Blue Waters Club

Die Hotelanlage ist großzügig angelegt und hat einen schönen Strand und drei schöne Pools. Sie ist in gewisser Weise zweigeteilt zwischen dem Haupthaus und den Gartenhäusern. Die Grünanlagen sind gut gepflegt. Theoretisch ein gutes Hotel für einen Familienurlaub mit Kindern ab 6 Jahren. Praktisch ist das Hotel leider schon sehr in die Jahre gekommen und mit alten Möbeln und Design wie aus den 70er Jahren ausgestattet. Damals galt so etwas vielleicht als 5-Sterne Hotel. Heute ist so etwas einfach nicht mehr konkurrenzfähig. Auch wenn man sich bemüht es zu kaschieren, unter der bunten Farbe bröckelt der Waschbeton und dutzende, blasenschlagende Farbschichten auf den Metallrohren zeugen davon, dass man seit Jahren immer nur oberflächlich und das Allernötigste renoviert. Bei Ankunft schlug uns auch ein feucht-modrige Geruch entgegen, welches vermutlich durch die veraltete Klimaanlage verursacht wird (einige Tage später wurde das mit penetrantem künstlichen Vanilleduft übertüncht).

Bei Ankunft zu später Stunde teilt man uns ein Zimmer mit Nummer 5xxx zu. Dieses lag im Gartenhaus- bzw. Clubbereich. Als wir aus dem Haupthaus in den Gartenbereich kommen schallt uns schon laute Discomusik entgegen. "Keine Sorge", "die wird heute um 2 Uhr nachts abgeschaltet", sagt man uns. Und so ist das auch: Jeden Abend bis zwei Uhr nachts "Bumm, bumm, bumm", wie man uns an der Rezeption die Situation lautmalerisch passend beschreibt. Vor unserem Zimmer im Gartenbereich hören wir jedoch nichts von der Musik, stattdessen haben wir die noch viel lauteren Turbinen der Klimaanlagen direkt vor der Tür. Und da die Türen (wie bereits in anderen Bewertungen geschrieben) einen 2-3 cm breiten Spalt unten haben, hört man dieses Turbinenrauschen auch ungedämmt im Zimmer. Es war ungelogen das wahrscheinlich lauteste Hotelzimmer, dass wir jemals hatten. Auf sofortige Beschwerde sagt man uns, wir könnten erst morgen das Zimmer wechseln. Also beißen wir in den sauren Apfel und schlafen eine Nacht mit Oropax (wobei man das Turbinenrauschen selbst damit noch hörte). Das neue Zimmer mit Nummer 2xxx ist immer noch im Gartenbereich, aber zumindest weg vom Turbinenhaus und die Discomusik ist an den meisten Tagen nicht so stark zu hören. Allerdings kann man die Lüftung zur Klimaanlage nicht vollständig abschalten, so dass wir trotzdem Oropax zum schlafen brauchten. Trotzdem ist es zumindest erträglich, wenn auch weit entfernt von 5 Sternen. Der Balkon ist winzig, es fehlt an Möglichkeiten Handtücher und Badesachen zum Trocknen aufzuhängen. Die Matratzen sind sehr unbequem. Die Klimaanlage ist alt und laut und kommt bei der Hitze an ihre Leistungsgrenze, wohl auch, da man durch den Türspalt auch die Umgebung mit abkühlt. Und die Badezimmertür verklemmt sich sehr leicht, so dass ich mich einmal einmal ungewollt einsperrte. Beim Versuch die Tür (nach innen) zu öffnen ist mir dann auch noch der Türknauf abgerissen. Alles in allem ziemlich furchtbar und auf gar keinen Fall 5 Sterne wert. Vielleicht hätten wir uns nochmals beschweren sollen um auf ein Zimmer im Haupthaus zu wechseln, die vermutlich leiser und etwas komfortabler sind (6xxx und 7xxx). Aber das wurde uns erst am Ende klar und vermutlich hätten wir dann noch einen Aufpreis zahlen müssen.

