- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Hotel Catarina ist mit seinen 500 Zimmern in meinen Augen ein relativ großes 4*-Hotel, das sich mit seinen fünf Stockwerken über ca. 100 Meter erstreckt, man also in entlegeneren Teilen des Hotels etwas längere Fußmärsche in Kauf nehmen muss. Das Hotel wurde vor einigen Jahren renoviert und das Intérieur lädt trotz der faden Außenfassade zur Urlaubsstimmung ein. Die Architektur des Gebäudes ist ansprechend, jedoch weist sie keine Besonderheiten auf. Im Gegenzug dazu entspricht die Grünanlage um den Pool herum einer wirklichen grünen Oase, die sich in absoluten Topzustand präsentiert. Von Jung bis Alt weist das Hotel jegliche Altersgruppen auf, an Nationalitäten findet man größtenteils Deutsche und Engländer, teilweise Spanier und Holländer. Man sah des Öfteren behinderte Menschen in Rollstühlen, die sich dank der Rampen und Aufzüge gut fortbewegen konnten. Allerdings musste man, um zum Restaurant zu gelangen, noch eine kleine Treppe ohne Rampe überwinden. 1. Unbedingt ausreichend Sonnencreme von zu Hause mitnehmen, diese ist auf der Insel unverschämt teuer. 2. Taxis sind super günstig, bei mehreren Personen billiger als der Bus. 3. Wer am Pool eine Liege will, sollte früh aufstehen.
Das Zimmer empfand ich mit seinen 20 Quadratmetern als sehr geräumig, zudem war genug Stauraum in Form von Schränken vorhanden. Auch Ablagen und weitere Sitzmöglichkeiten (Sessel, Couch, Stühle) existierten, die zwei Einzelbetten sind für ein Paar allerdings unangebracht. Vom Balkon (2 Stühle, 1 Tisch) konnte man über den Pool hinweg das weit entfernte Meer erkennen. Die Reinigung erfolgte täglich gründlich und man sollte wirklich darauf achten, nicht jeden Tag die Handtücher reinigen zu lassen (einfach wieder auf den Halter hängen, das macht man doch zu Hause auch), die Wasserknappheit ist nämlich wirklich drastisch. Klimaanlage und Fernseher funktionierten ohne Probleme, als deutsche Kanäle lassen sich RTL, ProSieben, Sat1, ARD und ZDF empfangen. Als großen Minuspunkt muss ich allerdings die Lautstärke anführen. Unser Zimmer lag am Ende des Ganges, direkt neben den zahlreichen Klimageräten, die am Haus angebracht sind. Daher war es zu jeder Zeit im Zimmer laut, nachts war daher das Einschlafen sehr erschwert. Dieser Lärm war allerdings nach wenigen Metern nicht mehr zu hören, in unserem Zimmer jedoch unglücklicherweise extrem störend.
Das Essen ist ja allgemein ein Streitpunkt. Allerdings frage ich mich bei manchen positiven Bewertungen hier, ob diese Menschen das gleiche Essen vorgesetzt bekommen haben wie ich. Beim Frühstück sollte man vor 10 Uhr morgens da sein, ansonsten werde bestimmte Sachen einfach nicht mehr aufgefüllt (die Roggenbrötchen gehen grundsätzlich schon um halb 10 aus). Zwei Käsesorten und drei Wurstsorten sind lieblos in optisch unansprechend großen Mengen auf Platten angerichtet, an frischem Obst in schlechter Qualität finden sich nur Äpfel, Birnen, Bananen, Kiwis und Melonen. Erdbeeren und Weintrauben suchte man vergeblich, Ananas und Pfirsiche existierten nur aus Dosen. Joghurt und Quark holte man aus großen Töpfen hervor, die so ungeschickt am Buffet platziert waren, dass man Schwierigkeiten hatte, die Anrichte sauber zu halten. Allgemein hätte diese auch öfter gereinigt werden können. Auf die Tatsache hin, dass man aus dem Restaurant keine Speisen entfernen darf, wird mit großen Schildern hingewiesen und man wird auch gerne vom Oberkellner verfolgt, falls man mit einer mickrigen Banane den Essenssaal verlassen möchte. Der Saftautomat lieferte keine Säfte, sondern Wasser mit Zucker und Farbstoff, wirklich ungenießbar, zudem ging in der zweiten Woche der Wasserspender nicht mehr und wurde auf Beschwerde auch nur mit einem "außer Betrieb Schild" versehen, anstatt ihn zu reparieren. Das Personal ist stets sehr freundlich und bemüht, schnell zu bedienen. Allerdings ist es grob unterbesetzt und kommt dem Menschenansturm mit Abräumen nur schleppend nach. Das Abendessen weist auch keine Besonderheiten auf. Das Vorspeisenbuffet kann im Gesamtbild noch als Highlight bezeichnet werden, allerdings findet sich grundsätzlich heute als Salate, was gestern Hauptspeise war. Beispielsweise konnte man am nächsten Abend einen Reissalat finden, wenn es den Tag zuvor