Zilwa Attitude

Wir suchten ein Reiseziel, das uns ein winterliches Hochsommer-Erlebnis beschert und wo wir mit unseren beiden 3- und 5-jährigen Töchtern für zwei Wochen stressfrei und all inclusive dem Nichtstun frönen konnten - Perfect Match! Weil die Anlage, das Essen der Service usw. schon 100fach beschrieben wurden, konzentriere ich mich in meiner Bewertung auf die Eignung als "Familien-Hotel" für die Reise mit Kindergarten-Kindern.

Haben uns gut gefallen, wir hatten uns für eine Deluxe-Familienappartment mit zwei Zimmern entschieden, dabei hatten wir sogar ein zweites Bad. Aber Achtung: Wir waren in der ersten Nacht im Wohnblock gleich neben Rezeption und Hauptrestaurant untergebracht (Zimmer 1111), hier war die ansonsten eigentlich angemessene allabendliche Livemusik viel zu laut hörbar. Nur knapp 20m von der Tanzfläche entfernt, war an Schlaf vor 23Uhr nicht zu denken. Für Leute, die sowieso bis Mitternacht an der Bar, am Pool oder am Strand sitzen möchten (was sich bei Nachttemperaturen von immer noch 30° ja auch anbietet) kein Problem - für uns mit Kindern, die nicht bis in die Puppen und totmüde auf der Tanzfläche rumkrabbeln sollten, aber komplett ungeeignet! Wir konnten am nächsten Tag glücklicherweise direkt zwei Häuserblocks (Zimmernummern 13xx) weiterziehen, hier war die Musik dann nicht mehr hörbar. Bayphones gibt es keine, wir haben uns mit einer Smartphone-App ("Annie Baby Monitor") beholfen, die innerhalb des Hotel-WLAN gut funktioniert hat, auch bis in die Restaurants. Zimmer wurden zuverlässig gereinigt, die kostenlose Minibar zuverlässig aufgefüllt, Klimaanlagen funktionierten perfekt, über Kleinigkeiten wie schlampig ausgeführte Fugen oder Nachstreicharbeiten konnten wir locker hinwegsehen. Kurioserweise sind unsere Kinder gleich mehrfach nachts aus ihren Betten geplumpst, evtl. wegen der recht harten Matratzen, die wir eigentlich sehr gut fanden. Wir haben daher den Boden vor den Betten mit einer weiteren (im Zimmer vorhandenen) Matratze und Kissen bestmöglich gepolstert. Abends ist Mückenschutz Pflicht, wir kamen mit Autan und Antibrumm gut klar, Fenistil haben wir trotzdem gebraucht, die Stiche juckten am nächten Tag aber jeweils nicht mehr...

Wir hatte All-Inclusiv gebucht und sind bis auf einen Cappucino vor dem Rückflug am Flughafen auf Kreditkarte mit exakt null Euro Zusatzkosten wieder nach Hause geflogen. Da wir keine Ausflüge gemacht haben, brauchten wir auch kein Bargeld vor Ort. Wie schon öfter beschrieben, entspricht das Frühstück nicht ganz deutschen Vorstellungen, sondern orientiert sich eher an den Briten und Franzosen. Aber wir haben uns gefreut über jede Menge frisches Obst, frisch zubereitete Omletts (aus frischen Eiern nicht aus der Tüte!) Baguette und Croissants. Unsere Töchter freuten sich über Tost, Waffeln, Pancakes und Chicken-Sausages. Smoothies gab es keine und die Elektronische Saftpresse funktionerte nicht. Ansonsten fanden wir die creolischen Salate, Spieße, Gegrilltes usw. wirklich sehr lecker. Unsere Favoriten waren das Beach-Restaurant (wegen der Lage) und das Indische Restaurant (wegen des Essens). Da es für Sport zu heiß war, haben wir locker ein paar Pfunde zugenommen!

