind die meisten Wege mit Sand aufgeschüttet wie auch der Barbereich. So richtig durchgesetzt hat es sich aber wohl bisher noch nicht. Die Anlage bietet All-Inklusive und Halbpension an. Wir hatten HP gebucht, da wir tagsüber meist außer Haus waren. Dies bedeutete, dass die Getränke im Restaurant und den beiden Bars relativ teuer gezahlt werden mußten (auf Rechnung, Barzahlung war nicht möglich). Ausweichmöglichkeiten in der näheren Umgebung gibt es wenig. Zum Hauptrestaurant gab es ein weiteres al a carte Restaurant, welches wir nicht nutzten. Alle Einrichtungen liegen wunderschön zum Meer hin ausgerichtet, alles ist offen konstruiert und mit Palmblättern gedeckt. Das Publikum war sehr gemischt Pärchen, Ältere und Familien mit Kindern. Vorzugsweise zieht es aber Briten und Franzosen auf diese Insel, da Mauritius einst in deren Hand war und Englisch und Französisch immer noch zu den Landessprachen zählen. Das Hotel bietet kostenfreies WLAN in der Lobby und den Bars, sowie kostenfreie Liegen und Tücher an den Pools und am Strand. Weiterhin einen Kinderclub, Spa-Bereich, kleinen Laden, Parkplatz und Unterhaltungsprogramme sowie einige Sportangebote. Das Programm wechselt täglich durch. Das Hotel wird nachts zum Strand und der Straße hin bewacht, wir hatten jedoch nie den Eindruck uns nicht frei bewegen zu können. Auch in den Nachtstunden wirken die zwar wenig beleuchteten Straßen wenig einladend, die Kriminalitätsrate liegt aber im Vergleich zu anderen Ländern im unteren Bereich. Die Mauritier sind ein gemischtes Völkchen, aber sehr offene und freundliche Leute, bei unseren Spaziergängen wurden wir immer nett gegrüßt. Wer Mauritius erleben möchte (und das sollte man auf jeden Fall, schon allein wegen der beeindruckenden Landschaft und der gemischten Kultur) muss raus aus dem Hotel. Ob man sich jedoch einen Wagen mietet, die Insel mit dem Taxi erkundet oder den Ausflügen der Reisegesellschaft oder der Strandverkäufer nachkommt ist wohl eine Typfrage. Wir hatten uns für 4 Tage ein Auto gemietet und der erste Tag war wie ein kleiner „Überlebenskampf“ :) Wenn man die Autobahn verläßt, fühlt man sich irgendwie wie in Kalkutta am Marktplatz. Es herrscht Linksverkehr, die Straßen sind (bis auf die im Süden) sehr schlecht, sehr eng, unbeleuchtet und kurvenreich, es gibt kaum Straßenschilder, es gibt keine Gehwege, es sind Menschen und Tiere, sowie sehr viele wild überholende Moppets, Fahrräder, hupende Taxis sowie riesige uralte stinkenden Busse unterwegs, die meist auf der Mitte der Fahrbahn fahren. Wenn man damit klarkommt, kann man sich darauf einlassen und hat ein ultimatives Erlebnis, wenn nicht sollte man doch eine andere Variante vorziehen Taxi: Pauschalpreis ausmachen, sonst sind die Preise sehr hoch. Man gelangt überall hin, ist unter sich und erfährt noch individuell etwas über die Insel. Ausflüge: Mit der Reisegesellschaft im Vergleich sehr teuer (Ile aux Cerfs 80€), über einen Strandverkäufer sind diese günstiger (auch zwischen diesen gibt es Unterschiede – Ile aux Cerfs am Hotelstrand 50€ an einem anderen Strand 37€). Gruppen sind meist größer und es werden nur die bekannten Ziele angefahren. Bus: Das Busnetz ist weit ausgebaut und die Verbindungen auch günstig, die Busse jedoch in einem fragwürdigem Zustand. Ganz in der Nähe sollte man sich bei einem Tag mit schlechtem Wetter (dieses ändert sich aber oft schlagartig) mal das Aquarium von Pointe aux Piments (vom Hotel 2km südlich) anschauen, hier werden viele lokale Korallenfische und auch Haie und Schildkröten gezeigt. Ebenfalls in fußläufiger Weite liegt der schon beschriebene Traumstrand Trou aux Biches, dem man unbedingt auch als Nicht-Schnorchler einen Besuch abstatteten sollte. Im Osten der Insel liegt die Ile aux Cerfs, welche wirklich traumhaft schön ist, jedoch zu Stoßzeiten auch sehr überlaufen. Im Süden befindet sich Charamel ein kleiner ursprünglicher Naturpark in den Bergen, in dem sich ein wunderschöner Wasserfall und die berühmten bunten Erden befinden. Weiterhin ist im Süden der berühmte Berg Le Morne mit ebenfalls schönem vorgelagertem Traumstrand. Das Wetter ist im mauritischen Winter wirklich angenehm, teils auch mal durchwachsen und nie zu warm, Sonnencreme, ein leichtes Jäckchen und Mückenspray sollte aber dennoch nicht fehlen. Wer gern im Wasser ist sollte sich auf jeden Fall Badeschuhe und eine Schnorchelausrüstung einpacken.
