Cook's Club Sunny Beach

Eines vorweg: Wir hatten das Hotel frühzeitig gebucht und waren dann von der Vielzahl an schlechten Bewertungen regelrecht geschockt. Mit großen Bedenken sind wir im September an den Sonnenstrand geflogen. Natürlich war im Hotel nicht alles rosig und einige der von anderen Gästen angebrachten Kritikpunkte kann ich schon verstehen. Letztendlich war unser Aufenthalt im Hotel aber beim besten Willen kein Reinfall. Das Zimmer sah ungefähr so aus wie auf den offiziellen Hotel-Fotos. Es fühlte sich in der Realität aber etwas billiger an als wirklich "neu" (weil man alte Möbel nur recycelt hatte) und die Renovierung war an manchen Stellen schluderig. Die Schlafqualität im Doppelbett war trotz alter Matratzen okay. Die Ausstattung gewollt spartanisch. Mit ein paar lokalen Farb-Tupfern angehaucht. Es wurde jedoch täglich gereinigt und war stets sauber. Das Essen in der "Cantina" ganz gut. Jedoch waren trotz "All-Inclusive" pro Tag nur drei Hauptmahlzeiten in Form eines Buffets enthalten. Schwerpunkt: Fast-Food. Für Getränke musste man sich stets an der Bar anstellen (kein SB-Automat). Der Pool ein Hingucker. Viele Liegen und schöne Sitzplätze. Das Meer nicht unmittelbar vor der Haustür, aber über eine harmonische Dünen-Landschaft schnell zu Fuß zu erreichen. Der Strandabschnitt mit den kostenlosen Liegen für "Sunny Beach" sehr gut. Angesagte "Day+Night-Clubs" direkt an unserem Strand. Kurz gesagt: Nach reiflicher Überlegung habe ich dem Hotel ein "Empfehlenswert" verpasst. Wer ein Hotel sucht das bei dem alle zu 100 Prozent stimmig und neu ist, ist hier etwas fehl am Platz. Auch "24 Stunden Party" gibt es im Cooks Club nicht. Aber für einen erholsamen Strand- und Pool-Urlaub mit optimalem Preis-Leistungsverhältnis ist das Hotel in jedem Fall okay...!!!

