- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel wird wahlweise mit Übernachtung/Frühstück oder Halbpension angeboten. Wer rechtzeitig bucht, findet oft auch ein passendes Arrangement oder Sparangebot, in der Regel mit Halbpension. Letztere beinhaltet abends ein 3-Gänge-Menü, freitags ein umfangreiches Fischbuffet. Wer keinen Fisch mag, findet aber auch freitags Alternativen. Auf eine erneute DEHOGA-Klassifizierung hat das Hotel letztes Jahr verzichtet. Es hält aus meiner Sicht trotzdem einen Vergleich mit anderen von mir besuchten 5-Sterne-Hotels, darunter auch ein Leading Hotel of the World, stand. Im Spa-Bereich gibt es bei Bedarf auch eine qualifizierte persönliche Beratung, die sich keineswegs nur auf kosmetische Aspekte beschränkt. Für einen hoteleigenen Parkplatz wird eine Gebühr von 9 Euro pro Nacht fällig, für einen Platz in der Tiefgarage 11 Euro. Angesichts der Jahreszeit war die Tiefgarage für mich die bessere Wahl. Da die Parkplatzsituation im Ort nicht ideal ist, ist die Buchung bei Reservierung unbedingt zu empfehlen. Das Hotel besteht aus zwei durch ein Atrium, in dem sich die Rezeption und das Café befinden, miteinander verbundenen Flügeln. Das Restaurant, die Bar, das Kaminzimmer sowie die z.B. für Hochzeiten bestimmten Räume befinden sich im historischen Kurhaus, darüber einige Zimmer und Suiten. Der Kaiserhof ist dagegen ein moderner Neubau, der sich in seiner Form allerdings an einem gleichnamigen Vorbild an gleicher Stelle orientiert. In diesem Teil befinden sich neben vielen Zimmern auch das Spa und die Tiefgarage. Für mich die bessere Wahl, da ich das Hotel nicht zuletzt aufgrund seines Wellness-Angebots gebucht habe. Ich habe mich in allen Gästebereichen des Hotels rundum wohlgefühlt. Das Kurhaus Binz bietet saisonabhängig diverse Angebote, nicht alle sind über die bekannten Reiseveranstalter buchbar. Ein Vergleich lohnt sich. Und bezüglich der Zimmerauswahl kann man sich durchaus gut beraten lassen. Wer vor allem ein komfortables Zimmer sucht, kann auch in diversen 4-Sterne-Hotels im Ort fündig werden. Das Kurhaus Binz empfiehlt sich vor allem für qualitätsbewusste Genießer, die das gewisse i-Tüpfelchen hier und da zu schätzen wissen. Genau deshalb habe ich es gebucht. Biertrinker finden im direkt neben der Hoteleinfahrt befindlichen Brauereigasthaus eine Auswahl der Stralsunder Brauerei vom Fass. Tipps lassen sich auch an der Rezeption erfragen.
Die Zimmer bieten ein durchgängig hochwertiges und bequemes Mobilar. Die Ablagemöglichkeiten sind auch für einen längeren Aufenthalt absolut ausreichend. Das Bad in einem gewöhnlichen Doppelzimmer ist für ein Luxushotel allerdings trotz edler Einrichtung eher durchschnittlich ausgestattet. Badewanne und Dusche getrennt gibt es dort ebenso wenig wie ein Bidet. Beides ist nicht erforderlich, aber oft typisch für (ehemals) 5 Sterne Superior. Ich habe in Abstimmung mit dem Reservierungsleiter des Hotels ein Zimmer mit seitlichem Meerblick im nördlichen Flügel des Hotels, dem Kaiserhof, gebucht. Diese bieten zwar keine besondere Aussicht, aber die wohl ruhigste Lage im Hotel. Und der Spa-Bereich ist ohne Umweg über die zentralen Bereiche direkt per Aufzug erreichbar.
