Blick über das Wasser auf zwei vulkanische Inseln
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Inselglück

Die 7 Liparischen (auch: Äolischen) Inseln

Thomas ZwickerRedakteur und Reisejournalist

Vor der Nordküste Siziliens schufen die Götter kleine Inselwelten vulkanischen Ursprungs, wie Du sie Dir bizarrer nicht vorstellen kannst – sie sind tolle Urlaubsziele und bieten Stoff für viele Legenden. Unter Donnergetöse tauchten die Eilande in grauer Vorzeit aus dem Tyrrhenischen Meer auf. Ihr berühmtester Bewohner und Namensgeber, so die Sage, war einst der Windgott Äolus. Von ihm erhielt der erste Inseltourist, Odysseus, als Geschenk einen Schlauch voller Wind, zu jener Zeit also so etwas wie heute ein Tank mit Sprit für die Weiterfahrt. Die milde Gabe nutzte dem Helden nur wenig, denn „wir sanken durch eigene Torheit in Unglück“ (Odyssee, Zehnter Gesang). Äolus führt noch immer ein stürmisches Regiment über die kleinen Vulkan-Schönheiten, hier herrscht schon mal öfter eine kräftige Brise.

Der Archipel der Liparische Inseln – auch Äolischen Inseln genannt – umfasst heute sieben bewohnte Eilande. Lipari, Salina, Stromboli, Vulcano, Panarea, Filicudi und Alicudi haben insgesamt rund 15.000 EinwohnerInnen und zählen zur Metropolitanstadt Messina der italienischen Region Sizilien. Es gibt keine größeren Flughäfen, die Anreise erfolgt fast ausschließlich per Schiff.

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Blick auf die Küste von Lipari
Am Hafen von Lipari, Lipari, Liparische Inseln, Italien © stock.adobe.com - 4zoom4

Lipari

Lipari hat als größtes Eiland des Archipels rund 40 Quadratkilometer Fläche (etwa das Doppelte von Langeoog), knapp 13.000 EinwohnerInnen und ist Dreh- und Angelpunkt für Tourismus und Handel. Hier gibt es die meisten Hotels, Restaurants und Läden, ein namhaftes Krankenhaus und im Sommer ein buntes Nachtleben. Es gibt einen langen, schönen Kiesstrand in Canneto und einige kleinere Badebuchten. Das Inselinnere ist relativ grün, der höchste Berg ragt gut 600 Meter in den meist strahlend blauen Himmel. Mopeds knattern durch enge Gassen, in Bars und Restaurants herrscht italienisches Wohlleben – ein Eiland, auf dem Du wunderbar entspannte und abwechslungsreiche Urlaubstage verbringen kannst.

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Luftansicht Dorf an der Küste umgeben von grüner Vegetation
Das Dorf Rinella, Salina, Italien © stock.adobe.com - Roland

Salina

Salina ist die zweitgrößte Insel des Archipels, im Gegensatz zu ihren Schwestern verfügt sie über eine Süßwasserquelle und ist besonders fruchtbar. Große Teile der Fläche stehen unter Naturschutz, es gibt leckeren Wein aus hiesigem Anbau und außerdem jede Menge Kapern, die zu den Haupt-Exportartikeln zählen. Die Preise für Unterkunft und Verpflegung auf Salina sind moderater als bei den Nachbarn, damit gilt die Insel auch als besonders familienfreundlich. Die örtlichen Restaurants sind zudem bekannt für besonders feine Meeresfrüchte.

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Eine lange Menschenrreihe geht einen trockenen Weg entlang
Auf dem Stromboli, Stromboli, Italien © stock.adobe.com - Giuma

Stromboli

Bei starkem Wind und entsprechendem Seegang kann es schon mal passieren, dass das Fährschiff auf dem nördlich gelegenen Stromboli nicht anlegen kann – dann sitzen die UrlauberInnen hier für einige Zeit fest. Die feurigste Insel der Äolen, seegeborener Bruder von Vesuv und Ätna mit 924 Meter Höhe über und 2.000 Meter unter der Meeresoberfläche, eruptiert zuverlässig etwa alle 15 bis 20 Minuten. Lässt glühende Brocken die Sciara del Fuoco, die Feuertreppe, hinabsausen, dient SeefahrerInnen seit Urzeiten als Wegweiser und zeigt mit einer Fontäne aus Feuer und Rauch sogar die Windrichtung an: ein Mega-Leuchtturm mit Gratisstrom direkt aus der Hölle.

Strombolis kleiner Hauptort, kaum 400 EinwohnerInnen groß, schmiegt sich hinter dem schwarzen Lavastrand an den grummelnden Vulkan. Die Aschefelder an dessen Ostflanke werden von mutigen KlettererInnen schon mal zum Bergab-Rodeln genutzt. Auf der Rückseite der Insel liegt Ginostra, Bonsai-Ort mit ein paar Dutzend EinwohnerInnen, einem der kleinsten Häfen der Welt und nur auf dem Seeweg erreichbar. Sollte sich Stromboli mal wieder nachhaltig räuspern, wie zum Beispiel 1930, helfen da nur noch Beten und die Evakuierung per Hubschrauber.

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Blick auf einen langen Strand und das Meer
Die Insel Filicudi, Liparische Inseln, Italien © stock.adobe.com - Eugenia Struk

Panarea, Filicudi, Alicudi und Vulcano

Luxus und teure Yachten

Das kleine Panarea mit seinen noblen Hotels und teuren Yachten sowie die beschaulichen Eilande Filicudi und Alicudi haben ihre treue Stammklientel und verdienen durchaus das Prädikat Geheimtipp. Wesentlich populärer ist die Insel Vulcano als siebte im Bunde, deren Gran Cratere neben Stromboli und Ätna der dritte aktive Vulkan dieser Region ist, sorgsam durch Videokameras überwacht wird und mit 391 Höhenmetern als beliebter Klettersteig dient. Heiße Dämpfe quellen aus giftgelben Löchern im Boden, sie erwärmen auch das angrenzende, glasklare Meer. In flachen Tümpeln zwischen Vulkan, Hafen und Strand lässt sich im Schwefelschlamm ein kostenfreies Fangobad nehmen, gut gegen Rheuma, Gelenkschmerzen und andere Wehwehchen. 

Als Chef auf diesem vulkanbetriebenen Wellness-Eiland gilt übrigens nicht der windige Äolus, sondern sein Götterkollege Hephaistos, der hier mit seinen einäugigen Zyklopen Blitze für Zeus und Co schmiedete.

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HolidayCheck Tipp

Auf der Hauptinsel Lipari kannst Du auch eine gute Portion Kultur schnuppern. In einer Festung, die im 16. Jahrhundert von SpanierInnen am Ort einer griechischen Akropolis hoch über dem Hauptort errichtet wurde, ist in mehreren Gebäuden ein schönes Museum untergebracht – es zählt zu den wichtigsten archäologischen Sammlungen Europas.

Top Angebote auf den Liparischen Inseln

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Geschrieben von:Thomas Zwicker