Paella gegeben hatte. Diese Essensaufbereitung war schon fast übertrieben konsequent. Bei den Hauptgerichten ließ sich an Beilagen grundsätzlich nur weißer Reis, weiße Nudeln und wabbelige Pommes finden und auch nur diese. Fleisch und Fisch waren oft in Soßen ertränkt in langweiligen Auflaufformen und ohne Dekorierung vorzufinden, an Gemüse sollte man nicht mehr als Bohnen, Möhren, bei Glück auch mal Brokkoli oder Blumenkohl erwarten, und dies natürlich verkocht. Die Hauptgänge werden aufgefüllt, indem frischen Waren auf alte draufgekippt werden, man muss es einfach so sagen. Das Nachtischbuffet gleicht nach kurzem Ansturm bereits einem Schlachtfeld, von unappetitlich aussehenden Cremes umgeben finden sich sehr süße Torten und eine passable Eistheke. Eine informierende Kennzeichnung der Speisen (was esse ich da überhaupt?) findet sich selten und unzureichend. Der Aufforderung, abends in angemessener Garderobe (lange Hose und keine Sandalen) zu erscheinen, kommen die wenigsten Herren nach. Das Hotel bietet einen All-You-Can-Drink-Gutschein an, der für 3, 30 € pro Person Wasser, Erfrischungsgetränke, Sangria und Bier- und Hauswein in rauhen Mengen liefert. Dieser ist ein großer Pluspunkt und rettet meine Gastronomiebewertung. Zum Restaurant allgemein lässt sich sagen, dass grundsätzlich genug Plätze vorhanden sind, man den Essensbereich im Garten allerdings nicht genießen kann, da diese Plätze von Rauchern vorreserviert zu sein scheinen. Fazit: Das Essen macht satt und ist als Durchschnitt zu bewerten. Wer seinen Jahresurlaub verlebt, erwartet von einem 4-Sterne-Hotel aber deutlich mehr.
Der Service des Hotels weist keine Mängel auf. Nahezu alle Angestellten, angefangen bei der Rezeption bis hin zum Restaurant (die Putzfrauen seien hier mal ausgenommen), sind mit den dort gängigen Sprachen (Spanisch, Englisch, Deutsch) vertraut und die Verständigung hat immer ohne Probleme funktioniert. Die Zimmerreinigung war oft tadellos, eine kleine finanzielle Aufmunterung für die Putzfrau hilft. Allerdings wurde uns nach Abhandenkommen eines persönlichen Gegenstandes aus dem Zimmer (manche würden hier von Diebstahl reden) nicht sonderlich interessiert weitergeholfen. Ein Arzt, der täglich im Hotel ist, konnte uns kompetent weiterhelfen, er muss allerdings bar bezahlt werden und das Geld dann anschließend bei der heimischen Versicherung geltend gemacht werden. Das Hotel bietet zudem einen öffentlichen Internetanschluss, der mit 6€ pro Stunde aber unverschämt teuer ist. Dies findet man überall billiger.
Das Hotel liegt fast direkt an den Dünen. Wer den Weg durch die Dünen auf sich nehmen möchte, muss bei stetigem Schritt mindestens 20 Minuten zum Strand einplanen, ein Shuttle-Bus, der aufgrund seiner Abfahrtszeiten (die letzte vom Strand zum Hotel war schon um 15: 45 Uhr) jedoch in meinen Augen uninteressant ist, existiert kostenfrei. Das Hotel ist an einer Hauptstraße gelegen und man sollte bei der Zimmerwahl unbedingt ein Zimmer mit Blick auf Pool und Meer erbitten. Im nahen Umfeld des Hotels liegen an sich nur andere Hotels und Appartement-Anlagen, zum Einkaufszentrum Cita benötigt man 5, zum Yumbo 15 Gehminuten. Taxis lassen sich jedoch für sehr günstige Preise von zwischen 2-3 € nehmen. Vom Flughafen ist die Transferzeit mit einer guten halben Stunde anzugeben, je nachdem wie viele andere Hotels man vorher noch anfahren muss.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Animationsprogramm lässt sich einer großen Tafel in der Nähe des Pools entnehmen und bietet jeden Tag zur gleichen Zeit das Gleiche, lediglich die Abendshows variieren nach Wochentag. Die Optik der Poollandschaft und dem Garten, der ihn umrandet, ist wirklich außergewöhnlich, selbst ein Bademeister überwacht das Geschehen. Die zahlreichen Liegen werden bereits vor Frühstücksbeginn mit Handtüchern von allen Nationalitäten reserviert, obwohl dies ausdrücklich in der Hotelbroschüre sowie durch Schilder am Pool untersagt ist. Daran hält sich aber allgemein niemand. Daher ergibt sich zu Frühstückszeiten ein Bild, das einen leeren Pool mit zahlreichen leeren Liegen zeigt, lediglich die Handtücher auf den Liegen zieren die Landschaft.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Florian |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 2 |