Das 1994 neu, im Stil von Gutshäusern, erbaute Hotel macht von außen einen sehr guten Eindruck. Es besteht aus mehreren Einzelhäusern, die aber alle durch wintergartenähnliche Flure miteinander verbunden sind und in der Regel nur zwei Stockwerke haben. Eines der Häuser ist ein sogenanntes Badehaus, welches einen hübschen Innenpool beherbergt, der durch ein Tor in Verbindung mit einem Außenpool steht. Außerdem gibt es noch einen Wirlpool. Wer in diesem Hotel einfach nur seine Ruhe sucht, sollte sie wo anders suchen. Wer nicht ganz so empfindlich ist wie ich und ohne Probleme den Schlaf der Gerechten schläft, egal wer um ihn herum krakelt, der ist hier vielleicht ganz gut aufgehoben. Vom Ambiente, der Lage und dem Service her ist das Hotel jedenfalls sehr schön.
Hier kommt jetzt das, in meinen Augen, größte Manko des Hotels. Äußerlich betrachtet sind die Zimmer sehr schön. Doch wer erwartet, in einem so ruhig gelegenen Hotel auch seine Ruhe zu finden, der wird bitter enttäuscht. Denn die Hellhörigkeit ist schon eine Frechheit für so ein Hotel. Das erste Zimmer das ich bekam war sehr schön und auch angenehm in der Größe. Da es im Erdgeschoß lag, gehörte auch noch eine Art Mini-Terasse dazu, die ich allerdings nicht genutzt habe. Leider währte meine Freude an dem Zimmer nur kurz, da ich schon bald merkte, daß das ganze Haus offenbar nur aus Holz oder Pappmasche gebaut ist. Zudem hatten die Architekten offenbar versäumt, so etwas wie eine Trittschalldämmung einzubauen, denn sobald meine Nachbarn über mir im Zimmer herumliefen, donnerte es bei mir unten. Auch mit den Rohren konnte irgendwas nicht stimmen, denn kaum wurde oben Wasser genutzt kamen Geräusche aus meinem Bad, die sich beängstigend anhörten. Für mich ein Fall von Pfusch am Bau. Nachdem ich mich darüber beschwert hatte, bekam ich ein Zimmer im ersten Stock. Den Umzug habe ich allerdings bereut, da die Zimmer (nicht die Suiten) dort wesentlich kleiner sind als im Erdgeschoß und sie sich bei Sonne über Tag wunderbar aufheizen. Durch die winzigen Fenster kommt nicht wirklich Frischluft herein. Und mein Problem mit dem Nachbarschaftslärm war dadurch auch nicht gelöst. Hier waren die Geräusche einfach andere, sie waren aber nicht minder lästig. Außerdem habe ich mich gefragt, was sich der Designer dabei gedacht hat, den sauschweren Fernsehschrank links neben das Bett zu stellen. Dadurch hatte man keine Chance, die ohnehin schon winzige Mattscheibe von vorne sehen zu können. Man konnte sich nur entweder seitlich auf's Bett legen, was auf die Dauer sehr unbequem wurde oder sich einen Sessel bzw. Stuhl herumwuchten, damit man sich dann neben das Bett setzen konnte. Alles nicht wirklich bequem. Abschließend sei noch erwähnt, das die Matratzen der Betten sehr hart waren. In einer Zeit, in der jeder zweite Mensch ein Rückenleiden hat, nicht gerade eine sinnvolle Entscheidung.
Das Frühstücksbuffet, welches im Preis inbegriffen war, war gut. Man brauchte eine Weile, bis man alle Leckereien entdeckt hatte, da es nicht nur einen Buffettisch gab, sondern an den verschiedensten Stellen etwas abgestellt worden war. Was mich allerdings nicht umgeworfen hat, war das a la carte Essen. Ich habe zwei Mal zu völlig überteuerten Preisen dort zu Abend gegessen und fühlte mich beide Male hinterher sehr an einen Song von Reinhard Mey erinnert. Zum Glück hatte ich noch Kekse auf dem Zimmer, sonst wäre ich hungrig zu Bett gegangen.
Für den Service vergebe ich sogar 6 Sonnen, da ich noch kein Hotel erlebt habe, wo man sich so um mich bemüht hätte wie hier. Umso mehr tut es mir leid, daß mich dieses Hotel nicht wiedersehen wird, aber das liegt einfach an der Bausubstanz.
Das Hotel liegt sehr einsam am äußersten nordwestlichen Rand von Rügen. Wer etwas anderes als die Natur genießen möchte, ist hier vermutlich falsch. Das nächste Restaurant ist nur per Auto oder Fähre zu erreichen, Einkaufsläden oder gar eine Tankstelle sind nur Kilometer entfernt zu finden. Für Ausflüge nach Hiddensee ist es ideal, da man schnell in Schaprode ist, der Hafen von dem aus die Schiffe starten.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Für die sogenannte Annimation hätte ich 6 Sonnen vergeben, doch da dieser Punkt auch den Wellnessbereich abdeckt, sind es nur 5 geworden. Die zuständige Dame der sogenannten Annimation sitzt in einem kleinen Büro und ist für alles rund um Aktionen auf Rügen zuständig. Ich wollte mich eigentlich nur nach Fahrten nach Hiddensee erkundigen und hatte eine halbe Stunde später sowohl die Fahrkarten in der Hand als auch genügend Ausflugstips für 1 Woche Aufenthalt (dabei war ich nur 4 Tage dort) inklusive Kartenmaterialien und speziellen Insidertips. Das fand ich echt toll. Der Wellnessbereich des Hotels hat sich mir dagegen nicht wirklich erschlossen. Ich hatte das Privileg eine Massage genießen zu dürfen, doch außer einem winzigen Raum im Badehaus konnte ich keine besonderen Wellnessräume entdecken. 2 finnische Saunen konnten mich auch nicht vom Hocker reißen.
- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im September 2008 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Claudia |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 44 |