- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Hotel befindet sich in einer Seitenstraße in einem aus mehreren dreistöckigen, angestaubten, Gebäuden bestehenden Komplex. Es handelte sich früher um zwei verschiedene Hotels, das Hotel Nike und das Hotel Kalos, die wohl noch immer unterschiedlich verwaltet werden, doch sich eine Rezeption teilen. Die Rezeption befindet sich im Hotel Nike. Man betritt dieses über eine unschöne Einfahrt durch eine Seitentür. Eine repräsentative Rezeption sucht man vergebens. Im alten Hotel Kalos hatte es eine solche, doch ist dieser repräsentative Eingang versperrt und die Rezeption und Hotelhalle sind verwaist. Sie liegt zwischen den beiden Hotels, die Gebäude gehen ineinander über. Man läuft wie durch ein Labyrinth um von einen in das andere Haus zu gelangen. Die Flure sind eng, man muß über viele Treppen, es gibt mehrere Lifte aber nicht alle führen in alle Etagen. Ein Durchgang zwischen den Hotels ist nur auf der ersten Etage möglich. Insgesamt macht das Hotel einen abgewirtschafteten und unfreundlichen Eindruck. Das Publikum war sehr einfach und wohl auch anspruchslos.
Mein Zimmer lag im Kalos-Teil im zweiten Stock. Es war sehr klein, hatte nur ein kleines schmales Bett im Eck, einen weißen Schrank und einen weißen Schreibtisch daneben, der mit Fernseher u.a. vollgestellt war. Nachdem ich diese überflüssigen Dinge abgeräumt hatte, hatte ich ausreichend Platz darauf. Über dem Schreibtisch hing ein großer quadratischer Spiegel. Das Zimmer hatte, wie wohl auch die anderen Zimmer, keinen Teppichboden sondern helles Laminat. Das führte dazu, daß es ständig Polter- und Stühlerückgeräusche gab, die derart störten, daß ich in dem Zimmer auch nicht ausreichend geschlafen habe. Das Poltern erfolgte bis spät in die Nacht hinein und auch bereits ab dem frühen Morgen ca. 6 Uhr. Die Wände des Zimmers waren in einem wenig ansprechenden Rosa gehalten. Im Eck stand zudem ein häßlicher grüner Metallstuhl. Das Bett hatte ein hartes Kissen und keine Zudecke, nur ein Leintuch mit der Überdecke. Im Schrank lag zum Glück noch eine Wolldecke. Insgesamt ein total unzureichendes Bett, in dem ich nur mäßig geschlafen habe. Es fehlte ein Papierkorb im Zimmer. Es gab keinen Bademantel und keine Hausschlappen auf dem Zimmer. Es gab keinen Wasserkocher und keine Kaffeemaschine. Das Zimmer war spartanisch mit Minimalausstattung, was den hohen Preis nicht rechtfertigte. Das Fenster hatte, selten in Hotels dieser Tage, Fensterläden, neu, in blau, die sich gut schließen ließen und das Zimmer hinreichend verdunkelten. Das neue Schallschutzfenster ließ sich öffnen. Daneben war mal wieder die Klimaanlagensituation: als ich ins Zimmer kam, lief die Anlage auf vollen Touren. Sie ließ sich nicht individuell regulieren oder abschalten. Vielmehr mußte die Klimaanlage an der Rezeption zentral abgeschaltet werden, was ich erst mühsam anmahnen mußte. Da das Zimmer nach Norden wies und ohnehin recht kalt war – es erhielt tagsüber kaum Sonne – war eine Klimaanlage darin selbst im Hochsommer entbehrlich. Jedenfalls hätte ich mir aber gewünscht, daß der Gast selbst diese regulieren kann. Der Blick vom Zimmerfenster fiel auf das Vordach des ehemaligen Eingangs des Hotel Kalos und weiter auf das archäologische Grabungsgelände Naxos und auf Taormina. Gut an dem Zimmer war, daß es, trotz seiner Enge, einen kleinen Flurbereich hatte, der durch eine zusätzliche Tür zum Zimmer hin abgetrennt war. Diese Tür ließ sich allerdings nicht richtig schließen, weil sie defekt, offenbar aufgebrochen, war. Von dem Flurbereich führt eine weitere Tür in des winzige Bad. Das war eines der engsten Bäder die ich je hatte. Es hatte nur ein Waschbecken und ein Bidet, das WC entdeckte ich erst nach Suchen in der Duschkabine! Dieses war i.ü. auch eng. Toilettenpapier befand sich somit beim WC auch keines, denn in der Duschkabine wäre es ja naß geworden. Im übrigen erinnerte mich das Toilettenpapier eher an Butterbrotpapier, so hart war es. Tissue-Tücher gab es in dem Bad keine, wohl aber Pflegeprodukte zum mitnehmen. Das Bad war durchaus neu gemacht, sprach mich aber im Design überhaupt nicht an und war in einem Grau-Blau-Stil gehalten und gekachelt. Am Waschbecken war aufgrund der Enge kaum Stauraum. Es gab dort einen leeren Seifenspender, dafür aber, wie gesagt, Pflegeprodukte.
