VIVA Golf - Adults only 18+

Sehr gepflegtes und sehr gut geführtes Hotel, das einen gehobenen Komfort in optimaler Strandlage bietet. Von der eher unscheinbaren Fassade der Strassenseite darf man sich nicht enttäuschen lassen: Nach Betreten der kleinen Hotel-Lobby kann man ein auf ältere Urlaubsgäste nahezu perfekt ausgerichtetes Haus erwarten, das mit sehr schönem Ambiente einen erholsamen Strandurlaub bieten wird! Man mag darüber denken wie man will, aber das Hotel gibt eine klare Aussage ab, dass Familien mit kleinen Kindern eben nicht die Zielgruppe der Gäste darstellen. Und genau unter dieser Voraussetzung trifft man überwiegend Paare aus Deutschland, Skandinavien oder Österreich an, die 50+ sind. Bestimmt hat jeder Urlauber seine eigenen (Wunsch-)Vorstellungen von dem, was er antreffen möchte. Aber wer auf Mallorca in einer etwas gehobenen Preisklasse ein komfortables Strandhotel mit Niveau sucht, das Ruhe, Entspannung, Atmosphäre und Klasse bietet, kann hier bedenkenlos anreisen. Die Tage vor Ort können ohne Probleme mit Aktivitäten ausgestaltet werden, wenn man bereit ist, sich diese selbst auszusuchen und zu wählen. In der Umsetzung der Ideen erhält man die Hilfe, Zugänge und Möglichkeiten, die man braucht. Familien mit Kindern, Ballermänner und -frauen, am Discofieber leidende oder Partyurlauber sollten sich ein anderes Hotel auswählen, während Erholungssuchende und Relaxbedürftige eine sehr gute Wahl treffen.

Wir hatten ein DZ mit "seitlichem Meerblick" gebucht, das tatsächlich aber "direkten Meerblick" besaß. Groß, geräumig, sehr geschmackvoll und modern ausgestattet, großes Bett, Sofa, Tisch, Sessel, Schreibtisch (desk), TV, Telefon, Mietsafe, absolut ausreichende Ablagen und Schränke, Ganzkörperspiegel, großer Balkon mit Wäschenetz, großes Badezimmer mit Doppelwaschtisch, Klimaautomatic (kühlte allerdings nur wenig). Im Bad gab es eine Wannen-/Duschkombination, die uns gut gefiel. Für jemanden, der Probleme beim Ein- und Aussteigen in eine Wanne zum Duschen besitzt, könnte es allerdings Schwierigkeiten geben. Und noch 2 Tipps aus unserer Sicht: Wer nicht gerade die höchste Zimmerkategorie gebucht hat, sollte sich bei Bedarf Senseo-Kaffeepads von daheim mitbringen. Die Maschine steht auf jedem Zimmer, die Pads aber nur bei der besten Zimmerkategorie dabei. Und die Zimmer mit privater Dachterrasse (Aufgang im Zimmer) haben ebenfalls ein Manko aus unserer Sicht. Sie verfügen zwar über Liege, Sessel, Bett, Jacuzzi und Dusche, aber über den gleichen Getränke-, Snack- und Roomservice - nämlich keinen!

Das Hotel besitzt einen Restaurantbereich, in dem Frühstück und Abendessen jeweils in Buffet-Form aufgebaut wird. Zudem gehört ein kleines Beach-Restaurant zu Hotel, das in einer Palmenecke des Gartens mittags Reis-/Fischgerichte und Snacks, sowie abends zudem Leckeres vom Grill anbietet. Im Hotelrestaurant darf man die typische internationale Küche erwarten, die aber jeden Abend Variationen bietet. Gelegentlich begrüßt der General-Manager die Gäste mit einem Glas Sekt oder Cherry, die ohnehin vorhandene Auswahl an kalten/warmen Tapas wird deutlich vergrößert, ein Spanferkel wird gegrillt oder das show-cooking bereitet Pasta individuell nach eigenem Wunsch zu. Es fehlt wirklich an nichts und wer mehr will, muss keine Hotelküche, sondern ein spezielles, landestypisches Speiserestaurant aufsuchen. Geschmacklich sind die Mahlzeiten ebenfalls auf einem typischen, hohen Standard, den man am besten so beschreibt: Die Speisen werden niemals zu stark gewürzt sein - niemals! Erwähnt werden sollte auch noch, dass man hier (zum Glück) kein all-inclusive Angebot antrifft. Das hat einerseits zur Folge, dass eine Vielzahl von Gästen schnell nach dem Abendessen auf ihr Zimmer verschwindet (und sich dort dann wohl einen netten Abend mit den im Supermarkt eingekauften Sachen macht), andererseits die durchaus akzetablen Getränkepreise noch mit einem Trinkgeld bedacht werden sollten. Aus Gesprächen mit dem Personal haben wir erfahren, dass das Hotel etwa von Oktober bis Februar schließt, nahezu alle Mitarbeiter entlässt, um sie dann in der nächsten Saison wieder einzustellen. In der Zwischenzeit müssen sie (und ggf. die Famile) dann vom vorher Verdienten und Ersparten leben, da es unmöglich ist, eine andere Arbeit zu finden. Die Löhne sind gewohnt niedrig und einzig die Trinkgelder stellen einen gewissen Bonus dar.

