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Jens (46-50)
Verreist als Familie • März 2024 • 2 Wochen • StrandDas Beste, was uns passieren konnte!
6,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Wir sind begeisterte Portugal-Urlauber und wollten auch dieses Jahr den deutschen Winter in der Oster-Sonne der Algarve hinter uns lassen. Doch leider wurde daraus wenig: statt Sonnenschein beglückten uns die meiste Zeit Dauerregen, Sturm und traurige 14-18°C. Umso dankbarer waren wir für die Hotelanlage Alfagar Village. Wir waren zum ersten Mal dort und mit ihrer Weitläufigkeit, den vielfältigen Freizeitangeboten und dem netten Personal rettete sie uns vor dem totalen Urlaubsreinfall. Hier unsere subjektiven Eindrücke: 1. Die Anlage Alfagar Village ist riesig. Schätzungsweise 200-300 Zimmer und Appartements verteilen sich über eine Fläche von zig Fußballfeldern. Es gibt das Haupthaus mit geschätzt sechs Stockwerken, dazu diverse Nebengebäude, Pools, Restaurants, Bars, Cafeterias und einen Supermarkt. Alles erstreckt sich in der groben Form eines Pilzes bis zur Küste, wobei der Stiel im Landesinneren liegt und der Hut am Strand endet. Das Haupthaus bildet das Zentrum im Übergang vom Stiel zum Hut. Alles, was nicht bebaut ist, ist Gartenanlage. 2. Die Zimmer Wir hatten ein Apartment im Hut des Pilzes. Es lag im dritten und obersten Stockwerk eines Nebengebäudes. Diese schlängeln sich reihenhausähnlich durch die gesamte Anlage. Unser Apartment bestand aus einer großen Wohnküche mit Terrasse, einem Schlafzimmer mit Balkon, einem innenliegenden Bad und hatte ca. 50 qm Grundfläche. Alles war sauber und wirkte recht frisch renoviert, die Einrichtung war gemütlich auf Ikea-Niveau. Parken konnten wir direkt vor der Tür. Zum Heizen und Kühlen gab es zwei Klimaanlagen, dazu einen Herd mit Backofen, Kühlschrank mit Gefrierfach, Toaster, Mikrowelle, Wasserkocher, Dunstabzugshaube und eine komplette Ausstattung an Besteck, Töpfen und Pfannen, einen Fernseher mit vielen, auch internationalen Programmen, ein Bügelbrett nebst Bügeleisen, Handfeger und Kehrblech und einen Safe. Von der Terrasse hatten wir Meerblick und waren umgeben von Pinien und Palmen. Leider nur merkten wir sofort, dass die Anlage über den Winter kaum ausgelastet gewesen sein konnte, denn aus den Abflüssen im Bad drang pestilenzartiger Fäkaliengeruch und breitete sich im ganzen Apartment aus. Zwei Tage blieb das so, bis genug Gäste oft genug die Abwasserrohre geflutet hatten. Doch das Personal reagierte vorbildlich auf unsere Beschwerde, reinigte das Bad gründlich und bot uns sofort ein anderes Apartment an. Wir können niemandem einen Vorwurf machen. Trockengefallene Abwasserleitungen gibt es auch in Deutschland, und sie lassen sich bei einer derart großen Anlage wohl kaum vermeiden, wenn keine Gäste da sind. Abgesehen von diesem anfänglichen Ungemach gab es an unserer Unterkunft kaum etwas zu kritisieren. Alles funktionierte, die Lage mit Meerblick war klasse und das Apartment war groß, hell und gemütlich. Nur das Bett erwies sich auf Dauer als sehr hart und der Feuchtigkeit durch den Dauerregen war die Architektur nicht gewachsen. Dazu später mehr. 3. Das Essen Wir hatten nur Frühstück gebucht und das war wirklich gut. Eine große Auswahl an Obst, Gemüse, Brot, Aufschnitt, Pancakes, diversen Kuchen, Kaffevariationen und Müsli erfüllte jeden Wunsch; meist aß man mehr, als man wollte und sollte. Natürlich waren das keine Delikatessen und Schwarzwälder Schinken gab es ebenso wenig wie Lachs, aber wir waren sehr zufrieden. Gewöhnungsbedürftig waren nur die Räumlichkeiten, die zu 70% aus Veranda bestanden. Diese war bei Wind und Regen trotz Überdachung kein schöner Aufenthaltsort. In Winterjacke und Mütze saß man in der vom Wind hereingewehten Regengischt und schlürfte seinen Kaffee, zusammen mit 50-100 anderen, leicht fröstelnden Familien. Hier merkte man deutlich, daß alles auf gutes Wetter ausgelegt war. 4. Das Publikum Alfagar Village ist ein Traum für Familien mit Kindern. Schätzungsweise 80% der Gäste waren Familien und es gab Kinder jeden Alters und aus allen Teilen der Welt. Alle lebten friedlich und freundlich nebeneinander, vom deutschen Schnösel bis zur muslimischen Burkiniträgerin. Jeder war nachsichtig und verständnisvoll, egal, ob beim Frühstück getobt oder im Restaurant gekleckert wurde. Wir haben nette Bekanntschaften gemacht und unser zehnjähriger Sohn hatte vom ersten Tag an Spielkameraden und Freunde. Immer und überall konnte er sich frei bewegen, war autark unterwegs und wir hatten nie Sorge um ihn, die Anlage war für die Kinder ein einziger großer Abenteuerspielplatz mit unzähligen Freizeitangeboten. 