A-ROSA Kurhaus Binz

Wenn man die Entwicklung des Hauses über das letzte Jahrzehnt beobachten (und genießen) durfte, fällt auf, dass die „Alte Dame“ etwas sehr Seltenes geschafft hat: trotz Nutzung jugendlicher Accessoire sie selbst zu bleiben. An einem Bespiel verdeutlicht: zum wirklich opulenten Frühstücks-Buffet baut man einen elektrischen Butterportionierer fragwürdigen Designs auf, dessen Sinnhaftigkeit zur Vermeidung von überbordenden Abfalls sofort einleuchtet. Andernorts würde dies das Ganze weit in Richtung „gleichförmiger“ Hotels, bei denen man aus den Fenstern schauen muss, um sich zu erinnern, wo man denn ist, treiben, hier behauptet sich der Stil und Weite eines klassischen Bäderhotels. Dies setzt sich in anderen Bereichen fort, manchmal mit netten Auswirkungen für die Nachbarn: die - nachzuvollziehende - Abschaffung der Minibar wird mehr schlecht als recht durch einen Automaten, vermutlich eine Leihgabe aus dem nächsten.Bahnhof ersetzt, mit entsprechenden Preisen, sodass die Balkone mehrheitlich mit Produkten und Tüten des benachbarten Supermarktes ausstaffiert sind. Es bleibt aber das Gefühl der Großzügigkeit und - nach einem kleinen Durchhänger - wieder der Eindruck eines herzlichen Willkommens. Die abgeschlosse Überarbeitung des Wellnessbereich und Schwimmbades trägt dazu durchaus bei. Ein Haus für einen ruhigen, entschleunigten Urlaub, wohl behütet, ohne Bevormundung und Zwangsbespassung. Die Gastronomie berücksichtigt ein eher reiferes Publikum, der vorrangig angebotene „leichte Abendgenuss“ ist sicherlich eine sinnvolle Idee, die aber im opulenten Speisesaal doch etwas verloren und zurückgenommen wirkt. Alles in allem auch im Preis/Leistungsvergleich vor allen in der Nebensaison: Chapeau und immer gerne wieder.

Beliebte Aktivitäten

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