Reisetipps
Die 10 schönsten Dörfer an der Côte d’Azur
Welche sind die schönsten Dörfer der Côte d’Azur? Das fragen sich viele, die ihren Urlaub an der azurblauben Küste Frankreichs planen. Stell Dir vor, Du schlenderst durch labyrinthische, kopfsteingepflasterte Gassen, vorbei an blumengeschmückten Plätzen und uralten Gebäuden, die in Pastellfarben in der Sonne erstrahlen. Charmante Cafés und kleine Restaurants laden ein zum entspannten Verweilen und verführen zu köstlicher Kulinarik und leckeren Weinen. Tatsächlich ist die Côte d’Azur nicht nur für ihre glamourösen Städte bekannt, in denen sich die Reichen und Schönen tummeln, sondern auch für ihre wunderschönen Dörfer, die zum Teil wie Adlernester an Berghängen kleben und dennoch so wunderbar mediterrane Ausgelassenheit ausstrahlen. Wir haben eine schöne Liste der schönsten Dörfer der Côte d’Azur für Dich zusammengestellt. Lass Dich begeistern und gehe auf Erkundungstour in Deinem nächsten Urlaub.
Coaraze
Mit Prädikat „schönstes Dorf Frankreichs“
Coaraze hat sich schon den Rang erkämpft, eines der schönsten Dörfer Frankreichs zu sein, die in einer offiziellen Liste geführt werden. Schwergefallen ist die Wahl sicherlich nicht, denn das reizende Dorf hat eine phänomenale Lage zwischen Berg und Meer und dazu auch noch wunderschöne Gassen mit überwölbten Durchgängen und italienisch anmutende Steinhäuser in wunderschönen Pastellfarben. Das Bergdorf hat schon früh Künstlerpersönlichkeiten angezogen, unter anderem Ponce de Léon und die Berühmtheit Jean Cocteau, der für dieses Village du Soleil (Sonnendorf), wie Coaraze auch genannt wird, Sonnenuhren aus Keramik entworfen hat, die nun überall im Dorf verteilt sind. Coaraze liegt 650 Meter über dem Paillon-Tal und erfreut sich hervorragender Sonnen-, Licht- und allgemeiner Wetterverhältnisse. Hier duftet es überall verführerisch nach Kiefern, Olivenbäumen, Wildkräutern, Mimosen und Blumen, mit denen die Plätze geschmückt sind.
Gassin
Wo der Golf von Saint-Tropez Dir zu Füßen liegt
Von der Place Deï Barri wirst Du einen wunderbaren Blick auf den Golf von Saint-Tropez geboten bekommen und die richtigen Hinweisschilder leiten Dich zu den schönsten Ausblicken auf die Berge der Umgebung. Ähnlich wie in Coaraze sind auch Gassins Gassen und Dorfplätze mit Blumen dekoriert und die pittoresken Häuser in Pastellfarben von Hellblau bis Rosa gestrichen, was dem Ort ein ganz besonders charmantes Aussehen verleiht. Zu Recht gilt Gassin als eines der schönsten Dörfer, aber es wird Dir gerade an der sommerlich quirligen Côte d’Azur echte Erholung und gute Verschnaufpausen bieten.
Das benachbarte Dorf Ramatuelle ist ebenso einen Besuch wert.
Peillon
Vielleicht das erstaunlichste Adlernest unter den Top-Bergdörfern an der Côte d’Azur
Einigen gilt Peillon als das schönste – und noch nicht so bekannte – Dorf der Côte d’Azur. Fragil hängt das Adlernest an einem Felsvorsprung und besticht mit seinen labyrinthisch verwinkelten und mit Treppen bewehrten Kopfsteinpflastergassen mit überwölbten Durchgängen. Der Grundriss des Dorfes erinnert an ein Schneckengehäuse und die uralten Steinhäuser scheinen beinahe mit dem Felsen, auf dem sie gebaut wurden, zu verschmelzen. Der schönste Ausblick von der höchsten Stelle ist zwei Gotteshäusern vorbehalten, der Chapelle des Pénitents Blancs und der Église de la Transfiguration, die nicht nur wunderschöne architektonische Eyecatcher sind, sondern auch einer Besichtigung würdig. Diese wird Dir vom Fremdenverkehrsamt des Dorfes angeboten.