Wir hatten ein Premium-Zimmer mit direktem Meerblick gebucht. Das erste uns zugewiesene Zimmer war eine herbe Enttäuschung. Quasi am letzten Zipfel des Hotels, viel zu klein und nur halbherzig renoviert. Auf dem Balkon waren noch die Blumen-Fliesen vom "alten Hotel" zu sehen und überall hingen lose Kabel herum. Es sah ganz so aus, als hätte man es zu Saisonbeginn nicht geschafft mit der Renovierung fertig zu werden und dann nur noch "schnell, schnell" die nötigsten Dinge erledigt. Nachdem wir das Problem mit der Rezeption besprochen hatten, bekamen wir direkt ein anderes Zimmer. Und das war deutlich besser. In der Mitte des Hotels, groß und mit deutlich mehr Sorgfalt hergerichtet. Die Ausstattung - wie auf den offiziellen Hotelfotos zuvor deutlich sichtbar - spartanisch. Dafür jedoch leicht zu reinigen. Und irgendwie kamen uns die Möbel so vor, als wenn man diese im Dity-Verfahren (Do-It-Yourself) zurechtgekloppt hätte. Wenn man sich mal Bilder vom Vorgänger-Hotel ansieht, dann wird man verstehen, was ich meine. Die Polster-Ummantelung vom Bettrahmen gerissen, dann das blanke Holzgestell überlackiert. Ein paar (neue) Kissen im Kopfbereich platziert. Und schon ist das moderne, coole, stylische "Instagram-Bett" fertig. Die Bettdecken waren ebenfalls neu und sauber. Nur das Geld für neue Matratzen hatte man sich erspart. Schlafkomfort daher "mäßig". Sehr komisch auch die Lampen "halb über dem Bett". Denn die hätten eigentlich links und rechts platziert sein müssen. Wir haben das Bett dann ein Stück zur Seite gerückt und alles hat wieder gepasst. Gab des denn im Hotel keine Endabnahme der solch ein simples Problem aufgefallen ist...? Billiger Schreibtisch, harter Holzstuhl wie vor 40 Jahren in der Schule üblich. Darüber ein TV-Gerät (Medium-Größe) mit internationalen Programmen (auch Kanälen aus Deutschland). Den einst weißen Kühlschrank hatte man schwarz lackiert (mit deutlich sichtbaren Fehlern). Die Verkabelung hin unschön in der Gegend herum. Wasserkocher, Gratis-Wasser im Zimmer, Minibar-Füllung...? Fehlanzeige. Aber es gab ja während des Tages kostenlose Getränke unten an der Bar. Ein geschlossener Wandschrank...? Nicht existent. Hier hatte man wohl die Schranktüren vom "alten" Schrank entfernt und dann die Regal-Form vom Korpus durch Lackieren in grauer Farbe zu einer stylischen Ablage-Box verwandeln wollen. Der Zimmer-Safe...? Kaputt. Der Spiegel im Korridor (immerhin gab es einen) eher klein. Die Klimaanlage (auch vom alten Hotel) funktionierte zwar, haben wir aber nicht gebraucht. BADEZIMMER Das Badezimmer...? Bekanntlich bei jeder Renovierung die teuerste Sache. Hier hat man die alten Fliesen nicht etwa herausgerissen, sondern schnell mit Gyps-Platten übergeklebt, dann alles grau gestrichen. An den oberen Abschluss-Rändern und an der Badewanne deutlich zu erkennen. Bretter-Waschtisch, Mini-Spiegel (kein Kosmetik-Spiegel). Mini-Regal als Ablage an der Wand. Das "alte" WC, die "uralte" Wanne". Die Brause billig wie vom Grabbeltisch. Zudem sollte man das benutzte Toilettenpapier nicht ins Klo, sondern in einen daneben stehenden Eimer werfen. In Osteuropa oftmals so üblich (wegen der schlechten Kanalisation). Die Hand- und Badetücher (täglicher Wechsel) grau, aber sauber. Shampoo und Duschgel in großen Spender-Flaschen (aber von außergewöhnlich guter Qualität und mit tollem Duft). Kein Vanity-Kit (Wattestäbchen, Pads etc.). Keine Bademäntel. Der Föhn in einem grauen Säckchen versteckt. BALKON Unser Balkon war riesig. Mindestens so groß wie das halbe Zimmer. Außer zwei Stühle, ein Tisch und ein Wäscheständer gab es dort jedoch nichts. Man hätte in jedem Fall mehr daraus machen können.

Viele Urlauber kennen das All-Inklusive-Konzept vor allen Dingen aus Ferien in der Türkei oder in Ägypten. In Bulgarien hingegen ist das All-Inklusive-Essen in der Regel weniger umfangreich. Das weiß ich aus früheren Aufenthalten in "hoch gelobten" Hotels in Bulgarien. Riesige Buffets und ausschweifende Dekorationen darf man deshalb im Cook's Club nicht erwarten. Für unsere Begriffe war das Essen im Hotel jedoch gut, frisch und abwechslungsreich. Im Cook's Club gab es drei Buffet-Mahlzeiten pro Tag (ist das nicht mehr als genug...?). Diese waren für All-Inclusive Gäste kostenlos. Frühstück, Mittagessen und Dinner. Darüber hinaus standen ein paar Snacks (Cookies, Obst) den gesamten Tag über zur Verfügung. Hatte man zwischen den Buffet-Mahlzeiten noch Hunger, so konnte man verschiedene Gerichte im Restaurant bestellen. Zu relativ hohen, aber immer noch angemessenen Preisen. Getränke waren den ganzen Tag inklusive. Jedoch nicht an SB-Automaten, sondern immer nur an der Bar des Hotels. Die Speisen des Buffets wurden an mehreren Live-Cooking-Stationen frisch zurechtgemacht. Andere Dinge wie "Burger" konnte man selbst bauen. Insgesamt vielleicht zuviel Fastfood (Burger, Fritten, Pizza, Pasta). Aber es hat immer geschmeckt und bei den angebotenen Gerichten gab es stets Variationen. Auf der Internetseite vom Cook's Club wurde eventuell etwas zuviel in Richtung "Gesundes Essen" versprochen. Aber unzählige Salate und wechselndes Obst gab es immer in Massen. Sehr gut hat uns das zum Pool hin offene Restaurant gefallen. Auch hier die Einrichtung eher spartanisch. Aber es gab genug Platz, hat sich gut angefühlt und die Live-Cooking-Stationen mit dem Charm einer Kantine (und dem offiziellen Namen "Cantina") empfanden wir ebenfalls als gut. Mecker-Faktor: Null.

