Zafiro Can Picafort

Von Außen erscheint die Anlage schön und gepflegt, wenn man allerdings 50m neben dem Haupteingang in einen Lieferanteneingang einen Blick wirft, ist das aussagekräftig für das ganze Hotel. Dort befindet sich eine alte verrottete Waschanlage sowie allerlei Gerümpel. So gestaltet sich das gesamte Hotel, nach vorne alles schön angelegt, und sobald man einen genaueren Blick darauf wirft, ist leider alles recht alt und verrottet. Das Gelände ist in 8 Gebäude unterteilt, in einem ist die Rezeption und der Innenpool untergebracht. Ein weiteres beherbergt das Restaurant, zwischen diesen beiden Gebäuden ist die Bar untergebracht. Die anderen fünf Gebäude sind reine Wohnhäuser mit EG + 2 Stockwerken. Es wird ein kostenloses WiFi angeboten, dessen schlechter Empfang und die langsame Geschwindigkeit kaum zu unterbieten sind. Wir hatten Halbpension gebucht, was uns mehr als gereicht hat, dazu später mehr. In dem Hotel sind Deutsche, vor allem aber Engländer. Bei den meisten Touristen hier hatte man den Eindruck, es geht vor allem um Masse, nicht um Klasse. Die allgemeinen Bereiche erscheinen (mal wieder) auf den ersten Blick sehr sauber. Wenn man morgens aber sieht, wie der Reinigungswagen im Außenbereich um jeden Tisch, jeden Stuhl und jede Liege herumfährt, ist klar, warum vor allem die deutlich sichtbaren Bereiche sauber erscheinen. Die Brunnenanlagen wurden, beurteilt an dem Bewuchs, monatelang nicht mehr gereinigt. Das positive daran waren die Frösche, über die sich unsere Tochter bei jedem passieren gefreut hat. Wir haben uns gefragt, ob all die guten Urteile daher rühren, dass das Wetter schön war, und somit der Urlaub schön war, was auch unserer final war. Aber diese Hotel kann wirklich niemandem weiterempfohlen werden, der sich nicht jeden Abend beim Essen oder im Zimmer wieder ärgern möchte. Wir fahren sicher wieder nach Mallorca, aber definitiv nie mehr in ein viva Hotel.

Das Zimmer war von der größe passabel. Es gibt einen Wohnraum, der in der hinteren Ecke eine Kitchenette hat. Diese ist mit Mikrowelle, Kühlschrank und zwei Plattenherd ausgestattet. Der Wohnraum hat einen Esstisch, ein Schlafsofa und eine Kommode mit Fernseher. Daneben befindet sich das Schlafzimmer und das Bad. Interessanterweise ist das Waschbecken nicht im Bad, sondern im Flur zwischen Woh- und Schlafraum, so dass wir unsere Zähne immer im dunkeln putzen mussten, da unsere Kinder schon schliefen. Das Bad hat eine Wanne und eine Dische. Aller Installationen sind schon in die Jahre gekommen. Die Handtücher waren die schlechtesten, die wir je in einem Hotel erlebt haben, sie waren nicht nur alt und hart, sondern auch noch größtenteils zerrissen und eines Autoputztuches nicht mehr würdig. Das Schafzimmer ist klein aber zweckmäßig. Die Betten sind allerdings furchtbar. Es handelt sich um in Plastik eingewickelte Federkernmatratzen, bei denen man jede Feder spürte. Auf die Bitte die Matratzen auszutauschen, wurde uns angeboten einen Topper auf die Matratzen zu spannen, was ja auch in Ordnung wäre, als wir in unser Zimmer zurückkamen, zeigte sich der angepriesene Topper als Wolldecke, die über die Matratze gelegt wurde. Bei einer weiteren Beschwerde beim Hoteldirektor erhielten wir dann in Windeseile echte Topper, die den Schlaf ein wenig angenehmer machten. Für das Babaybett (gefühlte 10 Jahre alt) mit Plastikmatratze haben wir pro Tag einen Preis von 4,00 Euro pro Tag bezahlt. Das fanden wir sehr befremdlich für ein Familienhotel. Vor dem Zimmer hatten wir einen netten Garten, der mit einem zusätzlichen Preis von EUR 30,00 pro Tag zu Buche schlug.