Gleich vorweg: wer im Zimmer / auf dem Balkon, am Pool auf der Liege oder sogar auf der privaten Dachterasse unbedingt auf "Kellner(in)" oder Zimmerservice wartet, verdurstet oder verhungert. Dieser Servicebereich wird vom Hotel nämlich ausgeklammert. Ansonsten: Super! Dort, wo man ansonsten Service erwarten darf, ist er vorhanden und zwar großartig. Deutschsprachiges, freundliches und ausgesprochen nettes Personal; sehr saubere Zimmer und Anlagen, Kleiderreinigung bei Bedarf, kostenlose geeiste Handtücher (mittags) und Erfrischungsschlückchen (nachmittags) am Pool müssen unbedingt noch erwähnt werden.

Der Transfer vom Flughafen dauert etwa 30 Minuten, dann erreicht man das Hotel in unmittelbarer Strandlage in der Bucht von Alcudia. Nur der Liegebereich (im kleinen, sehr gepflegten Garten), eine niedrige Hecke (die die Sicht auf den Strand nicht einschränkt) und eine kleine Gehweg-Promenade trennen das Hotel vom sauberen, hellen und weitläufigen Strand. In unmittelbarer Nähe liegen nur Appartementhäuser oder kleinere Pensionen; dieser Strandabschnitt ist von Hotel-Bunkern glücklicherweise verschont geblieben. Auf der Strassenseite beginnt die "Einkaufsmeile" des Ortes, die wie gewohnt mit tollem Ramsch und Kitsch, aber auch vereinzelt mit hochklassigen Einzelhandelsläden (Boutiquen, Juwelier etc.) auf Urlaubsgäste wartet. Auch der Supermarkt (SPAR) fehlt nicht und ist in weniger als 5 Minuten erreicht. Außerdem sind immer wieder Restaurants oder kleinere Bars anzutreffen, die das Ladenbild auflockern. Ausflüge können an der Rezeption vermittelt werden (einige werden sogar kostenlos durch das Hotel angeboten), eine Bushaltestelle ist direkt vor dem Haus, der Taxistand etwa 5-10 Minuten stadteinwärts und ein Mietwagen kann entweder ohne Komplikationen im Hotel oder genau gegenüber (scheint allerdings weniger vertrauenserweckend zu sein) spontan gebucht werden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Vanity Golf ist kein Sporthotel und will es wohl auch nicht sein. Sportliche Aktivitäten beschränken sich auf Pilates, Yoga und Golfunterweisungen zum Einlochen auf gemähtem Kunstrasen. Da die Hotelgäste überwiegend älteren Geburtsdatums sind und folglich auch in ihrer Beweglichkeit nicht mehr an der Spitze der Gesellschaft zu finden sind, machen Banana-Boot, Bungee-Jumping, Mountainbiking oder Trampolin-Acts wenig Sinn. Für die mobilen unter den Gästen stehen jedoch noch eine Anzahl Fahrräder zum Ausleih bereit. Zwei Internetzugänge, die auf Bezahlung reagieren, stehen in der Hotellobby zur Verfügung. Neugierige können dabei das Surf-Verhalten der Internet-User prima verfolgen, da die Bildschirme dem Zuschauer zugewandt sind. Wer das nicht mag, nimmt sich sein eigenes WLAN-fähiges Gerät mit und holt sich den kostenlosen und individuellen Zugang an der Rezeption, um überall im Hotel oder am Pool ins www zu tauchen. Der Pool ist hübsch und nett anzuschauen, es gibt 2 Massagestrahlbrausen und 2 kleine geteilte Becken, die bis zur Tiefe von 1,70 reichen. Zum ausgiebigen Plantschen, Baden oder gar Schwimmen geht man aber besser ins Meer: Die Temperatur ist annähernd gleich (der Pool ist nicht beheizt), beide fallen sanft und flach ab, aber das Meer bietet eben deutlich mehr Platz. Faszinierend ist, dass trotz ausreichender Liegen am Pool, trotz darauf ausgelegter, kostenloser Hotel-Handtücher der allmorgendliche Reservierungskampf auch hier ausgeübt wird. Absolut nicht erforderlich! Die abendliche Unterhaltung soll durch Livemusik erfolgen, die durch Solisten oder kleine Bands gespielt wird. So etwas ist immer Geschmackssache. Bis auf eine Ausnahme fanden wir da eher keinen Gefallen an den engagierten Künstlern.