Im Erdgeschoß des Hotels Nike gibt es mehrere Räume, die als Restaurant und auch als Frühstücksraum genutzt werden. Auch auf der Terrasse wird gedeckt. Das Frühstück ist lamentabel gewesen. Es gab nur trockene Brötchen und trockenes, altbackenes Brot. Ein wenig Schinken, Mortadella und Salami. Eier standen zwar bereit aber auch ein Schild daneben, das die Selbstzubereitung untersagte. Von Zeit zu Zeit wurden stillschweigend Spiegeleier gebraten, die man sich dann abgekühlt mitnehmen konnte. Auf Eier habe ich hier verzichtet. Es gab auch kein frisches Obst und keine Zitrone. Teewasser erhielt man aus dem Automaten, gern mit Kaffee gemischt, da der Automat trinste. Auch frische Säfte suchte man vergeblich, es gab nur Kunstsaft aus dem Automaten. Die Frühstückszeiten waren unzureichend. Es begann zu spät, erst um 7.30 Uhr, und war nur bis 9.30 Uhr möglich, was wiederum zu kurz war. Insgesamt eines der schlechtesten Frühstücke, die ich je in einem Hotel genossen habe.
Der Service war nicht besonders gut. Ich kam recht früh, gegen 10 Uhr, am Hotel an und ging nicht davon aus, daß das Zimmer schon fertig sei. Da ich aber eingecheckt und – zu meinem Ärger – auch gleich abkassiert wurde, beharrte ich dann auch auf das Zimmer. Denn nachdem ich den Check-in samt Zahlung erledigt hatte, wurde mir mitgeteilt, das Zimmer sei nicht fertig. Ich erhielt dann ein anderes Zimmer, und das bereits um 10 Uhr. Auch erhielt ich auf Drängen umgehend meine Rechnung, allerdings mit völlig verdrehtem Namen darauf. Fortan wurde ich in dem Hotel höchst freundlich und zuvorkommend behandelt.
Das Hotel liegt in Giardini Naxos hinter dem Hafen, direkt am archäologischen Grabungsgelände. Die nächste Busstation des Interbus ist ca. fünf Minuten zu Fuß vom Hotel an einem Wendehammer entfernt und heißt Via Calcide Eubea, was auch die Anschrift des Hotels ist. Man gelangt von dort in ca. 30 Minuten nach Taormina oder auch in ca. 15 Minuten zum Bahnhof Taormina-Naxos. Vom Bahnhof bestehen Zugverbindungen nach Messina und Catania. In Recanati, 30-45 Minuten zu Fuß vom Hotel, befindet sich zudem ein Busbahnhof, von dem aus es noch weitere Verbindungen, auch nach Catania und zum Flughafen Catania, gibt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel hatte nur wenig an Freizeitaktivitäten zu bieten. Gewiß, es lag direkt am Meer und das Meer war die größte Freizeitaktivität, aber eben eine natürliche, keine hoteleigene. Zudem gab es keinen Strand sondern nur Lavafelsen, über die Leitern ins recht frische Meer führten. Vor den Lavafelsen standen auf einer Hotelterrasse zahlreiche Liegen. Die Terrasse war aber auch in einem elendigen Zustand, ein Flickenteppich an Steinen, Gras und Erde mit zahlreichen Stolperfallen. Ehedem hatte das Hotel auch einen Swimmingpool, der aber trockengelegt war. Durch eine kleine Tür konnte man den Swimmingpool des Nachbarhotels erreichen. Es war mir unklar ob dieser mitgenutzt werden durfte. Wellness- oder Fitnesseinrichtungen gab es in diesem Hotel keine.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Juni 2019 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 672 |