Glutenfrei genießen: 10 empfehlenswerte Städte für deine nächste Reise

Wer glutenfrei lebt, kennt das Spiel: Die Zutatenliste wird zum Krimi, die Restaurantfrage zur Wissenschaft. Und unterwegs wird es erst richtig spannend. Damit Du auf Reisen nicht zur investigativen LebensmittelagentIn wirst, stellen wir zehn Städte vor, in denen Du essen kannst, was Du verträgst – ohne Erklärungen, Augenrollen oder Mitbringsel aus dem Reformhaus. Mit konkreten Tipps und charmanten Ausweichmöglichkeiten, falls das Menü mal wieder „nur ein bisschen Mehl“ enthält.

Tapas ohne Bauchgrummeln

SpanierInnen lieben gutes Essen – das merkt man auch daran, dass glutenfreie Ernährung hier nicht als Schicksalsschlag gilt. Von GF-Churros bis zur zertifizierten Pizza: Die Stadt zählt rund 1.000 Lokale mit ausgewiesenen glutenfreien Optionen. In der Hauptstadt Katalaniens musst Du nicht mit Deiner eigenen Tupperdose durch die Altstadt spazieren. Wer auf bewusste Ernährung achtet, kann sich über eine große Anzahl an Bio‑Märkten freuen. Aber Barcelona punktet nicht nur kulinarisch: Gaudís skurrile Bauten, verwinkelte Gassen in El Born, kilometerlange Strände und Aussichtspunkte wie der Bunker del Carmel machen Lust auf Bewegung, wenn man sich gerade durch das glutenfreie Angebot gefuttert hat. Und auch sonst gilt: In der kreativen Gastro-Szene wird niemand schief angeschaut, der „Low-FODMAP“ (also Menschen, die bestimmte Zucker und Ballaststoffe bewusst meiden) für einen Hipster-Club hält.

Pizza und Pasta ohne Panik

Rom ohne Pizza wäre wie das Kolosseum ohne Touristen – unvorstellbar. Zum Glück geht glutenfrei hier fast schon selbstverständlich: An vielen Ecken in der Altstadt findest Du Varianten von Pizza, Pasta oder Tiramisu, die nicht wie Kompromisse schmecken, sondern wie authentische Küche bei der sprichwörtlichen italienischen Mama. Viele Lokale haben sogar eigene Küchenbereiche für Gäste mit Zöliakie. Gleichzeitig triffst Du auf Weltgeschichte: das Kolosseum, den Petersdom, das Pantheon – und dazwischen unzählige Brunnen, Plätze und Cafés, in denen Du ganz entspannt genießen kannst. Rom ist laut, lebendig und kulinarisch vielseitig – zum Glück auch für alle, die bewusst essen.

Weizenfreie Schmankerl

Ein Besuch der bayerischen Landeshauptstadt ohne Brotzeit mit Bier und Brezn, Weißwurst-Frühstück oder Kaiserschmarrn? Geht gar nicht! Die typischen Münchner Schmankerl gibt es mittlerweile alle glutenfrei – vom Traditionswirtshaus wie dem Wirtshaus Hohenwart im Stadtteil Giesing bis zum Café Käthe im hippen Haidhausen. Selbst die Stände am berühmten Viktualienmarkt sind auf Unverträglichkeiten eingestellt. Hier heißt die Devise: Fragen statt verzichten. Dazwischen kannst Du Sehenswürdigkeiten wie die Frauenkirche, die HypoKunsthalle mit ihren wechselnden Ausstellungen oder den Hofgarten besuchen.

Pastéis und Panorama

Lissabon hat dieses Licht, bei dem selbst glutenfreie Kekse fotogen wirken. Zwischen Tejo und Atlantik, auf sieben Hügeln verteilt, wartet eine Stadt, in der Geschichte, Aussicht und gutes Essen gleichzeitig passieren – und das ganz ohne Klebereiweiß-Krise. Wer die Stadt erkundet, lernt schnell: Hier ist Treppensteigen ein Volkssport. Du steigst zum Castelo de São Jorge hinauf, schaust vom Miradouro da Senhora do Monte über die roten Ziegeldächer, erkundest die Markthalle Time Out Market oder flanierst am Tejo entlang bis zum Torre de Belém. Wie gut, dass es unterwegs genug Stopps mit glutenfreien Bowls, den traditionellen Pastéis de Nata und sogar Bier der Marke Super Bock gibt, das nicht nach Apothekenabfüllung schmeckt.

