Zafiro Mallorca

Das Viva Mallorca ist eine schöne, großzügige, weitläufige Anlage mit viel Grünzeug und netter Deko. Die Wohngebäude sind mehr oder weniger quadratisch um den großen inneren Pool- und Gartenbereich gruppiert. Einen solchen Eindruck von Weite habe ich noch in keinem anderen Hotel erlebt - man fühlt sich überhaupt nicht durch die Gebäude bedrängt. Das Highlight ist der Kinderpool mit Rutschen, Wasserspeiern und einem Überraschungseimer - der Pool ist an Stelle des fischförmigen Pools in den älteren Hotelfotos, die Poolanlage scheint im Lauf der nur wenigen Jahre, die es das Hotel schon gibt, schon einige Male umgebaut worden zu sein. Es gibt etwas wenig Spielgeräte. Die Geräte, die es mal neben der Animationshütte gab, wurden abmontiert und neben dem Restaurant aufgebaut. Bei der Animation gibt es jetzt bis auf 2 Schaukeln keine Spielgeräte mehr. Beim Restaurant sind es nur eine Schaukeln, ein Klettergerüst, eine Wippe und ein fest eingebautes großes Trampolin. Gut ist allerdings, dass der Spielplatz direkt neben dem Restaurant ist und von dort gesehen werden kann. So können die Kinder, wenn sie fertig mit Essen sind, raus auf den Spielplatz und die Eltern können in Ruhe fertig essen und haben die Kinder trotzdem im Blick. Die Anlage ist rundherum geschlossen, bis auf den Durchgang durch die Rezeption und einen Ausgang neben der Bar. Hierdurch wird die Gefahr, dass kleine Kinder mit "Fluchtreflex" ausbüchsen, minimiert. Liegen waren eigentlich kein Problem, wenn auch die besten Lagen (z.B. am Kinderpool) teilweise schon reserviert wurden. Aber auch Nachmittags hat man immer noch was gefunden, wenn auch vielleicht nicht unbedingt in der absoluten Wunschlage. Das Publikum besteht zu vielleicht 60% aus Deutschen / Österreichern / Schweizern, der Rest ist etwa halb / halb Englisch und Holländisch. Das ist soweit ein recht angenehmer Mix, vor allem da auch Engländer und Holländer eigentlich durchweg zur angenehmen Sorte gehören. Man weiß lediglich manchmal nicht, in welcher Sprache man Leute, die man trifft, jetzt ansprechen soll. Zusammenfassend würde ich sagen, dass das Viva Mallorca in Summe das beste Urlaubshotel ist, was wir die letzten Jahre so hatten. Vor allem stimmt das Preis-Leistungsverhältnis. Wir hatten einen Mietwagen von Bordoy - Vidal, S.L. (in Can Picafort in der Carretera Arta-Pto. Alcudia, 47 oder Hernan Cortes, 7, das ist direkt an der öffentlichen Bushaltestelle auf der Hauptstrasse Richtung Strand). Dort hatten wir einen Dacia Sandero in sehr gutem Zustand inkl. zwei Kindersitzen, was 70 Euro für 3 Tage gekostet hat. Andere Anbieter z.B. im Hotel waren deutlich teurer. Und am fahrzeug gab es als Urlaubsauto nichts zu meckern. Als Ausflugstip kann ich Aria empfehlen, nettes Dörfchen mit schöner, noch nicht so überlaufener Fußgängerzone. Hier haben wir sehr gut und nicht zu teuer im Cafe Parisien in der Hauptstrasse (Fußgängerzone) gegessen. Die haben einen wirklich netten mediterranen Sommergarten, der mit Zitronenbäumen und Weinranken überwachsen ist. hat uns von der Atmosphäre sehr gut gefallen. Wenn man Schnorcheln möchte, sollte man an den Strand von Canyamel fahren. Das ist ein Sandstrand mit Felsen links und rechts, der landschaftlich sehr schön gelegen und nicht allzu überlaufen ist. Unter Wasser gibt es viele Fische in einer zerklüfteten Felsenlandschaft bei nicht allzu tiefem Wasser, einen Kraken habe ich auch eine Weile beobachtet. Der Strand in can Picafort ist nichts zum Schnorcheln, dort gibt es nur toten Sand. Der nächste Supermarkt von Hotel ist der Eroski-Supermarkt. Den erreicht man, wenn man vor dem Hotel ca. 400 m links bis zur Hauptstrasse geht, dann rechts ein Stück an der Hauptstrasse lang bis zu einem großen Kreisel, wo man den Markt schon sieht (insgesamt vielleicht 800m). Der Rest des Weges an der Hauptstrasse geht aber hinter einer leitplanke lang ohne wirklichen Bürgersteig, mit Kinderwagen ist das nichts. Besser wählt man da einen längeren Weg durch die Wohngebiete. Den hoteleigenen Supermarkt haben wir nicht genutzt. Es schien aber alles wesentliche da zu sein, allerdings ein Stück teurer als im Eroski, wo auch die Einheimischen kaufen.