Tende
Labyrinthisches Bergdorf mit alpinem Hochgefühl
Wenn Du in Tende, der ehemaligen Handelsstadt an der sogenannten Straße des Salzes, angekommen bist, dann befindest Du Dich schon direkt an der italienischen Grenze. Dass das Städtchen ehemals zu Geld gekommen ist, kannst Du an den schönen barocken Häusern erkennen. Ansonsten überwiegt auch hier die pittoreske Gotik. Schöner als mit dem eigenen Auto ist es, mit dem Zug, dem Train des Merveilles, das labyrinthartige Tende zu besuchen. Dieses malerisch daherkommende Dorf bietet nicht nur ein Wirrwarr aus hübschen Steingassen und bunte Fassaden uralter Steinhäuser, sondern auch eine ganz besondere Kirche. Die Notre-Dame de l’Assomption hat nämlich einen ungewöhnlichen, runden Glockenturm. Besuchen solltest Du unbedingt auch das sehenswerte Musée des Merveilles.
Mougins
Berühmt für seine Schönheit, Kunst, Golf und Michelin-Sterne
Immer schön im Kreis schlendern und sich ruhig verlaufen. Mougins, das Dorf mittelalterlichen Ursprungs, ist auf einem Hügel angelegt und so umkreisen es seine alten, engen Gassen wie ein Schneckengehäuse. Einst diente das Dorf als eine Wehranlage, was ihm bis heute etwas Trutziges und Geometrisches verleiht. Die ruhige Atmosphäre der pittoresken Häuser und der gepflasterten Sträßchen, die überraschenden Durchgänge und die beinahe organisch anmutende Architektur haben es schon früh den KünstlerInnen angetan, die Mougins zu ihrem Domizil auf Zeit auserkoren haben. Berühmtheiten wie Picabia, Picasso, Cocteau, Man Ray, aber auch Edith Piaf oder Fernand Léger haben das Dorf aufgesucht und hier ihre Spuren hinterlassen. Bis heute gibt es in Mougins zahlreiche Künstlerateliers und Galerien sowie das Musée d’Art Classique mit einer äußerst sehenswerten Privatsammlung. Immer wieder für eine optische Überraschung gut sind die im ganzen Dorf aufgestellten modernen Skulpturen, die schöne Fotomotive abgeben.
Mougins ist auch für seine hervorragenden Restaurants berühmt, vor allem für jene mit Michelin-Stern. Das Dorf hat auch zwei unter GolferInnen berühmte Golfplätze zu bieten.
Saorge
Spektakuläres mittelalterliches Dorf auf einer Klippe
Saorge krallt sich spektakulär an einen Felsen über dem Roya-Tal fest und ist für diese ungewöhnliche Bauleistung berühmt. Ausgebaut wurde Saorge als eine mittelalterliche Festungsanlage, die damals als uneinnehmbar galt, doch ein Brand zerstörte sie weitestgehend. Der Aufbau des Ortskerns begann bereits im 15. Jahrhundert, sodass Saorge bis heute beindruckende Architektur des späten Mittelalters und der Renaissance, vereinzelt auch aus dem Barock vorweisen kann. Die höhlenartigen Gassen, die die uralte Geschichte des Ortes bis heute lebendig halten, werden Dich begeistern. Zu den Top-Sehenswürdigkeiten zählen das Bain du Sémite, ein Naturschwimmbad weiter unten am Fluss, das alte Franziskanerkloster, das sich 800 Meter außerhalb des Ortskerns an eine Felswand schmiegt und zu den Nationaldenkmälern Frankreichs zählt, und die barocke Saint-Sauveur-Kirche.
Das Auto darf nicht ins Dorfinnere rein, daher überlege Dir gut, wo Du es abstellst. Natürlich gibt es am Dorfeingang Parkplätze, die je nach Saison kostenpflichtig sind. Schön ist auch der nahe Bendola-Canyon.
Sainte-Agnès
Wird nicht umsonst Balkon der Côte d’Azur genannt
Sainte-Agnès, das auf 800 Meter über dem Meeresspiegel liegt, hat eine phänomenale Aussicht über die Küste von Menton zu bieten. Wenn Du diese siehst, wirst Du verstehen, warum das Dorf den Spitznamen Balkon der Côte d’Azur verliehen bekam. Doch das ist nicht alles, denn Sainte-Agnès trägt auch noch den Titel des höchstgelegenen Küstendorfs Europas und ist in die offizielle Liste der schönsten Dörfer Frankreichs (Les Plus Beaux Villages de France) eingetragen. Du kannst Dich darauf einstellen, dass ein solcher Titel verpflichtet, und so wird Dir das Dorf neben dem umwerfenden Panoramablick auch fotogene Steinhäuser in uralten Gassen bieten, in deren Zentrum ein Turm aus Backstein steht. Auch dieses Dorf hatte einst seine Wehranlage, ein teilweise erhaltenes Fort aus den 1930er-Jahren, da es den südlichsten Punkt der militärischen Befestigungsanlagen der sogenannten Maginot-Linie darstellt. Neben den vielen pittoresken Sehenswürdigkeiten, zu denen ganz sicher die Gassen selbst gehören, solltest Du vor allem die Schlossruinen für eine Serie von Fotos von dem Ausblick auf den Mercantour und den darunterliegenden, kleinen, aber verträumten mittelalterlichen Garten aufsuchen, der sich – wie sollte es anders sein – an eine Felsflanke schmiegt.