5. Das Freizeitangebot Man kann nur sagen: Damit hat uns Alfagar Village den Urlaub gerettet. Es gab mindestens 8 Pools, und davon war einer ein traumhaft warmes Hallenbad und ein anderer ein überdachter und beheizter Außenpool. Hier tummelten sich von früh bis spät Familien und es herrschte eine herrliche und ausgelassene Atmosphäre. Dazu lud ein amtlicher Fußballplatz zum Sport ein, warteten zwei Tennisplätze und ein ordentliches Fitnessstudio, eine Sauna, eine Tischtennisplatte, zahlreiche Wanderwege und ein fantastischer Strand auf uns. Der Strand ist dabei besonders hervorzuheben. Über hölzerne Pfade und Treppen erreichbar, liegt er direkt am Kopf der Anlage (am Pilzhut). Unterhalb traumhafter, wild bewachsener Klippen erstreckt er sich die Küste entlang. Weicher Sand wechselt mit schroffen Felsen, kleine Lagunen durchströmen spannende Höhlen, große Wellen branden an algenbewachsene Steinformationen. Stundenlang sind wir hier bei Wind und Wetter spazieren gegangen, und kam einmal die Sonne heraus (ja, das gab in den Mittagsstunden sogar mehrmals), verwandelte er sich in ein absolutes Paradies. Sogar Hunde waren erlaubt und diverse Strandbars waren zwar geschlossen, aber warteten verheißungsvoll auf den Sommer. Regnete es zu sehr, wechselten wir ins Fitnessstudio und ins Hallenbad. 6. Das Ambiente Hier kann man nur Löbliches sagen. Die gesamte Anlage ist wahrlich hübsch gestaltet, sehr sauber und gepflegt. Überall gibt es Beete mit exotischen Pflanzen und Blumen, hunderte Palmen recken sich gen Himmel, Pinien spenden Schatten und unzählige Wege, Pfade und Sträßchen führen überall hin. Die Poolanlagen sind traumhaft, durchsetzt von bewachsenen Inselchen, umgeben von Liegestühlen und Bars. Wasserrutschen unterschiedlicher Größe locken, umfangreiche Spielplätze stehen Kleinkindern zur Verfügung. Für alle, die mit Mietwagen anreisen, gibt es mehr als genug Parkplätze direkt vor den Wohnanlagen. 7. Das Personal Freundlich, mehrsprachig und dezent verrichteten eine Vielzahl von Kellnern, Gärtnern, Putzkräften und Servicemitarbeitern ihre Arbeit. Wann immer man jemanden brauchte, war er zur Stelle. Überall wurde ausgebessert, gereinigt, gestutzt, aufgeräumt, gewischt und serviert, meist gut gelaunt und mit einem Lächeln. Natürlich gab es auch Ausnahmen, doch was Einsatzbereitschaft und Dienstleistungsbereitschaft angeht, schneiden viele deutsche Hotels und Restaurants schlechter ab. Muffelige und unfreundliche Mitarbeiter haben wir zuhause öfter erlebt. 8. Der Zustand Wer in Portugal deutsche Maßarbeit sucht, ist falsch. Jedem deutschen Handwerker würden sich die Fußnägel hochrollen ob der Art, wie hier Kabelkanäle verlegt, Gehwege gepflastert oder Geländer befestigt sind. Putz ist gerne grün, schwarz oder rissig, Asphalt voller Blasen, Randsteine von Wurzeln gesprengt, Treppenstufen schief, Fugen krumm und Wände feucht. Ganz klar muss man sagen, dass hier alles auf Wärme und Sonne ausgelegt ist und Regen, Wind und Kälte leichtes Spiel haben. Fenster schließen nicht richtig, es tropft im Treppenhaus durch das gesprungene Dachfenster, auf den hölzernen Treppen zum Strand muss man umsichtig sein, will man nicht das Gleichgewicht verlieren. Doch dafür darf man jede Rasenfläche betreten, in den Klippen klettern und alles, was kaputt ist, wird schnell repariert. Ohne, dass 7 Anträge gestellt, eine Ausschreibung verlangt und eine Abnahme nötig wäre, flickt ein ketterauchender, tiefbraungebrannter älterer Herr mittels Hammer und Eimer in Handarbeit eine geborstene Betoneinfassung binnen eines Nachmittags - sie ist danach zwar krumm und schief, aber weder gibt es eine sechswöchige Absperrung noch exorbitante Kosten. Genau dieses Laissez Faire lieben wir am Urlaub in südlichen Gefilden und sehen gern über die damit verbundenen Unzulänglichkeiten hinweg. In Deutschland wäre zwar die Treppe gerade und das Fenster dicht, doch dafür bekäme man ohne Aufpreis keinen zweiten Espresso in seinen Cappuccino, es gäbe keine leicht räudigen, aber streichelwilligen Hotelkatzen, und der Strand wäre aufgrund der vorhandenen Gefahren zu mindestens 50% gesperrt. 9. FAZIT Alfagar Village können wir nur empfehlen. Allen, die mit Kindern reisen, gern aktiv sind und auch mal Fünf gerade sein lassen. Eine traumhafte Landschaft trifft auf liebevolles Ambiente, nette Gäste, gut gelauntes Personal und faire Preise. Zwar wissen wir nicht, wie es hier im Sommer bei 40°C und Vollauslastung ist, doch zu Ostern bei schlechtem Wetter und seltenem Sonnenschein war es klasse. Wir haben uns rundum wohl gefühlt, unser Sohn war begeistert und wir kommen gerne wieder!


Zimmer
  • Gut
  • Gemütlich, sauber und groß.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Die Restaurants in der Anlage wissen zu überzeugen.


    Service
  • Gut
  • Sehr nett und feundlich.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Tolle Lage direkt am Strand, Bushaltestelle vor der Tür.


    Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Hervorragend!


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gut
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Kinder:1
    Dauer:2 Wochen im März 2024
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Jens
    Alter:46-50
    Bewertungen:2