Zwischen Thermalquellen und weizenfreien Torten

Du schwimmst und entspannst in einem der Jugendstilbäder aus dem 19. Jahrhundert: Willkommen in einem der Highlights von Budapest! Die Stadt an der Donau überrascht mit seiner Mischung aus Gründerzeit und Gastro-Neustart. Zwischen Fischerbastei, Kettenbrücke und dem Blick vom Gellértberg findest Du Cafés mit glutenfreiem Kuchen und der typischen Dobostorte, Restaurants mit Allergiker-Menüs und sogar vegane Szene-Spots mit osteuropäischem Twist. Viele Lokale kennzeichnen sauber, was für Dich passt – und das zu vergleichsweise moderaten Preisen.

Grachten, Giebel und glutenfreie Gelassenheit

In Amsterdam wirkt alles irgendwie lässig – selbst der Umgang mit Ernährungseinschränkungen. In der Kunst- und Kulturstadt isst man glutenfrei, weil man will – nicht, weil man muss. Zwischen Streetart und Altbau-Fassaden findest Du Bowls, Bio-Bäcker und Menükarten, die transparenter sind als so manche WG-Abrechnung. In den Szene-Vierteln De Pijp oder Amsterdam-Oost geht gutes Design Hand in Hand mit durchdachter Küche. Und das Beste: Niemand tut überrascht, wenn Du glutenfrei bestellst – es wird einfach gemacht.

Nordisch klar

Oslo fühlt sich aufgeräumt an – was das Stadtbild, die Atmosphäre und die norwegischen Speisekarten betrifft. Du spazierst übers Dach der Oper aus weißem Carrara-Marmor, besuchst das MUNCH-Museum mit Blick auf den Fjord oder erkundest den Vigeland-Park mit seinen über 200 Skulpturen unter freiem Himmel. Und wenn Du dann hungrig bist, findest Du problemlos Gerichte, die zu Deinen Vorstellungen passen: Viele Restaurants bieten Bio-Küche, achten auf Unverträglichkeiten und kennzeichnen ihre Gerichte klar. Selbst in der Markthalle Mathallen bekommst Du Snacks ohne Weizen.

Clean Eating mit Seeblick

Die Sonne funkelt auf dem Zürichsee, im Rücken die Altstadt, vor Dir der Uetliberg: Zürich schafft mühelos den Spagat zwischen Natur und Stadt, zwischen Bodenständigkeit und High-End-Design. Du schlenderst durchs Niederdorf, besuchst das Kunsthaus oder stöberst durch die Viadukt-Bögen. Und findest dabei Restaurants, deren Gerichte klar beschriftet, regional bezogen und meistens frei von allem sind, was Ärger machen könnte. Glutenfrei ist hier keine Marotte, sondern eine valide Wahl. Nur der Preis erinnert daran, dass Du in der Schweizer Metropole bist.

Ernährungsbewusst am anderen Ende der Welt

Melbourne ist das Yin und Yang der Ernährungstrends: britisches Erbe trifft asiatische Märkte, Flat White auf Kombucha. In Sachen Glutenfreiheit ist die Stadt an der Südostküste Australiens fast verdächtig gut: eigene Karten, eigene Bäckereien, eigene Logik. Du schlenderst durch Fitzroy, stößt auf Kunst, Kaffee und überraschend viele Orte, an denen Rücksicht Standard ist und kein Sonderwunsch. 

Krach, Kaffee, kein Klebereiweiß

New York ist laut, schnell und völlig überfordert von sich selbst – aber wenn es um Ernährung geht, erstaunlich aufgeräumt. Glutenfrei, vegan, paleo, keto – alles möglich, alles da, und keiner stellt Fragen. Du bestellst, Du bekommst. Zwischen High Line, Central Park und SoHo gibt’s glutenfreie Bagels, Pancakes und Pizzen, die dem Original in nichts nachstehen – außer beim anschließenden Bauchgefühl. In Delis, Diners und Szene-Lokalen bist Du mit Unverträglichkeiten nicht die ExotIn – sondern eher Mainstream mit Gesundheitsbewusstsein.