A-ROSA Travemünde

Als große Fans von Arosa Sylt dachten wir, dass Travemünde eine schöne Alternative für ein Wellness-Wochenende wäre. Leider mussten wir feststellen, dass beide Resorts überhaupt nicht vergleichbar sind. Das Schwester-Hotel in Travemünde hat unserer Meinung nach keine 5 Sterne verdient. Unser erstes Zimmer (Junior-Suite mit Parkblick) war im "historischen" Teil und erinnerte an ein Altersheim. Die Einrichtung im Landhaus-Stil war altbacken und abgenutzt, das Bad hat gemüffelt, Kopfkissen und Decken waren nicht ausreichend groß, so dass wir nicht gut schlafen konnten. Einzig die großen bodentiefen Fenster und die zahlreichen Ablagemöglichkeiten (Einbauschränke) haben uns gefallen. Insgesamt fühlten wir uns dennoch überhaupt nicht wohl. Als wir an der Rezeption nach derselben Kategorie im neuen Teil des Hotels gefragt haben, hieß es, dass es Junior Suites nur im alten Gebäude gebe. Jedoch fehlt auf der Resort-Homepage jeglicher Hinweis darauf und die Fotos sorgen zusätzlich für Verwirrung, da sie zum Teil die Einrichtung aus dem neuen Teil zeigen. Am zweiten Tag konnten wir doch ins neue Gebäude ziehen. Nach einem "Upgrade" in eine Penthouse-Suite mit Parkblick haben wir ein kleineres Zimmer mit schlichtem Naturholz-Mobiliar bekommen, das im Gegensatz zur Junior Suite aus nur einem Raum bestand. Das neue Zimmer war zwar moderner, aber es gibt viel günstigere Hotels mit viel mehr Stil und Designer-Einrichtung. Die Einrichtung unserer Suite kann man lediglich als funktionell beschreiben, diese bekommt man aber auch in 3-4-Sterne-Hotels. Außerdem gibt es selbst in günstigeren Hotels längst Nespresso-Maschinen und iPod-Stationen. Bei Arosa Travemünde bekommt man stattdessen einen billigen Wasserkocher und einen kleinen Fernseher. Das "neue" Bad hat ebenso nach Feuchtigkeit gerochen, es gab sogar Silberfische. Generell war das Bad eher klein und ohne Badewanne. Wohl gemerkt, es ist die drittteuerste Zimmer-Kategorie des Resorts, die rund 400 Euro pro Nacht kostet. Eine vom Preis her vergleichbare Suite auf Sylt bietet einfach viel mehr Raum und Luxus. Aber nicht nur die Zimmer haben uns maßlos enttäuscht. Der Spa-Bereich hatte den Charme einer öffentlichen Schwimmhalle. Gemütlich und exquisit ist etwas anderes. Alle Liegen waren durch Handtücher belegt, obwohl nur wenige Gäste im und am Pool anwesend waren. In den Pools konnte man durch das Wasser verrostete Stellen sehen. Duschkabinen haben gemüffelt, Duschgel-Spender waren ständig leer, einer davon war an beiden Tagen kaputt und wurde nicht ausgetauscht. Die Tür zum Außenbereich blieb häufig auf (bei 12 Grad Außentemperatur), als Folge war es im Innenbereich eher kühl. Unsere gesamte Familie hat sich erkältet. Die größte Enttäuschung haben wir allerdings abends im Buffet-Restaurant erlebt. Während jedes Abendessen auf Sylt zum kulinarischen Erlebnis wurde, war das Essen in Travemünde gerade gut genug, um den Hunger zu stillen. Weder die Auswahl, noch die optische Präsentation oder der Geschmack der Speisen haben uns überzeugt. Nur das Frühstück entsprach in etwa dem Sylter Niveau. Insgesamt stimmt das Preis-Leistungsverhältnis in Travemünde einfach nicht. Für über 900 Euro für 2 Übernachtungen mit Halbpension erwarten wir einfach mehr Luxus und Service. So haben wir zum Beispiel die Kopfkissen-Auswahl vermisst, die auf Sylt zur Verfügung steht. Und den exzellenten Zimmerservice, der Tag und Nacht funktionierte. Dafür wurden uns in Travemünde 19 Euro für 2 x 0.75l Wasserflaschen im "Nachttarif" abgenommen (regulärer Preis wäre 14 Euro). Ach ja, und Leitungswasser wird den Gästen im Buffet-Restaurant für 3,50 angeboten (natürlich, gefiltert)...

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