Die Zimmer sind sehr geräumig und haben uns alles geboten, was wir so im Urlaub brauchen. Da wir uns bevor wir da waren auch mit den Fotos hier keine rechte Vorstellung von der Aufteilung des Zimmers machen konnten, habe ich bei den Bildern mal eine Grundrißskizze eingestellt. Ungewöhnlich ist vor allem, dass das Waschbecken außerhalb des Bads im Flur untergebracht ist. Sonderlich unpraktisch ist das aber nicht. Das Bad ist mit Wanne ohne Duschvorhang und einer extra Dusche mit Mauerabtrennung. Wir haben immer die Kinder in die Wanne gesetzt und gleichzeitig hat einer von uns geduscht - sehr praktisch. Die Duschwand ist vielleicht ein wenig kurz, hält aber das Bad bis auf ein paar Spritzer trocken - anders als die sonst übliche Trotz-Duschvorhang-Überflutung in anderen Hotels. Der Wasserdruck ist nicht toll, aber ausreichend. Die Temperatur des Wassers schwankt allerdings teilweise recht stark, hier wären Thermostatventile eine feine Sache. Das Leitungswasser kommt übrigens aus der Entsalzung, ist also nicht trinkbar. Zumindestens in unserem Zimmer 4210 gab es keinen Duschgelspender am Waschbecken (Bohrlöcher, wo er vermutlich mal war konnte man noch erkennen). Das war aber kein Problem, da es ein Körbchen mit Handseife und den hotelüblichen Sachen gab. Das Duschgel im Spender in der Dusche war okay, es roch auch nicht komisch oder so. Hier kann man Packgewicht sparen und muss eigentlich nichts mitnehmen. Ein Fön war zwar vorhanden, er machte aber mehr Krach als Luft. Hier lieber den eigenen Reisefön mitnehmen. Kleiderbügel waren (wie eigentlich immer) etwas wenig da, hier sollte man vielleicht ein paar mitbringen, wenn der Koffer es noch hergibt. Die Betten im Schlafzimmer und das eine im Wohnzimmer waren 2m lang, das andere im Wohnzimmer allerdings nur 1,85 m, bei einem Erwachsenen kann das schon eng werden. Die Klimaanlage im Zimmer ist nicht sehr effektiv, der Kühleffekt war eher mäßig. Der Zugang zum Zimmer erfolgte mit Scheckkarten, von denen es gleich zwei gab. Strom im Zimmer gab es nur nach einstecken der Karte, aber man konnte auch jede andere Karte nehmen. Also nehmt am besten eine alte Kundenkarte oder so mit, die man drinlassen kann, wenn man z.B. mal ein Handy oder den Kameraakku laden will. Die Putzfrau hat die Karte in der Regel stecken gelassen. Für die Babyfonfraktion gibt's im Zimmer einige Steckdosen, die Mitnahme eines Mehrfachadapters ist aber eventuell trotzdem zu empfehlen. Auch die Balkons der oberen Etage waren fast alle überdacht, nur die Doppelzimmer und einige wenige Appartements hatten diese Überdachung nicht. Wir waren mit unserem Zimmer 4210 eigentlich ganz zufrieden. Das ist ein Eckzimmer, bei dem man nur einen Nachbarn hat und weil es im zweiten Stock ist keinen oben drüber, der einem auf dem Kopf rumtrampelt. Auch liegt es so im Gang, das nicht allzu viele daran vorbeilaufen. Bei den Zimmern in der Nähe von Fahrstuhl läuft doch so einiges vorbei und das hört man ganz gut. Eine Skizze von dem Block stelle ich noch ein. Block 5 kann ich aus diesem Grund nicht so empfehlen, da da reger Durchgangsverkehr vom Restaurant zu den anderen Blöcken herrscht. Auch dürfte man da ganz gut was von der Bar / Animation mitbekommen. Die Zimmer unten zum Pool haben den Vorteil eines eigenen kleinen Gartens, sind aber teurer und ich würde nachts nicht unbedingt die Terassentür weit offen stehen lassen. Zimmerwünsche werden übrigens von der Rezeption wenn möglich gerne erfüllt. Auch hier sehr vorbildlich.

