Einer der Höhepunkte unseres dreitägigen Aufenthaltes am Inle See war eine Wanderung am Ostufers des Sees. Wir fuhren mit dem Boot in die Region von Tha Le Oo und wanderten ca. 2 – 3 Stunden zur nächstliegenden Ortschaft, wo uns der Bootsführer wieder abholte. Der Weg führte uns vorbei von Reisfeldern. Der Reisanbau erfolgt hier noch in herkömmlicher Art durch Gruppen von Frauen, die zur Ernte die Sichel benutzen. Als nächstes kamen wir bei einem Kindergarten vorbei, wo wir bereits mit einem großen Hallo begrüßt wurden. Die Kindergärtnerin freute sich sehr, als wir ihr Schreibutensilien für die Kleinkinder gaben. Selten haben wir so viel Freude erlebt. Entlang eines kleinen Baches und vorbei von Bauerhäusern wanderten wir durch eine für Europäer traumhafte Landschaft. In den Ställen standen Wasserbüffel die sich vermutlich über die neugierigen und photographierten Fremden sehr wunderten. Die Bauern boten uns an, die Ställe zu besichtigen und ein Landwirt stellte sogar seinen Wasserbüffel zum Ausritt zur Verfügung. Auf dem staubigen Weg kamen uns junge Frauen mit Wasserschüsseln auf dem Kopf entgegen, die uns freudestrahlend zu winkten. Gleichgültig ob Landarbeiter, Kleinkind, Jugendliche oder ältere Personen, dieses Lächeln oder Winken begleitete uns bei der gesamten Wanderung. Entlang des Weges sahen wir auch unbekannte exotische Früchte und bestaunten große farbenprächtige Schmetterlinge die sich auf den Ästen von Büschen ausruhten. Am Osterufer des Inle Sees wird auch viel Zuckerrohr angebaut. Wir gingen auf einem schmalen Weg zwischen zwei Feldern zu einer Zuckersiederei, die man schon von weitem an einer schwarzen Rauchfahne erkennen konnte. Das hier angebaute Zuckerrohr wird mittels Walzen ausdrückt. Der braune Zuckersaft wird dann durch Kochen zu braunem Rohzucker eingedickt. Trotz schwerer Arbeit freuten sich die Beschäftigten sehr über unseren Besuch. Weiter ging es u. a. vorbei an einem ursprünglichen Dorfbrunnen und typisch burmesischen Bauernhöfen zu der Anlagestelle des Bootes. Der Abschied von dieser phantastischen Landschaft und den liebenswürdigen Menschen ist uns bei dieser Wanderung mal wieder sehr schwer gefallen.