Das Hauptrestaurant ist ein Buffetrestaurant, mit ca. 100 Außenplatzen und knapp 600 Innenplätzen. Es gibt noch eine Poolbar und ein italienisches Servicerestaurant. Diese haben wir allerdings beide nicht genutzt. Das Buffetrestaurant ist unserer Meinung nach echt schlecht. Bereits das Frühstück sit besonders auf Engländer ausgerichtet, so dass Würstchen, Backed Beans etc. auf dem Speisplan steht. Zum Frühstück gibt es eine mäßgie Auswahl, die sich lediglich in der Art der Smoothies unterscheidet. Das Obst ist größtenteils unreif und geschnitten, dass man es erst mal dritteln muss, bevor es essbar ist. Der Kaffee wird mit einer Pulvermilch aufgegossen, was aber vielleicht besser als die frische Milch ist, da diese einige male schon sauer war. Es gibt sonst noch Joghurt, Wurst und Käse, sowie einen Bereich an dem Eierspeisen und Crêpes frisch zubereitet werden. In dem Restaurant ist eine ständige Hektik, bedingt durch das Buffet und die umhereilenden Kellner, die die Teller so schnell wieder vom Tisch reißen, dass man kaum aufessen kann. Richtig schlecht gestaltete sich für uns das Mittagessen, was wir dank des o.g. "all-in" Bändchens ein mal "genossen." Hier gab es, gefühlt, nur den Rest des Vorabends. Beim Abendessen gab es ein kleines Kinderbuffet, das jeden Abend mit frittiertem Fisch oder Fleisch (meist Formfleisch), trockenen Nudeln und Kartoffelbrei aufwartete. Sowohl bei den Nudeln als auch beim Kartoffelbrei wurde sehr häufig umgerührt, damit sich die schon "knusprigen" Bestandteile wieder unter den anderen verstecken konnten. Gemüse suchte man hier vergeblich. Das normale Buffet bestand immer aus einem lieblosen Salatbuffet, bei dem z.B. die Tomaten mit samt Strunk verarbeitet wurden. Es gab zwei bis drei Gericht mit Soße, die wir nie nahmen, da wir nach kurzer Zeit die Essensverwertung im Hotel gesehen hatten und nicht das Fleisch des Vorabends unter einer Soße erneut finden wollten. Zudem gab es einen Grillbereich, an dem Fisch und Fleisch angerichtet werden. Dies war ok, aber ohne Soße meist sehr trocken. Gemüse gab es auch sonst sehr selten. Selbst die landestypischen Gerichte wir Paella, schmeckten nicht, da Reis nicht ausreichend gekocht war. Die Nachspeisen waren sehr dürftig, neben sehr sahnigen Kuchen gab es Sahne lastige Cremes und wieder das unreife und grob geschnittene Obst. Außerdem gab es eine Truhe mit Eis. Spätestens nachdem wir gesehen haben, dass an der Poolbar auch eine Truhe mit Langneseeis steht, diese aber zugesperrt war, und zusätzlich bezahlt werden musste, war uns klar, dass das ungelabelte Eis im Restaurant auch das günstigste am Markt sein musste. Einen Abend haben wir uns an der Bar einen Spritz und einen Cocktail geholt. Beides ungenießbar, so dass wir es weggeschüttet haben.