Das Essen ist brauchbar. Wir hatten das zwar schonmal in anderen Hotels besser, im großen und ganzen war es aber okay. Leichte Probleme gab es im Fleischbereich, das Fleisch war manchmal knorpelig oder zu lange gebraten. Mittags konnte man an der Poolbar essen, wo es Hamburger / Pizza / Baguette etc. gab, die Sachen sind durchweg lecker. Die meisten Sachen sind bei AI inbegriffen, einige wenige gab es bei AI für 50% (es gab aber genug leckeres anderes, so dass man das nicht nutzen muss). Die Preise ohne AI fand ich schon recht happig, da sind für eine Familie schnell mal 30 Euro für einen Mittagssnack weg. Wahlweise konnte man mittags vom Buffet im Restaurant essen, was vom Angebot ähnlich wie abends mit leicht eingeschränkter Auswahl war. Der Service in Restaurant und Bar war tadellos, leere Teller waren nach kurzer Nachfrage sofort weg, die Getränkeversorgung (Getränke werden gebracht) klappte problemlos. Auch wenn mal einem Kind ein Malheur passierte, wurde das ruck zuck und mit einem Lächeln für das Kind weggemacht. An der Poolbar gab es bei AI Softeis (Schoko, Vanille oder gemischt, es schmeckt ein wenig wie die Vanillestrudel-Puddings), zwei Sorten Slush, Eiskaffee, Eiskakao, Softdrinks, Bier etc., eigentlich alles was man wollte und brauchte. Diue Cocktails am Abend (wer will kann sie auch schon am Tag haben) sind wechselhaft. Die fertig gemixten sind so lala, nach meinem Geschmack etwas dünn und wenig pfiffig, aber trotzdem durchaus trinkbar. Die frisch fertig gemachten (Caipirinha, Tequila Sunrise, Margarita,...) sind sehr lecker. Die Getränkequalität generell ist durchweg gut, das Bier und der Wein schmecken auch. All Inklusive ist auf jeden Fall empfehlenswert, zumindestens wenn man sich öfter in der Anlage aufhält. Für 18,- pro Tag (auf Basis Halbpension, sonst mehr) kann man AI auch vor Ort nachbuchen. Wer sich nicht sicher ist, ob er es nutzt, kann es sich also auch vor Ort überlegen. Ich weiss nicht, ob das auch für einen Teil des Aufenthalts gegangen wäre, so dass man z.B. Tage mit Mietwagen rausnimmt.

Den ganzen Tag sind Putzfrauen, Handwerker, Gärtner in der Anlage unterwegs und pflegen Büsche, wischen Geländer etc.. Dies ist aber nicht störend. Die Anlage ist dadurch super gepflegt und mängelfrei. Die Zimmerreinigung ist okay. Hier haben wir nichts zu meckern. Zwei Tage in der Woche wird nicht geputzt, das habe ich aber nicht wirklich als Problem empfunden. Die Handtücher werden auch wirklich nur gewechselt, wenn sie in der Wanne liegen. Es gibt nicht wie in vielen Hotels nur ein Schild "wir sind umweltfreundlich" und es gibt doch täglich ungefragt neue. Der Service bei Reklamationen ist schnell - nachdem wir was wegen mangelnder Leistung der Klimaanlage an der Rezeption gesagt hatten, stand nach 1/4 Stunde jemand vor der Tür. Weitere Mängel am Zimmer hatten wir nicht, so dass wir nicht sagen können, ob das immer so ist. Die Rezeption ist nett, kompetent und spricht gut bis perfekt Deutsch. Pooltücher gibt es gegen Kaution an der Rezeption, was den Koffer doch enorm entlastet. Die Qualität der Tücher war in Ordnung.

