Active & Family Hotel Gioiosa

Der Start war etwas holprig, die Einfahrt ist eng und mittelmäßig ausgeschildert, veraltetes Schild mit 3 * Hotel, etwas mehr "Corporate Identity" an der Strasse hätte sicher geholfen. Parkplätze sind vor der Tür, allerdings eine recht schmale Zufahrt, ein-und ausparken daher etwas umständlich, da man aber auf das Auto als Familie nicht verzichten kann, ein lästiges Übel. Am Haupteingang wäre eine Rampe für Kinderwagen in einem Familienhotel sicher wünschenswert, stattdessen musste man durch das Labyrinth über die Terrasse. Begrüßung war nüchtern und reserviert, wie der gesamte Service, dazu aber später mehr. Angekommen wollten wir etwas Essen, zur Auswahl stand lediglich ein Schinken-Käse-Toast, der war aber ok. Getränkeservice Fehlanzeige, aber auch dazu später mehr. Alles in Allem gute "Hardware" mit funktionellen und recht neuen Zimmern und öffentlichen Bereichen, die "Software" -Service und Freundlichkeit durchaus mit Verbesserungspotential - würden wir wiederkommen - Vielleicht!! Insgesamt sind wir sehr Zwiegespalten…im am Abreisetag ausliegenden Bewertungsbogen schreibt der Patron und seine Familie von einem "Traum der mit diesem Hotel verwirklicht wurde", aber gelebt erscheint es als deren Albtraum. Die unterdurchschnittliche Lage wird mit guter und gut geplanter Architektur wettgemacht, in Ermangelung von unmittelbaren Gastronomiebetrieben, wäre es sicher nicht zum Nachteil, wenn man den Gast aktiver dabei unterstützt, sein Geld im Hotel ausgeben zu können. Man sieht sich im Leben ja bekanntlich zweimal, vielleicht auch im Gioiosa…und dann hoffentlich in einer rundum zufriedenstellenden Umgebung...

Limone Zimmer von der Größe für zwei Personen sicher durchaus gut, die Ausrichtung erscheint mir wenig sonnig, zumindest im Mai. Das Upgrade in die Olive Suite war als Familie jeden Cent wert. Die Schlafnische hat unserem Sohn (4J.) eine kleine Ecke zum Rückzug gewährt, er wurde morgens nicht von der Kleinen (7Mon) geweckt, obwohl eine Trenntür noch wünschenswerter gewesen wäre. Die Kochnische konnten wir zum Wasserkochen für den Babybrei nutzen und war sehr nützlich, genauso wie der Kühlschrank. Das Badezimmer mit getrennter Wanne und großer Dusche, Bidet, und doppeltem Waschtisch und WC war absolut top, die Abluft, da kein Fenster, hat sehr gut funktioniert. Der Balkon war groß genug für einen Tisch inkl. 4 Stühlen, am Nachmittag gab es etwas Sonne, die Aussicht auf den Spielplatz war ok. Der Fernseher, den wir nicht ein einziges Mal angeschaltet hatten während der gesamten Woche, hätte der Größe des Zimmers angepasst sein können, aber das ist jammern auf hohem Niveau. Insgesamt ein wirklich gelungen Zimmer, was sich vor den italienischen Standards nicht zu verstecken braucht.

Frühstück ist absolut ausreichend und hier merkt man den alemannischen Einfluss mal positiv, Obstauswahl leider zu begrenzt. Mittagessen hat schon all die Aufmerksamkeit bekommen, die es verdient. Der Nachmittagssnack ist ok, hier wird der Vorabend verarbeitet, was durchaus legitim ist. Das Menü für den Abend sucht man am Morgen meistens aus, teilweise gibt es aber auch Menü ohne Auswahl. Das Salat- und Vorspeisenbuffet ist gut und ausreichend abwechslungsreich, da eigentlich jeder Gast dort zugreift, macht es durchaus Sinn, das Besteck auch einzudecken, da einem mit Fortdauer des Menüs Messer und Gabel ausgehen. Die ersten Tage war das Essen maximal Hobbykoch Niveau, geschmacksneutral oder einfach gar nicht gut, die Garpunkte beim Fleisch wurden absolut verpasst und es war daher völlig trocken. Nach zwei Abenden wurde das Essen durchaus besser, Fischfilets enthielten allerdings jedesmal zu viele Gräten, die Speisen kamen oft lauwarm an den Tisch. Highlight war das Erdbeermenü, was wirklich gut gelungen war. Die Desserts waren extrem künstlich und einfach, aber dies ist für uns persönlich keine Tragödie, da wir keinen gesteigerten Wert auf Süßspeisen legen. Insgesamt OK und später dem Standard angemessen. Die Essenszeiten, speziell am Abend (19-20:30) sind definitiv zu kurz für Familien mit kleinen Kindern, hier sollte man mindestens ab 18 Uhr speisen können, damit die Kinder dann zu einer angemessenen Zeit ins Bett gebracht werden können. Daher wäre auch ein späteres Essen wünschenswert, damit die Eltern vielleicht noch eine Stunde "in Ruhe" den Urlaub geniessen können. Am Rande: Tischdecken kann man ob der Hygiene auch mehr als 2 x wöchentlich wechseln…(der Blutfleck meines Sohnes vom 1. Abend hat es uns erlaubt, die Tage zu zählen)