Bereits bei der Ankunft wird man nicht mit einem freundlichen Herzlich Willkommen begrüßt, sondern das Personal wartet erst mal höflich ab, dass es vom Gast begrüßt wird. An der Rezeption kommt man mit Deutsch oder Englisch gut aus. Wenn wir am Nachmittag ins Hotel zurückgekommen sind, wurde nie auch nur ein Wort von den Rezeptionisten gesagt, lieber haben sich diese hinter ihren Monitoren versteckt. Beschwerden wurden aufgenommen und auf die eigene Art erledigt, auch dazu später mehr. Der Service allgemein war sehr mäßig. Das mag vielleicht am Ende der Saison gelegen haben, war aber indiskutabel. So haben die Kellner sich untereinander beschwert, als wir selbst zwei Kinderstühle an unseren Tisch getragen hatten und die anderen Stühle nicht ordnungsgemäß verräumt hatten. So war es übrigens jeden Tag, dass bei der Beschaffung von Kinderstühlen keinerlei Unterstützung des Personals stattfand. Der Gipfel der Unfreundlichkeit war allerdings der Umgang mit unserer dreijährigen Tochter im Miniclub. Zunächst wurde sie gar nicht beachtet, und als uns angeboten wurde, dass sie für sechs Euro ein T-Shirt bemalen könnte, was wir dankend ablehnten, die Augen verdreht wurden und mit einem Handzeig in die Ecke gewunken wurde, dass wir uns dort bei den Stiften und dem Papier bedienen konnten, gingen wir zum Hoteldirektor um uns zu beschweren. Dieser fiel aus allen Wolken. Er meinte, es gab noch nie Beschwerden über sein Personal. Die Motivation aller anderen Animateure war auch nahe bei null. So gab es eine Minidisco, bei der die Lustslosigeit der Animateure nicht zu überbieten war. Den Hoteldirektor suchten wir übrigens zwei mal auf, da wir uns beschwerten. Er war sehr freundlich uns verständnisvoll, hat allerdings die Augen komplett vor der Realität verschlossen und alle Probleme abgetan. Um sich für unsere Unannehmlichkeiten zu entschuldigen bekamen wir ein "all-in" Bändchen, das wir zwei mal nutzten, dazu aber später mehr. Die Zimmer werden weder am Sonntag, noch am Mittwoch gemacht, das ist unwürdig für ein vier Sterne Hotel.

Das Hotel liegt am äußersten Rand von Ca'n Picafort. Der Strand ist zu Fuß, je nach Bepackung und Kinderwagen, in ca. 10 Minuten erreichbar. Man muss allerdings bedenken, dass der Weg zurück bergauf ist, und im Sommer dürfte das keine Freude sein. Zu Fuß kommt man außerdem an den Strand direkt an der Hotelpromenade, an dem es sehr voll ist. Mit dem Auto sind wir immer an den Playa de Muro gefahren, der viel weniger überlaufen und deutlich schöner ist. Vom Flughafen ist das Hotel mit dem Auto in einer knappen Stunde erreichbar.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt eine große Poollandschaft, und einen Kinderbereich, der von Rutschen dominiert wird. Beim ersten Hinsehen erscheinen die Rutschen und auch der an den Kinderbereich angrenzende Spielplatz nett angelegt. Wie oben schon erwähnt, auf den ersten Blick. Bei näherer Betrachtung merkt man, dass das Wasser in dem Kinderbecken unsäglich kalt ist, die Rutschen an den Füßen im Wasser komplett bewachsen sind und die Rutschen für Kinder bis zu zwei Jahren lustig sind, für die ist aber das Becken wiederum zu tief. Auf dem angrenzenden Spielplatz sieht es ähnlich aus. Am Anfang dachten wir, dass ist aber nett angelegt. Bis wir dann registriert haben, dass direkt am Spielplatz die Auslässe der Dunstabzüge aus der Küche sind. Entsprechend ist die Akustik und der Geruch. Vor unserem Zimmer gab es einen Volleyballplaz, der allerdings auch schon bessere Tage gesehen hatte. Das Spielfeld war größtenteils kein Rasen sondern nur noch harte Erde. Die anderen Sportmöglichkeiten haben wir nicht genutzt oder betrachtet.