Can Picafort hat vor allem in der Strandzone Hotels, sonst eher kleinere private Ferienhäuser. Im Hinterland gibt es einige größere Hotels, aber ohne dass der Eindruck der Zugebautheit entsteht. Das Viva Mallorca liegt inmitten kleinerer privater Ferienhäuser, eine Seite grenzt an ein Naturschutzgebiet mit Pinienwald. Bis auf gelegentlich vorbeifahrende Autos und Mopeds ist es eigentlich recht ruhig, so dass auch die (teureren) Zimmer zur Außenseite völlig okay sind. Zur Innenseite hat man allerdings einen schöneren Ausblick - vor allem abends, wenn überall in der Anlage Fackeln entzündet werden. Dort hört man dann allerdings auch mehr von der Animation. Vom Hotel ist es ein wenig zum Strand zu gehen. Man muss einfach nur gerade einen Hügel runter und kurz über die Hauptstrasse des Ortes (mit Fußgängerampel), was aber auch mit unseren 3 und 5 jahre alten Kindern gut zu bewältigen war. Von der Anlage sieht man Flugzeuge im Landeanflug, die doch schon recht tief sind. Trotzdem sind sie aber kaum zu hören.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Tagesanimation habe ich wo anders schon besser gesehen, aber das ist halt immer ein wenig von der jährlich zusammengewürfelten Truppe abhängig. An Sport gab es Bogenschießen, Pistolenschießen, Gewehrschießen, Spinning (in der prallen Sonne), Wasserball, Fußball, Tischtennis, aber immer nur einige Veranstaltungen pro Tag. Meiner Meinung nach gab es zu wenig Ansagen so dass man Aktivitäten nicht mitbekommen hat, auch weil es in der ganzen Anlage keine Uhren gibt. Das Bekanntmachen wurde aber meine ich gegen Ende des Urlaubs besser. Die Abendshows sind allerdings zwei Klassen besser als wir das aus anderen Hotels kennen. Wenn die Show vom Viva Flying Team (zwei Trupps, die abendlich die Viva-Hotels auf der Insel wechseln) gemacht wurde, war sie ausgesprochen empfehlenswert, da mit Livegesang (und Musik vom Band). Die Leute sind schon um 19:00 auf der Bühne und singen eine halbe Stunde live diverse Hits - das ist wirklich beeindruckend, da kann man DSDS wirklich vergessen. Die Leute können wirklich singen. Es lohnt sich, sich schon mal so früh da hinzusetzen. Im Wechsel mit dem Flying Team und den Anlagenanimateuren kamen externe Gruppen wie Zauberer, Akrobaten usw.. Auch hier war das Niveau wirklich beeindruckend und ging weit über das hinaus, was wir bisher in anderen Hotels hatten. Die Shows von der Anlagenanimation fallen dagegen naturgemäß etwas ab, sind aber teilweise auch nicht wirklich schlecht. Die Kindershow, die vor der Erwachsenenshow stattfindet, war oft nicht so unser Fall. Sie fand doch oft eher frontal statt, die Kinder wurden nur wenig mit einbezogen. Da es eine Familienanlage ist, ist spätestens gegen 23:00 Feierabend, danach gibt es nur noch leisere Musik. man kann also ohne Störung schlafen. Die Kinderanimation war leider manchmal eher mau, viel Malen und Basteln. Die Sonderaktionstage (z.B. Piratentag) mit den Kindern waren allerdings wirklich gut, hier haben sich die Animateure richtig reingehängt. Ich meine auch, die Animation wurde generell gegen Ende unseres Urlaubs besser, vielleicht musste die Truppe sich erst noch finden, es war ja noch recht früh im Jahr. Was uns ziemlich gestört hat war, dass sich die Kinderanimation nicht aufgeschrieben hat, wo Eltern zu erreichen sind (Pool, Zimmer, etc.), wenn die Kinder im Kinderclub abgegeben wurden. Es gibt einen Buchtausch vor dem Fitnessraum (unter der Rezeption). Leider wird das nicht von der Animation oder sonstwem bekanntgemacht, wohl um den Shop zu schonen, daher liegen dort auch keine Tageszeitungen und kaum deutsche Bücher und Zeitschriften, sowie keine Spielsachen. Das hatten wir in anderen Hotels schon deutlich besser. Der Fitnessraum ist übrigens mit neueren, brauchbaren Geräten bestückt und meistens nur spärlich oder nicht besucht.