Gelebte Gastlichkeit sieht anders aus: Check in nüchtern und neutral, Hilfe beim Gepäck bleibt aus (kein Muss in dieser Kategorie, aber haben wir auch schon erlebt), Zimmer wird einem nicht gezeigt. Gebuchte Zimmerkategorie entsprach nicht unseren Vorstellungen, Alternativen wurden gezeigt, Rezeptionistin verschwand 2x, um die Chefin zu fragen, wäre eine Gelegenheit für selbige gewesen, uns zu begrüßen und sich vorzustellen, dazu aber später noch mehr. Diese vorgelebte "Distanz" (oder Desinteresse) zum Gast überträgt sich auf das Personal, gelacht wird wenig bis gar nicht, Wasser und Wein beim Abendessen werden eingestellt, dann muss man sich selbst versorgen. Untertags Getränke an der Bar zu bekommen, war zum Teil mit Suche nach Personal verbunden, die Chance zusätzliche Umsatz zu generieren wird hier regelmäßig ausgelassen. Zimmer wurde bis auf eine Ausnahme pünktlich und ordentlich gereinigt. Ein zweiter Versuch, zu Mittag mehr als nur einen Schinken-Käse-Toast für mich und meinen 4-jährigen Sohn zu ergattern, scheiterte erneut, obwohl diesmal noch belegte Brötchen angeboten wurden (es ist zu wenig los für mehr Auswahl war die Aussage der Chefin), welche sich dann prompt, nachdem unser Toast serviert wurde, mit Gatte und erweiterter Familie auf der Terrasse an Nudeln oder ähnlichem labte, aber OK, was Solls, mit Kindern muss man halt einen gewissen Rhythmus einhalten, um Ruhe zu haben. Die anderen Tage hatten wir ausgezeichnete Pizza und Pasta in Riva. Um das sehr trübe Gesamtbild zu vervollständigen, der Check-out: kurz wurden mir die Kosten für das Upgrade erläutert, das war ok. Dann, bei der Kontrolle der Rechnung ist mir aufgefallen, dass eine Flasche Wein nicht verrechnet wurde, kommentarlos wurde diese verbucht - ein kurzes "Danke" oder ähnliches wäre spätestens hier sicher nicht fehl am Platze, schliesslich ging es um ihr Geld, aber naja…passte leider in das Bild. Insgesamt ist unserer Meinung viel Luft nach oben…und dann wäre es sicher ein tolles Gesamtpaket und wir würden wieder einmal dorthin fahren...

Wenige Restaurants oder Bars in der Nähe, aber das konnte man den vorherigen Bewertungen schon entnehmen. Entgegen der Erfahrung anderer war die Fabrik in der Nähe zwar kein Augenschmaus, aber Lärmbelästigung haben wir nicht empfunden.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Das Kinderspielzimmer liegt zentral im Erdgeschoss in der Nähe des Restaurants, was den Eltern ermöglicht, einige "zweisame" Momente zu geniessen, während die Kleinen in der Nähe toben können, das gleiche gilt für den Spielplatz, der von der Terrasse gut einsehbar ist, wenn in den wärmeren Monaten auch draussen gegessen werden kann. Der Pool war ob der Jahreszeit noch sehr kalt und nur extrem bedingt nutzbar. Die Minigolfanlage ist einfach, aber sicher ein gelungener Zeitvertreib für größere und große Kinder. Die Zimmer mit Balkon in die Richtung der Anlage könnten aber bei intensiver Nutzung in ihrer Ruhe gestört sein. Das Dampfbad ist modern und sicher besonders bei den Bikern sehr beliebt, die die Muskelentspannung geniessen werden. Meine Frau hatte eine Massage und kann diese uneingeschränkt weiterempfehlen.