Das Essen ist im für ein All-Inklusive Hotel ok. Aber außer dem frischgepressten Orangensaft am Morgen und den frischen Pfirsichen ist mir nichts Herausragendes im Gedächtnis geblieben. Es ist alles irgendwie da, aber irgendwie schmeckt nichts nach 5-Sterne. Die Süßspeisen schmecken alle gleich. Brot-, Backwaren und Pizza sind auch eher geschmacksfrei. An Getränken (auch an der Bar) gibt es hauptsächlich zuckersüße Softdrinks mit künstlichem Geschmack. Das Eis schmeckte ganz extrem künstlich. Komisch ist, dass es nur große 8 Personen Tische gibt, so dass man sich den Tisch praktisch immer mit anderen Gästen teilen muss. Kleinere Tische gibt es nur im klimatisierten Bereich des Hauptrestaurant am Haupthaus (welcher allerdings wegen der niedrigen Decke sehr laut ist). Das Clubrestaurant hat nur einen Außenbereich.

Der Service ist gut, auch wenn es manchmal an Sprachkenntnissen mangelt. Das ist auch kein Wunder, da ein großer Teil des Personals wohl aus Kirgisien stammt. Woher wir das wissen? Ein Gast aus Kasachstan, mit dem wir ins Gespräch kamen, erkannte, dass er die Sprache der Bedienung verstehen kann, denn die kirgisische und kasachische Sprache sind sehr ähnlich. Trotzdem gehört das Personal noch zum Bestem am Hotel. Es ist freundlich und hilfsbereit und lässt sich die große Anstrengung bei dieser Hitze zu arbeiten kaum anmerken. Seltsam war aber die Sache mit den Strandtüchern: In anderen 5-Sterne Hotels bekommt man jeden Tag frische Strandtücher am Strand. In diesem Hotel musste man sie sich zu bestimmten Zeiten an einem Stand holen und konnte sie nur alle drei Tage wechseln.

Beliebt bei Kindern

• Strand

Das Hotel liegt ca. 6 km von der nächsten Stadt entfernt zwischen Wald und Strand. Links und rechts daneben am Strand gibt es weitere Hotelanlagen. Insbesondere von dem riesigen Pegasos World schallt auch einiges an Musik herüber. Der Transfer vom Flughafen zum Hotel dauert ca. 1 1/2 h. Der Strand ist sauber und es gibt einen schönen Steg auf dem man sich sonnen kann. Es gibt auch eine ausreichende Zahl an Liegen im Schatten. Das Wasser war sehr warm (zwar etwas trüb aber sauber) und es gab erstaunlich hohe Wellen am relativ schnell abfallenden Strand. Für ganz kleine Kinder ist das nicht so gut, aber für Kinder die schon schwimmen können waren die Wellen ein großer Spaß. Der Sand am Strand wird im August extrem heiß.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt ein sehr großes Freizeitangebot. Das meiste davon konnten wir aber nicht nutzen, da bei gefühlt 90% Luftfeuchtigkeit im August selbst Minigolf zu schweißtreibendem Extremsport wird. Das Klima in Antalya ist im August leider nicht nur heiß sondern auch so feucht, dass selbst Badesachen über Nacht draußen nicht trocken werden. Am ehesten erträgt man das Klima noch am Abend am Strand. Am meisten haben unserem Sohn der Pool und die Rutschen gefallen (zwei waren leider gesperrt). Leider wird gerade der schönste Pool im Clubbereich auch tagsüber mit so lauter Musik beschallt, dass man sich kaum dort mit Kindern aufhalten möchte. Es gibt jeden Abend meist sehr laute Veranstaltungen. Familien mit kleineren Kindern (die noch keine Oropax vertragen) dürften wenig Freude daran haben, ihre Kinder unter der Beschallung ins Bett zu bringen. An unserem letzten Tag gab es auch mal ein Live-Konzert, welches die Lautstärke so extrem erhöhte, dass wir die Musik selbst in unserem Zimmer in mehreren Hundert Meter Entfernung durch Oropax gehört haben. Das Konzert war zwar um 2 Uhr nachts zuende, aber da wir um 5 Uhr früh aufstehen mussten, um zum Flughafen zu kommen, waren wir total am Ende und echt froh von diesem Hotel wegzukommen.