Haben wir überall als sehr positiv und entgegenkommend erlebt. Englisch oder Französisch sollte man einigermaßen sprechen und das Englisch vor Ort ist manchmal schwer zu verstehen. Neben Franzosen und Briten waren zu unserer Reisezeit auch recht viel Deutsche und Österreicher im Hotel, viele davon mit kleinen Kindern im Alter von 0 - Fünf Jahre. Deutsch sprechen fast keine Mitarbeiter, überaschend wurden wir vor unserer Abreise von der Rezeption aus in perfektem Deutsch telefonisch über die Änderung unserer Abholzeit informiert. Man musste sich diesbezüglich (Transfer, Rückflugbestätigung) um nichts kümmen. Man sollte seine Wünsche und Bedürfnisse klar artikulieren. Wir haben z.B. ein Paar mit Baby getroffen, die sich in der Küche immer extra Essen für ihr Kleinkind zubereiten ließen, das haben die Köche gern gemacht. Wenn einem beim Buffet etwas fehlte, wurde es nach Möglichkeit gerne und schnell organisiert. Oder wenn einem der Weißwein zu warm ist (und das war eigentlich immer) kann man natürlich nach einem Cooler verlangen und den auch mit extra viel Eiswürfeln bestücken lassen.

Die 11 Stunden Flug ab Frankfurt (mit nur 3 Stunden Zeitverschiebenung) haben wir müde aber gut hinter uns gebracht, der Transfer klappte reibungslos. Wir hatten über Bucher eine Pauschalreise mit Condor Nacht-Flug, da wir ohne Sitzplatzreservierung eingecheckt haben, wurden wir ganz nach hinten gesetzt und da der Flieger nicht ausgebucht war, hatten wir letztendlich sogar zwei Sitzreihen für uns alleine und konnten die Kinder quer über zwei 3-er Sitzbänke schlafen legen. Das Bordentertainment-Programm mit individuellen Touchscreens am jedem Sitz wurde dank mitgebrachter Kinderkopfhörer ausgiebg genutzt. Der Empfang am Ziel-Flughafen war durch den lokalen Reisebetreuer perfekt vorbereitet. Hervorzuheben ist, dass wir mit unseren kleinen Töchtern überall sehr freundlich begrüßt wurden und immer auf jeweils schnellstem Weg und ohne Wartezeiten durch die Kontrollen gelotst wurden - auch beim Rückflug! Der Bus war klimatisiert und ist das Hotel direkt und ohne Zwischenstops angefahren (ca. 1h 15Min). Die Hotelanlage liegt ganz im Norden der Insel, was bei der Regenzeit Ende Janaur offensichtlich ein zusätzlicher Vorteil war. Während es im Landesinneren und im Süden öfters mal ein Gewitter gab, blieben wir bis auf einen Schauer und ein nächtliches Gewitter von jeglichem Regen verschont und hatten an 11 von 13 Tagen strahlend blauen Himmel. Achtung: Wenn man aus dem deutschen Winter kommt, sind 36°C und hohe Luftfeuchtigkeit erstmal ein kleiner Schock und man kann nicht deutlich genug vor der Kraft der Sonne warnen: Lichtschutzfaktor 50 ist Pflicht (nicht nur für die Kids)! Die Lage ansonsten ist hier mit "Traumhaft" schon oft genug beschrieben. Die Anlage war insgesamt sehr sauber, das Wasser am Hotelstrand war zwar trüb und teilweise etwas matschig am Grund, aber dafür knie- bis hüfttief und badewannenwarm, perfekt mit kleine Kindern. Wir haben die Kinder anfangs sicherheitshalber nur mit Strandschuhen ins Wasser gelassen (gibt es für Erwachsene zum kostenlosen Leihen an der Wassersportbasis "Boathouse" genannt) , wir Erwachsene hatten meist keine an, nur beim Durchwaten der kleine Bucht zur Hotelinsel (ein paar Meter musste man dann doch schwimmen). Besonders scharfkantig oder unangenehm empfand ich den Korallensand nicht. Seeigel gab es keine, aber nach einem ganzen Tag Sandbuddeln waren bei unserer