VOI Floriana Resort

Die gesamte Anlage ist außerordentlich weitläufig, aber sehr sauber und gepflegt, nur: Von Ruhe keine Spur. Morgens ab etwa 9:30 Uhr beginnt die Beschallung am Strand durch „Radio Floriana“, in einer Lautstärke, die eine Unterhaltung unmöglich macht – vielleicht aber auch, um Bootsflüchtlinge abzuschrecken. Erstaunlich, wie junge Paare ihre Kleinkinder, selbst Säuglinge, diesem unglaublichen Lärm und der intensiven Sonnenstrahlung am Meer mit fast keinem Schutz aussetzen konnten. Wir hatten das Glück, unsere Liegen etwas abseits in Beschlag nehmen zu dürfen. - Nein, man darf sich nicht irgendwelche Liegen aussuchen, man bekommt einen Schirm mit entsprechender Nummer und den zugehörigen Liegen zugewiesen, zumindest in der ersten und zweiten Reihe. Etwas später wurden die Gäste zur Poolgymnastik aus anderer Richtung mit ähnlicher Lautstärke befeuert. Nicht nur wer sich zwischen Strand und Pool befand, der konnte jetzt "Vollstereo" „genießen“. Irgendwo zwischen 14:00 und 16:00 war es einigermaßen ruhig, um danach voll weiterzudröhnen. Dasselbe abends: Bis 21:00 Uhr war es recht ruhig, doch dann begann direkt neben dem Restaurant das Amphitheater mit der Abendshow. Etwa gegen sieben Uhr abends startete das Live-Konzert in der „Piazzetta“, direkt neben der Bar. Nach dem Abendessen war hier so gut wie kein freier Platz mehr zu finden; wer Ruhe suchte, verzog sich in die geschlossene Strandbar, man nahm seine Getränke mit. Das war bis ca. 23:00 Uhr möglich, dann wurde hier geöffnet und die Akustik mit Lightshow aktiviert. Konsequenz: Rückzug aufs Zimmer…

Unser zugewiesenes Zimmer hatte mit den Abbildungen im Internet ausgesprochen wenig zu tun. Recht klein, ein Schreibtisch, Bett und ein Doppelschrank, als Stauraum unbrauchbar. Immerhin fand sich in dem einen Teil eine Kleiderstange, im anderen Teil der Safe und zwei Schublädchen. Diese waren ebenfalls nicht nutzbar, da man sie nicht aufziehen konnte. Blockiert durch die Schranktür, welche nur halb aufging, weil das Nachttischchen und das Bett im Weg standen. Einlegeböden: Komplett Fehlanzeige. Ebenso Kofferablagen, obwohl dafür Platz neben dem Schreibtisch vorhanden war. Als Ersatz hätte man die beiden Plastikstühle auf der Terrasse nehmen können, die um einen Plastiktisch herumstanden. Auf die Frage, warum denn nirgends Kofferablagen zu finden seien, meinte die Rezeptionistin: Der eine mag es so, der andere anders. Das ganze Zimmer war ein Witz!

Im Restaurant bekommt man ebenfalls für die gesamte Dauer des Aufenthalts einen festen Tisch zugewiesen. Das Essen vom Buffet ist spitze, sowohl geschmacklich als auch von der Menge her – volle Punktzahl. Ebenso das Personal, zumindest in der Gastronomie - äußerst nett und zuvorkommend, höflich und meist gut aufgelegt. Das färbt auch auf die Gäste ab. Man trennt hier Müll in vier Sorten: grau, blau gelb und grün (Glas). Seltsam ist nur, daß sowohl in der Bar an der Piazzetta, als auch in der Strandbar die all-inclusive-Getränke fast ausschließlich in Plastikbechern ausgegeben werden - daher der Punktabzug.

Immerhin erklärte sich die deutschsprechende Dame bereit, uns ein anderes, größeres Zimmer zuzuweisen, allerding mit einem Aufschlag, der den gesamten Reisepreis um ca. 25% erhöhte. Das neue Zimmer war in der Tat um einiges größer, auch die drei Schränke konnte man besser nutzen, obwohl auch hier Einlegeböden nur sehr sparsam eingesetzt waren. Dafür waren die Schubläden zahlreicher. Nur gab es, wie in dem vorherigen Zimmer, auch hier keine Kofferablage. Man stellte uns hierfür zwei Plastikstühle von irgendwoher zur Verfügung. Immerhin war das Zimmer jetzt für uns soweit akzeptabel, trotz fehlender Terrasse und defektem Telefon. Außerdem bekam man einen Platz am Strand in der ersten Reihe und zweimal am Tag Zimmerservice. Die Zimmermädchen sind sehr engagiert, die Gepäckträger eher weniger. Das Management glänzt durch Inkompetenz und die Herrschaften an der Rezeption haben augenscheinlich die Eco-Zimmer noch nie von innen gesehen. Dafür war man aber sonst recht hilfsbereit.

Die Informationen seitens der Rezeption über die Anlage sind äußerst dürftig. Die Boulebahn fanden wir zufällig, den Platz zum Bogenschießen gar nicht. Ich hätte erwartet, daß jeder Gast bei Ankunft einen Lageplan der gesamten Anlage in die Hand bekommt, wo alles Wichtige verzeichnet und entsprechend leicht aufzufinden ist. Von unserem Zimmer aus war der Fußmarsch bis zur Rezeption eine kleine Weltreise. Und je öfter man sich dabei verläuft, desto besser lernt man die Anlage kennen. Außerdem ist man ohne Fahrzeug ziemlich an diesen Ort gebunden. Wir waren mit dem eigenen Auto da, daher konnten wir unsere Ausflüge selbst gestalten. Es werden aber wohl Ausflüge vom Hotel organisiert. Das Beste war für uns der Strand - ohne Beschallung, und deshalb waren wir eigentlich hier. Alles in allem, ein Resort in erster Linie für junge Italiener. Für Ruhesuchende, Ältere und auch zum Teil Nichtitaliener ziemlich ungeeignet, da sämtliche Animationen und Shows im Amphitheater ausschließlich in Italienisch stattfinden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt eine Boccia-Bahn, ein sehr großes Schachspiel, angeblich könne man auch Bogenschießen. Neben der Boccia-Bahn gab es die Möglichkeit für die Kleinen, auf einem Esel oder Pony zu reiten. Dann für lärmresistente Personen die tägliche Wassergymnastik im Pool, später auch Rasengymnastik. Vor der "Piazzetta" gibt es eine Art "Gemeinschaftsraum" mit Fernsehern. Hier war es am Sonntag immer recht voll - der italienische Fußball lockte Gäste an.