Beim Service haben wir schon deutlich schlimmere Reinfälle erlebt. Woanders wird bei Problemen oft gelächelt und Besserung versprochen. Im Cook's Club hat das Personal die "Besserungen" wenigstens sofort in Angriff genommen. Und an unfreundliche oder mürrische Gesichter kann ich mich auch nicht erinnern. Zu uns war man immer höflich und zuvorkommend. Check-In und Check-Out gingen schnell. Das Wifi-Internet war kostenlos und überall im Hotel verfügbar. Die Reinigung vom Zimmer war gut und die Putzfrau wollte das von uns hinterlegte Trinkgeld erst gar nicht annehmen. An der Bar und im Restaurant erfolge die Bedienung prompt. Nach Trinkgeld wurde nirgendwo offen gefragt. Als wir das Zimmer-Armband in den Wellen des Meeres verloren hatten, wurde dieses direkt ersetzt. Kostenlos. Einziger Kritikpunkt: Der Raum in dem wir das Gepäck zur Aufbewahrung abstellen konnten, war komplett ungesichert. Die Gäste konnten das Gepäck selbst hineinstellen und herausholen. Keine Kontrolle, kein Aufpasser, kein Gepäck-Anhänger etc.

Der Cook's Club Sunny Beach befindet sich quasi am Anfang vom Sonnenstrand. Kurz hinter der Ortschaft Nessebar, aber ein weites Stück vom Zentrum der Partymeile entfernt. So das viele Leute die das Hotel wohl vor allen Dingen wegen der billigen "Party" gebucht hatten, direkt eine herbe Enttäuschung erleben durften. Zum Sonnenstrand-Zentrum mit Discos, Shops und Kneipen benötigt man zu Fuß mindestens eine Stunde. Wer nicht laufen will, kann aber eine kleine Bimmelbahn nehmen (kostenpflichtig), die in der Nähe des Hotels abfährt. Eine zweite Bahn fährt zudem in die Altstadt von Nessebar (ca. 45 Gehminuten entfernt). Zwischen dem Hotel und dem Strand ist eine kleine Straße und eine breite Sanddüne. Letztere kann dank eines langen Holz-Stegs bequem überwunden werden. Die Entfernung zwischen "Meer" und Hotel beträgt wenige 100 Meter. Ist in gut fünf Minuten zu Fuß zu schaffen. Der Blick vom Hotel zu Strand und Meer ist jedoch absolut unverbaut. Von unserem Zimmer bot sich daher stets ein schönes Panorama. Zudem wurde uns von allen Seiten her versichert, dass genau "dieser" Strandabschnitt (Cacao Beach) der beste und sauberste vom ganzen Sonnenstrand sei. Einige der angesagten Clubs vom Sonnenstrand (Cacao Beach Club, Bedroom Beachclub) sind auch am Cacao Beach zu finden und zu Fuß in ca. 10 Minuten zu erreichen. Ein Taxi ist hier sowohl am Tag wie in der Nacht vollkommen unnötig. Allerdings sind beide Clubs vom Preisgefüge eher hochklassig.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Freizeit bedeutet im Cook's Club vor allen Dingen Entspannung und Schwimmen. So gab es zwei riesige Pools mit vielen Liegen, Hängematten und Schaukeln. Und am fünf Gehminuten entfernten Privatstrand noch einmal kostenlose Liegen und Sonnenschirme für alle Hotelgäste. Der Strand selbst: Sehr sauber. Genau so wie das Meer in diesem Abschnitt vom Sunny Beach. Negativ ist mir nur das "Gym" im Gedächnis geblieben. Nicht ausgeschildert, mit wenigen Geräten und sehr lieblos hergerichtet. Animation gab es keine (haben wir auch nicht vermisst). Und von der von vielen Hotelgästen kritisierten Party am Wochenende haben wir ebenfalls nichts mitgekriegt. Diese gab es scheinbar schon nicht mehr.