großen Tochter die Fingerkuppen leicht wund, aber ohne weitere unangenehme Folgen. Auch die Pools wurden ausgiebigst und stundenlang genutzt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ausflüge haben wir keine unternommen, wir haben einfach abgehangen und kamen nach zwei Wochen tiefenentspannt und braungebrannt nach Hause. Das Fitness-Studio haben wir nicht von innen gesehen, den Tennisplatz nur von weitem. Wir haben Sandburgen gebaut, Muscheln gesucht, waren abwechselnd am Strand oder in den Pools, alles bestens für Kleinkinder geeignet, ohne dass man das Gefühl hatte, die Kinder gehen den anderen Gästen auf die Nerven. Boule gespielt, Glasbodenboot-Ausflug, Schnorchel-Ausflug (die Korallen draußen am Riff sind teilweise recht fischreich, es gab viel zu sehen, aber die Korallen sind großteils arg in Mitleidenschaft gezogen, das war ein wenig deprimierend für uns Erwachsene; unsere 5-jährige fand Ihre ersten Schnorchel-Ausflüge ins Reich der Fische toll). Barbecue-Ausflug zur kleinen Insel (hier gibt es das einzige eiskalte Bier, allein dafür lohnt es sich, dazu super leckere Spieße + Sonnenliegen bei Flut mit den Füßen im Wasser, traumhaft), wir sind auf den zwei Hotel-eigenen Hoby-Cats gesegelt (Anfänger-Katamarane ohne Fock, ohne Baum, ohne Traveller, keine Trapeztampen). Ich hatte mal in einer Bewertung gelesen, man dürfe nicht allein segeln, das ist nicht zutreffend und nach einem "you know how to do it?" konnte ich alleine segeln, sogar in Begleitung meiner 3-jährigen Tochter. Beobachten konnte man außerdem Laser-Segler, Windsufen (meist zu wenig Wind), Standup Paddeling, Tretboot fahren, Kajakfahren... Außer einem morgendlichen Auqa-Jogging im Pool und einem gelegentlichen Beach-Soccer haben wir keine Entertainment-Aktionen beobachten können. Wellness-Angebote haben wir auch nicht wahrgenommen, wir haben uns auch so voll und ganz entspannt. Kinderbetreuung: Der "Kids Club" wird angeboten für Kinder ab 3 Jahren (das war für uns mitentscheidend) täglich von 09Uhr bis 21Uhr. Wir haben den "Kids Club" trotz der Sprach-Hemmschwelle (nur Englisch und Französisch) immer wieder mal für ein paar Stunden genutzt und da unsere Töchter zu zweit waren, kamen sie auch miteinander alleine dort klar. Das Piratenschiff im Kinds Club (ein ausgemusterter und umgebauter 3-Master) haben sie als Abenteuer-Spielplatz und als Lesezimmer geliebt, ansonsten viel gemalt, auch mal Filme geschaut - "Anna und Elsa" auf Englisch und "Find Nemo" auf Französisch, ihnen wars egal). Die bis zu 5 Betreuerinnen zu unserer Reisezeit waren mit maximal 1-4 Kindern gleichzeitig hoffnungslos unterfordert, daher war ihre Bereitschaft von sich aus mit dem Kindern etwas zu unternehmen, nicht immer ganz so ausgeprägt. Wir haben daher öfter mal auf die im Programm-Aushang beschriebenen Aktionen (Basteln, Schminken, Muscheln-Bemalen, Hennah-Tattoos...) hingewiesen, dann wurde das auch gemacht. Zweimal haben unsere Mädels an der Schatzsuche auf die vorgelagerte Insel teilgenommen, wo wir sie dann beim Mittags-Barbecue in Empfang genommen haben. Insgesamt haben sich die Mädels dort wohl gefühlt und wir haben das Angebot nicht täglich und maximal für 2-3 Stunden genutzt. Dass wir alle sehr gut gelaunt und entspannt zurück nach Hause geflogen sind, hatte ich glaube ich schon erwähnt. Nach mittlerweile schon wieder einer Woche zurück im schmuddeligen Deutschen Winter hält die mitgebrachte Innere Wärme noch an...