Sommerpalast
Peking/PekingNeueste Bewertungen (14 Bewertungen)
Die schönste Sehenswürdigkeit in Beijing
Zu jeder Jahreszeit ein Highlight. Abseits von den Hauptwegen findet man auch etwas Ruhe um den schönen Park zu genießen. Man kann den ganzen Tag dort verbringen und ständig etwas entdecken.
Der Sommersitz der Unsterblichkeit
Nach einem neunstündigen Nachtflug von Frankfurt nach Peking kamen wir müde an und freuten uns über die Temperatur von 26 grd und herrlichem Sonnenschein. Nach einer kleinen Pause zur Erfrischung im Hotel fuhren wir mit unserem Bus zum Sommerpalast, der am nordwestlichen Rand von Peking liegt. Unsere Gruppe (bestehend aus 27 Personen) war begeistert von dieser wunderschönen Anlage. Wir verbrachten dort ca. 3 h und freuten uns schon auf das erste Essen in China. Man kann hier sicher mehr als einen Tag verweilen. Der Sommerpalast als 1. Besichtigungspunkt in Peking war eine ausgezeichnete Idee. Unser Reiseleiter Chen (mit der DERTOUR-Flagge) sprach perfekt Deutsch.
Beeindruckende Gartenanlage mit schönen Gebäuden
Der Neue Sommerpalast liegt im Nordwesten Pekings in der Nähe der Ruinen des Alten Sommerpalastes. Die Chinesen nennen ihn gar nicht Sommerpalast, sondern "Garten des Friedens und der Harmonie im Alter". Kaiser Qianlong ließ die 290 ha große Anlage als Geschenk zum 60. Geburtstag seiner Mutter bauen. Die Gebäude zählen zu den Meisterwerken chinesischer Architektur, der Park zu den beeindruckendsten chinesischen Landschaftsgärten. Ich habe den Sommerpalast so erlebt: Am Eingang miete ich mir einen elektronischen Fremdenführer (Audio-Guide) für 4 Euro und wandere durch den großen Park. Den Sommerpalast nutzte der Kaiser, wenn es ihm in Peking zu heiß und drückend wurde. Dann zog er mit seiner Gefolgschaft an den Stadtrand. Der riesige Garten mit seinen unzähligen Hallen, Wohnhöfen, Seen, Pavillons, Laubengängen und Pagoden entstand im Wesentlichen in den Jahren 1750/51. Nach zweimaliger Plünderung und teilweiser Zerstörung – 1860 durch Engländer und Franzosen während des Opiumkrieges, das zweite Mal nach der Niederschlagung des Boxeraufstandes – wurde der Park unter der Regie der Kaiserwitwe Cixi wieder hergerichtet, da sie ihn als Alterssitz nutzen wollte. Ich wandere um den großen See. Eine Fahrt mit einem Tretboot kann ich mir wohl abschminken, denn der See ist im Januar zugefroren. Überall stehen Schilder „don’t walk on the ice“, was aber niemanden interessiert. Die Pekinger besuchen den Park, um ihren Hobbys nachzugehen. Sie wandern über den See, lassen Drachen steigen oder haben sich eine Stelle vom Schnee befreit und laufen Schlittschuh. Auch ich nutze den See als Abkürzung. Um zu der höher gelegenen Pagode zu gelangen, muss man sich ganz schön ins Zeug legen, denn der Berg ist sehr steil und hoch. Oben angekommen schaltet sich der Audioguide in meinem Ohr ein: „Na, jetzt sind Sie sicher ganz schön erschöpft, oder?! Aber das ist nicht schlimm, denn es heißt, wer die hunderte Stufen zur Pagode geschafft hat, wird auch mindestens 100 Jahre alt.“ In einem der Gebäude auf dem Berg befinden sich eine riesige Buddha-Statue und eine weiter Statue. Beide dürfen nicht fotografiert werden. Ich bewundere gerade einen Pavillon, der vollständig aus Bronze gegossen ist, da spricht mich der Museumswärter auf Englisch an. Ich sei doch aus Deutschland, das sehe er an meinem elektronischen Audio-Guide. Deutschland wäre toll, ob ich aus Hamburg käme. Ach, aus der Nähe von Köln, wäre auch gut. Er fände deutsche Autos ganz toll, er habe einen Audi, also eigentlich habe er zwei Autos, ob er mal vor dem Bronze-Pavillon ein Foto von mir machen sollte. Klar doch, ich lasse mich gerne von ihm vor dem Pavillon fotografieren und überlege, was so eine Aufsichtsperson in der Anlage (die stehen da an jeder Ecke) wohl verdienen mag, so dass er sich einen Audi leisten kann. Ich staune noch über den marmornen Schaufelraddampfer, den auch die Kaiserwitwe Cixi hat bauen lassen. Das Geld sollte eigentlich in die Marineflotte fließen, aber sie entschied sich dazu, damit lieber die Einrichtung ihres Gartens zu verschönern. In der Gartenanlage befindet sich auch ein Ochse aus Messing. Er diente der kaiserlichen Familie als Wasserstandsanzeiger, denn der See in der Parkanlage war durch einen Fluss mit der ca. 25 km entfernten Verbotenen Stadt verbunden. Erreichte das Wasser des Sees den Sockel des Ochsen, hieß das, dass in der Verbotenen Stadt Hochwasser drohte. Auch der 728 m lange Wandelgang ist sehenswert. Ich war ca. 3 Stunden lang im Park des Sommerpalasts unterwegs. Anreise: Als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Pekings ist der Sommerpalast im Rahmen zahlreicher organisierter Bustouren zu erreichen. Darüber hinaus wird der Sommerpalast von einer sehr großen Zahl öffentlicher Busse angesteuert: 330, 331, 332, 346, 394, 683, 690, 696, 718, 732, 801, 808 oder 826. Schneller ist die Anreise mit der U-Bahn, allerdings befindet sich die Haltestelle Beigongmen (Linie 4) am Nordeingang der Anlage, der als Ausgangspunkt für eine Besichtigung ungünstig ist. Für die Rückfahrt ist die U-Bahn allerdings ideal. Ich bin aus Bequemlichkeit mit dem Taxi gefahren (Kosten für die Fahrt aus der Innenstadt zum Sommerpalast: ca. 8,- Euro; Fahrtdauer: ca. 50 Minuten) Eintrittspreise: Einfacher Eintritt 30 Yuan = ca. 3 Euro (Winter 20 Yuan = ca. 2 Euro), Eintritt zu allen Gebäuden 50 Yuan = ca. 5 Euro (Winter 40 Yuan = ca. 4 Euro) Öffnungszeiten: Im Sommer 8.30 - 17.00 Uhr, im Winter 9.00 - 16.00 Uhr, kein Ruhetag
Sommerpalast im Abendlicht
Nach dem Besuch der Mauer stand am späten Nachmittag noch der Besuch des Sommerpalastes auf dem Programm. Bei herrlicher Abendsonne einfach traumhaft durch den 800m langen Wandelgang (Gemälde aus allen Teilen Chinas) zum Marmorschiff zu schlendern. Umgeben von Tempeln, Gartenanlagen und einem gefrorenem See.