Das Kurhaus-Restaurant bietet eine gehobene Küche, wahlweise à la carte oder als 3-Gänge-Menü im Rahmen der Halbpension. Die Kompositionen der Hauptgänge sind oft nicht unbedingt bürgerlich klassisch, aber gerade deshalb sehr interessant. Den Stil würde ich als neue deutsche Küche, zum Teil ergänzt mit asiatischen Einflüssen, bezeichnen. Es finden sich aber auch typische Zutaten der mecklenburgischen Küche wie z.B. Steckrüben in den Gerichten wieder, die hier überraschend gut schmecken und nichts mit dem Geschmack einer einfachen ländlichen Küche zu tun haben. Auch die Auswahl zum Frühstück ist hochwertig. Ich habe es in den vier Tagen meines Aufenthalts nicht annähend geschafft, alles zu probieren, was mir wohl geschmeckt hätte, obwohl mich viele für meinen Appetit beneiden (und ich trotzdem nicht zunehme). Besonders hervorheben möchte ich hier z.B. gleich zwei Sorten Lachs inklusive passender Marinaden, eine Auswahl von Ostseefischen, Roast Beef und Bio-Käse von einem lokalen Hofgut (leider habe ich es versäumt nach der Adresse zu fragen um mir dort etwas für zuhause zu kaufen). Da habe ich selbst zum Frühstück etwa eineinhalb Stunden gesessen. Die Getränkepreise liegen dem Standard des Hotels entsprechend auf erwartetem Niveau. Wer nach dem Abendessen noch etwas trinken gehen möchte, findet im Ort auch während der Nebensaison deutlich günstigere Bars. Wer einmal in der Kakadu-Bar des Hotels Platz genommen hat, bemerkt aber sehr schnell den Unterschied: in großzügigen Abständen aufgestellte, sehr bequeme Sitzgruppen, dazu live am Klavier gespielte Musik. Ein besserer Ort, um in gepflegter und sehr entspannter Atmosphäre den Abend ausklingen zu lassen, lässt sich im Ort wohl schwer finden. Die Devise heißt hier eindeutig Klasse statt Masse. Genau so, wie ich es von einem Luxushotel erwarte. Das Café im Atrium in der Lobby bietet neben Kaffee, Kuchen und Torten eine gut sortierte Auswahl hochwertiger loser Tees, pro Kännchen etwa drei gut dimensionierte Tassen. Tortenliebhaber sollten unbedingt die Kurhaus-Torte probieren, mein absoluter Favorit im Angebot des Cafés. Hotelgäste können sich im Gegensatz zu externen Gästen auch auf der Empore des Cafés bedienen lassen, so dass hier eine Entzerrung von den in der Hauptsaison gefürchteten Schaulustigen erreicht wird. Schade, dass das Steakhaus anders als zum Zeitpunkt meiner Buchung angekündigt erst ab 18:00 geöffnet hatte. Ich hätte es wohl gerne einmal mittags genossen. Eine Alternative zum Abendmenü wäre es aber angesichts guter Steakhäuser in Hamburg wohl nicht gewesen.
Was gibt es dazu noch zu sagen? Aufmerksamkeit, Freundlichkeit, Sauberkeit - es stimmte alles. Eine übertriebene Förmlichkeit im Stil mancher Business-Hotels muss man als Urlauber auch nicht befürchten. Insgesamt verhält sich das Personal sehr professionell.
Das Hotel liegt in zentraler Lage in unmittelbarer Nähe der Seebrücke am Kurplatz und direkt an der Strandpromenade. Geschäfte, Bars, Restaurants und sonstige touristische Einrichtungen sind daher in kürzester Zeit zu Fuß erreichbar. Im Gegensatz zu den anderen Ostseebädern der Insel gibt es auch in der Nebensaison noch eine ausreichende Auswahl. Allerdings sollte nicht verschwiegen werden, dass es während des Hochsommers oder an verlängerten Wochenenden wie z.B. Himmelfahrt im Ortszentrum, insbesondere auch in direkter Nähe des Hotels, etwas lebhafter werden kann. Deshalb war das Hotel derselben Kette in Göhren für mich im letzten Jahr am verlängerten Wochenende zum 1. Mai die bessere Wahl, auch wenn dieses als 4-Sterne-Hotel natürlich nicht ganz den Standard des Kurhauses erreicht. Umgekehrt hätte ich zum Zeitpunkt meines Aufenthalts im Kurhaus Binz unabhängig von der Verfügbarkeit örtlicher Hotels nicht in Göhren oder Sellin übernachten mögen. Trotz der sehr zentralen Lage ist man zu Fuß in kurzer Zeit in der Granitz und kann dort ausgedehnte Spaziergänge unternehmen. Spektakuläre Ausblicke wie am Nordperd gibt es dort allerdings nicht.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Es gibt ein hoteleigenes Fitness-Center, das ich während meines Aufenthalts aber nicht genutzt habe. Der Pool liegt in einem eigenen Bereich des Spas im Erdgeschoss im Kaiserhof oberhalb der Tiefgarage und unterhalb der dortigen Zimmer. Sonstige Sportangebote waren saisonbedingt zwangsläufig eher begrenzt. In der Bar und im Café spielte ein Pianist Musik unterschiedlicher Richtungen auf relativ gutem Niveau. Wechselnde Künstler mit einer Abwechslung wie im bereits erwähnten Hotel der Kette in Göhren gab es nicht. Deshalb hier nur 5 Punkte.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im März 2013 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Thomas |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 3 |
Sehr geehrter Gast Thomas! Für Ihre sehr ausführliche Bewertung und Beschreibung Ihres Aufenthaltes im Kurhaus Binz danke ich Ihnen sehr. Es freut mich, dass es Ihnen in unserem Hotel gut gefallen hat und wir würden uns freuen, wenn wir Sie bald wieder einmal begrüßen könnten. Sollte es dann für Sie möglich sein, unser Steakhaus zu besuchen werden Sie bestimmt feststellen, dass wir uns hinter keinem Steakhaus der Hansestadt Hamburg zu verstecken brauchen. Freundliche Grüße aus Binz! Thomas Tonndorf