Wir hatten ein im Untergeschoß eines 2-stöckigen palmengedeckten Apartmenthauses gelegenes Familienzimmer (3007) mit Terrasse zum schönen und gepflegten Garten hinaus. Der Stil entsprach dem der Anlage, alles in warmen Erdtönen gehalten mit viel Holz und indirekter Beleuchtung. Dieses Zimmer hatte ca. 45qm, einen großen Hauptraum mit bequemen Doppelbett, eingemauertem „Schrankbereich“, Schreibtischchen mit Telefon, kleiner Minibar mit Wasserkocher und TV (englische und französische Sender) sowie ein sehr kleines zusätzliches Zimmerchen mit Stockbett und weiterem „Schrankbereich“. Dieses sollte als Kinderzimmer dienen, ähnelte aber eher einem Ankleidezimmer von der Größe und war mit einem kleinen Fenster und Ventilator ausgestattet. Die Klimaanalage versorgte nur den Hauptraum. Wir benötigten sie aber nur selten, da die Temperaturen im August (mauritischem Winter) „nur“ ca. 28 Grad tagsüber und nachts ca. 21 betrugen. Für Mitteleuropäer wirklich sehr angenehm. Das Badezimmer grenzte direkt an und bot eine Regendusche, WC sowie ein großes Waschbecken und Fön. Leider war das Fenster im Bad so winzig, dass keine gute Durchlüftung möglich war und sich bereits an der Decke, den Wänden und hinter dem Waschbecken schwarzer Schimmel ausgebreitet hatte. Im Flur gab es einen relativ großen kostenlosen Safe mit Zahlenkombi. Die Reinigung des Zimmers erfolgte täglich. Wir hatten desöfteren kleine Geckos zu Gast, was aber in diesen Breitengraden normal ist und die uns die wenigen Mücken vom Leib hielten :) (Zusätzlich wurde jede Woche ein Insektenmittel im Garten verteilt) Die Terrasse war von mittlerer Größe und mit 3 Plastikstühle + Tischchen ausgestattet. Zum schönen Palmengarten hin gab es keine Abtrennung. Das Meer konnte man von unserer Terrasse aus erahnen, aber nicht sehen. Jeden Morgen begrüßten uns kleine Vögelchen und das Wind der durch die Palmen wehte.
Ich habe selten in einem 3,5 Sterne Hotel so gut gegessen. Wir hatten Halbpension gebucht und das was beim Frühstücksbuffet (7-10 Uhr) und Abendbuffet (19-22Uhr) angeboten wurde, war sowohl qualitativ als auch geschmacklich erste Güte. Das Restaurant machte dazu immer einen gepflegten und sauberen Eindruck, trotz der kleinen Vögelchen, die sich zum Frühstück gern mal dazugesellten. Die Speisen waren immer frisch zubereitet und an 3 Stellen gab es morgens und abends eine Art „Show Cooking“, an welchen Speisen vor den Augen der Gäste zubereitet wurden. Das Restaurant war nie vollkommen gefüllt und war offen im rustikalen Stil zum Meer hin angelegt, was einen schönen Blick auf die kleine Bucht erlaubte. Die Getränkepreise bei HP waren auf einem mittleren bis hohem Niveau. Flasche Bier umgerechnet von Rupien ca. 4 €, Flasche Wein ab 15€, Flasche Wasser 2€. Dies zog sich auch bis zu den Cocktailpreisen an der Bar hindurch. Zum Frühstück gab es eine große Auswahl an frischen Früchten (immer frisch geschnitten): Melonen, Ananas, Papaya etc. Yoghurt, Brötchen und Brot, Marmeladen und Aufstriche, Wurst, frisch zubereitete Crêpes sowie Croissants und die üblichen englischen „Leckereien“ wie Speck, Bohnen usw. Auch Kaffee, Tees und frische Säfte standen zur Verfügung. Das Abendbuffet war sehr abwechslungsreich. In den beiden Wochen gab es mehrere verschiedene Themenabende: Indisch, Kreolisch, Vegetarisch und auch hier blieben zumindest für meinen Geschmack kaum Wünsche offen. Das Salatbuffet war im landestypischen Stil gehalten, ebenfalls die Curries, die es oft gab. Weiterhin wurde oft frischer Fisch oder Fleisch beim Show Cooking zubereitet. Die Beilagen bestanden meist aus gekochtem Gemüse, Pasta, Kartoffeln oder Reis in verschiedenen Varianten. Das absolute Highlight war jedoch das Nachspeisenbuffet. Die Kalorien, die man tags beim Schnorcheln verloren hatte kamen hier in Form von Kuchen, Cremes, Törtchen, Plätzchen und dergleichen wieder drauf.
