Bahnhof Cerbère
Cerbère/Languedoc-RoussillonHotel nähe Bahnhof Cerbère
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Ein Relikt aus vergangener Zeit
Der Bahnhof des kleinen Ortes Cerbère, nur wenige Kilometer von der spanischen Grenze entfernt, ist in vielerlei Hinsicht einen Besuch wert. Unvoreingenommen trifft man auf ein Unikum: Die viel zu groß dimensionierte Bahnhofshalle mit ihren zwei überdachten Gleisen ist völlig menschenleer, im Bahnhofsgebäude befinden sich noch verwaiste Tische der Zollabfertigung, auf Nebengleisen wartet gelegentlich ein Regionalzug und unzählige Schienenstränge führen auf ein unglaublich ausgedehntes Rangierareal mit mehreren Kilometern Schienenlänge. Aber auch hier herrscht wenig Betrieb - dabei war der Bahnhof von Cerbère noch vor einem Jahrzehnt einer der beiden wichtigsten Bahnübergänge nach Spanien über die trennenden Pyrenäen. Erbaut wurde der Bahnhof bereits 1878 und sein Architekt hatte nicht nur deutsche Wurzeln, sondern auch ein Faible für stählerne Fachwerkkonstruktionen, die er beim Bau der Bahnhofshalle von Cerbère umsetzte. Damals schon als Genius beachtet, erlangte er allerdings erst später Weltruhm - Gustave Eiffel, der Konstrukteur des Pariser Wahrzeichens. Eine weitere Besonderheit machte den Bahnhof von Cerbère (und auch sein Pendent „Port Bou“ auf spanischer Seite) über ein ganzes Jahrhundert zu einem Hotspot – nämlich die unterschiedliche Spurweite des Eisenbahnverkehrs zwischen Frankreich und Spanien, die unter anderem eine Umspuranlage erforderlich machte. Millionen Tonnen umzuladender Orangen und natürlich auch anderer Güter bescherten Cerbère Wohlstand und garantierten viele Arbeitsplätze. Besondere Bedeutung kam dem Bahnhof in der Zeit des spanischen Bürgerkrieges zu: In den Tagen zwischen dem 28. Januar und 10. Februar 1939 flohen mehr als 100.000 spanische Republikaner durch den Grenztunnel auf französisches Staatsgebiet. Inzwischen liegt der Bahnhof von Cerbère im Dornröschenschlaf: Die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Perpignan und Girona lässt Reisende die Grenze mit 250 Km/h passieren und auch große Teile des schienengebundenen Güterverkehrs nutzen die neue Verbindung. Mit seiner beindruckenden Bahnhofshalle vom Architekten des Eiffelturmes, der langen Handelsgeschichte und verknüpft mit dem Schicksal der spanisch-republikanischen Flüchtlinge ist der Bahnhof von Cerbère ist ein ganz besonderer historischer Ort und lohnt auf jeden Fall einen Besuch.
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