

Reisetippbewertung Basilika St. Kastor
Alter: >70
Reisezeit: im September 17
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 5.0
St.Kastor am Deutschen Eck in Koblenz
Kommt man als Besucher nach Koblenz – der Stadt am Zusammenfluss von Rhein und Mosel – so zieht es einen unweigerlich zum Deutschen Eck, dort wo die Flüsse sich vereinigen.
Hier steht das Kaiser-Wilhelm I- Denkmal seit 1897 bis zu den Kreistagen und seit 1993 wieder aufgerichtet. Und davor führt die neue Kabinenbahn über den Rhein hinauf auf die Festung Ehrenbreitstein.
Zu viel Eindrücke fürs Auge, so dass man schnell übersieht, dass nur ein paar Schritte am Rheinufer entfernt die Kirche St. Kastor liegt.
Dorthin zog es uns nachdem wir das Deutsche Eck umrundet hatten.
Die Kastorkirche geht zurück bis auf 836 – der heutige Bau stammt aus dem 12.Jahrhundert.
Die Basilika St. Kastor ist nicht nur eine historische Stätte, sondern sie ist auch reichlich mit sakralem Schmuck versehen. Und es hat uns viel Freude bereitet, diese Kirche zu besuchen.
Der Namenspatron der Kirche entstammt einer Familie aus Aquitanien – im Südwesten Frankreichs. (und der Begriff Castor für die Transportbehälter für radioaktiven Abfall hat nichts damit zu tun – Castor steht für „cask for storage and transport of radioactive material“.) Der spätere Heilige Kastor ging an die Schule des Bischofs Maximin von Trier und wurde um 350 nach Kobern an die untere Mosel zur Missionsarbeit geschickt – und sehr schnell nach seinem Tod erfolgte seine Heiligsprechung.
Wir waren überrascht vom Innenraum – von seiner reichen Ausstattung. Wenn man sich ein wenig umschaut, erkennt man schnell, dass hier historische Ereignisse stattfanden: 1138 wurde Konrad III in St. Kastor von einer Fürstenversammlung zum deutschen König gewählt. 1338 schliessen Kaiser Ludwig IV., der Bayer, und der englische König Eduard III einen Bund, und mit solchen Ereignissen geht es in den folgenden Jahrhunderten weiter.
Auch befinden sich hier einige Grabmäler, so steht dort der Reliquienschrein der Heiligen Rizza, sie ist neben St. Kastor die eigentliche Stadtheilige.
Auch wenn man sich nicht im Detail mit der Kirchengeschichte befassen möchte – auf jeden Fall ist es interessant die Kirche von Aussen und Innen zu betrachten (Für Rollstuhlfahrer gibt es an der südlichen Längsseite der Basilika einen Eingang).
Unser Tipp: Wenn Sie etwas abschalten möchten von dem Besuchertrubel, der besonders an den Wochenenden am Deutschen Eck herrscht, besuchen Sie St. Kastor und geniessen Sie den schönen Kirchenraum, vielleicht auch zu einem kleinen Gebet. Für das leibliche Wohl gibt es gleich links vor der Kirche (neben dem Museum Ludwig) eine gute Einkehrmöglichkeit.