Der Service war für ein Hotel dieser Kategorie sehr gut. Man fühlte sich zu jeder Zeit sehr wohl, was mitunter auch dem sehr freundlichen Personal in allen Bereichen zu verdanken war. Die englisch- und französischsprachige Rezeption stand jederzeit zur Verfügung war kompetent und hilfsbereit. Kleine Beschwerden, z.B. aufgrund einer klemmenden Badezimmertüre wurden umgehend aufgenommen und behoben. Die Zimmervergabe und auch der Kofferservice liefen reibungslos und schnell ab. Die Angestellten im Restaurant und an der Bar waren freundlich, manchmal auch zu einem Plausch zu haben und sehr schnell, wenn es darum ging Getränkebestellungen aufzunehmen oder Teller abzuräumen. Auch die Putzfrauen waren sehr freundlich und immer bemüht einen persönlichen Kontakt herzustellen und arbeiteten sehr zuverlässig, unaufdringlich und leise. Alles in allem war es immer sehr entspannt und man hat sich als Gast sehr willkommen gefühlt.
Die Anlage liegt im Nordwesten von Mauritius im winzigen Örtchen Pointe aux Piments und bietet sehr viel Ruhe und wunderbare Sonnenuntergänge. Die nächstgrößere Ortschaft ist Trou aux Biches (2km), in welcher es einen einzigartigen Traumstand zum Schnorcheln gibt. Noch etwas weiter nördlich (7km) liegt Grande Baie, das touristisch besser erschlossen ist und dem der es braucht etwas mehr Rummel und Geschäfte bietet. Zum Flughafen ganz im Süden (ca. 60 km) der Insel braucht das Taxi ca. 1,15 h über die gut ausgebaute Autobahn. Selbst Autofahren auf der Insel sollten allerdings nur recht hart gesottene (Gründe s. in den Tipps). Die Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt im August 2h, was nach einem 11h Flug dankenswerterweise nicht noch zusätzlich einen Jet Lag nach sich zieht. In Pointe aux Piments gibt es einige Häuschen und kleine Apparthotels, wenige Shops und Imbisse. Im Hinterland beginnen bereits die Zuckerrohrfelder und landwirtschaftlichen Flächen, die das Bild dieser Insel stark formen. Auch die großen Kontraste zwischen den sehr feinen Hotels und den Wohnverhältnissen der Bevölkerung treten stark zu Tage. Der Ort selbst liegt an der recht steinigen und mit Vulkangeröll durchsetzten Küstenlinie mit einigen Bäumen, die bis Trou aux Biches reicht. Erst ab hier beginnen die Puderzuckerstrände und Lagunen, die den Ruf von Mauritius prägten. Der kleine Hotelstrand (200m) ist wohl mit Sand aufgeschüttet worden, enthält Begrenzungen zum Meer hin und ist je nach Gezeiten recht flach und teils am Rand sehr steinig mit Korallen und Vulkangeröll durchsetzt, ohne Wellen, aber eher zum Planschen geeignet (Badeschuhe mitnehmen). Die Liegen unter den Palmen am Strand und am Pool sind kostenlos und waren im August teils schon gut besucht. Da wir aber nur 2x an diesem Strand waren, waren wir nicht darauf angewiesen. Der 3km lange Strand Trou aux Biches bot unserem Schnorchlerherz da etwas mehr. Eine traumhafte azurblaue ruhige Lagune mit Hausriff in 200m Entfernung und einem weißen Puderzuckerstrand unter Palmen. Im unteren Bereich war der Strand fast menschenleer, da hier nur einige Wochenendhäuschen stehen. Doch leider ist das die Ausnahme, an den meisten anderen Stränden dieser Art wird leider exzessiv Wassersport betrieben, was an den Riffen und bei deren Bewohnern viel Schaden anrichtet und die Wasserlinien sind meist soweit absperrt, dass man nur bis 10m ins Wasser kann. Die Lage verschafft aber einen guten Ausgangspunkt für Ausflüge in die nähere Umgebung und bietet dem der es sucht eine schöne Umgebung sowie viel Ruhe und Erholung.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Jeden Tag wurde ein großes Sport- und Unterhaltungsprogramm angeboten, welches wir aber kaum in Anspruch nahmen, da wir zumeist unterwegs und nicht im Hotel waren. Dieses hat von Tretbootfahren, Wassergymnastik über Beachvolleyball bis hin zu Yoga wohl so einiges geboten. Abends gab es unterschiedliche Shows (Sega Vorführungen, Karaoke, Bauchtanz etc.) an der Bar, die recht nett waren, aber sich nach einer Woche wiederholten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bianca |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 14 |