Wer gerne in der Natur die Erholung sucht, der hat hier eine große Auswahl an gut ausgebauten Wanderwegen.
Saint-Paul-de-Vence
Berühmte Künstlerresidenz und eines der schönsten Dörfer der Côte d’Azur
Niemand wird dem Charme eines der schönsten Dörfer Frankreichs und der Côte d’Azur widerstehen können. Von schützenden Mauern umgeben, thront das Bergdorf auf einem voralpinen Hügel mit herrlichen Ausblicken auf die Südalpen und versprüht einen beruhigend langsamen Lebensrhythmus, der so wunderbar zu den mittelalterlichen architektonischen Schönheiten, den zahlreichen Kapellen und Kirchen, den uralten Sträßchen, dem mittelalterlichen Turm, der das Stadthaus beherbergt, und den vielen schönen Galerien passt. Langsam ja, aber alles andere als langweilig. Saint-Paul-de-Vence ist sehr gut erhalten und gehört zu den kulturell lebendigen Ortschaften in den Bergen. Auch hier haben sich früh bildende KünstlerInnen, LiteratInnen und KunsthandwerkerInnen niedergelassen und mit ihren Arbeiten und ihrem Lebensstil den Ort geprägt. Unter den berühmten ResidentInnen findest Du James Baldwin und Marc Chagall, der hier 20 Jahre lang lebte, aber auch Renoir und Picasso. Unbedingt sehenswert ist die Fondation Maeght, ein Museum und Freilichtgalerie für klassisch-moderne und zeitgenössische Kunst.
Marc Chagalls Grab sowie das der berühmten Familie Maeght befinden sich auf dem Dorffriedhof.
Èze
Eines der schönsten Nid d’Aigle der Côte d’Azur
Das Wahrzeichen eines der schönsten und ganz sicher der berühmtesten Dörfer der Côte d’Azur ist das aus der Asche geborene Fabeltier Phönix, doch die atemberaubende Lage des Ortes gleicht eher dem Horst eines Adlers (Nid d’Aigle), der auf einem Felsvorsprung gebaut wurde. Allein diese außergewöhnliche Lokalität könnte die BesucherInnen in Wow-Ausrufe ausbrechen lassen, doch das ungewöhnliche Bergdorf gleicht einem Gesamtkunstwerk und hat dementsprechend viel mehr zu bieten. Trotz der vielen saisonalen BesucherInnen hat Èze sich seine authentische Atmosphäre eines mittelalterlichen Bergdorfs bewahren können und begeistert mit seiner speziellen Steinarchitektur und den malerischen Gassen. Dazu kommen noch die schönen Handwerksläden und Kunstgalerien der hier niedergelassenen Kreativen. Etwas ganz Besonderes ist auf den Ruinen einer Festungsanlage entstanden und sollte auf Deiner Wanderung durch das Dorf nicht ausgelassen werden, nämlich der Kakteengarten Jardin d’Èze mit seinen exotischen Gewächsen, kleinen Wasserläufen und einem überwältigenden Ausblick auf die Azur-Küste und die Halbinsel Cap Ferrat.
Saint-Martin-Vésubie
Ein Stück Schweizer Charme an der Côte d’Azur
Zweifelsohne gehört Saint-Martin-Vésubie zu den malerischsten Dörfern der Côte d’Azur. Es grenzt an den Nationalpark Mercantour und liegt direkt oberhalb von Nizza, eingebettet zwischen den Tälern von Boréon und Madone de Fenestre. Du wirst staunen, wie anders sich Saint-Martin-Vésubie im Vergleich zu den erwähnten schönen Dörfern der Côte d’Azur gibt … Ein Tipp: Es wird auch Schweiz von Nizza genannt. Tatsächlich sprechen die Häuser mit ihren spitzen Dächern eine ganz andere architektonische Sprache als die typisch mediterranen Steinhäuser der Renaissance oder des Mittelalters. Aber auch hier findest Du mittelalterliche Spuren in den Gassen, uralte Chalets und die schöne Hauptstraße des Ortes, die der kleine Kanal Béal flankiert. Sehenswert sind auch die Kirchen des Dorfes, ganz besonders die Église Notre-Dame-Assomption aus dem zwölften Jahrhundert, die von den Tempelrittern erbaut wurde und zu den Nationaldenkmälern Frankreichs zählt.
Hierzubleiben und die Wanderwege im Mercantour zu entdecken, den Vésubia-Bergpark oder den Parc Alpha zu besuchen, lohnt für all jene, die Natur hautnah genießen möchten.